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Tokina RMC Tele-Auto 135/2.8: Blende läuft im Zeitlupentempo ab
Gerade ist dieses wunderschöne Tele in Ganzmetallbauweise eingetroffen:
Anhang 144200
Anhang 144201
Kostengünstig, da als defekt angeboten.
Die Blendenlamellen schließen mit Abblenden im Zeitlupentempo, sind aber - bis auf eine kleine Ölspur - sauber.
Ich denke ich weiß, was zu tun ist.
Vielleicht komme ich gut an den Blendenkäfig heran, zwecks Ausbau und Reinigung der Lamellen.
Die sind hier schon recht groß, das möchte ich mir aus der Nähe ansehen.
Wenn nicht, dann Einbringung von Sprit auf die Lamellen und Durchbewegen.
Reparatur und Sektion
Man sollte übrigens zwischen Reparaturversuch und Sektion unterscheiden:
Beim Reparaturversuch geht es um die Behebung eines Fehlers mit dem geringstmöglichen Aufwand.
Einerseits, um das Gerät zu schonen - je weniger der Originalzustand ab Werk demontiert wird, um so besser.
Und andererseits, um nicht abzuschweifen und aus der Reparatur eine
Sektion zu machen, die der Selbstbelehrung und dem Studium der jeweiligen Anatomie dient.
Ein sektiertes Gerät kann - muss aber nicht - wieder montiert werden.
Es darf nur nicht mit (unkontrollierter) Gewalt zerlegt werden, da das keine weiterführenden Einsichten bringt und potenzielle Ersatzteile gefährdet.
Aktion und Bericht, sobald ich meine Erkältung los bin :yes:
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Fehlschlag
Auf der Suche nach der Ursache des lahmen Blendenlaufes schraubte ich mich auf der Rückseite vorwärts, auch, um zu den Blendenlamellen zu kommen.
Das ging zu Beginn wie gewohnt und ohne Probleme:
Anhang 144239
Nach dem Abschrauben eines Halteringes (auf dem oberen Bild das zweite Elemente von rechts) sah ich diese Lage:
Anhang 144240
Sechs Kugeln mit bogenförmigen Abstandhaltern, frei in einer Rinne eines Ringes aufgelegt, der um die Blendenöffnung läuft.
Beim Untersuchen fielen eine Kugel und zwei der Bögen in den Tubus. Die Kugel konnte ich mit dem magnetisierten Schraubendreher bergen, die beiden Bögen mit Klebeband an der Pinzette, da sie nicht magnetisch sind und die Pinzette in der Enge nicht öffnen konnte.
Ich schraubte den Haltering wieder auf und beobachtete, dass sein Andruck die Lebendigkeit der Blendenlamellen steuerte.
Zu fest angezogen - träge bis Stopp; zu leicht angezogen - die Blende schnappt wie gewünscht aber der Haltering blieb lose.
Dann fielen wieder Teile des Ensembles in den Tubus, und als ich das Objektiv kippte, regnete es Kugeln und Bögen :lolaway:
Anhang 144241
Der Ring um die Blende war tatsächlich auf zwei übereinander liegenden Ebenen auf diese Art gelagert.
Hier ist er auf dem Foto zu sehen:
Anhang 144243
Wie das einst montiert wurde, ich habe keine Ahnung.
Da ich die Kupplung dieses Ringes an den Blendenmechanismus nicht vorher gecheckt hatte und zum Einlegen der Kugeln und Bögen keine Pinzette habe, die dafür schmal genug ist, streckte ich die Schraubendreher:
Anhang 144242
Dieses Gefecht hatte ich klar verloren :devil:
Fazit
- Was einfach aussieht, kann schnell zum Geschicklichkeitsspiel mit Überraschungseffekt werden.
- Die Blendenlamellen waren jedenfalls nicht verölt.
- Das Problem lag vielmehr um diese Doppellagerung.
- Vielleicht hätte leichtes Öl hier geholfen, aber ich denke, Reinigung der Lagerungen wäre das richtige gewesen. Aber das hätte ich nicht montieren können.
- Sehr schade, ein ansonsten schönes Objektiv. Aber es war bereits defekt - als Trost … Dennoch :-(
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Wenn ich diesen Tubus lösen könnte, um den die beiden Lager laufen, könnte ich sie montieren:
Anhang 144244
Da müsste nur eingelegt und dann verschraubt werden, ohne in der Tiefe des Objektivs herumzustochern.
Aber das Ding will sich nicht drehen, weder nach links noch nach rechts.
Mit WD-40 komme ich nicht an seine untere Verschraubung, ich könnte nur draufdrücken, aber dann wandert das Zeug durch den Tubus.
Und von vorne, über die Frontlinse, sehe ich nur das Blendenregister durch das Glas und keine Möglichkeit, dieses zu lösen.
Ich packs weg.
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Wenn das Friktionswerkzeug mit dem Latein am Ende ist, könnnnte man ja noch die guten Sitten vergessen und in die Schlitze ein "Blech" einsetzen.
Das Stahlblech in der Stärke passend zu den Schlitzen wählen, in der Breite so, daß es nicht abrutscht (evtl. auch eine Kontur um in den Tubus zu greifen und unabrutschbar zu sein), dann das Blech in den Schraubstock spannen und das Objektiv von oben aufsetzen und dann mit Gewalt drehen ...
Anhang 144251
Wenn man derartige Probleme öfter hat und es immer wieder der gleicht Durchmesser ist, kann man auch einen Schraubenzieher modifizieren
Anhang 144253