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Photokina 2016
Anhang 61055
Auch in diesem Jahr bin ich wieder auf der Photokina in Köln für zwei Tage gewesen und möchte darüber berichten. Über die Technik allerdings berichte ich nicht, denn was mich interessiert, das habe ich mir angesehen und auch damit photographiert. Und für jeden ist da etwas anderes zu entdecken.
Nein, ich möchte ein bißchen über das Flair dieser weltweit größten Photomesse erzählen, damit jeder Leser entscheiden kann, ob es sich wirklich für ihn lohnt, als Besucher dorthin zu fahren. Um mein Facit vorwegzunehmen: ich war an jedem Abend völlig geschafft! Jetzt überlege ich, ob ich in zwei Jahren noch einmal nach Köln fahre. Wahrscheinlich nicht.
Finanziell ist das nicht so schlimm, wenn man wie ich zumindest in der Nähe von Köln eine Bleibe bei Verwandten hat. Der Eintritt für einen Rentner/Pensionär im Internet-Vorverkauf kostet pro Tag EURO 8,00. Darin ist allerdings die Hin- und Rückfahrt im regionalen Zugverkehr nach Köln enthalten - ein sehr preiswertes Angebot, wie ich finde. Natürlich kam für mich hinzu die Autofahrt von Hamburg nach Rheydt, die mich zusammen EURO 100,00 an Benzin hin und zurück gekostet hat; und dann noch das Mitbringsel für die Verwandtschaft. Aber dafür habe ich dort auch kostenfrei eine Woche gewohnt und mich verpflegen lassen.
Und dann steigt man fast vor dem Haupteingang der Messe aus dem Zug - 20 Min. vor Öffnung - und steht dann mitten in gefühlt 5.000 Besuchern eingekeilt und wartet auf Öffnung der drei Sperren. Um 10 Uhr ertönt dann ein Gong und die Masse fängt an zu schieben. Aber es geht irgendwann vorbei und man wird durch eine Sperre geschoben, assistiert von freundlichen Hostessen.
Man hat sich im Netz vorbereitet und weiß, in welche Hallen an welche Stände man will. Es sind riesige Hallen und die Übersicht ist schlecht, obwohl bei Betreten einer Halle eine große Tafel winkt, aus der man die gewünschte Firma und ihre Lage in der Halle entnehmen kann. Natürlich ist die gesuchte Firma dann ganz woanders und man sucht die ganze Halle ab, natürlich Gang für Gang und Quergang für Quergang. Natürlich sind große Firmen wie Leica, Canon Hasselblad etc. leicht zu finden, weil ihre Ausstellungsfläche groß ist. Doch suche 'mal Voigtländer oder Lowa !!!
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Photokina 2016
Die Hallen sind unsäglich voll, man sieht das in meinen Bildern nicht so, schließlich ist die ganze Photowelt in Köln. Und jeder Besucher hat seine Kamera dabei. Es sind genug Motive zu finden. Doch was will jemand mit einem 500er Tele an der schweren DSLR dort, außer zu zeigen, was man hat. Doch das interessiert dort keinen. Wenn man wirklich an die Stände von großen Firmen heranwill, um sich beraten zu lassen, dann muß man sich durch drei bis vier Reihen auch drängelnder Besucher kämpfen, die dort ja nicht weggehen, es könnten ja noch die neuesten Kameras oder Linsen kostenlos verteilt werden ...
Es ist besser, sich für die kleinen Firmen zu interessieren. Man glaubt dabei aber nicht, was alles zur Photographie gehört, nämlich auch Autos, Motorräder und natürlich Models und Vorträge, Vorträge, Vorträge.
Anhang 61057
Für Models gibt es verschiedene Zoos. Das sind durch dicke Tresen abgegrenzte Quarees, in denen die Models dann gefangen gehalten werden und darin rumstehen, schaukeln und natürlich ständig jeden angrinsen. Außen stehen dann hundert Photographen und man hört ein Dauerfeuer ihrer Kameras. Wo bleibt die Menschlichkeit?
Anhang 61058
Fast jede größere Firma, die etwas auf sich hält, bietet Vorträge an. Man sitzt auf unbequemen, bunten Quadern ohne Rückenlehne und versucht den Mirkrophonen zuzuhören und dabei den Krach des Nachbarstandes auszublenden. D.h. wenn man überhaupt einen Sitzplatz bekommt.... In der Regel ist natürlich alles besetzt, wenn man hinkommt und man kann sich dann nur noch in die Ecke auf den Fußboden setzen, was auf die Dauer (Vortragslänge) noch unbequemer ist. Meistens geht man dann einfach weiter.
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Photokina 2016
Sehr lohnenswert sind die vielen Bilderausstellungen. Leica hat dazu eine ganze Halle gemietet und zeigt größtenteils lohnenswerte Bilderschauen, natürlich auch in Schwarzweiß.
Anhang 61059
Aber nicht alles fand meine Bewunderung. Bei manchen Bildern fragt man sich, welche Chuszpe den Photographen veranlaßt hat, dieses Bild einzureichen, das dann verwunderlicherweise auch die Bildauswahl passiert hat. Aber vielleicht fehlt mir noch das Verständnis z.B. für jede Leica-M-Photographie ? Aber ich darf mit Stolz erklären, daß ich, es ist schon Jahre her, auch drei Bilder von mir auf der Photokina hängen hatte. Ob sie die Leute gut fanden, das habe ich nie erfahren.
Anhang 61060
Interessant ist es auch, einem Service-Mitarbeiter beim Linsenpopeln zuzusehen, allerdings durch eine Glasscheibe.
Anhang 61061
Und irgendwann kommt der Zeitpunkt, in dem man merkt, daß man völlig geschafft ist. Aber es ging nicht nur mir so. Die vielen Treppenstufen wurden gemieden, man reihte sich lieber in die Schlange vor der Rolltreppe ein. Man müsste sich irgendwo hinsetzen können - nur wo? Es ist auf der Photokina nichts so knapp wie ein Stuhl. Manchmal kann man sich auf eine leere Treppe setzen und endlich, endlich sich wieder seinem Handy widmen und so Entzugserscheinungen vermeiden. Oder man findet tatsächlich eine ruhige Ecke.
Anhang 61065
Anhang 61062
Anhang 61063
Und was nimmt man nun von der Photokina mit nach Hause? Fette Beute natürlich ...
Anhang 61064
LG
Hans-Joachim.
Ich bin immer noch geschafft.