Negative digitalisieren mit Vergrösserer

Zum digitalisieren meiner Mittelformatnegative habe ich bisher meinen im Prinzip ganz ok-en Canon 8800F genommen und war mit den Ergebnissen ganz zufrieden. Der Scanner
ist recht günstig zu bekommen nur ist die Scangeschwindigkeit recht langsam. Diese Woche hab ich wieder angefangen auf Film mit zwei alten Kleinbildkameras zu fotografieren, und da sahen die Scanergebnisse schon ganz anders aus.
Der Film ist ein stinknormaler s/w Agfa APX 100 vom dm, fotografiert mit einer Pentax K1000 mit einem Pentax-A 50mm f2. Das Ganze um eventuelle light leaks an alten der Kamera ausfindig zu machen.
Scangeschwindigkeit in 4200 dpi-Auflösung für 10 Negative über 40 Min, und die erzeugten ( 70MB) TIFFs waren enttäuschend, unscharf.

Was mich wunderte, war die prinzipielle Bildquali, das Pentax-A 50mm f2 ist an der a6000 sehr scharf und kontastreich schon ab f4.
Hier mal die alte lady..

Anhang 94461

Im Netz gibts einige Infos zum digitalisieren/ abfotografieren von Negativen, man könnte auch was ähnliches mit einem Balgengerät, Macrolinse und diffuser Lichtquelle realisieren..35 mm ist schon schwieriger zu digitalisieren wie 6x6 oder 6x9..


Prinzipielle Vorteile hier: Absolut vertikal liegende Negativebene, vorhandene praktische Negativbühne mit Gläsern ( gut für Planlage) und vorhandene diffuse Lichtquelle, vorhandener Balgen schützt die Linse gegen Streulicht von ausserhalb.

Da ich vor kurzer Zeit wieder angefangen hatte Papierabzüge mit dem Vergrösserer zu machen, probierte ich folgendes Setup aus:

Den Kopf meines Vergrösserers, einem Meopta Magnifax 4 ( von Kleinbild bis 6,5x9) um 90 Grad gekippt, wie für eine grosse Wandprojektion. Dann die Linsenebene herausnehmen, dass man freien Blick in den Balgen mit Negativbühne darüber hat.
Negativ in die Bühne einlegen, möglichst mittig. Wie ich jetzt weiss, am besten mit der Emulsionseite nach unten, nicht oben (so arbeitet auch ein Scanner, der Vergrösserer vergrössert normalerweise mit der Emulsionsseite nach oben)
Kamera mit Macrolinse auf dem Stativ positionieren, so dass sie direkt in den Balgen hineinschaut, Vergrösserer anschalten und das Negativ möglichst mittig und gerade anvisieren.

Hat man das erstmal prinzipiell so aufgebaut, geht es recht fix, 5 Negative in 10 Min. Schon ein Unterschied. :yes:
Das Hauptproblem, Staub. Klar, gerade bei Kleinbild.:lol:
Wer also keinen Scanner hat oder keinen teuren kaufen will und noch einen alten Vergrösserer im Keller hat, sollte das mal probieren..oder einen abholen, kosten ja nur noch 30, 40, 50 Euro.:yes:


hier mal 2 crops

Scan

Anhang 94462

abfotografiert

Anhang 94463

beide fotografiert mit der Pentax K1000 und Pentax-A 50mm f2.



setup mit Vergrösserer, benutzt habe ich die a6000 mit einem Standart M42-Macrotubus und einem Super Takumar 55mm.

Man beachte: Ich habe es aus Versehen mit der Emulsionsseite nach unten eingelegt, dadurch erscheinen sie jetzt noch etwas zu körnig. Danach mit PS und LR etwas bearbeitet.

Anhang 94464


Anhang 94465



hier mal zwei Beispiele in etwas höherer Auflösung, als link

wie man sieht, schon ein erheblicher Unterschied!
( fotografiert mit der Pentax K1000 und einem Tokina Weitwinkel AF 19-35mm f3,4 - 4,5 mit Pentax mount)

als scan
https://s18.directupload.net/images/190807/nxltfbva.jpg

abfotografiert
https://s18.directupload.net/images/190807/wguey9c9.jpg