Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 6)
Zitat:
Zitat von
joeweng
Ich persönlich unterscheide bearbeitet und unbearbeitet anhand der Tatsache, ob ich abseits der "neutralen" Entwicklung im RAW-Converter meines Vertrauens wichtige Bildparameter verändert habe - also Kontrast, Helligkeit, Sättigung, Schärfe, Ausschnitt. Dies mache ich ja bewußt, um Fehler zu korrigieren oder Stärken eines Bildes hervorzuheben, damit es subjektiv besser wird. Das hat dann mit dem, was die Kamera als OOC-JPG auswürfe nicht viel zu tun.
Ach, sind die in der Kamera vom Hersteller vorgegebenen Parameter für Kontrast, Helligkeit, Sättigung, Schärfe (und Entrauschen, Weißabgleich, Mikrokontraste, sowie ggf. CA-Korrektur, Randabfallskorrektur, Entzerrung) etwa nicht dafür gedacht, "um Fehler zu korrigieren oder Stärken eines Bildes hervorzuheben"?! Ich würde mal behaupten sie sind explizit dafür entwickelt, und das mit großem Aufwand.
Irgendwie habe ich in diesem Thread den Eindruck ich rede Chinesisch.
Ich bin der Meinung dass ein "out-of-cam" JPEG in vielen Fällen sogar ein extrem intensiv nachbearbeitetes Foto ist. Und nur weil immer wieder behauptet wird, das wären "neutrale Standardeinstellungen" in der Kamera, wird diese Behauptung nicht wahrer.
Um das zu belegen, möchte ich mal ein paar eben auf die Schnelle gemachte Beispielbilder mit der NEX 5N zeigen:
Einmal eine Aufnahme mit bunten Farben und hoher Empfindlichkeit (6400 ISO):
RAW mit Standardeinstellungen in LR importiert (auch das ist ja nicht "unbearbeitet"):
Anhang 77259
"out-of-cam JPG" in Einstellung "Standard" der NEX:
Anhang 77260
Und dazu noch jeweils die 100%-Ausschnitte:
RAW in LR konvertiert:
Anhang 77261
OOC-JPG:
Anhang 77262
Da sieht man erstens ordentlich aufgepeppte Farben, Kontraste und Klarheit und zweitens eine massive Schärfung und Entrauschung, die das Bild in der kleinen Ansicht viel besser aussehen lässt, im Detail aber alles glattbügelt und aus den im verrauschten RAW/LR-JPG noch erkennbaren dunkelgrauen Federstrukturen einen buntscheckigen Matsch macht. Und das soll "unbearbeitet" sein?!
Dabei ist die NEX nach meiner Erfahrung im Standardmodus noch eine relativ dezente Kamera. Da gibt es ganz andere Kaliber was die interne Bearbeitung betrifft.
Und dann ein noch augenfälligeres Beispiel, ebenfalls NEX 5N, diesmal mit dem SEL 1650 auf 16mm:
Hier das RAW in LR konvertiert:
Anhang 77263
und hier das OOC-JPG:
Anhang 77264
Im RAW noch eine brutale Verzeichnung und heftig abgeschattete Ecken, im "out-of-cam" JPG alles simsalabim verschwunden. Und das soll "unbearbeitet" sein.
Verabschiedet euch doch einfach von dem Gedanken, dass die JPGs aus einer Kamera unbearbeitet oder auch nur weniger bearbeitet seien als mit Sinn und Verstand und ohne Betrugsabsichten manuell in einem RAW-Konverter bearbeitete Bilder. Es gibt keinen Standard bei JPG. Es gibt nur Fotografen, die ehrlich versuchen, Bilder für den jeweiligen Zweck sinnvoll zu bearbeiten und es gibt solche, die Bilder manipulieren und grundlegend verändern wollen. Und alle Graustufen dazwischen.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 1)
Nachdem Helge gerade schon den Unterschiede RAW und ooo-JPG gezeugt hat, möchte ich noch eine Beispiel für die Unterscheide bei RAW Konvertern beisteueren.
Ich habe das gleiche RAW Bild in zwei verschiedenen RAW Konvertern, Lightroom und Luminar, exportiert. Bei Lightroom habe ich zwei verschieden Profile verwendet, zum einen "Adobe Standard" und zum adneren "Camera Neutral". Ansonsten wurde an keinem Regeler gedreht. Eine ooc JPG Version habe ich leider nicht, da ich nur RAW fotografiere. Der Bildausschnitt bei den beiden LR Bildern ist leicht anders, da Lightroom automatisch die Objektiv Profile anwendet und Luminar dies offensichtlich nicht tut.
Anhang 77265
Man sieht - finde ich - schön, es gibt nicht "die" neutrale Anzeige vom RAW. Die beiden Lightroom Bilder sind deutlich schärfer und kontrastreicher, bei Luminar wirkt das alles etwas verschwommen. Auch beiden Farben gibt es Unterscheide, Luminar geht das Rot etwas in Richtungen Magenta.