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Blendenlamellen zusammensetzen beim Leica M Telyt 4/200mm für Visoflex
Moin,
ich sitze grad vor einem Leica M Telyt 4/200mm, bei dem ich die Blendenlamellen gereinigt habe, weil ursprünglich 3 von ihnen wegen Verklebung aus der Führung gesprungen sind und der Vorbesitzer mit unbedachten Drehversuchen in der Hoffnung, dass sich das wieder "einrenkt", ein ziemliches Durcheinander der Lamellen angerichtet hat.
Beim Auseinanderbau gab es dann richtigen Salat...
Das Objektiv besitzt insgesamt 15 Blendenlamellen, deren Anordnung mir nicht klar ist und ich auch keine Idee habe, wie die Dinger da wieder rein kommen.
Anhang 35801
Normalerweise ist mir klar, wie Lamellen wieder eingesetzt werden, aber aufgrund des besonderen Schnitts der einzelnen Lamelle und dem ersten visuellen Eindruck vor der Öffnung des Objektivs
scheint diese Blende vom normalen Schema abzuweichen. Die defekte Blende sah bei Durchsicht von vorn und hinten aus, als würden sich die Lamellen in "zwei Lagen" schließen...
So sieht der Schnitt der einzelnen Lamelle aus...
Anhang 35804
und so die Führung im Objektiv selbst...
Anhang 35805
Hat jemand von Euch so ein Objektiv bereits erfolgreich an den Lamellen reinigen und wieder zusammensetzen können, oder kennt jemand ein "Einfädelungsschema" für diese Lamellen, also wie die Dinger mit welcher Seite wieder in die Führung müssen und gleichzeitig in welcher Reihenfolge.
Gibt es dafür ein Schema?
Vielen Dank im Vorab für Eure Antworten bzw. Hilfe.
LG
Henry
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Hallo Henry,
ich habe hier gerade eine ähnliches Gewurstel, vielleicht hilft's Dir.
Von links nach rechts: Trägerplatte für Lamellen (hinten), Lamellen (schön ölverklebt), Führungsring (vorne). Blickwinkel ist von der Frontlinse her.
Anhang 35900
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So, es ist vollbracht... hier zu Dokumentationszwecken die Einbaurichtung der 15 Lamellen...
Die Lamellen werden gemäß dieser Abbildung
http://www.digicamclub.de/attachment...5&d=1409683974
mit den nach unten weisenden Lamellen-Nieten im Uhrzeigersinn nacheinander (und folglich auch übereinander liegend) in die Schlitze des "Drehkranzes" eingeführt.
Um das Durchführen zu können, muss zunächst der silberen Blendenring entfertn werden (3 Madenschrauben im 120° Winkel lösen). Darunter befindet sich der eigentliche
Blendenring, der mit dem innen liegenden Drehkranz über zwei Stiftschrauben verbunden ist (im obigen Bild ist er unterhalb des schwarzen Ringes mit den beiden Kerben bei 11 Uhr und 17 Uhr Position). Diese Stiftschrauben bitte herausschrauben, dann "sackt" der Drehkranz etwas nach unten ab und gibt damit den Weg für die nach oben weisenden Nieten der einzulegenden Blendenlamellen frei. Bitte unbedingt vorher eine definierte Stellung des Blendenringes bei f4 herstellen. Ist wichtig dies im Auge
zu behalten, denn diese Stiftschrauben korrespondieren mit zwei Löchern im schwarzen Blendenring, die leider nicht exakt im 180° Winkel einander gegenüberliegen, sondern leicht versetzt sind.
Verdreht man diesen "geschlitzten" Drehkranz und sitzt er später nicht mehr exakt dort wo er am Anfang stand, schließt oder öffnet die Blende nicht mehr vollständig.
Ich hatte beim ersten Mal das Pech, dass die Verbindungslöcher zwischen Drehkranz und Stiftschraube (die in seitliche Löcher im Drehkranz eindringt) um genau 180° versetzt waren... der Erfolg war, dass die Blende nur noch bis f16 statt f22 schloss.
Dabei ist die nachfolgende Orientierung der Lamellen beim Einbau unbedingt wichtig und einzuhalten...
Anhang 35911
Es ist von oberster Wichtigkeit, sich anhand des Bildes genauestens die Unterschiede in der oberen und unteren Kurven-Hälfte der Lamelle zu vergegenwärtigen.
Im oberen Teil hat die Lamelle mehrere kleine, fast unsichtbaren "Wellen" - Schnitte, während der untere Teil ein "halbrund" beschreibt !
Mit dem Auge ist der Unterschied zunächst schwer zu erkennen... aber dies zu sehen ist extrem wichtig.
Beim Schließen der Blende ist dieser "Schnitt" im oberen Streckenteil der Lamelle nämlich für die perfekte Annäherung an eine kreisrunde Öffnung verantwortlich.
Ist die erste Lamelle mit dem "Wellenschnitt" voran (also von Dir wegweisend beim Einlegen) eingeführt, kommt die zweite mit ihrer nach unten weisenden Lamellen-Niete darüber und in die im Uhrzeigersinn nächste Kerbe usw...
Dies geschieht alles bei "Offenblende", also Stellung des Drehkranzes auf f4 beachten.. sonst muss später dieser Drehkranz mit den nur lose aufgelegten Lamellen noch passend "hingedreht" werden um mit den Stiftschrauben zu korrespondieren..
Dabei kann schon gern mal der ganze Blendensalat wieder von vorn losgehen.
Auf diese beschriebene Art werden alle 15 Lamellen eingebaut, wobei sich zum Schluss ergibt, dass die letzten 5 Lamellen unter die erstaufgelegte geschoben werden müssen.
Der im ersten Bild gezeigte "schwarze Ring", der auf dem Aluträger sitzt, ist abnehmbar, haftete aber wegen der Verölung fest an. Muss zuvor also mit einer kleinen Nadel entfernt werden, dann sieht man die oben liegenden
Löcher, in welche die nach oben weisenden Nieten sitzen werden.
Anhang 35912
War ein bißchen "fummelig", aber mit ein wenig "Ruhe" bei der Arbeit gut zu schaffen.
LG
Henry
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Apropos "Abstand"...
Und nun kann ich das Telyt endlich vollwertig an zwei Kameras verwenden... :lol:
Anhang 35999
oder an der Canon DSLR mit Nahbereichserweiterung über das VNEX KB 2
Anhang 36000
Soll nochmal einer sagen, Leica M ginge nicht an DSLR Kameras... :lol:
Mit dem auf die Canon ummontierten VNEX KB ergibt sich statt der schlechten Nahgrenze von nur 3 Metern für ein 200mm Objektiv nun eine untere
Naheinstellgrenze von 1,8 Meter. Und die Qualität des M-Telyt ist hervorragend, werde dem Objektiv die Tage einen eigenen Thread widmen.
(gibt beim Chinesen inzwischen aber auch Distanzadapter ... http://www.ebay.de/sch/?_nkw=Canon%2...d=691233679154 )