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Zerlegung Nicht-Zebra Sonnar 2.8 / 180
Der Vollständigkeit halber möchte ich hier noch die Zerlegung des alten (nicht Zebra) Sonnar 180 / 2.8 anhängen.
Ich hatte dieses mit etwas Staub, anderem Zeug auf den Linsen und sehr zähem Fokus inklusive Adapter P6 auf M42 gekriegt.
Zunächst mal Bilder, damit das massive Stück einzuordnen ist.
Anhang 32869 Anhang 32870
Anhang 32871
Dann gleich eines vorneweg: Der beherzte Griff um den Fronttubus abzuschrauben wie bei der Zebraversion geht nicht, ist sogar eher schädlich wie wir später noch sehen werden.
Dann folge ich mal der Reihenfolge von carl_goes_digital, also zuerst von vorne.
Der beschriftete Rind kann, wie zu erwarten, rausgedreht werden. Darunter kann der Sicherrungsring (Bild 4, rot) mit einem Spannschlüssel gelöst werden.
Bild 4:
Anhang 32872
Das hat zur Folge, das man den gewichtigen vorderen Teil der Optik am Stück rausnehmen kann.
An die Linsen kommt man dann der Reihe nach von vorne durch abschrauben des vorstehenden Ringes (Bild 5, rot).
Bild 5:
Anhang 32873
Wenn man in den Tubus blickt sieht man unten drin die frei liegenden Blendenlamellen. Wer die nicht persönlich in der Hand halten will sollte den unteren Sicherungskonus (Bild 5, grün) nicht losschrauben.
Das war es auch schon, was man von vorne machen kann.
Damit wollen wir uns nun der interessanteren hinteren Seite zuwenden.
Zunächst einmal der M42-P6 Adapter. Ein kurzer kräftiger Dreh an dem silbernen Ring in Richtung "Los" öffnet den Bajonettverschluss. Die Schraube in dem silbernen Ring ist zumindst bei mir nur der beidseitige (eigentlich einseitige) Anschlag, muss also nicht gelöst werden. Wenn doch gelöst, dann sieht man darunter die Nut in der der Schraubenkopf läuft. Fixieren ist dann auch ganz einfach: Adapter auf Bajonett stecken und silberne Gewindemutter bis Anschlag festschrauben, dann Schraube rein.
Anhang 32874
Nun kann das Bajonettstück mit vier Schrauben (Bild 7, rot) gelöst und abgezogen werden.
Der mag recht fest sitzen wenn die Schrauben raus sind, da er passgenau eingefasst ist. Ggf. kräftig nach hinten abziehen. Da ist kein Gewinde, nix.
Bild 7, 8:
Anhang 32875 Anhang 32876
Der überstehende Tubusring (Bild 7, 8, grün) kann mit der Hand abgeschraubt werden, dann ist der folgende Schritt weniger behindert.
Nun muss die kegelförmige Abdeckung uns Halterung der Stativschelle weg. Die ist mit keiner kleinen Madenschraube (Bild 9, rot) fixiert (lockern) und dann mit einem rechtsgewinde aufgeschraubt. Wie schon gehört - festsitzen tut auch dieses Teil gerne mal. Und das nicht zu wendig. Ein Hebel hilft da weil mal den Kegel nicht richtig greifen kann. Aber auch an dieser Stelle kann so leicht nichts kaputt gehen.
Bild 9:
Anhang 32877
Auch die Stativschelle kann jetzt ohne weiteres zutun abgenommen werden.
Anhang 32878
Jetzt muss die nächste Abdeckung weg. Dafür die vier ca. 5 mm versenkten Schrauben (Bild 11, rot) lösen. Die zwei Schrauben rechts und links des Blendenkontrollhebels können verbleiben.
Bild 11:
Anhang 32879
Damit kann auch der Blendenring abgezogen werden. Hier jedoch Vorsicht! Die Rastung der Blende besteht aus Feder, Hülse und Kugel und alle drei Teile sind klein (Bild 13). Zum abziehen am besten die Vorderseite des Objektivs nach oben halten und den Blendenring nach unten abziehen.
Bild 12, 13:
Anhang 32880 Anhang 32881
Die beiden Führungen des Fokusganges müssen weg (1x Bild 14, rot, die zweite ist gegenüber der ersten). Hier bitte anzeichnen welche wo sitzt. Die Teile scheinen baugleich zu sein, allerdings mögen sie sich über die Jahre unterschiedlich eingeschliffen haben.
Jetzt muss die Feder und der Hebel der Blendenschliessung weg. Feder aushaken und die zwei Halteschrauben (Bild 14, grün) abnehmen. Das ist notwendig um den Schneckengang ganz herauszuschrauben.
Bild 14:
Anhang 32882
Jetzt kann schliesslich der Fokussierschneckengang ausgeschraubt werden. Je nachdem wie fest der sitzt kann man schon vorsichtig ein wenig Schmiermittel (ich nutzte WD-40) eintröpfeln und sich verteilen lassen.
Hier wie schon oft an anderen Stellen gesagt, darauf achten, wo der wieder einfädelt - sonst wird es eine lange Sucherrei nach dem richtigen Fokus.
Anhang 32883
Von der Innenseite des äusseren Tubus kann man nun auch den Fokusanschlag lösen um das andersseitige Feingewinde auszuschrauben. Auch hier bitte auf die Anzahl der Drehungen achten (bei mir 9 1/2 Umdrehungen von der Unendlich-Stellung - in der Gegenrichtung übrigens 1 3/4 bis zum endgültigen Gewindeanschlag bei ca. 3 m).
Damit sind hoffentlich alle Informationen zum zerlegen des alten Sonnar 2.8 / 180 gegeben.
Viel Spass beim Reinigen...
Ok - noch was zum Zusammenbau.
Die zwei Fokusführungen beeinflussen auch extrem, wie leichtgängig der Fokus ist. Der Einbau erfordert etwas probieren. Am besten ginges bei mir wenn ich beim festschrauben beiden nach aussengedrückt habe, so dass sie von Ihrer Auflage- und Anschlagfläche bündig liegen. Auch geholfen hat, mit locker angezogenen Schrauben einmal komplett von unendlich auf nah durchfokussieren und dann wieder auf unendlich bevor die vier Schrauben ganz fixiert werden. Damit passen sich die Führungen an die Laufgänge an.
Das ist auch das Problem wenn man wie beim Zebra versucht, den (nicht vorhandenen) vorderen Tubus abzuschrauben: man "verdreht" diese Dinger und damit wird der Fokus schwergängig.
Blendenring von unten her aufschieben, damit Kugel, Hülse und Feder nach oben stehen.
Beim Auflegen der Abdeckung die mit den 4 versenkten Schrauben fixiert wird darauf achten, dass der Hebel vom Stössel von links auf die Winkelplatte drückt und der von der Seite von rechts reinkommt den Hebel wieder wegdrücken kann.
So - Schluß - Aus!
Viele Grüße,
Marcus