Nikon Objektive der Serie E
Angeregt durch den Kommentar #13 von jock-l in diesem Thread
http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=12706&page=2
habe ich mal kurz die E-Serie von Nikon mit ihren Erkennungsmerkmalen beschrieben.
Objektive der Serie E wurden nicht mit der Bezeichnung „Nikkor“ versehen, und waren ein Versuch von Nikon, den Consumer Markt zu testen gegen die günstigeren Produkte von Drittanbietern.
Serie E Objektive sind bereits in der Ai-S Variante gefertigt, eine Bajonetterweiterung, die den anderen F-Objektiven erst ab dem Jahr 1981 zuteil wurde.
Die ersten drei Objektive der Serie E stellte Nikon im Jahre 1979 vor:
Serie E 2.5 / 35 mm
Serie E 1.8 / 50 mm
Serie E 2.8 / 100 mm
Maschinelle Fertigung, teilweise verklebt statt verschraubt, verstärkter Einsatz von Kunststoffen sowie Materialeinsparungen im Schneckengang führten zu geringerem Gewicht und kleineren Preisen. Gleichwohl soll es sich bei den Linsen um „erstklassiges“ Nikon Glas handeln.
Diese ersten drei Objektive waren allerdings nicht mehrfach vergütet, alle nachfolgenden der E-Serie verfügen dann über die NIC Mehrfachvergütung.
Allen gemein ist zunächst der schwarze Ring mit der Schärfentiefe-Skala.
Ganz gute Verwendbarkeit bescheinigt man dem 35er. Das 100er wird teilweise sogar sehr gelobt.
Zum 50er schreibt B. Moose Peterson in seinem Nikon-Handbuch von 1998:
„Ein Objektiv, das man besser unerwähnt lässt.“
1980 folgten:
Serie E 2.8 / 28 mm
Serie E 3.5 / 75-150 mm
Mit NIC Mehrfachvergütung und dem bereits bekannten schwarzen Ring.
Das 28er wird häufig als „ganz gut“ beschrieben und „wird den Anfänger befriedigen“.
Ein „legendärer Ruf“ wird dem 75-150er nachgesagt, vor allem in der Modefotografie in New Yorker Studios. Nervig ist allerdings der Tubus des Schiebezooms: bei schon kleinster Neigung nach oben oder unten fährt der Tubus konsequent ein oder auch aus.
1981 brachte Nikon die neuen Versionen der Ai-S Objektive auf den Markt.
Damit einher ging auch ein Facelifting für die bisher und künftig produzierten Ausführungen: Sie erhielten den Chromring mit der Schärfentiefeskala.
1981 durfte auch ein vollkommen neues E-Objektiv sehen, das es in der schwarzen Ausführung offensichtlich nicht gibt:
Serie E 2.8 / 135 mm
Dieses genießt einen sehr guten Ruf und ist heute nur noch schwer zu finden.
1982 folgten noch:
Serie E 3.5 / 36-72 mm
Serie E 4.0 / 70-210 mm
Man sagt ihnen mittlere Qualität (schlechte Randschärfe), aber auch „ausgezeichnet für normale Ansprüche“ nach, was immer das bedeuten soll und kann.
Ich darf mich mal zu der E-Serie persönlich outen.
Meine Altglassucht in der damaligen Phase 6 nach LucisPictor (Carsten) hatte dazu geführt, dass ich mir als reiner Nikonianer auch die komplette E-Serie zulegen „musste“.
Viele der oben wiedergegebenen Einschätzungen teile ich aus eigener Erfahrung uneingeschränkt.
Das 100er und 135er gehören allerdings zu meinen Lieblingen, die im Gegensatz zu den anderen nicht zustauben.
Viele Grüße
Horst
Quellen:
B. Moose Peterson: Nikon - Das komplette Handbuch / Nikon System Handbook
Rudolf Hillebrand und Hans-Joachim Hauschild - Nikon Kompendium
Diverse Internetseiten
Eigene Erfahrungen