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Canon New FD: vom Bajonettring zum „Blendenschlüssel“
Eine Besonderheit bei New-FD-Objektiven ist, dass ihre Blende auf einen Wert fixiert bleibt, solange sie nicht an eine Kamera angesetzt sind. Die Blendenlamellen lassen sich dann nicht bewegen und eine Kontrolle der Optik mit einer LED-Lampe ist nur eingeschränkt möglich.
Henry hatte dazu eine Lösung gezeigt.
Von einer FD-Rückkappe wird ihr Deckel entfernt.
Der verbleibende Ring mit dem Bajonettanschluss kann nun - nach Abfeilen einer kleinen Nase - in das Bajonett eines New-FD-Objektivs eingedreht werden.
Damit wird ein angesetztes Objektiv simuliert, dessen Blende jetzt offen ist und über den Offenblendhebel auch geschlossen werden kann.
Auf diese Weise lässt sich auch ein New-FD-Objektiv bequem durchleuchten bzw. der Zustand seiner Blendenlamellen überprüfen.
Vgl. dazu
„Reparaturversuch Tokina FD RMC 80-200mm“
https://www.digicamclub.de/showthread.php?t=14559
bzw.
„Canon nFD 28/2: Reinigung der Blendenlamellen“
https://www.digicamclub.de/showthrea...light=Bajonett
„Blendenschlüssel“ als Luxusversion
Ich hatte mir heute aus dem Bajonettring einer bereits zerlegten Canon T90 quasi eine Luxusversion dieser Lösung gebaut.
Der Kunststoffring aus der FD-Rückkappe ist manchmal etwas schwer in ein straffes Objektivbajonett einzudrehen, da er nicht versteift ist.
Der Bajonettring hingegen ist aus Metall und hat dazu noch Fortsätze, an denen er an den Spiegelkasten geschraubt ist.
Anhang 144307
Ein idealer „Blendenschlüssel“ zum griffgünstigen Eindrehen!
Widerstand der Schrauben
Natürlich war es mit einem simplen Abschrauben des Bajonettringes vom Spiegelkasten nicht erledigt.
Denn die vier dafür zuständigen Schrauben sind (vermutlich) mit Epoxidharz fixiert, das äußerst fest ist:
Anhang 144306
Da das Harz das Schraubenkopfprofil überzieht, greift der Schraubendreher nicht.
Also ging ich die bekannten Eskalationsstufen durch ;-)
Aceton richtete gar nichts aus.
Anhang 144308
Mit dem Dremel Versatip konnte ich den Überzug abschmelzen und mit einer Sonde soweit wegkratzen, dass ich zwei Schrauben mit dem Schraubendreher herausbrachte.
Anhang 144309
Aber wie oft bei solchen Bajonettprojekten gab es Widerstand.
Die verbliebenen zwei Schrauben widersetzen sich ihrer Entfernung.
Mit dem Dremel und einem Wolframkarbid-Fräser mit Eispitze fräste ich die Schraubenköpfe ab und den oberen Teil der Bohrungen im Bajonettring aus.
Anhang 144313
Anhang 144310
Anhang 144311
Ping! Nach einigen Fräsrunden fiel der Ring vom Spiegelkasten auf den Tisch.
Ich arbeitete mit dem Dremel verbliebene scharfe Grate um die ausgefrästen Stellen weg.
Fertig!
Anhang 144312
Das Blendenschlüssel lässt sich an den beiden verbliebenen Fortsätzen und den beiden, durch das Ausfräsen, neu entstandenen Einbuchtungen gut greifen und auch in straffere FD-Objektivbajonette mühelos eindrehen.
Anhang 144314
Anhang 144315
Anhang 144316
Damit bin ich für die bevorstehende Inspektionsrunde meiner FD-Objektive gerüstet :spitze: