Umbau bzw. Adaption meines Simpson Optical Projektionsobjektivs 2" f=1.6

Hallo zusammen,

vor kurzem habe ich ein tolles Petzval Projektionsobjektiv erstanden und hier in der entsprechenden Rubrik vorgestellt. Mich würde die Meinung der Experten interessieren, ob eine Adaption mit vertretbarem Aufwand möglich ist. Selbstverständlich würde dies kostentechnisch in keinem Verhältnis zum Kaufpreis (10€) stehen, das ist aber erstmal kein Hindernis.
Das Hauptproblem: Das Objektiv muss IN den Sensorschacht meiner Nikon Z50 gebracht werden, um auf unendlich zu fokussieren (und das benötige ich definitiv). Leider ist das Objektiv mit einem Durchmesser von 52.4mm zu dick, um dort eingeschoben zu werden, sofern Z-Mount Adapter an das Bajonett angebracht wurde. Eventuell würde ein Verjüngen des Endstücks in Frage kommen. Ansonsten bleibe ja fast nur das Abschrauben der bombenfest sitzenden Linsen (da hatte ich mit meinem Spezialschlüssel keine Chance), um diese in einen Tubus (3D-Druck??) einzusetzen.

Hier die Maße:

Länge: 69mm
Durchmesser Tubus: 52,4mm
Durchmesser Frontlinse: ca. 31mm
Durchmesser Hinterlinse: ca. 19,5mm
Gewicht: 259,48g
Material: schwarz lackiertes Messing

Falls das überhaupt im Bereich des Machbaren liegt, wäre ich sehr dankbar, falls sich jemand an diese Sache wagen würde. Selbstverständlich würde ich die Kosten für Arbeit und Material tragen.


besten Dank und viele Grüße,

Simon

Ohne das Objektiv nun näher zu kennen, wird das nach meiner Einschätzung nicht "einfach so" gehen. Auch wenn die Nikon Z ein geringes Auflagemaß von nur 16mm mitbringt, also damit vieles machbar ist, so machen 2" Objektive aus meiner Sicht wenig Sinn, denn solch ein P-Objektiv stammt wohl von einem 16mm Projektor.

Damit wirst Du zum einen - selbst wenn unendlich wider erwarten erreichbar wäre, vermutlich nur "Schlüssel-Loch" Effekte bekommen, weil es eben auch nur 16mm "ausleuchtet" als Aufnahmeobjektiv so dicht vor dem Sensor. Auch die Meopta 2" P-Objektive leuchten halt kaum APS C-Formate aus.

Dies wäre schon der erste Punkt, der mich davon abhalten würde.

Der zweite Punkt den ich auf den Bildern sehe, betrifft das Z-Bajonett. Da Du das Objektiv durch das Z-Bajonett mit seinem Durchmesser von 55mm gerade so in den Kasten einführen kannst, vermute ich einen Objektivdurchmesser von 52.5mm wie er bei vielen P-Objektiven z.B. von Meopta und anderen vorkommt.

Bedenke also, dass Du ja irgendeine Vorrichtung (z.B. einen 55mm Umkehrring) für eine feste Lösung brauchst. Das wiederum sorgt dafür, dass der Lochdurchmesser des verwendeten Umkehrrings zählt und nicht die Frage, ob Du das Objektiv durch das Kamerabajonett schieben kannst. In der Summe wirst Du auch nicht darum herum kommen, den Rummpf des Objektivs am Ende wo die Rücklinse sitzt, im Durchmesser soweit "abzudrehen", dass diese Objektivrückseite durch den Lochdurchmesser des Umkehrring passt.

Im DCC kennen wir das Problem schon mit den 2" Meopta 1/50 P-Objektiven, wo eben genau der hintere Teil abgedreht werden muss, damit er durch den Umkehrring des Samtfokussiertubus passt.

Falls Du noch nichts über die Samtfokussiertuben gelesen oder gehört haben solltest>>>>>> https://www.digicamclub.de/forumdisplay.php?f=393


Erreichst Du denn mit dem ins Kamera eingesteckten Objektiv überhaupt unendlich?

Ob dieser "Aufriss" für das Objektiv lohnt, müsstest Du schon irgendwie kundtun, ob und was es besonderes bringt gegenüber einem "normalen Altglas", das sich stresslos auch an die Nikon Z bringen läßt.

2" entsprechen ja in etwa einem "Normal-50er"

LG
Henry

Hallo Henry,

erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Dass die Adaption leider nicht so einfach ist, habe ich mir aufgrund des Tubusdurchmessers schon gedacht. Die Sache mit dem Abdrehen / Umkehrring ist wohl die einzige Möglichkeit.

Bei einem APS-C Sensor gibt es zwar eine Vignette, aber die stellt für mich kein Problem dar. Unendlich erreiche ich, es muss halt sehr dicht an den Sensor gebracht werden. Auch hier entsteht eine für mich akzeptable Vignette.

Der Samtfokussiertubus ist eine geniale Geschichte, darüber habe ich schon gelesen. Sowas fände ich natürlich super.

Ob sich der Aufriss lohnt, kann ich aufgrund fehlender Vergleichsmöglichkeiten zu anderen Projektionsobjektiven mit ähnlichem Aufbau nicht beurteilen. Darüberhinaus bin ich ein Newbie ohne Erfahrungen.
was mir an diesem Objektiv besonders gefällt, ist Folgendes:

- tolles Bokeh, dass sich von „experimentell swirly“ bis klassisch bewegt (in gewissem Maße beeinflussbar)
- satte Farben, schöner Kontrast
- angenehme Schärfe
- auch im Makrobereich einsetzbar

viele Grüße,
Simon