AW: Leica Elmarit-r 28 2.8 - Fokusring verstellt
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Waalf
Hier das Ergebnis meiner heutigen Justierarbeit. War nicht so einfach, wie ich mir das vorgestellt hatte.
100% Crops, ca. 70 Meter entferntes Hausdach, der Strommast ist ca. 400 Meter entfernt. Ich habe auf den Strommast scharfgestellt. Es reichten minimalste Abweichungen, um entweder den Strommast oder das Hausdach scharf zu bekommen. Das Ergebnis ist ein Kompromiss. Jetzt verstehe ich langsam, wieso Testbilder wirklich mit Vorsicht zu genießen sind....
Jepp, auf Testbilder gegen unendlich kann man gern verzichten. Sie zeigen eigentlich nur, wie gut der Endanschlag des Objektivs in Verbindung mit genau der einen Kamera und dem einen Adapter funktioniert.
Daraus eine Aussage bezüglich der optischen Qualität abzuleiten, wäre fatal und führt zu völligen Fehleinschätzungen bezgl. der Güte eines Objektivs. Die mechanischen Toleranzen der drei beteiligten Komponenten wäre viel zu groß um irgendeine gesicherte Aussage darüber zu treffen, wie gut oder schlecht ein Objektiv ist..
Die Fehleinschätzungsquellen liegen in folgenden Sachverhalten
1. Maßhaltigkeit des Adapters (ich habe Adapter erlebt, mit denen das Auflagemaß rund 1/10 und mehr unterschritten wurde. Dies wird häufig seitens der Hersteller auf Wunsch des Vertriebes gemacht, um den U-Punkt eines Objektivs auch sicher zu erreichen und nicht unscharfe Bilder auf die Distanz zu bekommen, weil dorthin nicht mehr scharf fokussiert werden kann.
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2. minimale Differenzen von Kamera zu Kamera des gleichen Typs, die heut i.d.R. keine Rolle spielen, weil die AF Systemobjektive das Ausgleichen.. der AF besorgt das. Bei der Nutzung von manuellen Objektiven jedoch steht diese Option nicht zur Verfügung.. daraus folgt, es gibt eigentlich keinen absolut korrekten U-Punkt in Verbindung mit digitalen DSLRs. Wenn er per Zufall exakt sein sollte, so ist daraus eigentlich nur eine korrekte Kombination der 3 Komponenten zu sehen, die woanders schon wieder anders aussehen kann.
3. im Laufe der Jahre "ausgenudelte" Drehwegbegrenzungen.. dies sorgt dann dafür, das teilweise der U-Punkt des Objektivs nicht mehr stimmt
4. Selbst nachjustierte Objektive, die dann an anderen Kamera - Adapter - Objektiv Kombinationen ebenfalls keinen korrekten U-Punkt aufweisen, weil dann die 3 vorgenannten Kriterien greifen.
Der Weg, das unendlich zu mitteln trifft auch für mich zu.. oft genug ist nämlich nicht der km - weite Fernsehturm interessant, sondern eher der Bereich um die 100-150mm Entfernung. Bei Justage auf den Fernsehturm z.B. liegt man dann bei Offenblende schon wieder daneben mit dem U-Punkt.
Es sollte so sein, wie Du es gemacht hast. Durch minimale Abblendung dann auch die weiteren Entfernungen scharf zu bekommen. Gerade bei Weitwinkeln ist die Abblendung doch typischerweise notwendig und an der Tagesordnung, wenn man nicht grad das Offenblendverhalten testen will. Mit meinem Canon 20-35mm/2.8 L, käme ich nie auf die Idee, es bei 20mm unterhalb einer Blende 5.6 zu benutzen..
Dazu sind die Randkorrekturen in Bezug auf die CA bei fast allen Weitwinkeln auch moderner Rechnung viel zu schlecht in den Ecken..
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So sieht es dann bei Blende 5.6 aus:
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Jo, passt doch..
LG
Henry
AW: Leica Elmarit-r 28 2.8 - Fokusring verstellt
So, nachdem ich nun auch das Summilux neu eingestellt habe, dieses wollte nicht bis unendlich, hier noch mal ein paar Hinweise für Altglaskäufer. Beide Objektive stammen aus der gleichen "Tasche". Laut Verkäufer wurde das Ganze seit ca. 25 Jahren nicht mehr genutzt. Das führte dazu, dass die Fokusmechanik durchrutschte, der Anfangswiderstand nach der langen Lagerung war zu hoch. Ich werde wohl auch nicht drum rum kommen, das Elmarit neu zu fetten, obwohl es jetzt eigentlich funktioniert, aber doch etwas schwergängiger ist als die anderen. Das Summilux ist nun nach der Justage OK. Wer die Justage selber durchführen will, kann sich etwas Arbeit sparen, indem er folgendes beachtet: Man muss den großen Spannring, der den Fokusring hält, nicht vollständig lösen, sondern nur so weit, dass man den Fokusring etwa 2mm anheben kann. Damit ist er frei. Man stellt das Objektiv ein, indem man einfach den Fokusring wieder draufdrückt, dreht, ausprobiert usw. Hat man die richtige Position gefunden, hebt man ihn wieder an, bringt ihn auf den Unendlichpunkt, fertig. Anschließend dreht man den Spannring wieder fest. Die unter dem Fokusring liegende Mimik braucht man bei diesem Verfahren nicht wieder einbauen, was nämlich etwas fummelig ist. U.a. befindet sich da ein Gummiring, der so hauchzart, zudem auch noch nicht passgenau ist, dass es demgegenüber fast schon eine Freude ist, 12 Blendenlammellen einzusetzen. Es sollte sich jeder vorher genau überlegen, ob er sich an solche Schätzchen rantraut: die Optik liegt bei der Reparatur völlig frei, auch beim Einstellen an der Kamera ist sie ungeschützt. Eine falsche Bewegung und schon hat man eine Schramme in der Optik.