AW: Altes Objektiv mit leichtem Fungus öffnen, oder besser nicht?
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LucisPictor
...Das mit dem "in-die-Sonne-legen" müsste schon im Hochsommer passieren, da auch nur die Hitze wirksam werden kann. UV-Strahlen dringen nicht sehr intensiv durch die Linsen hindurch, als dass sie abtötend wirken könnten. Und auch durch eine Sonnenbestrahlung könnte das Objektiv hier und da Schaden nehmen.
...
Ich vermute schon dass die Strahlung ansich wirkt, und nicht die Temperatur. Der Temperaturanstieg auf den Glasoberflächen im Objektiv wird meines erachtens nicht so sonderlich hoch werden. Glas läßt UV Licht nicht sehr gut durch, aber z.B. werden z.B. 350mm Wellenlänge auch nicht zu 100% eliminiert. Bei BK-7 kommt zum Beispiel noch 10% von 300nm Strahlung bei 10mm Glasdicke.
UV-Strahlung wird ja z.B. auch zum Desinfizieren von Wasser genutzt, oder auch bei Reinräumen.
Sehr schön kann man die UV Wirkung feststellen, wenn bei Babywäsche Flecken auch nach dem Waschen bleiben - die feuchte Wäsche mal in die Sonne hängen für paar Stunden - da kam auch letzten Samstag genug UV runter :-)
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So, die Optik lag jetzt 1/2 Stunde im Backofen bei 80 Grad und kühlt gerade wieder ab. :devil: Erster Schritt erledigt.
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Erste Gehversuche Zerlegung des Jena S 4/135
Zuerst löste ich diese Schraube:
Anhang 16370
Anhang 16371
dann, von Kameraseite her betrachtet, läßt sich ein Abdeckring abschrauben:
Anhang 16372
...sodaß man dann das hier sieht:
Anhang 16373
diese Schrauben herausdrehen und man kann dieses nächste zylinderförmige Abdeckteil kamerawärts abnehmen,(sitzt sehr stramm).Im Bild ist es schon ein Stück nach links geschoben und legt den darunteliegenden Mechanismus frei. Daraufhin kann man den Blendenring auch abnehmen.
Anhang 16374
Man schaut nun von der Kameraseite aus auf den Blendenmechanismus.
Anhang 16375
Man kann auch die Blende öffnen und schließen indem man diesen Hebel bewegt:
Anhang 16376
Der Stift ist die Schraube, die man von außen am Blendenring sehen kann und der die Blendenöffnung steuert.
So, ab da war nun bei mir erstmal Ende. Weiter traue ich mich für Heute nicht. Ich habe erfolgreich alles wieder zusammengesetzt. Bei meiner Aktion habe ich aus Versehen diesen Einstellhebel repariert, der Blende gedrückt, oder nicht gedrückt umschaltet. Keine Ahnung, wie mir das passieren konnte ;-) .Die Linse, auf die man schaut ist o.k.. Die Linse mit Fungusflecken sitzt darunter, d.h. ich müßte offensichtlich die Blendenlamellen und den ganzen feinen Mechanismus ausbauen. Ich fürchte, da fehlt mir Know How. Gibt es keinen Weg von der Frontlinse aus da heranzukommen? Allerdings wirkt das Objektiv von vorne so, als ob man da nichts öffnen könnte. Zumindest sehe ich auf Anhieb keine Möglichkeit:
Anhang 16377
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Der typische Einstieg von vorne in ein Objektiv besteht darin, den beschrifteten Fronting herauszuschrauben. Der ist meist einfach in das Filtergewinde eingeschraubt. Am einfachsten bekommt man ihm heraus mit einem Gummistopfen passender Größe, aber auch Haushaltshandschuhe aus Gummi, um den nötigen Grip zu haben, können manchmal zum Ziel führen. In manchen Fällen gibt es auch zwei feine Nuten in dem Frontring, in die man z.B. mit einer Schieblehre greifen kann.
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Zitat:
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Helge
Der typische Einstieg von vorne in ein Objektiv besteht darin, den beschrifteten Fronting herauszuschrauben. Der ist meist einfach in das Filtergewinde eingeschraubt. Am einfachsten bekommt man ihm heraus mit einem Gummistopfen passender Größe, aber auch Haushaltshandschuhe aus Gummi, um den nötigen Grip zu haben, können manchmal zum Ziel führen. In manchen Fällen gibt es auch zwei feine Nuten in dem Frontring, in die man z.B. mit einer Schieblehre greifen kann.
Der innere Ring bewegt sich tatsächlich und läßt sich gegen den Urzeigersinn drehen. Dann ist plötzlich Ende. Bewegt sich keinen Mikrometer mehr. Auch vorsichtig mit einer Zange läßt er sich nicht zum Weiterdrehen bewegen. Es waren so 3-4 Umdreheungen. Habe ihn nun zurückgedreht, da die Frontlinse sonst locker sitzt.
Ich muß dazusagen, daß das Filtergewinde ne Delle hatte. Hatte ich schon gerichtet. Erkennt man nur noch mit Mühe. Aber das beeinflußt doch nicht den Linsenwärts gerichteten "Fassungsring"?
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Zitat:
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Kalle
Der innere Ring bewegt sich tatsächlich und läßt sich gegen den Urzeigersinn drehen. Dann ist plötzlich Ende. Bewegt sich keinen Mikrometer mehr. Auch vorsichtig mit einer Zange läßt er sich nicht zum Weiterdrehen bewegen. Es waren so 3-4 Umdreheungen. Habe ihn nun zurückgedreht, da die Frontlinse sonst locker sitzt.
Ich muß dazusagen, daß das Filtergewinde ne Delle hatte. Hatte ich schon gerichtet. Erkennt man nur noch mit Mühe. Aber das beeinflußt doch nicht den Linsenwärts gerichteten "Fassungsring"?
Eben doch.. leider, denn Du drehst ja in die Richtung "raus" und damit sperrt das "geschädigte" Gewinde!
Das ist der typische Fall, wo ein Gewinde geschädigt ist (Filtergewinde) und sich der Gravurring nicht ohne Beschädigung herausschrauben läßt.
Du wirst diesen Ring opfern müssen bzw. ihn mit zwei gegenüber liegenden Löcher versehen müssen, um ein entsprechendes Werkzeug ansetzten zu können.
Etwas ähnliches hatte ich mit einem Sonnar ebenfalls.. da waren zwei Gravurringe übereinandergeschraubt, das originale trug den Schriftzug "Carl Zeiss Jena" und darüber wurde für den Export ein zweiter Ring aus markenrechtlichen Gründen eingedreht, auf dem Stand dann "aus Jena"... diesen bekam ich herunter, aber den mit dem Carl Zeiss Jena-Schriftzug musste ich auf diese Weise "anbohren" und mit einer passenden Zange dann den Ring herausdrehen..
Hier ein Bild, wie ich die Löcher gesetzt habe...und die Silberdrahtzange, die ich dann für das herausschrauben benutzt habe. Anders war der Geschichte nicht "beizukommen"..
Anhang 16378
vorher noch etwas Fett auf dem Gewinde verteilen und dann könnte es gelingen.
Durch das geschädigte Gewinde kann aber auch das bei Deinem Objektiv nicht mehr helfen. Selbst wenn man mit bloßem Auge glaubt, die Delle wieder herausbekommen zu haben, meist hat aber eine Gewindestelle nicht mehr das exakte Maß und sperrt.
Wenn man von vorn auch einen Filter wieder aufschrauben kann, so sind gerade die Gravurringe, die ja viel tiefer sitzen, nicht mehr heraus zu bringen.
Wünsch Dir viel Glück dabei..
LG
Henry
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Heute Abend gehe ich nochmal ran. Danke erstmal für die Tipps! Tolles Forum hier übrigens!!! Habe in den wenigen Tagen hier schon sehr viel gelernt.
Ich berichte mal, wie´s weiterging.
Lieben Gruß,
Kalle
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Hallo nochmal,
keine Chance den linsenwärts sitzenden Fassungsring zu lösen, auch nicht mit einem Leatherman (gepuffert durch Stoff). Nach 3-4 Undreheungen ist unweigerlich Ende. Habe nochmal versucht, das Filtergewinde zu weiten, aber irgendwann ist dann mal Ende. Der Gravurring sitzt ja sowieso fest und scheint mit diesem "Fassungsring", also dem linsenwärts innersten Ring nichts zu tun zu haben.
Ich denke, ich breche da ab, bevor ich das ganze Objektiv verhunze. Wäre schade darum. Ich werde es so nutzen, wie es ist, zumal ich auf den Fotos keine Einschränkungen erkennen kann.
Filterring und metallische Objektiveifassung sind durch meine Versuche auch nicht gerade schöner geworden.:boese