Damals State of the Art, nehme ich an?
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Ja. denke ich.
Wenn man bedenkt wie verläßlich das funktioniert ist das schon ein kleines Wunderwerk, dass dann in der A1 seine Fortsetzung fand. Ich denke AV-1, AE-1 und A-1 dürften sich technologisch sehr ähnlich sein. Die AE1-Programm und die AL-1 waren dann quasi die nächste Generation. Danach kamen ja die "T"s, also T50 (Zeitautomat), T70 (quasi wie A-1), T80 (mit AF), T90 und nachgezockelt T60 als zugekaufte Einsteigerkamera. Danach war EOS. Schon spannend zu sehen was da alles gemacht wurde, auch wenn das eine oder andere eine technische Sackgasse war.
LG
Jörg
Blendenautomatiken gab es vorher auch schon, aber vermutlich ist der Ansatz mit der Steuerung der Blende neu, aber ich habe nur educated guesses im Kopf und keine konkreten und belastbaren Infos.
Die A-1 muss komplexer sein, weil sie verschiedene Automatiken vereint und die digitale numerische Anzeige der Werte bietet. Das konnte Fuji zwar vorher schon, aber nur bei den Zeiten. Das geht auch in digital ohne CPU.
Einen Blick in die Service Manuals werde ich bei Gelegenheit mal wagen und berichten.
Von der analogen und digitalen Schaltungstechnik sehe ich da im übrigen nichts weltbewegendes, einzig die Minuaturisierung und der hoffentlich geringe Stromverbrauch dürften etwas Gehirnschmalz gekostet haben.
... wobei der Verbrauch an 6V-Batterien z.B. bei einem intensiveren 2-Wochen-Urlaub seinerzeit schon nicht ohne war. Die A-1 war da aber noch übler durch die viele Technik drin.
CS
Jörg
Jedenfalls musste die Technik der AE-1 wie eine Keule auf die freien Werkstätten niedergegangen sein. Plötzlich waren Digital und „der Computer“ da. Wer war darauf vorbereitet?
Selbiges wiederholte sich dann ja beim Wechsel zur Digitalfotografie.
Div. Kerzen an div. Enden angezündet ;-)
Beim Stromverbrauch gibt es ja diverse Abnehmer für den Saft.
- Beli (CdS-Widerstand mit geringer Spannung betreibbar oder Diode/Transistor mit Bedarf für höhere Betriebsspannung)
- Zentralgehirn (Schaltungstechnik und ggf. Taktfrequenz)
- Sucheranzeigen (Drehspulinstrument, LED, LCD)
- Verschlußsteuerung (Haltemagnet (Dauerstrom) oder Impulsmagnet)
Bei der "Speicherung" des Beli-Ergbnisses für SLR mit TTL-Messung gab es ein-zwei Ideen. Das dürfte bei Bessamatic/Ultramatic mit einer festgeklemmten Beli-Nadel angefangen haben. Pentax dürfte dann für die Electro-Spotmatic 1970/71 irgendein "elektrisches" (analog) Patent erlangt haben. Andere Hersteller mußten sich etwas einfallen lassen. Später dann, spätestens mit der AE-1 ein digitaler Speicher (hier ein Zähler). Zur Blendensteuerung wird Konica auch irgendetwas gehabt haben. Andere Hersteller fanden die Steuerung der Zeit einfacher oder sinnvoller (ein Blendering ist mit Links schneller gedreht als ein Zeitenrad mit umgegriffenen rechten Fingern). So gesehen hatte Minolta es von der XE-1 zur XD7 schwerer als Canon von der EF und AE-1 zur A-1.
Was sagt einem eine Schaltung? Wie gut ist die beschriftet, wie gut kann der Experte denken, was hat der Experte schon alles gesehen?
Wenn ich da lese "Brühgruppe, Mahlgrad, Temperatur" dann denke ich eher an einen Kaffeevollautomaten als an eine Waschmaschine oder Kamera, wenn ich da "nix" lesbares finde, kann die Phantasie losrennen in viele Sackgassen. Wenn ich markante Zahlen lese (Blendenreihen, Zeitenreihen), dann sagt mir das "Foto", aber wenn der befragte Experte "alles" kennt außer Foto, dann schwankt der zwischen "Foto" und "Streng geheim" und "alte Maya-Kultur".
Mit genügend Zeit könnte der Experte in "alten" Fachzeitschriften ("Hobby") und Patenten stöbern. Die Hersteller haben sich ja auch immer mit ihren Errungenschaften gebrüstet. Teils als Reklame, teils auch um sich Rechte an Konstruktionsmerkmalen zu sichern, also nicht exklusiv wie bei einem Patent (was evtl. im Einzelfall schwer zu bekommen wäre) sondern um einem fremden Patent zuvorzukommen.
Wenn man weiß, daß die Schaltung für eine Kamera sein soll, und man sich erarbeiten kann (oder schon lange weiß), was in einer Kamera abgeht, dann sollte der Rest "machbar" sein. Mal angenommen man hätte seinerzeit den Plan bei Nikon, Minolta, Rollei, Konica, Pentax, Mamiya, Yashica, ... in den Konstruktionsabteilungen rumgezeigt, man hätte bestimmt sachkundige Kommentare erhalten. Heute ist es eher "museal" und die Leute sind stärker aufgespalten in kleinere Spezialistenbereiche (dafür passiert auch mehr, die Dinge sind komplexer geworden, "Smile-Detection").
Dem Reparateur hilft dann nicht die Kenntniss der Vorgänge IN den ICs, der muß wissen, was über die Schnittstellen kommen soll, um defekte Baugruppen identifizieren zu können. Der muß dann Wissen, daß aus dem Beli eine Referenzspannung kommt und nicht ein gepulstes (Frequenz und Amplitude) oder gar digital codiertes Signal, und er muß wissen, mit welcher Spannung welche Baugruppe versorgt werden muß um zu funzen. Klar gibt es Reparateure mit tieferen Interssen, aber "nötig" ist es für deren Job nicht, zu wissen, wie ein Controller programmiert wurde. Eine Firmware "zu verbessern" ohne den Quellcode (und sei es Assembler) zu haben? Nette Idee.
Einen ähnlich hervorragenden Bericht in The Camera Craftsman gibt es auch zur Minolta XD-11 (XD-7).
Autor war wieder Larry Lyells, dem man nicht genug dankbar sein kann dafür:
https://learncamerarepair.com/downlo...nolta-XD11.pdf
(54 Seiten)
Ein Vergleich mit der - älteren AE-1 - ist sicher interessant.
Es ist sehr schade, dass The Camera Craftsman seine letzte Ausgabe 1980 publizierte. Die erste erschien 1955.
Die Nikon F3 ist noch am Cover zu sehen als Neuerscheinung.
Ähnlich fundierte technische Besprechungen würde ich mir neben der F3 auch für die F4 und die X-Reihe von Minolta wünschen.
Falls jemand Quellen kennt, bin ich für Hinweise dankbar.
Glaube ich weniger. Die waren schon Kummer gewohnt. Erst Kameras (aus Holz, Leder und Metall) mit Objektivdeckel als "Verschluß", dann Vorderlinsenverschluß mit Tuch-Rollos und Hemmwerk, dann Zentralverschluß und Schlitzverschluß kurz vor der Filmebene, SLR Kamera, später eingebaute Selen-Belis, etwas später mit Zeit und Blende gekuppelt (Retina IIIS), Automatik mit Selenzellen (Ultramatic, RolleiMagic), Schlitzverschluß aus Titanfolie, Belis mit Batterie, elektrische (analoge) Zeitensteuerung, Fotodioden WIMRE schon im Photomic-Sucher oder bei Fuji, Einzug von Kunststoff ...
Für den Wettbewerb war der Preis der AE-1 ("für eine Kamera mit den Features") ein Problem.
- Offenblendenmessung
- Automatik
- Winderanschluß "wie bei den Profis!"
- großes Objektivprogramm
- weiteres Zubehör (Blitz, Nahaufnahmen, ...)
- einfache Bedienung
- kompakte Kamera, die schon ganz gut in der Hand lag
gab es bis auf den Winder und die Kompaktheit schon bei der EF, bei mehr Gewicht.
Bei Rollei krebste man zu der Zeit rum um aus dem via Voigtländer geerbten Icarex 35 Nachlaß (Icarex 35 .> Zeiss Ikon SL 701 -> Voigtländer VSL 1 (M42) -> Voigtländer VLS 1 (QBM)) eine "moderne" Kamera mit Zeitautomatik zu basteln (von einem Elektromagneten eingeklemmte Beli-Nadel als "Speicher" für die Verschlußeit wenn der Spiegel oben ist bei der Voigtländer VSL 2 / Rolleiflex SL 35 ME). Bei der SL 35 E dann ein ganz guter Wurf aber die Konkurrenz war schon bei Dual- und Programmautomatik.
Nikon war in Gedanken ganz wo anders (Traktorenbau und so), bezüglich der damaligen Bemühungen bei Minolta, Mamiya, Ricoh, Pentax, ... müßte man mal nach Jahreszahl ins Kameramuseum gucken.
Konica hat dann später alle mit dem eingebauten Winder geärgert.
Minolta mit der X 7000 dann mit Autofokus BÄMM! ALTER! WAS IST DAS DENN? WIE GEHT DAS? BOAH EYH!
:lol: das nenn ich Crashkurs Kamerageschichte, aber es trifft es auf den Kopf, auch damals schon war viel los, nur das damals in die Hardware investiert wurde, heute macht das Software. Gute alte Zeit...
Leg mal ne EF neben eine AE-1 ... Tag und Nacht.
LG
Jörg
Wollen wir ein Fazit wagen?
Canon AE-1: technischer Geniestreich oder blendend heller Marketingstern? ;-)
Moin,
mit Superlativen bin ich vorsichtig, seinerzeit hatten viele Anbieter gute Kameras, aber die AE-1 war ein Statement das Wellen geschlagen hat. Wie gesagt, die EF konnte das auch, und andere hatten die Blendenautomatik schon früher, aber es war eben was Bedienung und Belichtungsmessung schon ein Meilenstein. Sie einen Marketinggack zu nennen würde ihr technisch nicht gerecht.
LG
Jörg
So lese ich mich weiter durch den Artikel zur AE-1 in The Camera Craftsman.
Und immer mehr staune ich über die Verbindung von Mechanik und Elektronik.
Unter anderem werden die Positionen mechanischer Einstellelemente über variable Widerstände in Spannungswerte übertragen.
Diese Potis müssen sehr klein sein, und ich frage mich, wie die auf korrekte Werkseinstellungen gebracht wurden. Es geht ja um sehr kleine Spannungen wo ein Millivolt schon einen Unterschied macht.
Ein - größeres - Trimmpoti mit dem Schraubendreher präzise einzustellen ist ja schon nicht einfach.
Waren hier noch Menschen am Werk oder geschah das schon über die automatische Fertigung, die ja mit der AE-1 im großen Stil eingeführt wurde?
Seite 6, ebd.:
Zitat:
When you install the lens, the full- open-metering post comes against the maximum-aperture correction pin, Fig. 12. In the Canon EF, pushing in the maximum-aperture correction pin moves the finder's diaphragm scale. But that's not the case with the AE-1-the diaphragm scale never moves. Instead, the maximum-aperture correction pin in the AE-1 controls a pair of variable resistors on the side of the mirror cage. One of the variable resistors provides information to both the aperture-control and readout systems. The other provides information to the readout (meter) only.
Für den Anwender mag das alles egal sein solange es nur funktioniert.
Für den technisch Interessierten tun sich Wunder auf.
Schade, dass die technische Dokumentation nicht verfügbar ist.
Vermutlich wird die - wenn - auf Microfiche bei Canon im Archiv liegen.
Ob ich Japan anschreiben soll? ;-)
Moin,
kleine Potenziometer (oder generell Widerstände) kann man mit Laser einstellen.
LG
Jörg
Yep,
so neu ist der Laserkram nicht. Kann man aber auch mechanisch machen.
LG
Jörg
Bei der A-1 wird die Helligkeitsinformation vom der Photo-Zelle (SPC - Silicon Photo Cell) verstärkt und dann digitalisiert. Die Information wird über einen seriellen Bus in die CPU übertragen, dort liegen die anderen Werte (Film Speed, Shutter Speed, Max F Number etc.) digital an und werden digital summiert. Von den Stellrädern werden die Werte über Code-Schleifer digitalisiert. Die von der CPU berechneten Werte werden ebenfall seriell an das Sucherdisplay geschickt und innerhalb der CPU verwendet. Die Shutter Speed wird von der Master Clock durch Teilen und Zählen generiert. Die CPU nutzt eine PLA für die Steuerung (https://de.wikipedia.org/wiki/Progra...sche_Anordnung). Die Funktionen scheinen mir einzeln in Hardware realisiert, Software in dem Sinn scheint es nicht zu geben. So glasklar ist das Service Manual hier nicht.
Mechanisch nutzt die A-1 möglichst viele Komponenten der AE-1.
LASER gibt es wohl seit 1960. LASER cutting so ab 1964~1970, LASER engraving gegen 1978. Das sollte es also schon als Technologie gegeben haben.
Weiter geht es durch den Artikel zur AE-1 von Larry Lyells.
Eine gute Nachricht für alle, die Probleme mit der Elektronik lösen müssen:
Zitat:
Fortunately, three IC's at the top of the AE-1 contain the most sophisticated circuitry. When you have an electronic malfunction, the IC's are the last components to suspect. That's because you have no solder connections inside an IC. And solder connections are probably the main troublespots in an electronically controlled camera.
Allerdings müssen diese kalten - defekten - Lötstellen natürlich erst gefunden werden.
Kleine Schalter in der Kamera öffnen und schließen elektrische Verbindungen, drei Magnete kümmern sich um Verschluss und Blendeneinstellung, gesteuert von der CPU. Winzige Spannungen werden in binäre Werte umgewandelt, verarbeitet und wieder in analoge Spannungswerte transformiert usw.
Ich bin erst auf der elften von 69 Seiten und bereits völlig eingeschüchtert.
Wie konnte ich nur so vermessen sein, mir einzubilden, dass ich dieses Gebilde aus feiner Mechanik und Elektronik letztlich ganz verstehen werde. Ich darf froh sein, Details zu ergründen - und davon sind reichlich vorhanden :yes:
Fein, dass es auf Learncamerarepair auch Anleitungen für das Troubleshooting gibt, die man Schritt für Schritt abarbeitet. Dafür muss man die Funktion der Kamera nicht unbedingt verstehen - in der Theorie halt ;-)
Moin,
das ist bei allen Platinen in mobilen Geräten so. Die Bondverbindungen auf den Chips gehen nicht kaputt, aber die Löststellen auf den (flexiblen) Trägern (oder diese werden defekt).
LG
Jörg
Moin,
na ja, auch Alterung kann IC's töten, aber eher selten. Meistens statische Elektrizität, Überspannung, wobei die bei batteriebetriebenen Geräten eher selten ist, aber bei Netzteilbetrieb bei falscher Spannung natürlich möglich ist, Kurzschluß durch defekte Kondensatoren, Hemmung in der Mechanik wenn irgend etwas dadurch höheren Strom zieht als es soll, der möglichen Mörder sind viele... Das hängt ganz massiv davon ab wie die Schaltung designt ist, denn man kann natürlich mit der Beschaltung einiges dagegen tun.
LG
Jörg
Überhitzung (zu hohe Ströme) sind auch "ärgerlich".
Überspannung ist spez. bei CMOS ein Thema (statische Aufladung). Wenn die bipolare Schaltung halbwegs ordentlich ausgelegt ist, geht sie evtl. von einer Spannungsstabilisierung bei "soundosviel Volt" aus, kann aber die vollen 6V einer PX 28 ab.
Ich sehe die AE-1 in Sachen Verkaufszahl als Superlativ (gutes Marketing, attraktiver Preis (durch kostengünstige Herstellung)), nicht aber von der Technik her (sonst hätte Canon ja ein vernünftiges Bajonett spendiert, einen moderneren Verschluß als den horizontal ablaufenden Tuchverschluß wie in der ersten Leica von 1914 und eine Mechanik, die einen Motordrive und nicht nur den lahmen Winder abkann).
Ich bin den technischen Bericht von Larry Lyells zur Canon AE-1 in The Camera Craftsman
https://learncamerarepair.com/produc...=0&secondary=0
soweit durch, um ein erstes Resümee ziehen zu können:
- Detaillierte Beschreibung der elektronischen und mechanischen Funktionen
- Anschauliche Darstellung des Zusammenwirkens von Analog- und Digitaltechnik über einen Microcontroller durch Blockdiagramme als obere Ebene. Dazu Erläuterung der zugrundeliegenden Schaltung mit Details.
- Damit ist ein prinzipielles Verständnis der Arbeitsweise der Kamera möglich.
- Zusätzlich gibt es Hinweise zur Fehlersuche.
- Ebenso wird der Verschluss der Kamera erklärt.
- So ist ein Einstieg in die praktische Service- und Reparaturarbeit - einmal an einem Übungsexemplar - möglich.
- Beginn mit dem fachgerechten Öffnen des Gehäuses und Orientierung: Baugruppen, mechanische und elektronische Teile. Spannungsmessungen anhand der Anleitungen im Bericht, Vertraut machen.
- Danach weitere Demontage zur Ansicht und wieder Montage.
- Dann kann es an erste Reparaturaufgaben gehen.
Ich bin gespannt und freue mich, dass es endlich wieder zum Werktisch geht.
Ich werde berichten :yes:
Analog- und Digitaltechnik ja, Microcontroller nein. Sie nennen es CPU, sie ist zentral, sie prozessiert etwas und das mit Unit kommt auch hin. Ein Prozessor so wie von Intel oder AMD ist es aber einfach nicht.
Das mit dem "Speicher" und auch das mit dem "Programm" wäre noch zu beweisen, und bei "CPU" kann man sicher noch streiten ab wann man das sagen darf.
Bei "Programm" und CPU oder PAL/PLA wäre für mich der Unterschied, ob es einen (im Ideafall "setzbaren") Programmcounter gibt (und das Ding je nach Stand den Input anders verarbeitet bzw Sequenzen ausgibt), oder nur eine Taktung und eine Logik (bei gleichem Input also immer der gleiche Output folgt, keine "Sequenzen").
Weitere Links mit oberflächlichen Einblicken:
https://www.petervis.com/Cameras/can...d-shutter.html
https://www.petervis.com/Cameras/can...-1-repair.html
https://www.petervis.com/Cameras/can...er-repair.html
und das gute Stück pur:
https://www.cameracenterofyork.com/camera-parts-1/canon-ae-1-program-ic-1-chip
und im Prospekt blumige Wort
https://www.apertureonepointfour.com...3cc968710e.pdf
Kein Bus.
Es gibt einen 8-Bit Speicher für den gemessenen Belichtungswert.
Der Prospekt beschreibt, was CPU bei einem Computer ist und benennt die CPU in der AE-1 auch so, als CPU. Den Link vom Computer zur AE-1 schlägt der Prospekt aber nicht. Das überlässt er der Phantasie des Lesers. Schlau gemacht. Ich konnte keine Lüge im Prospekt finden.
Na ja. Einen es gibt einen Zähler, der als "Speicher" benutzt wird um extern einen Ausgabewert zu speichern.
Bei "echten" CPUs hätte man ja einen Speicher für Befehle und Daten, und vor allen Dingen in der CPU eine ALU, die suchen wir dann gelegentlich mal.
Man sollte mal den Jet-Etcher anwerfen und das Ding unters Mikroskop packen (oder doch noch die Service-Unterlagen lesen, wer weiß, was da noch so drinsteht).
Ich suche noch das Original Service Manual von Canon zur AE-1.
Das müsste es ja gegeben haben, abgesehen von dem Booklet von National Camera.
https://www.rkdengineering.com/Zitat:
RKD Engineering develops a series of acid decapsulation tools which use the jet etching process. Our automated IC decapsulation systems allow an individual to safely open a wide range of packaged semiconductor devices.
We offer the most reliable failure analysis and sample preparation solutions for integrated circuits. Our systems expose delicate silicon die surfaces and fragile bond wires made of Gold, Aluminum, Copper, and now Silver. RKD Engineering also provides precision mechanical precavition tools.
Das ist dann aber schon fortgeschritten für die Küchenwerkstatt ;-))
Mach Dich frei von der Vorstellung, dass ein digitaler Halbleiterspeicher so aussehen muss, wie z.B. das RAM in Deinem Rechner. Es gibt auch Geräte, die Schieberegister zum digitalen Speichern von Daten nutzen. Warum man hier aber nicht auch mit einem analogen S&H hätte arbeiten können? Allzu lange muss der Blendenwert ja nicht gespeichert werden.
Das es sich hier um keine solche CPU handelt, ist doch klar wie Klossbrühe.
Moin,
geht man von der Definition aus (-> https://de.wikipedia.org/wiki/Prozessor) hat eine "CPU" mit einem Computer erstmal wenig zu tun, es ist nur die "Zentrale Verarbeitungseinheit". Wenn man von einer "Neumann-Maschine" oder "Harvard-Maschine" spricht, was wir im Sprachgebrauch als "Computer" definieren, bei dem es die klassischen Bestandteile gibt, MEINEN wir mit CPU i.d.R. einen Mikroprozessor oder wenn mehrere oder alle Bestandteile in einem Bauteil zusammengefaßt sind einen Mikrocontroller. In den Anfängen der Datentechnik waren Befehls-, Rechen- und Steuerwerk aber in Relais- oder Röhrentechnik gebaut, zudem die Speichereinheiten meistens diskret als Magnetkernspeicher, so dass man nicht von "integrierten" Schaltungen sprechen konnte. Hierbei war dann die CPU das diskrete Rechen- und Steuerwerk, dass die Maschine beherrschte.
In wie fern man bei den frühen Recheneinheiten, die sich auf Siliziumchips wiederfanden, schon von Computern in unserem Sinne sprechen konnte oder eher von Funktionseinheiten, die festgelegten Programmen folgten ohne die klassischen Bestandteile heutiger Computer, dürfte von eher akademischem Interesse sein, wo man da die Grenze zieht dürfte Definitionssache sein, letztlich konnte man irgendwann, egal ob Waschmaschine oder Kamera, Schalt- und Steuerwerke auf Chips integrieren, heute würde man von kundenspezifischen Schaltungen sprechen, bei denen die Programmabläufe auch ohne "Firmware" im Sinne veränderbarer Software bei der Produktion "eingebrannt" hat. In diese "Ecke" sortiere ich auch die "CPU" der AE-1 ein, einen richtigen Mikrorechner findet man in den Schaltplänen nicht, allenfalls etwas das an einen einfachen Mikrocontroller erinnert - aber halten wir uns vor Augen, die Apollo-Kapseln waren seinerzeit nicht viel weiter. Jeder 6502 oder Z80 simuliert eine Apollo in Echtzeit... - bis auf die Kursrechenoperationen, die waren fest verschaltet.
LG
Jörg
Das Stichwort „Apollo“ ist gefallen :yes:
Hier ein Lesetipp:
The Apollo Guidance Computer:... https://www.amazon.de/dp/B00HWUN4ZY?...p_mob_ap_share
Na ja, normal würde ich mal voraussetzen, daß eine "CPU" mit einer ALU drin zwei Operanden und einen Operator verarbeiten kann und, daß es sowas wie einan Carry und Borrow gibt, damit sich das Ding von einem PAL/PLA unterscheidet. Sonst ist nachher ein ROM (Adressleitungen Input, Outpu Ouput) oder ein Billiggatter die "CPU".
Auch sehr unterhaltsam und lehrreich: die Restauration eines AGC durch ein Hobby-Team auf youtube (sind mittlerweile 29 Folgen geworden)
Ein logisches Gatter alleine kann nicht eine CPU bilden, damit sind keine komplexen logischen Verschaltungen möglich, die die CPU erledigen muss.
Eine gute Einführung ins Thema zB hier:
https://praxistipps.chip.de/was-ist-...813?layout=amp
Moin,
Du kannst Dir den AGC auch als App aufs Handy oder als Simulator auf den PC laden...
LG
Jörg