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Kamera: Sony A7
Objektiv: Robot Digitar 3,8 80mm
Das Digitar durfte auch auf den Neujahrsspaziergang mitkommen. Bis auf die Trauerweide (Offenblende) sind alle Bilder mit Blende 8 entstanden.
#1: Beutwangsee
Anhang 63512
#2: Birken
Anhang 63513
#3: Volles Gegenlicht
Anhang 63514
#4: Zur Abwechslung mal eine andere Birke
Anhang 63515
#5: Trauerweide
Anhang 63516
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Schneider Kreuznach - Robot DIGITAR 3,8/120mm
Moin,
da die ROBOT DIGITAR Objektive recht selten sind, schwankte ich hin und her, ob ich für das hier nun vorzustellende 120er einen eigenen Thread erstellen sollte und entschied mich, dieses Objektiv mit in diesen Thread einzuarbeiten und gegebenenfalls später den Titel und auch die Einleitung um das 120er zu erweitern.
Hier also nun die Fortsetzung der Digitar-Objektiv "Story" mit dem 120er Robot Digitar:
Wie es der Zufall und ein "stiller Mitleser des Forums so wollte (an dieser Stelle meinen herzlichen Dank :prost:), kam ich aufgrund
des von mir seinerzeit für den 52,5mm SFT angefertigten Sonderrückteil in Kontakt mit einem "stillen Gönner", der mir ein Objektiv
für den Umbau mit dem Sonderrückteil schickte. Stiller Gönner deshalb, weil er mir auch ein 80er Digitar als "Dankeschön" und Kompensation des Rückteils und einiger Unterstützungsleistungen überlies, da ich selbst seit einiger Zeit kein eigenes Digitar mehr besaß.
Er hatte sich von mir vor einiger Zeit für sein 80er Digitar schon den 52,5er SFT sowie das Sonderrückteil gekauft.
Begeistert von der Qualität dieses 80er Digitars aus dieser Vorstellung, hatte er mir nun - zu meinem Erstaunen - ein mir nur vom Lesen bekanntes
ROBOT DIGITAR 3.8/120mm
für einen Umbau auf das für den SFT Betrieb angepasste Rückteil vom 80er zugeschickt.
So bekam ich nun erstmalig das 120er Digitar für einen Kurztest in die Hände und es versprach eine spannende Angelegenheit zu werden.
Trotz derzeit sehr, sehr eingeschränkter Zeit für das Hobby und das Forum, die Gelegenheit konnte ich nicht vorbeigehen lassen, nun auch
dieses Objektiv zu begutachten und nach dem Umbau für Euch zu testen.
Ob es wohl dem 80er ebenbürtig sein würde ?
Das 120er Digitar ist ebenso massiv und wertig aufgebaut, wie das hier eingangs vorgestellte 80er. Für die technischen Daten bitte nochmal an den Anfang des Threads zurückblättern...
Für alle, die diesen Thread noch nicht kannten.... es lohnt sich, ihn zu lesen.
Die Bedienelemente sowie das Bajonett sind identisch, auch die Anfangsöffnung des Objektivs von f3.8 teilt es mit dem 80er Digitar.
Die Befestigung des "Endstücks" mit dem Bajonett ist - wie hier am Anfang des Threads zum Tausch mit dem neuen Endstück für den SFT
gezeigt - "tupfengleich"... was natürlich nicht verwundert, denn beide Objektive arbeiteten ja am gleichen Kameramodell und haben somit
das gleiche mechanische Auflagemaß/Bajonett an der Kamera, an der sie verwendet wurden.
Das trifft auch auf die mechanische Demontage mit den 6 oder 8 Schrauben zu... ebenso wie die auf das neue Rückteil umzusetzende Begrenzerschraube für die
interne Fokussierung, wie sie zu Anfang des Berichts beschrieben wurde.
Der einzige Unterschied besteht in der Länge des "Gesamtobjektivs".... was der unterschiedlichen Tubuslänge des "Endstücks" geschuldet ist.
Der abgenommene Original-Tubus hat eine Länge von 46,7mm beim 120er und beim 80er nur eine Länge/Höhe von 32,25mm und damit ist das
Original-Rückteil des 120er um 14,45mm länger als das extra für den Betrieb am SFT gefertigte Tubusrückteil des 80iger.
Hier ein Bild der unterschiedlich langen "Objektiv-Endstücke" im Direktvergleich... Links das abgenommene Rückteil des 80er, rechts das abgenommene Rückteil des 120er !
Anhang 73238
Das ein 120er einen weiter vom Sensor entfernteren Sitz der optischen Baugruppe für den Unendlichkeitspunkt haben wird als ein 80er, ist ja letztlich jedem klar...
Die Brennweiten-Differenz von 80 auf 120mm = 40mm ergibt für diese Digitar-Objektive also eine Abstands-Differenz für den U-Punkt von 14,45mm wie in dem obigen Bild sichtbar.
Das hat natürlich praktische Folgen für die Nutzung und den im SFT-Betrieb zu findenden Unendlichkeitspunkt!!!!
Das 80er brauchte bei der eigenen Unendlichkeitsstellung des Objektivs am SFT und an der Sony A7 einen Zwischenring von 10mm um dicht an dem im Sucher sichtbaren U-Punkt
heran zu kommen und den vollen Fokussierbereich des SFT beizubehalten.
(Nutzt man keinen, so verliert man halt diese 10mm Fokusweg in den möglichen Nahbereich..deshalb sollte man schon einen benutzen)
Anhang 73239
Beim 120er ist zum Ausgleichen dieses Abstandes vom Sensor nun noch zum im Bild gezeigten 10mm Zwischenring ein weiterer 16mm Zwischenring für Sony oder andere mit ~18mm Auflagemaß erforderlich .
Hier ein Bild wo die Rückteildifferenz für das 120er durch den zusätzlichen 16mm Zwischenring "ausgeglichen" wurde.
Anhang 73240
und hier mal "nackig" an den abgenommenen, alten Rückteilen vergleichend gezeigt:
Anhang 73254
Mit diesem größeren Abstand vom Sensor rückt dieses 120er Digitar klar in das Interesse von DSLR Nutzern, da - anders als beim 80er - keine Bearbeitung des SFT und des
Rückteils mehr erforderlich ist. Ebenso entfallen die Zwischenringe...
Es dürfte konstruktiv klar das besser zu den DSLR Kameras passende der DIGITARE sein, weil es mit diesem deutlich höheren Auflagemaß daher
kommt.
Um die Tauglichkeit des Aufbaus mit dem "neuen" 80er Rückteil am 120er für den Betrieb des 80er an einer DSLR mussten
damals der SFT und das Rückteil wieder eingekürzt werden, was nun beim 120er nicht mehr nötig ist.
Durch die längere Bauform des 120er kann halt alles so bleiben wie es ist... denn das "neue" Rückteil vom 80er nimmt quasi auf "natürlichem Weg" diese "Kürzung" vor.
Nun ein Bild des 120er an einer EOS 5D MKII DSLR Kamera
Anhang 73241
Es passt mit dem kürzeren Rückteil des 80er im SFT ohne irgendeine weitere Bearbeitung direkt an die EOS und den SFT und kann den
vollen Einstellbereich von Unendlich bis hinunter zu einer Armlänge (60-70cm) in den Nahbereich nutzen !!!
Kommen wir nun zur Bildqualität und einem kurzen Fazit:
Fazit vorweggenommen: absoluter Kauftipp, falls man es irgendwo bekommen kann. Die Qualität ist perfekt und steht dem 80er in rein gar nichts nach.
Hier ein paar Bilder mit entsprechenden Crops, die diese unglaubliche Qualität verdeutlichen. Bilder wurden allesamt mit der Canon 5D MKII gemacht. Wenn ich Zeit finde, werde ich noch ein paar Bilder mit der Sony A7 fertigen... aber an der Canon zeigt sich schon die exzellente Qualität auch dieses Robot DIGITAR 120er.
Anhang 73242
und ein Crop aus der Szene..
Anhang 73243
Anhang 73244
und der dazugehörige Crop
Anhang 73245
Mal wieder was "metallisches in der Sonne"...
Anhang 73246
und der Crop ins Metall (man achte auf die Riefen im Metall!)
Anhang 73247
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Suchbild
Anhang 73248
Crop gefunden...
Anhang 73249
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Anhang 73250
Anhang 73251
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Anhang 73253
und der Crop...
Anhang 73252
Leider sind das Objektiv selbst und die Daten dazu so etwas von selten und es tauchte in den letzten beiden Jahren insgesamt wohl nur 1-2 mal auf Ebay - Amerika auf, so dass die Wahrscheinlichkeit gering ist, hier weitere Dinge zu lesen und mit dem Objektiv gemachte Bilder zu sehen. Wenn es meine Zeit zuläßt - werde ich dieses Exemplar auch nochmal an der Sony A7 testen und Bildmaterial einstellen, bevor es mich dann in der nächsten Zeit wieder verlassen wird um zu seinem Besitzer zurück zu kehren, der sicherlich schon ungeduldig dieses "Juwel" zurück erwartet.
LG
Henry
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Noch ein kurzer Hinweis bzw. ein Bild eines amerikanischen Ebay Verkäufers...
Scheinbar ist dieses 80er Digitar auch unter einem anderen Namen erschienen/eingebaut worden.
(zumindest scheint es sich um das Digitar zu handeln bzw. extreme Ähnlichkeiten aufzuweisen)
Anhang 73360
Damit würde es sich beim ROBOT DIGITAR vielleicht um ein Tele Xenar 3.8/80mm handeln... zumindest nach dem obigen Bild, das ich aus einer alten, abgelaufenen Auktion hierher kopiert habe sieht es sehr ähnlich aus.
(Normalerweise würde ich das bei anderen Usern verbieten, aber um eventuell ein wenig mehr Licht in das Dunkel um diese Objektive zu bringen, erlaube ich mir als Forenbetreiber dies erstmalig und sollte der Verkäufer seine Bildrechte geltend machen, wird es wieder gelöscht binnen 72 Stunden).
Leider finde ich die Anzeige zur Kontaktaufnahme mit dem Verkäufer nicht wieder... solltet ihr es nochmal finden, so bitte Bescheid geben, damit ich Kontakt aufnehmen und um Genehmigung bitten kann.
In dem obigen Bild fällt auf, dass der Fokusring gegenüber dem 80er Digitar etwas andere Ausgestaltung hat... die Riefen scheinen gummiert zu sein, während der Blendenring die typischen Metall-Riefen besitzt.
Ob es sich also wirklich um das gleiche Objektiv handelt?
Es besitzt aber eine frappierende Ähnlichkeit zum 80er Digitar.... wenn nicht, so scheint es - weil auch das Bajonett ident ist (da hab ich aber damals kein Foto von "gebunkert") - so muss es noch ein weiteres
3.8/80mm an diesen ROBOT/Jenoptik Geschwindigkeitsmessanlagen gegeben haben.
"Normale" Tele - Xenare zu den Robots haben ja in der Regel zwar auch eine Lichtstärke von 3.8 besessen, jedoch sind mir nur Exemplare mit einer Brennweite von 75mm bekannt... und die haben allesamt andere Anschlüsse als das große Bajonett der Digitare gehabt.
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Bitte beachten - auch wenn ich es hier erstmalig mache, so wird weiterhin fremdes Bildmaterial ohne Einholung einer Genehmigung im DCC gelöscht werden !!!
(Hier geht es rein um die Informationssammlung zu den Digitar - Objektiven !)
LG
Henry
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Und noch bevor ich dazu komme mein Vorhaben "Bilder mit der A7 und dem 120er Robot Digitar" zu machen, erreichte mich auch noch ein Digitar... das 3,8/60mm ROBOT DIGITAR
So hab ich dann bislang wohl alle in Händen gehalten, die es für die Verkehrsüberwachungskameras gegeben haben sollte.
Hier also ein längerer Bericht über das 60er Digitar und ein Helicoid-Projekt für dieses Objektiv.
So schaut es aus... (Bild mit freundlicher Genehmigung eines amerikanischen Anbieters hierher kopiert!)
Anhang 73985
Hier zunächst die technischen Daten:
Einstellbereich laut Gravur (sag ich später noch was zu!) = Unendlich bis Nahgrenze 8 Meter !!!!
Blende von Anfangsöffnung 3.8-32 stufenlos einstellbar und mittels Rändelschraube zu fixieren. 5 eckige Blendenform
Brennweite 60mm
Gewicht hab ich leider nicht ermittelt vor der Fokussierlösung, über die ich gleich berichten werde...
Auch das 60er ROBOT DIGITAR trägt wie seine Brüder 80mm und 120mm, das entsprechende große ROBOT Bajonett, bei dem es sich um eine
Mischung aus Bajonett und Schraubgewinde handelt...
Anhang 73986
Es hat - wie die anderen 80er und 120er - einen Außendurchmesser von 53.5mm... wäre also im Grunde auch ein Kandidat, um mit dem
von mir produzierten 52.5er Anschluss im SFT zu funktionieren... eigentlich ist dabei aber das Stichwort.
In der Praxis klappt das leider überhaupt nicht, denn das Rückteil ist mit mir bekannten Mitteln nicht austauschbar und mit seiner
geringen Baulänge/-höhe von nur 55,75mm würde es im nur knapp 38mm tiefen Samtfokussiertubus mit dem 52.5er Durchmesser
(die Meostigmat-Variante) so tief im SFT "verschwinden", das ein Fokussieren überhaupt nicht mehr möglich wäre, schlicht weil man das 60er Digitar im SFT kaum mehr
greifen könnte um es zu fokussieren.
Anhang 73987
Man sieht die "kompakten Maße" schon daran, das der Bajonettanschluss im Durchmesser schon breiter ist, als der Objektivrumpf.
Die Rücklinse muss für Unendlich bis auf 9mm an die Bajonettauflage des E-Mounts herangebracht werden !!! Entsprechend tief würde es im SFT sitzen !
Die Rücklinsenfassung hat dabei einen Durchmesser von 42mm (minimal drüber !)...
Damit passt sie auch nicht in einen "China M42 Helicoid" ohne diesen zu bearbeiten, denn ein typisches M42 Gewinde hat im Durchlass-
Bereich auch nur maximal 41,6-41,8mm... damit kommt die Rücklinsenfassung noch nichtmal durch ein M42 Gewinde.
So würde - bei einem umgearbeiteten M42 China-Helicoid - dann wiederum die Befestigungsfrage auftauchen... denn letztlich müsste es
kein M42 Helicoid sein, sondern die nächste Größe von 65mm... um überhaupt eine Chance zu haben, den 53,5er Durchmesser des Objektiv-
rumpfs dort einzufassen.
Wie ich es auch "drehte und wendete", mir wollte partout keine Lösung einfallen, das Ding mit üblichen Anschlüssen zu versehen,
die dann zumindest an einen Standard-Helicoid gepasst hätten und das Objektiv nicht in ihm versenkt worden wäre.
Im Grunde war ich kurz davor, das 60er einzupacken und an den Besitzer zurück zu senden... aber mich reizt unterschwellig auch immer
die Herausforderung, es mit anderen Mitteln doch noch zu schaffen. Schließlich will ich das Ding dann auch in seiner technischen
Leistung sehen !!!
Da ich zwar Zugriff auf eine befreundete feinmechanische Werkstatt an meinem alten Wohnort habe, hätte ich ja irgendwas völlig neues
konstruieren können... was aber sicherlich jede finanzielle Dimension gesprengt hätte für den Besitzer des Objektivs.
So besann ich mich auf meine Fundus an "Objektivleichen", die ich im Laufe der Jahre zusammengetragen hatte und für die Ersatzteilge-
winnung an Schrauben und Tuben gehortet habe.
Dieser Weg schien mir der richtige zu sein, um einen altgedienten Objektivhelicoid zu finden, den ich auf der Drehbank bearbeiten
konnte um dieses widerspenstige Robot Digitar doch noch irgendwie fokussierbar zu machen.
Nachdem ich so um die 20 Objektivleichen bzw. deren Helicoide vermessen und mit den Parametern des Digitar abgeglichen hatte um
eine Chance zu haben, fiel mir ein altes, zerlegtes Canon FD 1.4/50mm SSC in die Hände...
Ja, damit konnte es gehen.
Und nun vorab ein erstes Bild von meiner geglückten Operation...
Anhang 73988
Hier mal der Gedankengang kurz geschildert, welche Anforderungen ich an einen alten Objektivrumpf gestellt habe:
Der Helicoid musste in der Lage sein, ausgedreht auf 53.5mm Innendurchmesser den Digitar Objektivrumpf aufzunehmen/einsteckbar zu
fassen und dabei eine entsprechende Wandungsstärke aufzuweisen nach der Bearbeitung, dass das Vorschubgewinde wegen möglicher instabilität nicht verkanten kann.
Der Canon Helicoid bot mir knapp dieses Maß.
Gleichzeitig musste das Gegenstück - also der alte Objektivrumpf so "dick" sein im Außendurchmesser, dass ich dort einen
ehemaligen 52mm Filter einarbeiten konnte.
Mit einem Außendurchmesser von 56,75mm des Canon erfüllte dieses Gehäuse die Forderung, denn der einzuarbeitende Filter (der wegen des
52mm Filtergewindes dort eingepasst werden sollte) war mit 54,25mm Aussendurchmesser groß genug um ihn einzulassen.
Anhang 73989
So hatte ich nun mittels der typischen Umkehrringe eine Lösung für das Anschlussproblem... konnte nun an Sony E-Mount und Fuji X
verwendet werden... großartig.
Anhang 73990
Gesagt, getan:
Auf der Drehbank - nach dem Zuschneiden/Abstechen des alten Objektivrumpfes in ungefährer Länge (pi mal Daumen ermittelter Abstand vom Sensor) -
wurde dann an der Schnittstelle der Innendurchmesser für das Einlassen des Filters ausgedreht und dieser mit 2-komponentigem
Metallkleber eingepasst und verklebt. Hält bombenfest !!! Siehe Bild oben !
So hatte ich nun diesen alten FD-Objektivrumpf schonmal an der Kamera--- Umkehrplatte ran... und fertig.
Dann kam der nächste Schritt... das Ausdrehen des Innengewindes des inneren Canon - Helicoidteils, um das Robot wie ein Steckobjektiv
in den Helicoid zu bekommen (Versuche mit sehr dünnem Samtklebeband, weshalb man auf dem Bild an der glatten Wandung auch Klebereste sieht! Diese wurden natürlich entsprechend
wieder gesäubert als alles am rechten Platz saß)
Anhang 73989
Also wurde der innere Helicoidteil auf 53,7mm ausgedreht... so konnte ich den Helicoid nun an die Kamera bekommen, das Digitar
"einstecken" und mittels Meßschieber ermitteln, wie tief das Robot Digitar 60er in diesem Helicoid verschwinden muss,
um ein exaktes Unendlich zu erreichen. Das waren nachher um die 25mm, die das Digitar eingeführt werden musste, wenn der Helicoid
auf unendlich eingestellt war.
So ermittelte ich die Maße für eine Anschlussplatte für den nächsten Teil...
Im nächsten Schritt ging es um die Frage der Befestigung des Objektivs in dem inneren Helicoid-Teils...
Die Wandungsstärke des aufnehmenden Helicoidteils war durch das Ausdrehen auf den erforderlichen Durchmesser des DIGITAR
soweit runter, das man nicht von den Seiten her arbeiten konnte um das Objektiv zu fixieren. Schraubenköpfe wären im Wege
gewesen und hätten das Gewinde gesperrt.
Also musste eine andere Lösung her...
Diese bestand in der Herstellung einer Zwischenplatte, mit der das Digitar von hinten - wie beim eigenen Bajonett - zu befestigen
ist.
Dazu wurde aus einem Stück 60mm Rundalu ein 3,75mm breiter und 53.5mm dicker Ring gedreht und abgestochen... dieser sollte künftig als
Befestigung von hinten dienen.
Anhang 73991
Der Ring erhielt einen Innendurchmesser von 42mm (was dem Durchmesser der Rücklinsenfassung entspricht) und konnte mit seinen
Dimensionen nun auf das Digitar hinten aufgelegt werden um zusammen mit dem Bajonett über die Rücklinsenfassung gelegt zu werden Dort sitzt ja normal das Bajonett drum.
Anhang 73992
Dies ist erforderlich, weil das alte Bajonett als Schablone für den exakten Sitz der Durchgangsbohrungen herhalten musste, dabei
durch das passgenaue übereinanderlegen über die Rücklinsenfassung exakt zentrierte Bohrlöcher ergab.
Im Anschluss wurde der so präparierte Ring nach anfasen der Schraubenlöcher in den inneren Helicoid eingeklebt.
Nun hatte ich also eine passende Begrenzer und Befestigungsplatte, um ziemlich genau die benötigte Einstecktiefe des Digitar in den
Helicoid festzulegen. Der selbst hergestellte Ring ist also genau in der Höhe hergestellt worden, das er nach dem Einkleben
als Anschlag und Befestigungsring wirkt.
Eine spätere Feinjustage des Unendlichkeitspunktes konnte ja über die "normale Justageeinrichtung" des FD Rumpfes erfolgen.
Nun war das Digitar einsteckbar geworden, der Helicoid befand sich an der Sony NEX... alles bestens.
Nun aber mussten die Schrauben des Digitars da natürlich noch eingeschraubt werden... und da war dann plötzlich das in den Rumpf
eingelassenen Filtergewinde den Schrauben im Weg... bzw. nicht ganz, denn auch hier hatte ich Glück:
Ich bohrte durch die inzwischen eingeklebte und bombenfest sitzende Begrenzungsplatte durch Durchgangsbohrungen des neuen Rings in die Filtergewindefassung und zu meinem
Glück kam der Bohrer exakt dort wieder heraus, ohne das Gewinde des Filters zu schädigen. Wie eng das war, ist im nächsten Bild zu
sehen.
Anhang 73993
Aber so konnte nun das Digitar von hinten auch sauber verschraubt werden.
So hatte ich nun das Digitar sauber im Helicoid des alten Canon FD Objektivrumpfs, die Konstruktion mit abnehm- und umschraubbaren
Bajonett über die Umkehradapter an der Kamera und konnte erstmal ohne irgenwas festhalten zu müssen, ins "Feintuning" gehen.
Durch meine ach ich weiß nicht mehr wie viele Umbauten von FD Objektiven, konnte ich natürlich in Windeseile
die Drehbwegsbegrenzung bzw. das Unendlichkeitsfeintuning durchführen... und hatte in der Folge den exakten Unendlickeitspunkt
hergestellt.
Nun konnte ich erstmalig auch sehen, wie nah man mit dem Ding fokussieren kann.
Huch, im Nahbereich alles unscharf... was war passiert?
Unendlich alles sauber, aber im Nahbereich blickte ich mich im Zimmer um... und erst bei 1,8 Metern entdeckte ich im Sucher scharf
abgebildete Gegenstände beim herumschwenken !!!!
Das war der Zeitpunkt wo ich mir erstmalig auf der Gravurskala ansah, was für eine Nahgrenze dieses Digitar von seinen
Schöpfern mit auf den Weg bekommen hatte... und mir stockte der Atem. Die maximale Naheinstellgrenze des ROBOT DIGITAR 3,8/60mm
lag bei geschlagenen 8 Metern... !!!!!!! UNFASSBAR !!!!
Da wurde mir freudig bewußt, dass durch dieses Projekt diese Naheinstellgrenze schonmal auf diese 1.8 Meter abgesenkt wurde.
Das konnte aber noch nicht alles gewesen sein... also ging die "Trickserei" weiter und ich veränderte die Anschlagsbegrenzung
des Canon Rumpfes... ein Stck wegfeilen und den Begrenzer verändert (ist im Original eine längliche Lochplatte, wer es schonmal gesehen
hat, weiß was ich meine) und gegen eine Schraube ausgetauscht. Auf das nähere Procedere gehe ich hier aber nicht ein...
So gelang es, die Naheinstellgrenze auf ca. 1,2 Meter weiter zu senken. Weiter gehe ich nicht drauf ein, was da wie verändert wurde, denn da muss man schon wissen, was man da tut.
Will man es im näheren Bereich nutzen, so sind entsprechende Zwischenringe zu verwenden.
Will man kleinere Zwischenringe als die üblichen 10 oder 16mm Ringe (meist als Kombi-Satz erhältlich) nutzen, so bietet sich - so als
kleiner Praxistipp - die Verwendung ausgedienter 52mm Filter an, aus denen man das Glas entfernt hat.
Dadurch, dass auch dieses Helicoidprojekt mit den von mir auch in den eigenen Entwicklungen genutzten 52mm Umkehrringen bedient,
kann man dann diese meist etwas dünneren Filter "zwischenschalten" zwischen die Umkehrplatte und den Helicoid.
So hat man dann, je nach Filterhöhe einen noch dünneren "Zwischenring" als bei diesen 0815 Zwischenringsätzen.
Soweit, so gut.
Um die Erkenntnisse rund um dieses 60er Digitar zusammenzufassen:
1. Der Umbau und Betrieb am 52.5er SFT ist nicht möglich... eben anders als das 80er und 120er Digitar, die sauberst mit dem
SFT und dem neuen Rückteil funktionieren oder eben mit dem Originalen, dass dann aber auf 52.4mm abgedreht werden sollte.
(wobei man eben den Originalzustand verliert)
2. Das 60er Digitar hat eine ziemlich zweifelhafte Naheinstellgrenze im Original von 8 Metern, das ist für Verkehrsüberwachungsanlagen
vermutlich so gewollt und auch ok, aber fotografisch kaum nutzbar, wenn nicht eine Helicoidlösung gefunden werden kann, die diese
Naheinstellgrenze deutlich herabsetzt. (Zum Vergleich, das 120er Digitar hat eine Naheinstellgrenze von 6 Metern, aber im SFT und
der Kaskade aus 10mm und 16mm Zwischenringsatz) erreicht es unendlich und kann bis 80 cm in den Nahbereich !
3. Das 60er Digitar würde einen Helicoid mit einem größeren Hub benötigen, aber die Bauform ist zu klein, um damit
vernünftige Lösungen zu finden... zumindest mir fällt da nichts ein.
Die optische Leistung ist mal wieder - Schneider Kreuznach-typisch - exzellent, zumindest das, was ich nach meinen ersten
schnell gemachten Probefotos so sehen konnte und spielt in der gleichen Liga wie die beiden anderen Typen...
Zunächst bin ich erstmal froh, überhaupt eine praktikable Möglichkeit gefunden zu haben, zumindest in dem skizzierten Bereich
damit arbeiten zu können.
Wenn man es im "Normalbereich bis 1,2 Meter einsetzt", so ergeben sich im Grunde die Restriktionen, die man schon von typischen
Meßsucher-Objektiven kennt, bei allerdings hervorragender Abbildungsleistung diese Hochleistungsobjektive.
So erstmal ein kleiner Einblick in die Entstehungsgeschichte dieser nicht alltäglichen Umbauarbeit...:lol:
Es mag sicherlich die eine oder andere Lösung noch geben wenn man ganz viel Zeit und Hirnschmalz investiert, aber die typischen Dinge klappten bei diesem Objektiv leider überhaupt nicht und auch die - das sei nebenbei bemerkt - Entfernungseinstellung des Objektiv selbst hat sich mir nie erschlossen.
An den anderen beiden Digitaren (80er und 120er) veränderte sich die Entfernung bei Betätigung des Entfernungsrings... hier beim 60er tat sich rein gar nichts, wenn man die objektiveigene Entfernungseinstellung veränderte.
Daher nehme ich an, dass es entweder ein Fixfokus Objektiv ist, oder aber die Entfernungseinstellung defekt. Das zu untersuchen jedoch gelang nicht, weil es eben auch einen gänzlich anderen Aufbau mitbrachte. Es gelang definitiv nicht, mit den bekannten Mitteln das Objektiv von hinten zu öffnen.
Aufgrund des unverbastelten Zustands wollte ich der Sache auch nicht durch "Komplettdemontage" auf den Grund gehen...
So bin ich froh, mit diesem Projekt "Bau eines Helicoids" aus einer alten Objektivleiche einen gangbaren Weg gefunden zu haben.
Hier ein paar erste, schnelle Fotos mit dem Objektiv...
Naheinstellgrenze normal-Modus
Anhang 73994
Mit Zwischenring (Filterfassung)...
Anhang 73995
Anhang 73996
Crop daraus..
Anhang 73997
Normalmodus
Anhang 73998
Die Leistungen sprechen mal wieder für sich und Schneider Kreuznach !!!!
Weitere Bilder werden, wenn es die Zeit zuläßt - noch folgen.
LG
Henry