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Steinheil-Cassarit 3.5/100mm Reparatur: Fokus und Blende reinigen und schmieren
Wie immer zunächst mal Bilder vom Objektiv selbst.
Bild 1, 2:
Anhang 38947
Anhang 38948
Interessant finde ich, das zum fokussieren nur die erste Linse (-ngruppe?) verschoben wird.
Fokus:
Um an den Fokus zu kommen zunächst die Einbaulage des Fokusrings gegen das Teil mit den drei Madenschrauben (Bild 3, rot) markieren. Bzw. bei mir sitzt eine Madenschraube genau in der Mitte der Lücke zw. "Cassarit" und "3.5". Sonst muss der unendlich-Fokus später mit der Hand bestimmt werden. Dann die drei Madenschrauben (Bild 3, grün) lockern. Damit kann der Fokusring abgenommen werden. Zwengs späterem Einbau: Die Linsengruppe kann jetzt bei mir um weitere 2cm eingeschraubt werden bis ich endgültig am Anschlag bin. Beim Ausschrauben Einrastposition markieren.
Bild 3:
Anhang 38949
Zerlegt zeigt Bild 4 die drei Teile. Der Fokus kann gereinigt und geschmiert werden.
Bild 4:
Anhang 38950
Blende:
Der Blendenmechanismus ist gewindelos. Ausserdem muss der Fokusring und das vordere Linsenelement raus sein.
Um dann freier arbeiten zu können erstmal von hinten die Lage der Hülse mit dem M42 Gewinde gegen den Blendenring bei bekannter Stellung markieren sonst ist das Objektiv nachher verdreht an der Kamera. Das kann nachträglich aber auch einfach justiert werden. Dann die vier innenliegenden Madenschrauben lockern (Bild 5, rot) und die Hülse mit dem M42 Anschluß nach hinten abziehen.
Bild 5:
Anhang 38951
Dann von vorne ebenfalls die vier Madenschrauben lockern (Bild 6, rot). Damit kann der Ring mit der Schärfentiefeskala abgezogen werden. Vorsicht - darunter liegt die Rastkugel von der Blendenvorwahl. Dann kann auch der Ring von der Vorwahlblende abgenommen werden.
Bild 6:
Anhang 38952
Die drei Teile plus Kugel sieht man in Bild 7.
Bild 7:
Anhang 38953
Jetzt geht es ans offene Herz - die Blende selbst. Erstmal ganz aufdrehen auf 3.5. Den Sprengring rausnehmen (Bild 8) und den darunter liegenden Zwischenring. Den habe ich mit zwei Schraubenziehern von innen her gegriffen.
Bild 8:
Anhang 38954
Einen Tesafilm auf die Linse geklebt und mit vorischtigem Wackeln kann man die Linse rausziehen, bzw. rausnackeln (Bild 9).
Bild 9:
Anhang 38955
In Bild 10 sieht man jetzt die Führung der Blendenlamellen. Der Stift (Bild 10, rot) der in die Blendenlamellenführung mit der Linse drin eingreift und aussen die Blendenmarkierung darstellt, muss nach aussen ausgetrieben werden. Vorsicht dabei, dass einem die Lamellen nicht entgegenkommen.
Bild 10:
Anhang 38956
Dann kann man den Blendeneinstellring abziehen und darunter reinigen.
Der Zusammenbau geht in exakt umgekehrter Reihenfolge. Beim Einsetzen der Lamellenführung auf den Führungstift achten und dann natürlich, dass die Stifte der Lamellen greifen.
Am Schluß kann man auch noch mit den 4 hinteren Madenschrauben die Ausrichtung des Objektivs an der Kamera nachjustieren.
Viele Grüße,
Marcus
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Vielen Dank fürs dokumentieren, gut gemacht ! :clapping
Zwei kleine Anmerkungen:
Tesafilm finde ich oft "suboptimal" für das Herausnehmen einer Linse aus dem Gehäuse.
Ich mache das eher auf zwei mögliche andere Arten,
1. nämlich dem vorsichtigen "Herausklopfen" mittels eines gummierten Schraubendrehers.
Als Unterlage hab ich zunächst auf dem Werkstatt-Tisch zwei dicke Baumwolltücher mehrlagig aufgelegt, auf der die Linse nachher "landen" soll.
Dann greife ich das Gehause mit der einen Hand, mit der anderen "klopft" der gummierte Schraubendreher rundherum an wechselnden Stellen gegen das Objektivgehäuse.
Auf diese Weise lockern sich die meisten Linsen und "plumpsen" heraus auf die weiche Unterlage.
Sinn besteht darin, die Gesetze der Schwerkraft auszunutzen, so dass zudem vermieden ist, dass man unter schlechten Umständen eine leicht brüchige Verkittung durch die ausgeübte "Zugkraft" nicht "strapaziert"
Dies ist insbesondere anzuraten, wenn der Aufbau der zu entnehmenden Linse oder Linsengruppe nicht bekannt ist. Die Vergütung spielt da auch noch eine Rolle.
2. wenn die Linse nach oben herausgenommen werden muss, so nutze ich hierfür auch einen kleinen "Vakuum - Kasper" :lol:
Was ist das, wird jetzt vermutlich die Frage sein...
Das ist ein kleiner "Saugnapf", in diesem Falle einen, den Kinder oft zum Spielen nutzen um sie irgendwo anzukleben etc...
Anhang 38965
Saugnäpfe gibt es in allen denkbaren Größen und Formen. Am bekanntesten sind die Dinger vielleicht vom mobilen Navigationsgerät im Auto, wo das Navi mit Hilfe solch eines "Saugnapf"'s an der Windschutzscheibe befestigt wird.
Die Dinger gibt es aber auch in sehr klein, z.B. als Kontaktlinsenaufnahme etc..
Diese Teile haben den Vorzug, dass sie auch beim "Wiedereinsetzen" der Linse gute Dienste leisten, um die Linse möglichst staubfrei unter Zuhilfenahme eines Blasebalgs wieder in das GEhäuse einzusetzen.
Entscheidend, wenn mehrere Linsen nacheinander eingesetzt werden müssen.
LG
Henry