AW: Qualitative Wertigkeit?!
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SantaKlaus
Immer wieder aber stolpere ich ueber Zusaetze wie: Takumar, Super-Takumar, Sonnar, Ultron, Pancolar, usw...
Ich weiß zwar nicht wirklich Beischeid, aber ich denke dass die Bezeichnungen der Objektive, deren Aufbau, bzw. den Aufbau/ Anordnung der Linsen unterscheidet. Wie z.B. *weithergeholt* im Autobau eines Herstellers verschiedene Modelle angeboten werden.
Siehe: Tessar - Sonnar - Pancolar
AW: Qualitative Wertigkeit?!
Hallo,
um ein bisschen Licht ins Dunkel zu bringen:
Objektivhersteller sind z.B. Pentax, Carl Zeiss Jena (CZJ) - DDR, Carl Zeiss Oberkochen, Meyer Görlitz, Schneider-Kreuznach, Tokina ....
Tessar, Sonnar, Flektogon sind Bezeichnungen für Objektivkonstruktionen. In M42 Anschluss wohl ausschließlich von Carl Zeiss in Jena genutzt.
Ultron ist auch eine Objektivbezeichnung von Carl Zeiss in Oberkochen.
Meyer in Görlitz war die zweite Große Objektivschmiede in der DDR. Deren Bezeichnung für die Objektive lauten z.B. Domiplan, Lydith, Oreston oder Orestegon. Irgendwann wurden die mit dem Pentacon Kombinat in Dresden verschmolzen und haben dann ihre Linsen unter dem Namen Pentacon angeboten. Die alten Meyer Linsen sind meist nicht Multicoated und besitzen teilweise eine Vorwahlblende und bis zu 15 Blendenlamellen.
Bei den DDR Objektiven gibt es manchmal die Bezeichnung electric. Das diente zur Offenblendenmessung mit einigen Prakticas und ist für den Gebrauch an der DSLR völlig irrelevant.
Takumar, Super-Takumar und SMC-Takumar sind die Bezeichnungen von Pentax. Unterschiede bestehen meist in der Vergütung (Super-Takumar einfach vergütet, SMC mehrfach vergütet). Die SMC Takumare wurden damals für eine Offenblendenmessung konstruiert.
Zitat:
Gibt es dort jewilige Qualitaetsunterschiede?? Die Preise differieren doch recht heftig - denke nicht dass das nur an dem DCC-Hype fuer manuelle Objektive liegt im Augenblick.
Pauschal kann man nichts zur Qualität sagen. Generell waren die Meyer und Pentacon Linsen die DDR-Einsteigerklasse, werden heute auch billiger gehandelt sind aber nicht unbedingt schlechter als die anderen. Vor allem im Telebereich sollen die ganz gut sein (hab aber selber kein längeres als 135mm - vielleicht kann jemand anderes etwas dazu sagen).
CZJ war die "Luxusklasse" der DDR. Sie sind optisch durch die Bank sehr gut haben aber manchmal mechanische Probleme (z.B. verklebte Blendenlamellen). Aufgrund des grossen Namens werden sie schon einmal teurer gehandelt - einige Sammlerobjektive auch zu sehr hohen Preisen.
Die Pentax Takumare sind ebenfalls sehr gut und können wohl als japanische M42-Referenz bezeichnet werden. Preise sind meist etwas günstiger als Carl Zeiss. Mechanische Qualität ist ebenfalls sehr gut. Bis jetzt ist mir noch kein schlechtes untergekommen.
Zusätzlich gibt es noch einige russische Kandidaten. Dies sind zum Teil Nachbauten von vor-Kriegs Zeiss Objektiven und somit optisch durchaus gut bis sehr gut. Fertigungsqualität und Serienstreuung wird manchmal bemängelt.
Dann gibt es noch diverse Handelsmarken wie Porst und Revue oder kleinere Hersteller wie Enna München oder Schacht Ulm. Zur Qualität kann ich nicht viel sagen aber in Anbetracht der Tatsache, das die fürher eher günstig waren und das die großen Marken (Zeiss/Pentax) nicht wirklich teuer sind würde ich mich nicht darum kümmern. Das soll natürlich nicht heissen, dass da kein Schätzchen darunter ist.
Viele Grüße
Tobias
AW: Qualitative Wertigkeit?!
Völlig korrekt! Sehr guter Beitrag, IANUS!
Über dieses Thema kann man seitenweise schreiben! Die Geschichte der Objektive ist brennend interessant (zumindest für mich). Ich habe da schon so manches Buch verschlungen. ;)
Und von Revue oder Porst gibt es tatsächlich einige Juwelen. Frag' mal Klaus. ;)
Das "Problem" ist zur Zeit, dass vor allem aus Fernost so ziemlich alles aufgekauft wird, was einen deutsch klingenden Namen hat und so die Preisrelation völlig zerstört wird.
So werden z.B. ISCO Linsen zu ähnlichen Preisen wie ENNA Linsen gehandelt, obwohl ENNA Linsen tendenziell besser sind.
Die "echten" deutschen Klassiker - und daher auch meist unverschämt teuer - sind LEICA, ZEISS (vor allem Zeiss Oberkochen) und SCHNEIDER KREUZNACH.
Auch der Name CZJ (Carl Zeiss Jena) hebt den Preis deutlich an.
Wenn man bedenkt, dass ein CZJ 2.8/35 doppelt so viel kostet wie ein Takumar 2.8/35, kann man nur noch den Kopf schütteln...
AW: Qualitative Wertigkeit?!
Danke für den super Beitrag, Ianus!
Von der Astrologie kommend fällt mir noch Steinheil München ein - die haben auch Teleobjektive gebaut, die recht teuer gehandelt werden.
Carl Zeiss Jena (CZJ) - DDR kontra Carl Zeiss Oberkochen
- war da nicht der Streit um den Namen, und dann stand nur mehr Jena auf den DDR-Optiken
mfg Peter
AW: Qualitative Wertigkeit?!
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Zitat von
Padiej
Von der Astrologie kommend
mfg Peter
wie bitte?
Gruss Fraenzel
AW: Qualitative Wertigkeit?!
Wenn der Mars mit der Sonne .... dann steht der Mond im 5. Haus -
Ich lese immer das Horoskop aus Nachbars Zeitung, daher mein Tipp - Astronomieausrüstung für Astrologie, ......
-Wollte Euch nur testen -
:respekt:Fraenzel :run:
AW: Qualitative Wertigkeit?!
Und ich bessere immer meine Kinder aus ... da gibt es nur eines :
:autsch::fresse:
ich bitte um Verzeihung :beten:
AW: Qualitative Wertigkeit?!
Zitat:
Carl Zeiss Jena (CZJ) - DDR kontra Carl Zeiss Oberkochen
- war da nicht der Streit um den Namen, und dann stand nur mehr Jena auf den DDR-Optiken
Die "aus Jena" Objektive waren wohl für den Export gedacht, da sich Zeiss Oberkochen mit den Namensrechten durchgesetzt hat. In der DDR gab es wohl weiterhin Carl Zeiss Objektive. Die ganze Problematik der Urheberrechte wurde damals im Ostblock etwas freizügiger gehandhabt.
Zitat:
Von der Astrologie kommend fällt mir noch Steinheil München ein - die haben auch Teleobjektive gebaut, die recht teuer gehandelt werden.
Von Steinheil gab es auch Objektive mit kürzeren Brennweiten - heissen wohl meist Cassar. Ich habe hier eine Biographie von Waaske (hat einige Kleinstkameras entworfen, u.a. die berühmte Rollei 35 A.d.R.) und da sind einige Bilder von Edixa mit Steinheil Cassaren (M42). Hab selbst noch keins in der Hand gehabt.
AW: Qualitative Wertigkeit?!
Ich habe auch noch nie davon gehört - aber klingt logisch, dass man als optische Manufaktur alle Brennweiten abdeckt.
mfg Peter