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Optische Werke Göttingen Kiptar 1.6/120mm Serie IV
Leider habe ich kaum Informationen zu dem Kiptar 1.6/120, aber ich stelle es jetzt zumindest kurz vor - vielleicht kann ja noch jemand etwas zu Herkunft, Zweck und Aufbau beitragen. Ich vermute anhand der äußeren Abmessungen, dass es für Kinoprojektoren verwendet wurde und zumindest die 35mm-Projektionsobjektive von ISCO Göttingen mit dem Namen Kiptar haben einen Petzval-Aufbau, so dass das auch in diesem Fall zutreffen könnte.
Größenvergleich zu einem Pancolar 1.8/50
Anhang 39508
Das Ding ist ein schlichter Aluminiumzylinder mit folgenden Maßen:
Außendurchmesser: 80 mm
Länge: 112 mm
Freier Durchmesser Frontlinse: 74 mm
Freier Durchmesser Hinterlinse: 57 mm
Gewicht: 570 g
Vor einem Versuch der Adaptierung habe ich erst einmal ein paar Versuche mit improvisierter Befestigung an der 5D MkII gemacht, und die Ergebnisse sind m.E. nicht so dass sich ein großer Aufwand lohnen würde:
Anhang 39509
Anhang 39510
So richtig scharf wird es nirgends und in Relation zur extremen Lichtstärke ist das Bokeh auch nicht überragend, vor allem wegen der störenden Farbsäume an den Highlights im Hintergrund. Aber einen Grund gibt es, warum das Kiptar nicht schon längst wieder aus meinem Fotoregal verschwunden ist: Es leuchtet auch 6x6 Mittelformat ohne Vignettierung aus und wenn ich es (ebenfalls improvisiert) an meine analoge Bronica EC-TL hänge, dann haben die Ergebnisse schon etwas besonderes, was man nicht so einfach mit einer anderen Linse erzielen kann. Die Schärfentiefe ist natürlich minimal - theoretisch irgendwo in der Gegend von einem 0.8/60 am KB-Format - und die Farbsäume stören bei SW-Filmen nicht weiter:
Anhang 39511
Anhang 39512
Für diesen Zweck und experimentierfreudige Fotografen kann ich das Objektiv empfehlen sofern man es günstig bekommt. Hinsichtlich Adaptierung an KB-Format oder kleiner würde ich eher abraten.