Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 11)
Industar-50-2 3.5/50mm - Reparatur, Fokus schmieren
Grund der Reparatur/Problem: Fokusschnecke läuft ungleichmäßig / klemmt / "klappert"
Das Industar-50-2 3.5/50mm ist eine tolle Linse um ins Schrauberhobby einzusteigen.
Es ist schon fast spielzeughaft simpel aufgebaut und man kann fast nichts kaputtmachen.
Man benötigt eigentlich keinerlei Spezialwerkzeuge, außer 2 Schlitzschraubendreher ca 1 und 3 mm breit und einem "Spanner Wrench" (gibts dafür eigentlich einen deutschen Begriff ?)
So sieht das Ding aus
Anhang 37825
Die Zerlegung ist in 4 Schritten erledigt
Anhang 37826
Anhang 37827
Da die Linsen sauber sind und die Blende "einigermaßen" funktioniert, wurde das Linsenelement nicht weiter zerlegt.
Aber auch dieses ist recht simpel aufgebaut.
Anhang 37829
Anhang 37830
Im nächsten Bild sieht man eine Möglichkeit, das Objektiv etwas zu modifizieren.
Dazu komme ich später.
Hier wird erstmal nur die Stiftschraube für den Anschlag rausgedreht:
Anhang 37831
Anhang 37834
Anhang 37836
Nun hat man beide Gewinde freiliegen und kann sie bequem reinigen.
Ich habe beide Teile in eine Schüssel mit warmen Wasser und fettlösendem Industriereiniger eingeweicht.
Herkömmliches Spülmittel wird sicherlich ganauso gut funktionieren.
Mit einer einfachen Kinderzahnbürste mit weichen Borsten und kleinem Kopf kriegt man die Teile perfekt sauber.
Alle übrigen Teile wurden ebenfalls mit Q-Tips und der Seifenlauge gereinigt.
Hier ist bei den bedruckten Teilen wie Meterskala, Blendenskala und Tiefenschärfeskala etwas Vorsicht angebracht.
Die Zahlen sind nur aufgedruckt - nicht zu kräftig rubbeln !!!
Nach der Reinigung wurde alles schön abgetrocknet und mit dem Haarfön trockengepustet.
Nun kommt die Schmierung der beiden Fokusgewinde.
Ich benutze spezielles Gleitlagerfett für optische Elemente von der Firma OSIM Optik.
http://www.osimoptik.de/355/pflege-und-reinigung/spezialfette-und-oele
Mit einem Q-Tip wird ein kleiner Klecks Fett auf die Gewinde aufgetragen und so verteilt, daß der Schmierstoff hinterher nur in den Gewindetälern haftet.
Alles was außen an den Gewinden hängt, wird vorsichtig abgewischt.
Weniger ist hierbei besser als zu viel
Nun gehts auch schon an den Zusammenbau:
Die beiden Gewinde werden im Bereich der Seriennummer wieder eingefädelt - mit etwas Gefühl geht das ganz leicht.
Dann wird das Gewinde ein paar mal ganz auf und zu gedreht. Hierbei merkt man schon, daß es schön fluffig läuft.
Am Anfang drückt sich das überschüssige Fett noch oben und unten raus <- abwischen
Wenn nix mehr rausquillt, kann die Begrenzungsschraube wieder reingedreht werden.
Beim aufsetzen der Meterskala-Hülse ist das Gewinde ganz reinzudrehen (Anschlag).
Dann ist drauf zu achten, daß die Unendlich-Markierung genau auf der roten Markierung sitzt.
Wenn man die 3 kleinen Madenschrauben vorsichtig und stückweise festzieht, merkt man, wie sie in ihre "Löcher" rutschen, wo sie vorher saßen.
Dann sitzt die Meterskala wieder exakt.
Anhang 37838
Jetzt wird schnell mal auf und zugedreht - beide Anschläge müssen mit der roten Markierung passen (sonst wurde das Gewinde falsch eingefädelt...... )
Sollte dem nicht so sein, kann man einfach die 3 Madenschrauben nochmal lösen und die Meterskala entsprechend verdrehen, bis es passt ;-)
DENN....
Das Linsenelement ist frei drehbar in dem Tubus verbaut.
Hier gibt es keinerlei Führungen und deshalb kann man die Meterskala einbauen, wie man will.
ACHTUNG - vorm festschrauben der hinteren Klemmmutter undbedingt auf die korrekte Einbaulage achten !!!!!
Anhang 37840
Das war auch schon alles :peace:
Unser Industar-50-2 fluppt wieder wie neu.
Eine "Schwäche" vieler russischer Objektive ist zum einen die trockengelaufene Fokusschneke und zum Anderen eine nicht ganz gleichmäßig schließende Blende.
Dies ist besonders bei Objektiven mit Vorwahlblende ohne Rasterung zu beobachten (frühe Helios 44 und unser Industar).
Da dies aber im Alltagseinsatz nicht allzu sehr stören dürfte, habe ich auf eine komplette Zerlegung verzichtet.
Anhang 37842
MODIFIKATION
Eine Sache ist mir leider erst nach dem Zusammenbau eingefallen.
Die Naheinstellgrenze liegt bei 0,65m - etwas viel für ein 50' wie ich finde.
Im Bild von Schritt 3 sieht man die beiden Begrenzungen für den Nah- und Fernbereich.
Wenn man die Stiftschraube für den Nahbereich entfernt, gewinnt man sicherlich einige cm an der Nahgrenze.
Eine Begrenzung ist völlig ausreichend für die Funktion der Optik.
Alternativ kann man auch die Begrenzung für die Ferne entfernen.
Damit kann man dann HINTER den Horizont schauen und in die Zukunft blicken....
:was:
Viel Spaß beim nachbauen und viel Erfolg !!!!!
Danny