Vorstellung und Contax N Adaption an Canon EF
Hallo,
nachdem ich hier seit einigen Jahren begeisterter Mitleser bin, wollte ich mich nun kurz vorstellen und der geneigten Gemeinde von einer kleinen Bastelei berichten.
Ich bin ein alter Knabe, der bis vor ca 3 Jahren unbedingt dem Diafilm treu war, dann aber (glücklicherweise) zur Digitalfotographie überredet wurde. Da ich aber ebenso unbedingt meine C/Y-Objektive weiter benutzen wollte und die Konvertierung zu Canon einfach war, habe ich mich für eine 6D entschieden – und es nicht bereut (auch die Weiternutzung der Objektive nicht, Autofokus vermisse ich nicht)!
Soweit, so gut. Dann ist mir ein Contax N 24-85 in die Hände gefallen (natürlich ist das „normale“ Contax 28-85 ein wunderbares Objektiv; aber das kleine bisschen mehr Weitsicht hat mich doch gelockt…). OK, die N-Objektive sind nicht so leicht zu konvertieren und es gibt das Problem der Blendensteuerung, die nur elektronisch möglich ist. Conurus wäre eine Lösung (die beste), aber leider teuer.
Also habe ich mir das 24-85 genauer angeschaut. Der Bajonettumbau mit Anpassung des Auflagenmaßes ist nicht weiter schwer, so man jemanden mit CNC-Fräse im Hintergrund hat. Blieb die Blende (der AF, siehe oben, interessierte nicht). Von der Objektivelektronik geht ein 8-poliges Flachkabel zum entsprechenden Schrittmotor: was ist was und wozu? Ich musste das Objektiv von der Front- und Rücklinse her komplett auseinander nehmen, um alles zu inspizieren (ebenso spannend wie abendfüllend) und dann wieder zusammensetzen (dito). Letztlich habe ich die gesamte Elektronik ausgebaut (und sie dabei irreparabel zerstört – Lehrgeld), einen Schrittmotortreiber mit 4 Kabeln mit dem Motor verbunden und die STEP-Steuerung mit der entkernten Blendenschleiferplatine (wirklich üble Löterei). Die Spannungsversorgung läuft über die Kontakte 1 und 2/3 des eingebauten Canon-Bajonetts (d.h. nur bei aktivierter Sucheranzeige ist die Elektronik aktiv), ein parallel dazu geschalteter EMF-Chip birgt die EXIF-Daten. Durch Drehen des Blendenrings wird jetzt die Blende gesteuert, wobei aber die exakte Zuordnung eines Blendenwertes zur tatsächlichen Öffnung nicht möglich ist (eher eine Art declicked…) – Hauptsache ab- und aufblenden.
Es gibt sicher elegantere und/oder bessere Lösungen, aber für mich Elektronikdilettanten war es genug Herausforderung.
Unterm Strich: viel Arbeits- und Lernaufwand mit sehr! moderaten Kosten; Blende funktioniert; Rückbau im Prinzip möglich.
Das Contax N 17-35 ist natürlich(!) ganz anders aufgebaut – der Umbau steht aber vor der Vollendung, diesmal ohne Zerstörungen.
Ich hoffe, ich habe nicht gelangweilt.
Hans