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Mal der Reihe nach:
Zunächst gehen wir einmal vom Auflagemaß aus. Dieses weißt eine Entfernung des Bajonetts von der Filmbühne von 28,8mm aus. Dies ist die Definition von LTM Anschlüssen, und deren russischen Derivaten Kiev 4 und auch Zorki und weitestgehend identisch mit dem der Leicas.
So kommen wir also zu dem Objektiv selbst. Ich kenne das Jupiter-3 nicht selbst, da ich ein Original des Sonnar 1.5/50mm besitze und deshalb keine Notwendigkeit bestand mir so ein Jupiter
"zu angeln". Deshalb nehme ich für meine Erklärungen ein Jupiter-8 zu Hilfe.
Bei dem Objektiv muss unterschieden werden, zwischen dem was der Helicoid-Teil macht und dem Stand der optischen Baugruppe in dem Helicoid:
Um das genauer zu verstehen, zeige ich das nun mal an einem Jupiter-8 in M39:
Zunächst einmal kann man diese zwei Baugruppen trennen.... ich verdeutliche das mal, die Teile auseinander gedreht werden müssen (zwischen Blendenskala-Gravur und der Entfernungstabelle für die eingestellte Blende...
Anhang 109820
Im nächsten Bild sieht man links den Helicoid-Teil (also den reinen Fokusteil, der eben die Meßspiegel-Umlenkung bewerkstelligt..)
Anhang 109821
und rechts die aus dem Helicoid herausgeschraubte optische Gesamteinheit...
Es fällt auf, dass die herausgeschraubte opt. Einheit einen kleinen Abstandsring trägt, den ich hier hochkant daneben angeordnet habe.
Anhang 109822
Dieser Abstandring ist verantwortlich dafür ob ich korrektes Unendlich erreiche oder eben nicht, weil er den Abstand der optischen Baugruppe zur Filmebene "über alles" regelt. Dieser Ring muss vorhanden sein und auch möglichst der mit dem korrekten Maß. Es kann auch sein, das der schlicht verloren gegangen ist, wenn jemand schon an dem Objektiv geschraubt hat und diesen Zusammenhang nicht verstanden hat.
Am Helicoid selbst herumzuschrauben ist kontraproduktiv, weil ich damit eventuell zwar die geringen Ungenauigkeiten oder auch Abnutzungen an den Meßsucher angleichen könnte (theoretisch zumindest), aber damit erhalte ich - wenn dieser Abstandsring nicht vorhanden ist oder falsch, immer noch keine Übereinstimmung zwischen dem Sucher - Unendlich und dem absoluten Stand der optischen Baugruppe für das Erreichen von Unendlich. Solltest Du einen solchen Abstandsring finden, laß ihm mal weg und schaue, wie sich die Sache z.B. an deiner Lumix nun verändert.
Das hätte zwar zur Folge, dass sich unter Umständen die Skalenbeschriftungen aus ihrer normalen Stellung wegbewegen aber man stellt dann schnell fest, in welche Richtung man weiter denken muss.
Vielleicht wird damit einiges klarer. Also am Besten mal nachschauen und bebildern, wie die Konstruktion des Jupiter-3 im zerlegten Zustand ist um zu gucken, ob und wie sich das von diesem Jupiter-8 unterscheidet. Eine ähnliche Konstruktion mit so einem Abstandsring konnte ich auch bei Leica bei einem Summicron 50mm aus der 4. Serie finden, so dass dies nicht ungewöhnlich wäre, wenn es auch schon damals beim Jupiter-3 so von den Russen nachgebaut wurde.
LG
Henry