Hallo Dany,
ich kann ja mal ein wenig berichten über die Art, wie ich es machte und mache:
In meiner Werkstatt hab ich zunächst meine alte 400D als Werkstattkamera "ausrangiert" liegen und ihr ein umgebautes Canon 3.5/50mm Makro "spendiert".
Diese Kombination erfüllt mehrere notwendige Dinge:
1. hat sie einen eingebauten Blitz
2. nimmt sie wenig Speicherplatz für die Bilder (jpg out of the cam, schnelle Entwicklung/umkopierung)
3. komme ich mit dem Makro sehr nah heran an die Details, die ich zeigen will.
4. sie ist schnell und unkompliziert in der Bedienung.. Blitz ausklappen, fokussieren, abblenden und Feuer frei...:lol:
Mit dieser Kamera, die ich nebenher auf den Schreibtisch liegen habe, mache ich von den einzelnen Arbeitsschritten Bilder... also sobald ich z.B. ein Objektiv öffne, wird jeder Teilschritt dokumentiert.
Natürlich nicht jedes mal, wenn ich eine der drei oder 4 Bajonettschrauben rausdrehe... sondern nur die markanten Stellen, also wo die Schrauben insgesamt zu finden sind.
Ist sowas mit einem "Trick" behaftet... also wenn z.B. noch wie bei Canon FD ein weiterdrehen zu einer versteckten Schraube notwendig ist, vorher aber die Entriegelung des Drehkranzes vorgenommen werden muss... also mehrere komplexere Dinge gleichzeitig zu erledigen sind, so nummeriere ich im späteren Bild die Stellen durch, weise mit Pfeilen auf die Punkte...
Dann kann ich im späteren Text auf diese so markierten Stellen Bezug nehmen...
Manchmal kommt es vor, dass man vergißt ein Bild von einem wichtigen "Zwischenschritt" zu machen und denke bei mir... "das hättest Du nun aber zum besseren Verständnis zeigen müssen"...
Dann schnappe ich mir die schon zerlegten Teile und stecke sie für ein Bild wieder zusammen oder lege sie in eine nachvollziehbare Reihenfolge... ebenfalls mit Nummerierung und Lokalisationsbezug.
Die genaueren Erläuterungen gebe ich dann wiederum im späteren Text.
So komme ich meistens zum Ziel...
Zettel und Schreiber für die einzelnen durchgeführten Schritte am Arbeitplatz bereithalten und jeden Arbeitsgang niederschreiben...
Maße und Markierungen zuschreiben wenn erforderlich für bestimmte Dinge (um z.B. bestimmte Abstände zu ermitteln, oder definierte Markierungen für einen Wiederzusammenbau erforderlich sind (beim Helicoid z.B.))...
Meßschieber und Fühlerblatt-Lehre sind hier eine große Hilfe.
Beim Wiederzusammenbau ergibt sich immer die zweite Gelegenheit, Bilder nachzuholen, die Vergessen wurden... eben weil z.B. das Objektiv nach einer Reparatur ja auch wieder zusammengebaut werden muss... :lol:
Bevor man an einen Wiederzusammenbau nach der Reparatur herangeht, sollte man sich ein paar Minuten Zeit nehmen und alle bisherigen Arbeitschritte nochmal "Revue passieren" lassen und mit den gemachten Bildern abgleichen... dann findet man schnell den Bereich, wo es noch ein Bild braucht um eine Erklärung "abzurunden".
GEht es dann an den zu schreibenden Text, so geht es oftmals um die zu findenden Begriffe, mit denen man einen manchmal komplizierten Sachverhalt in einem Teilproblem beschreiben will.
Hier helfen oftmals "Umschreibungen" weiter, wenn Fachbegriffe fehlen... wichtig ist immer nur, ob man als "Durchschnittsmensch" die Möglichkeit hat, das Geschriebene nach zu vollziehen.
Einige Dinge kann man auch ""weglassen", denn wer sich mit Reparaturen beschäftigt, sollte einige Dinge schon beherrschen, so dass die "Detailtiefe" sich im wesentlichen auf das Vorhaben beschränken und sich nicht in grundlegende Dinge wie Erklärungen zum Gewindeschneiden etc.. verlieren sollte.
Das ist so ein grober Überlick, wie ich mich bemühe, so einen Umbau- oder Reparaturbericht zu schreiben.
LG
Henry, der sich über Berichte zu den angesprochenen Themen freuen würde.