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Hmm, bei einer Bauteilhöhe von wenigen Millimetern am Ende halte ich das zwar nicht für wahrscheinlich, es wäre aber durchaus unpassend.
Ich habe aber bereits eine andere Idee: die 6 anderen, intakten Gleitlager sind wesentlich einfacher und brauchen nur 5mm Höhe / 5mm Breite, das jeweils andere ist praktisch egal und verträgt Toleranzen. Durch einen Austausch dort hätte ich original-Lager für die 3 anspruchsvollen Stellen übrig.
Mal sehen, welchen Weg ich gehen werde
Update: es gibt mindestens 2 verschiedene Typen von Gleitlager im Objektiv. Außerdem waren die 'intakten' Gleitlager doch minimal betroffen, ein Drehen der Teile hat eine ganz leicht spürbare Toleranz entfernt.
Ich habe die Hoffnung, dass die anderen 3 intakten Lager zum gleichen Typ wie die zerstörten gehören, um an die zu kommen, muss ich aber das Objektiv vom Ende her komplett zerlegen.
Update 2: die Zerlegung zieht sich. Erst nach Abmontieren der Kamerakontakte gehts vorwärts, denn Sigma hat alle (!) Flachbandkabel fest verlötet.
Update 3: Ein weiterer neuer Gleitlagertyp bei der Zoomring-Schraube. Rotary Encoder-Fühler von Zoom- und Fokusring sind intakt.
Update 4: Weitere 6 Gleitlager entdeckt, neuer Typ, ca. 4.5mm (+- 0,2mm) Außendurchmesser. Bin nochmal einen Schritt weiter gekommen und kurz davor, die ursprünglich unzugänglichen Bauteile zu erreichen.
Update 5: Die gewünschten 6 Gleitlager sind endlich erreicht. Eine hauchdünne Distanz hat mich davor bewahrt, den vorderen Schneckengang ausfädeln zu müssen. Glück gehabt.
Wie ich befürchtet habe sind die Gleitlager aber nicht identisch, es gibt somit insgesamt 5 Typen.
Ich benötige also wirklich auf max. 0,05mm Toleranz/Durchmesser gefertigte Gleitlager.
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Ich habe neue Möglichkeiten zur Bearbeitung des Teflons gefunden:
in Schraubstock (eine Seite) und Bohrfutter einer Bohrmaschine (andere Seite) einspanne - mit Gefühl kann man so das Teflon minimal verlängern = den Durchmesser verkleinern, und das ganze ist dennoch recht gleichmäßig.
Nach Ankerben und dreifachem Bohren (1.5mm bohren, 2.0mm bohren, 2.5mm bohren) hat man meist Zentrierungsfehler von ~0.1mm, tiefer rein natürlich auch mehr.
Das ist jedoch nicht das Hauptproblem: durch das Bohren weitet sich das Stück vom 'perfekten Durchmesser' um +0,2mm, und man hat wieder ein Problem mit dem Durchmesser - und jetzt funktionieren die ganzen Tricks durch das Bohrloch nicht mehr.
Wenn man das vorher weiß, kann man gleich 0,2mm kleiner werden, damit sich das ausgleicht.
Außerdem muss man noch an dem mini-Stück (1,3mm Höhe) herumbasteln, damit der Schraubenkopf ordentlich versenkt wird.
Trotz dieser zeitraubenden Probleme habe ich 3 Versuchs-Gleitlager gebaut, etwas zerbastelt und dann dennnoch eingesetzt.
Sie sind weit davon entfernt, rund oder genau zu sein, aber erstaunlicherweise läuft der Zoom dennoch - vermutlich gleichen sich die Ungenauigkeiten etwas aus und die anderen dutzend Gleitlager verhindern die schlimmsten Abweichungen.
Jetzt wollte ich es wissen, und hab das Objektiv fast komplett zusammengebaut.
Und .. Autofokus funktioniert wieder!
Ich kann das Objektiv zwar noch nicht so lassen, aber der Wiederbelebungsversuch ist geglückt :bananajoe
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Meinen Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur!
Gruss Fraenzel
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Erste Freihand-Fotos heute zeigen keine Bildfehler oder ähnliches, der Autofokus funktioniert im Nahbereich und Richtung Horizont.
Wie jedes Zoom ist das 24-70 nicht perfekt parfokal, aber da scheint es auch keine Probleme zu geben.
Ich würde sagen, die Funktionsweise ist mindestens grob hergestellt, bessere Gleitlager kommen später.
Außerdem gibt es noch eine Beschädigung unterm Bajonettring beim AF/MF-Umschalter, der durch den Fallschaden entstanden ist.
Dort ist eine der mechanischen Schwachstellen des Objektivs - eine Sollbruchstelle bei Belastungen, und komplett aus Plastik.
Da kann man nur kleben, denn ohne Ersatzteil ist das nicht zu ersetzen.
Falls Interesse besteht, kann ich eine Bilderreihe der Reparaturschritte als Extrathema aufmachen.
Für eine vollständige Reparaturanleitung fehlt mir momentan die Zeit.