Ist ja auch gut so. Je mehr Exemplare eines Objektivs "getestet" werden, umso höher ist die Aussagekraft. Ein Exemplar kann ja auch mal ungewöhnlich gut sein oder eben eine Gurke. ;)
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Eine paar Bilder von einer Meritar-Tour am letzten Sonntag. Kein schönes Wetter, aber stimmig.
Das Meritar ist ein Dreilinser und wurde ab 1950 gebaut von E. Ludwig, Weixdorf, Sachsen.
Erstaunlich scharf in den Ecken beim ersten Bild - unglaublich, mit was man gute Bilder machen kann
Hallo,
durch Euren Bericht/Thread weiss ich jetzt endlich das "VEB Kamerawerk Weixdorf" auf einem meiner 2x-Konverter einzuordnen - und hab das Linschen auf die Liste der interessanten Objekte gesetzt. Mir gefallen Deine 'Nieten' ...
Irgendwie hat das Teil was, auch die Aufnahme mit der Dame ist definitiv schön.
Jörg
Irgendwie hab ich (auch) parallel zu der "Gier" nach super scharfen möglichst perfekten Objektiven auch immer wieder die Lust mit ganz einfachen, oder gar fehlerbehafteten Objektiven zu fotografieren. Das Meritar liegt da bereit, in ner etwas ungewohnt aussehenden Zebra-Variante.
Hallo zusammen,
ich glaube alle, die sich im Altglasbereich hier tummeln haben ein etwas differenziertes Bild von dem was "schreiben mit Licht" = Fotografie bedeutet.
In einem anderen Thread ging es um die heute im Regelfall sehr "technische" Abbildung vieler heutiger Fotoprodukte, die rein auf die technischen Abbildungserfordernisse der DSLR ausgerichtet sind nach dem Motto "Maximierung der Bildinformation = maximaler Gestaltungsraum".
Es ist auch vollkommen richtig, dass man viele der Imperfektionen und Effekte der alten Optiken heute mit Filtern in die Bilder hineinrechnen kann - aber es ist und bleibt ein Vorgang, bei dem sich der Gestaltungsanspruch des Fotografen letztlich erst in der EBV verwirklicht.
Ich selbst hänge eher der Logik an, durch Wahl der verwendeten Werktzeuge = Ausrüstung, Nutzung der vom Motiv vorgegebenen Situation und Wahl der richtigen Belichtung meine Bilder zu machen, mal von reiner Dokumentation abgesehen. Und aus den so gegebenen Möglichkeiten und den erzeugten Ergebnissen gewinne ich für mich den Spaß an der Sache.
Zudem haben die viel kleiner bauenden alten Optiken (jedenfalls bei den kleinen Brennweiten) im Makrobereich ihre Vorteile betreffend Lichtführung, das ist am Balgen oder an einer anderen Auszugsverlängerung nämlich mit den Plastikblasen manchmal arg schwierig.
Insofern - ich mag sie nicht missen, die Alten, und ein ganz klein Bisschen ist es auch eine Hommage an die Altväter des deutschen Fotogerätebaus, die damit quasi "im Leben" bleiben und vor dem Vergessenwerden geschützt sein sollen.
J.
Das war schön formuliert. Und ich würde noch den Aspekt ergänzen, dass es durchaus auch eine reizvolle Herausforderung ist, gute Ergebnisse mit beschränkten Mitteln zu erzielen. Wenn ich gegen den Schachcomputer spiele und mir dabei drei Damen genehmige dass ist das letztendlich unbefriedigend auch wenn ich gewinne. Wenn ich ein schönes Foto mache und dabei Wissen, Können und Fähigkeiten einsetze und mir die entsprechende Zeit nehme anstatt Belichtungsautomatik, Autofokus und internen Stabilisator, dann macht mich das besonders zufrieden.
Was nicht heißt, dass die moderne Technik nicht ihre Berechtigung hat und mir auch viel Freude bereitet. Alles zu seiner Zeit und zu seinem Zweck.
Ich habe das Meritar "wiederentdeckt" und experimentiere damit an der NEX herum. Dabei dreht es sich um die Überwindung der Nahgrenze von langweiligen 70 cm mittels M39-Zwischenringen - erst mal eine reine Spielerei.
Schönes Rendering, finde ich:
http://farm8.staticflickr.com/7276/7...0a141afe_z.jpg
Frühstück mit Meritar von praktinafan auf Flickr
Mit einem Auge betrachtet zeichnet Dein Experiment ein gutes 3D Bild. Das Bokeh wird immer faszinierender für mich persönlich.
Es durch einen Zwischenring zu erweitern finde ich sehr spannend. Ich werde Deinem Beispiel folgen.