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Reparaturhilfe (geführte Reparatur)
Liebe DCCler,
ich habe ein Problem! (nein kein Alkohol). Ich habe ein Petri 1.4/55 gekauft, das nicht bis unendlich fokussierte. Nun wollte ich versuchen, das Problem zu beheben. Blauäugig wie ich bin, einfach drauflos. Glücklicherweise ist bei so einem alten Objektiv alles vergleichsweise einfach. Auseinander habe ich es also schon einmal bekommen. Ich glaube auch, dass ich das Fokusproblem (möglicherweise) behoben habe, weil ich den Helicoid anders fixiieren konnte, so dass der Linsenblock (hoffentlich) ein wenig weiter hineingleitet. Das kann ich aber noch nicht feststellen, denn...
Leider hat sich dabei aber ein weiteres Problem ergeben: Die Blende funktioniert nicht mehr. Ich habe natürlich erstmal Schritt für Schritt (dabei auseinanderbauen) versucht, dem Problem auf die Schliche zu kommen, das ist mir aber nicht gelungen. Nun habe ich auch den Blendenmechanismus so weit zerlegt wie möglich und, so glaube ich, zumindest ein zentrales Problem identifiziert, es kann gut sein, dass ich noch mehr Hilfe brauche, aber zunächst mal dieses Problem:
Wie muss ich die Feder im Foto einstellen, damit der Hebel sich zurückstellt (an den Zylinder anlegt)? Zur Info: links unten von der Befestigungsschraube ist die Feder stufenförmig nach unten gebogen und legt sich innen an den Zylinder an. Es könnte sein, dass ich sie bis zum Hebel biegen muss, damit sie diesen zieht, aber 1. kommt dadurch ein meines Erachtens zu starker Zug auf die Feder und 2. wüsste ich nicht, wie das halten soll, weil keine Nut oder ähnliches vorhanden ist. Wer kennt sich aus oder kann zumindest gekonnt spekulieren? Vielen Dank im Voraus.
Anhang 96865
Bei Bedarf mache ich natürlich weitere Fotos.
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Wow, das geht ja schnell. Vielen Dank erstmal an alle für die Beteiligung:
Zur Aufklärung:
1. Nein am Adapter liegt es nicht. Ich habe weitere Petri-Objektive, unter anderem ein weiteres 1.4/55, bei dem alles passt. Damit hatte ich es auch verglichen und festgestellt, dass der Tubus nicht ganz so weit zurückfährt wie bei dem funktionierenden. Der Adapter ist also nicht die Ursache. (Ohnehin muss jetzt erstmal das Objektiv wieder zusammengebaut werden).
2. Die Feder hatte ich nicht abgebaut, d.h. die haltende Schraube samt Feder ist da, wo sie auch vorher war als die Blende noch funktioniert hat. Es könnte höchstens sein, dass die Feder sich um 180° gedreht hat beim Abbau der Teile ohne dass ich das gemerkt habe.
Ich habe nun noch eine neue Theorie: Die Feder bewegt direkt die untere von 2 Metallplatten auf denen die Blendenlamellen liegen. Was meint ihr?
Ich mache nochmal weitere Fotos, um die Sache genauer darzustellen, da es ja scheinbar nicht so klar ist wie erhofft (ich habe einfach gehofft, dass das bei anderen Objektive vielleicht ähnlich ist, so dass die Situation für Euch Experten bereits klar ist.
Außerdem zeige ich noch ein Bild, bei dem zu sehen ist, wie der Hebel im Anschluss bewegt wird sowie zwei weitere von der Blende selbst samt der beiden Metallplatten, in denen die Lamellen eingehängt sind. Die Metallplatten mit denen die Blende bewegt wird liegen lose in dem Tubus. Oben drauf sitzt dann noch eine Abdeckplatte.
Situation von oben innen.
Anhang 96866
Feder aus anderer Perspektive (man sieht nun den Knick). Dort wo die Feder nicht mehr zu sehen ist (nach hinten) endet sie auch
Anhang 96868
Flanke (sagt man das so), die den Hebel betätigt
Anhang 96869
2 Nasen auf der unteren Metallplatte von 2 Platten, auf denen die Lamellen sitzen, kann es sein, dass die Feder dort einzuhängen ist?
Anhang 96870
Blendenlamellen auf den beiden Metallplatten
Anhang 96871
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Reparaturhilfe für das Petri 1.4/55 (7 Linsen in 5 Gruppen - ziemlich ähnlich zum stark gesuchten Pancolar 1.4/55):
Das Objektiv ist, wie viele ältere Linsen relativ einfach zu warten (sonst hätte ich es auch nicht gekonnt). Ich gehe davon aus, dass auch die nahen Verwandten, das Petri 1.8/55 und das Petri 2/55 mit Bajonett ganz ähnlich aufgebaut sind.
Hier erstmal ein Bild vom Objektiv und der Linsenschnitt:
Anhang 96901
Anhang 96877
Das Objektiv kann eigentlich sehr einfach geöffnet werden:
1. Vorderen Tubus (samt Deckring der Frontlinse) einfach mit der Hand abschrauben: In Naheinstellung (weil der Tubus dann weit draußen ist): Packen und ganz normal abschrauben.
Anhang 96878
Frontansicht ohne vorderen Tubus (bereits mit entfernter Frontlinse und entfernten Schrauben, die den Linsenblock festhalten)
2. Danach sieht man den Linsenblock, der mit drei gut zugänglichen Schrauben am Helicoid festgeschraubt ist. Schraubt man diese auf, lässt er sich vorsichtig aus dem Helicoid entnehmen. Das ist nicht ganz einfach, weil es Elemente gibt, die das Herausheben stören. Bei voll herausgefahrenem Helicoid (weiterhin Naheinstellgrenze) lässt sich der Linsenblock aber nach dem Anheben drehen, so dass man schließlich spürt, wann die "sperrigen" Elemente durch die Aussparungen passen und der Linsenblock herausgehoben werden kann.
Anhang 96879
3. Der Linsenblock besteht aus:
a. Der Frontlinse: Diese ist mit einem extra Ring gesichert, der mit einem Spannschlüssel abgeschraubt werden kann.
Anhang 96880
Haltering der Frontlinse
b. der 2. Linsengruppe, die ebenfalls mit einem Spannschlüssel gelöst und dann mit der Hand abgeschraubt werden kann.
Anhang 96881
Linsengruppen
c. Danach liegt die Abdeckplatte der Blende von oben frei. Von außen kann die Abdeckplatte gelöst werden, die mit 3 Madenschrauben festgehalten wird.
Anhang 96912
ACHTUNG: danach liegen Abdeckplatte und Blende einfach im Tubus drin. Dreht man diesen um, fällt alles heraus. Daher lieber mit auf dem Rückdeckel stehendem Objektiv arbeiten:
Die Abdeckplatte kann einfach herausgehoben werden (indem man sie von innen fasst und anhebt - dabei aufpassen, dass man nur die Deckplatte erwischt und nicht die Blende selbst, die mit einem Spalt von ca. 1mm darunter liegt), ebenso die darunter liegenden Blendenelemente (Blendenlamellen und zwei Metallplatten, welche die Lamellen bewegen).
Wenn man das Herausheben der Blendenelemente vermeidet, bleibt die Mechanik unbeeinflusst und man ist schneller wieder beim Zusammenbau. Die Blendenlamellen kann man trotzdem herausheben, gegebenenfalls reinigen und wieder einsetzen, nur die beiden Metallplatten, welche die Blendenlamellen bewegen, sollte man möglichst drin lassen (sonst siehe später).
Anhang 96903
Blende im Tubus unter der Abdeckplatte. Hier kann auch die Funktionalität der Blendenmechanik begutachtet werden.
Blende herausgenommen (möglichst vermeiden!)
Anhang 96904
.... weiter im nächsten Post
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... noch ein paar weitere Einblicke:
Messingring zur Blendenverstellung mit Nut, in die der Blendenmitnehmer greifen soll
Anhang 96905
Blendenmitnehmer im Helicoid (von außen geschraubt, daher Position von außen sichtbar, siehe 2. Bild)
Anhang 96907Anhang 96906
Untere Linsengruppe (einfach abzuschrauben)
Anhang 96908
Helicoid Begrenzung (unendlich) bzw. Naheinstellgrenze (60cm)
Anhang 96909
Anhang 96910
Objektivrückseite
Anhang 96911