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Etwas ist beim Hochladen schiefgelaufen!!
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So, nun eine Kurzanleitung, wie man das Sonnar repariert in Sachen ausgehängter Blendenlamellen
1.
Der M42 Anschluss hat einen Überwurfring. Dieser ist mit 3 kleinen Madenschrauben gesichert und lässt sich nach dem Lösen selbiger, herunterdrehen gegen den Uhrzeigersinn.
2.
Im nächsten Schritt wird das Objektiv in den Nahbereich ausgefahren.
3.
Der Fokusring besitzt ebenfalls drei Madenschrauben, die gelöst oder herausgeschraubt werden müssen.
Dann den Fokusring in Richtung Stativschelle zurückziehen.
ACHTUNG !!. im nachfolgenden Schritt trennt sich der Helicoid..
4.
Der Fokusring war verbunden mit einer umlaufenden Scheibe.. diese Scheibe ist der Feintrieb des Helicoids..
Diese Scheibe bitte markieren in der Ausrichtung.. und dann auf die Objektivrückseite schauend, diese Scheibe im Uhrzeigersinn drehen, bis sich die Helicoid-Teile trennen.
Man kann und sollte in jedem Fall den Vorgang auch sehr gut von hinten durch den Tubus beobachten. Während der Drehbewegung dieser Scheibe wandert der vordere Teil des Tubus weg von uns und es werden stückchenweise in den zwei seitlich erkennbaren Schlitzen, zwei rechteckige "Käfigmuttern" zu erkennen sein.
Sobald diese Käfigmuttern, welche in den Helicoid-Schlitzen die Geradführung bilden, beim rausdrehen über einen Punkt hinaus kommen, trennt sich das Objektiv in zwei Teile.. was hier auch beabsichtigt ist. Merkt und markiert Euch den Sitz, nachdem die Muttern gerade eben aus den Schlitzen herauskommen.
Nun halten wir zwei Teile in Händen:
a. den Vortrieb mit dem steilen Fokussiergewinde, das die optische Baugruppe vortreibt
b. das hintere Feintriebgewinde des Fokusringes.
Diesen erwähnten Punkt müsst ihr Euch unbedingt markieren, denn zumindest bei dem hier vorliegenden Exemplar von fotocomte war kein anderer Weg für das später beschriebene "Wiedervereinigen" der beiden Teile durchführbar, weil sich der Stativbefestigungsarm nicht mehr entfernen ließ. Dies wäre aber notwendig beim späteren Zusammenbau.
Nach der Trennung der beiden Teile geht es wie folgt weiter:
Anhang 22615
Links der Anschlussteil mit dem Feintrieb, dem Fokusring und der Stativschelle.. bei abgenommenem M42 Anschluss..
rechts der Steile Gewindehelicoid. Mit ihm und der Helicoidscheibe, wird der Vorschub der optischen Einheit erzeugt.
Zunächst müssen wir diesen steilen, rechten Helicoid von der optischen Baugruppe trennen:
Dies geschieht mit folgenden Schritten.. bitte die Markierungen nicht vergessen. !!
1.
Öffnen der Verriegelung für die optische Gruppenhalterung und damit auch Freigabe für das Blendenmodul.
Im nachfolgenden Bild sieht man auch schon 18 Löcher, in denen die Nieten der Blendenlamellen korrekt sitzen müssen.
Diese 18 Löcher sind quasi der Boden des "Über-Kopf" eingeschraubten Blendenmodul des Sonnar
Wir öffnen zunächst die Verriegelung..
Anhang 22616
2.
Nun sind zwei in den Nuten der Geradführung des Vortrieb-Helicoid zwei kleine Madenschrauben zu entfernen.
Hier das bereits entfernte Modul, bei dem man in dem Schlitz ein Loch sehen kann. In diesen Löchern (links und rechts) saßen diese Madenschrauben.
Anhang 22617
Der Vortrieb-Helicoid läßt sich nun nach oben abheben..
Darunter kommt das eigentliche Blendenmodul zum Vorschein...
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Zunächst bitte vor der weiteren Demontage unbedingt die nachfolgend gezeigten Markierungsarbeiten vornehmen:
Im nächsten Bild ist der Blendenmitnehmer (Schlitzschraube) zu sehen, der hier als Schraub-PIN in das Modul geschraubt wurde. Das gesamte Blenden-Modul selbst ist ebenfalls in
einen weiteren Teil des Systems eingeschraubt, weshalb wir vor dem Ausschrauben des PIN und dem Ausschrauben des gesamten Moduls aus diesem nächsten Sytemteil unbedingt die exakte Höhenlage markieren müssen.
Das Blendenmodul nimmt nämlich innen noch einen weiteren Tubus mit der gesamten optischen Einheit auf..
Dies Markierungsarbeit ermöglich es uns beim Wiederzusammenbau, die exakte Lage des Blendenmoduls wieder zu finden.. !! Sie ist absolut notwendig für den Wiederzusammenbau..
Anhang 22618
Im Bild oben sieht man unterhalb des Blendenmitnehmer - Pins noch ein rundes Loch..
Durch dieses Loch hindurch werden nach dem Herausschrauben des Blendenmitnehmer - Pins zwei weitere kleine Madenschrauben zu finden sein und müssen gelöst werden. Hab das nicht im Bild festgehalten. Das hat folgende Gründe..
Diese Madenschrauben verbinden das Blendenmodul mit der optischen Baugruppe. Blendenmodul und optische Baugruppe sind nämlich ineinandergeschraubt und bilden eine komplette Einheit (die wiederum in den PRESET-TUBUS eingeschraubt ist), die nun aber getrennt werden muss.. deshalb diese Madenschrauben suchen und ebenfalls herausdrehen.
Nun sind wir in der Lage, das gesamte Blendenmodul aus dem System heraus zu schrauben..
Anhang 22619
Wir halten dann dieses Blendenmodul in der Hand und können daran arbeiten:
Anhang 22620
Im Inneren des obigen Bildes erkennt man eine Innenverriegelung, die mit einer Zange herausgenommen werden kann. Danach kann dann der VErstelltubus für die Verstellung der Blendenlamellen herausgenommen werden. Man beachte in der Wandung des Blendenmoduls den Schlitz für den in ihm durchgesteckten und im Verstelltubus eingeschraubten Blendenmitnehmer-Pin. Das wird beim Zusammenbau später wichtig.
Nun ist man an den Blendenlamellen dran.
Dieser nun herausnehmbare Verstell-tubus im vor uns liegenden Blendenmodul hat insgesamt 18 Schlitze.. und in der Tiefe des äußeren Teils hatten wir ja bereits die 18 Löcher für die Nieten der Blendenlamellen-Rückseite gesehen..
Diese 18 Lamellen gilt es nun in wieder in die korrekte Reihenfolge in die Löcher innen im Tubus zu installieren.
Eine extrem anspruchsvolle Aufgabe, für die im Werk damals sicherlich Hilfsmittel in Form von Schablonen und / oder magnetischen Gerätschaften verwendet wurden.
Solch eine Anzahl von Lamellen zu reinigen, neu einzubauen in der Tiefe dieses Moduls.. ein echter Hammer und eine riesige Herausforderung für die eigene Geduld !!
Die Blendenlamellen haben jeweils pro Stück zwei dieser Nieten, je 1 x auf der Oberseite und einmal auf der Unterseite gegenüberliegend.
Die Seite mit der mittig angeordneten Niete gehört nach unten in das Loch im Boden, das wir im zweiten Bild gesehen haben.
Die Lamellen sollten so eingebracht werden, dass sie "Offenblende" ergeben, wenn alle Lamellen in ihre Löcher eingebracht sind.
Die Lamellen werdet ihr sicher nicht mal so eben einbauen können, sondern es ist eine Hilfe notwendig, die ich hier kurz erläutern werde:
Besorgt euch für diese Arbeit einen wasserlöslichen Kleber.. dies kann Stärke sein (Wasser und Mehl z.B.) oder wie ich in meinem Falle immer gern "Discofilm" benutze.
Das ist ein Zeugs, das früher gern für die Reinigung von Platten genutzt wurde.. auch für die Sensorreinigung von DSLR Kameras wurde es lange Zeit eingesetzt.
Discofilm bildet nach dem Austrocknen einen Klebefilm, der aber durch Wasser wieder komplett gelöst werden kann.
Mit diesem Zeugs kann man die einzelnen Lamellen gut fixieren aneinander.. dies ist notwendig, denn spätestens bei der 5. Blendenlamelle bekommt man sonst einen "Ausraster", weil sich wieder einmal alles verschoben hat. Spätestens dann, wenn man zur Erreichung der letzen Löcher, die unter den schon eingebrachten Lamellen angeordnet sind und man den Stapel von Lamellen dazu nochmal ein wenig mit einer Pinzette anheben muss um die nächsten "drunter zu stecken", brennen einem sonst die letzten Sicherungen durch.
Also bitte die Lamellen schön kleben in ihren Löchern am Unterboden... :lol:
Gehen wir also davon aus, dass ihr alle Lamellen wieder geordnet untergebracht habt in der Tiefe des Modultubus.
Nun muss der herausgenommene Verstelltubus wieder in diese Röhre eingebracht werden.. dieser Verstelltubus hat 18 Schlitze, in denen die uns zugewandten Nieten der Lamellen sich beim Öffnen und Schließen bei Drehung bewegen.. dieser Verstelltubus ist mit dem zuvor beschriebenen, markierten und herausgeschraubten Blendenmitnehmer Pin verbunden.. und wird von im in eine Drehbewegung überführt..
Es ist deshalb darauf zu achten, das wir den Verstelltubus wieder so einführen, mit seinem Schraubgewinde für den Blendemitnehmer - Pin in der seitlichen Aussparung in der Wandung laufen kann.
Da alle Schlitze in dem Verstelltubus genau eine Niete aufnehmen, wir aber gleichzeitig ja für die Offenblende die korrekte Position des Gewindes für den Blendenmitnehmer-Pins benötigen, sollte man hier sehr genau drauf achten, dieses Loch im Verstelltubus für den PIN auch an der korrekten Position zu haben.
Macht Euch das klar, sonst macht man diese extrem nervige Arbeit 2 x ..
Gehen wir davon aus, das alles klappt, so kann der Verstelltubus im Blendenmodul wieder mit der Innenverriegelung gesichert werden.. Nochmal kontrollieren, ob alle Nieten in den Löcher der Unterseite stecken.. und auch der Mitnehmer-Pin eingeschraubt ist.
Ist das alles erfolgreich, kann das gesamte Modul nun unter Warmwasser geflutet und damit der Discofilm ausgewaschen werden. Zwischendurch die Blendenlamellen immer mal öffnen und schließen.. Auch empfiehlt sich ein Bad in Aceton um den letzten Rest rauszubekommen und verbliebene Wassertröpfchen endgültig zu entfernen.
Dann kann es an den Wiederzusammenbau gehen.. also umgekehrte Reihenfolge.
Hier wird es ganz am Schluss darum gehen, die beiden Teile wieder zu verbinden...
Dies erreicht man, da leider das hier vorliegende Exemplar mechanisch eine Macke hatte, nur mit einem Trick..
Beim Auseinanderbau sagte ich, man muss beobachten, wann sich die Teile trennen. Das ist genau dann der Fall, wenn die Käfigmuttern aus den Schlitzen des Helicoids herausgleiten.. und genauso läuft es umgekehrt beim Wiederzusammenbau..
Die rechteckigen Käfigmuttern müssen so ausgerichtet werden (lassen sich verdrehen) das ihre langen Seiten beim Zusammendrehen in die Schlitze einfahren können.
Und nun muss man 3-dimensional denken.. der vordere Teil und der hintere Teil verdrehen sich beim Einschrauben.. sie müssen aber zwingend in der Position gerade gehalten werden, in der die Käfigmuttern in die Schlitze eintauchen könnten.
Die Zusammenführung beider Teile regelt dann die Foskussierscheibe, die wir anfangs beim Auseinanderbau kennen gelernt haben, und später wieder mit dem Fokusring verbunden wird.
Es ist nur wichtig, die beiden Teile erstmal so dicht zusammen zu bringen wie möglich, ohne die Käfigmuttern zu verdrehen.. diese müssen genau und eng den Schlitzen gegenüberstehen. Den Rest erledigt dann diese Scheibe.. sie zieht quasi die beiden Teile dann korrekt ineinander. ..
Das ist ein wenig "fummelig", aber mit Geduld zu lösen.
Bei dem hier vorliegenden Exemplar des Sonnars gab es zwar noch erheblich mehr Schwierigkeiten. aber ich denke es ist ein guter Überblick, was jemanden erwartet, der die Blende reparieren und das gesamte Objektiv neu aufbauen und die Schneckengänge neu fetten will.
Dieses Sonnar war leider nicht einfach nur "verdreckt" sondern es hatten sich auch zwischen den Gläsern Filamente von Glaspilz ganzflächig ausgebreitet.
Dies konnten aber komplett entfernt werden und es ist auch kein irgendwie gearteter Schaden zurück geblieben. Die Linsen sind nun wieder klar und sauber und die Fokussierung dieses "Monsters" ist nun auch wieder leichtgängig.
Es wird in den nächsten Tagen in den Verkaufsbereich eingestellt werden..
LG
Henry