AW: Vorsicht vor den richtig guten Linsen!
Zitat:
Zitat von
Padiej
@Henry: ... bleiben dann nur die "zeitlosen" und "immer guten" übrig.
welche Marke das wohl sein wird ?
Aber es ist so - Pentacon hin und Jena her
Leica ist der Zenit, und das macht sich auch bei den Preisen bemerkbar. Ein Schnäppchen habe ich noch nicht ergattert. Henrys Adapter wartet noch.
mfg Peter
Hallo Peter,
das mit den Schnäppchen ist da auch eine wirklich schwere Sache, denn da musst Du so derart regelmäßig am Ball bleiben und hast dann noch nichtmal die Gewähr für so hochpreisige Teile auch ein gutes Exemplar zu erwischen.
Und nein, da wird sicherlich nicht nur Leitz übrigbleiben. Es gab damals wie heute, aber damals besonders, eine große Konkurenz im PRO - BUSSINESS zwischen Leitz, Canon und Nikon.
Das waren die Namen schlechthin und die regelmäßigen "Abräumer" bei den Tests und in der Beliebtheitsskala der Fotografen. Olympus kam mit dem einen oder anderen Teil auch mal mit ins Spiel, aber unter den PRO People gab es eigentlich nur die 3 Teile.
Leitz hatte die Nase technisch im Glasbau und in der Präzision vorn, aber aufgrund der für die deutsche Leitz Handwerkskunst aufgerufenen Preise schon damals eigentlich unerschwinglich.
Da war es im Pro-Bereich ein wirklicher Durchbruch, das die Japaner in Form von Canon und Nikon langsam Boden gewannen und mit ihren Gläsern, ihren Motorkameras und der Haltbarkeit aufholten und im Elektronischen Bereich neue Maßstäbe setzten. Das "KUPFERN" bei den deutschen war da längst vorbei.
Ich denke, es wird sich bei den "Zeitlosen" im Objektivbereich immer die 4 Namen wiederholen. Leitz, Zeiss, Nikon und Canon. Der Rest ist dagegen relativ bedeutungslos geworden, wobei dies nicht heißt, das auch sehr gute Gläser bzw. Objektive anderer Hersteller wie Schneider Kreuznach und andere vorhanden sind. Diese spielen aber kaum eine Rolle. Bei den Japanern ist vielleicht Pentax noch mit einem hohen Anteil vertreten, der sich damals aber überwiegend im SemiPro Bereich finden ließ.
Ich habe während meiner Arbeit damals in der Presseagentur nicht eine Spotmatic in Kollegenhänden gesehen. Sehr wohl aber bei Freunden, genauso wie mit Olympus.
Pentax 6x7 hatten wir neben Hasselblad im Studio. Die war vom Chef das liebste Kind, weil die eben eine Spiegelreflex war und er neben den M - Leicas mit den Dingern nicht so recht warm wurde. ...
Die (die SLR) waren ihm zu laut, zu aufdringlich und zu umständlich zu bedienen.. kurzum, die waren allesamt Mist in seinen Augen... ich fand das nicht.. aber er hat mich immer belächelt, wenn ich mit meiner sauschweren
Leicaflex SL Mot durch die Gegend fuhr und langsam Geschwüre an den Schultern bekam.
Aber das ist ein anderes Thema...
Insofern, um ins Topic zurück zu kehren, werden einige Linsen von den genannten Herstellern in einer Mischform weiter existieren.
Aber letztlich ist es schon so, das der Reiz heut doch darin besteht, eBay sei Dank, alle diese Perlen zu einem Bruchteil ihres damaligen Wertes zu erleben, sich selbst ein Bild von der Leistungsfähigkeit und dem Einsatzgebiet zu machen um dann zu entscheiden, ob man das braucht oder nicht. Nur um es zu haben, behielt ich noch kein Objektiv.
Und vielleicht sollten so einige der noch bei Carsten verbliebenen 87 Objektive mal in der Kreislauf zurück geführt werden. Denn es sind nicht so viele, die sich mit den MF Linsen in der Relation zu ihrer früheren Verbreitung beschäftigen...
LG
Henry
AW: Vorsicht vor den richtig guten Linsen!
Wenn wir schon dabei sind -
welche Gläser sind der Zenit?
Ich sehe das
IKON Ultron 1,8/50 von Zeiss West ganz vorne
und auch
Voightländer hat mit dem Color-Ultron 1,8/50 ein tolles Normalobjektiv.
Auch Fuji und Ricoh sind bei den 50mm sehr gut.
Pentax hat eher Charakterlinsen, die für gewisse Motive super sind, wie der 1,9/85mm oder der 1,4/50mm Tak.
Das stimmt vollkommen, was Du schreibst.
mfg Peter
AW: Vorsicht vor den richtig guten Linsen!
Peter, ich glaub die Antwort kann sich jeder nur selbst geben.. nach dem Motto.. was dem ein sien Ul is dem annern sin nachtigall...
Soll heißen, hierfür gibt es keine aufstellbaren Maßstäbe.
Beim 1.9er Tak beispielsweise würden andere die Hände überm Kopf zusammenschlagen in Bezug auf die Schärfe..
Das Objektiv muss letztlich ein Werkzeug für den Fotografen sein, dessen er sich bedient. Einem Pinsel in verschiedenen "Härtegraden", um einen Vergleich mit einem Künstler des malenden Gewerbes zu machen.
In Filmproduktionen, bei denen ich Standfotograf war (sind die Jungs, die
die Werbungsfotos für Kino, Zeitung und Illus machen für die Vorannkündigungen) hatten die Kameraleute zum Teil mehr als ein dutzend verschiedene Objektive dabei, weil jeder von der Wirkung und Charakteristik z. B. bei Szenen im Kerzenlicht (Bokeh, Weichheit, Lichthöfe und Durchzeichnungsgrad) überzeugt war.
Es gibt hier keine allgemeine Regel, ausser den plumpen Versuchen, die technische Qualität des Auflösungsvermögens in LP/mm zu packen.
Aber dies ist so ungeeignet wie nur irgendwas, wenn es darum geht, in einem Bild, eine Stimmung oder eine Besonderheit, wie eine 16 zackigen Stern um eine Lichtquelle bei Abblendung zu erreichen.. All das sind Gestaltungsmittel für Bilder..
Wer sagt dabei nun, das sind die besten Objektive. Es gibt immer nur das Objektiv oder die Objektive, das/die mit der Arbeitsweise des Fotografen und dem beabsichtigten Zweck korrespondieren.
Niemand käme auf den Gedanken, ein 1.2er Objektiv mitten im Hochsommer in der Wüste einzusetzen, weil er das nicht "gebändigt" bekäme.. aber in manchen kreativen Aspekten ist auch sowas denkbar.
Ist also eigentlich nicht zu beantworten, sondern nur durch Versuch und Irrtum zu bestimmen, was einem am besten gefällt und zur eigenen Ansicht der Dinge passt.
LG
Henry
AW: Vorsicht vor den richtig guten Linsen!
Wow, hier wird ja auf extrem hohen Niveau diskutiert. Enorm, mit welchem Aufgebot an Linsen Ihr Euch den fotografischen Herausforderungen stellt.
Zeigt doch mal bitte Bilder. In der Galerie sind nur sehr vereinzelt Fotos zu sehen. Bin sehr interessiert an praktischen Ausführungen.
Das ist ja enorm, dass ihr zwischen 20 und 80 Linsen für Eure Arbeit benötigt. Was macht Ihr denn da für Fotos?
Ich habe lediglich 5 Linsen für einen Brennweitenbereich von 17 mm bis 1200 mm.
O.K., noch eine sechste für Makros.
Wie gesagt, zeigt doch mal Fotos. Das würde mir vielleicht die Augen öffnen.
Viele Grüße
Hannes
AW: Vorsicht vor den richtig guten Linsen!
Bei mir beginnt es bei 17mm (TOKINA 3,5/17)
<a href="http://www.flickr.com/photos/padiej/3328863490/" title="EOS1000D + TOKINA 17mm von padiej bei Flickr"><img src="http://farm4.static.flickr.com/3612/3328863490_6fecfac70c_b.jpg" width="1024" height="682" alt="EOS1000D + TOKINA 17mm" /></a>
AW: Vorsicht vor den richtig guten Linsen!
Und endet bei 500mm mit einem Berolin 8/500 (35€ "Scherbe)
<a href="http://www.flickr.com/photos/padiej/3347065118/" title="Beroflex 500mm FC 7000 2009 03 11 von padiej bei Flickr"><img src="http://farm4.static.flickr.com/3376/3347065118_1bc17476ab_b.jpg" width="1024" height="784" alt="Beroflex 500mm FC 7000 2009 03 11" /></a>
AW: Vorsicht vor den richtig guten Linsen!
Ich lerne gerade, mit dem Werkzeug umzugehen.
Es ist der Hauch der Nostalgie, die Freude an der günstigen Qualität und auch die Sammelsucht, die eine Kombination bilden, die Manuelle Objektive reizvoll macht.
Die Frage, ob wir damit auch fotografieren können, kann ich nur für meinen Teil beantworten.
Ich merke, je mehr ich lerne, dass es noch viel tiefer und viel feiner und viel anspruchsvoller geht.
Sozusagen stoße ich immer neue Türen auf, und entdecke Räume, von denen ich bis dato nichts wusste.
Die Möglichkeit, dieses Werkzeug preisgünstig zu bekommen, hilft natürlich enorm. Eine komplette L-Ausstattung kann ich mir leider nicht leisten, auch ein Grund, warum ich beim "Altglas" gelandet bin.
mfg Peter
AW: Vorsicht vor den richtig guten Linsen!
Zitat:
Zitat von
foto22
Wow, hier wird ja auf extrem hohen Niveau diskutiert.
...
Tja, der manuelle Bereich eben. ;)
Zitat:
Zitat von
foto22
Das ist ja enorm, dass ihr zwischen 20 und 80 Linsen für Eure Arbeit benötigt. Was macht Ihr denn da für Fotos?
"Benötigt" ist sicher das falsche Wort, Hannes.
Es ist eine Mischung aus Begeisterung an der Technik, Sammelleidenschaft und dem schönen Gefühl, damit auch noch fotografieren zu können.
@Henry und Peter:
Zenit? Ich sehe es wie Henry. Einen allgemeinen Zenit kann man nicht bestimmen.
Für mich gilt folgendes "Ranking": (die alten Canons FD lasse ich mal raus, denn die kriegt man nicht so ohne Weiteres an eine EOS.)
Ganz oben stehen Leitz und Zeiss Oberkochen - die Crème de la Crème.
Dicht dahinter sind Nikkore und die Zuikos - da ist der Unterschied nicht allzu groß.
In dritter Reihe stehen viele CZJ, neuere MF-Pentaxe, die älteren Takumare und einige andere (z.B. russische) M42er - hier kann man die echten "Schnäppchen" finden.
Bisweilen sind auch Linsen von Vivitar, Tokina und Soligor oder selten auch "Nonames" wie Porst oder Revuenon dort zu finden.
Danach folgen Linsen, die man wohl nutzen kann, die aber nicht wirklich Spaß bringen - vor allem, wenn man schon einmal diejenigen aus den anderen Stufen an der Kamera hatte.
So sieht meine MF-Welt aus.
AW: Vorsicht vor den richtig guten Linsen!
Den Hauch von Nostalgie, Sammelleidenschaft und Qualität zum günstigen Preis, das kann ich gut nachvollziehen. In gewisser Weise bin ich da selbst anfällig. Gehe selbst schon mit dem Gedanken schwanger mal ein schönes Manuelles zu versuchen.
Obige Diskussion habe ich aber so verstanden, dass bestimmte Sujets bestimmte Linsen erforderlich machen. Ein besonders weiches Bokeh, große Öffnung zum Freistellen, und und und.
Könnt Ihr dazu mal Bilder zeigen, wie Ihr manche fotografische Herausforderung mit einer speziellen Linse gelöst habt. Wo ihr z. B. mit einem XY und nicht mit dem YZ
abgelichtet habt und wie sich das auswirkt um die Aussagekraft des Bildes zu steigern.
AW: Vorsicht vor den richtig guten Linsen!
Zitat:
Zitat von
Padiej
Bei mir beginnt es bei 17mm (TOKINA 3,5/17)
Peter, das 17er Teil beginnnt mich zu interessieren... kannst Du mir mal ein RAW zukommen lassen.. ? Kommt es aus der 5D?
Wäre nett.
Danke
Henry