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Eine Frage an die Experten hier.
Kann man von der Farbe der Vergütung/Beschichtung auf die Art der Vergütung schließen?
z.B. blaue Vergütung= Einfachvergütung
Mir sind bisher folgende Vergütungsfarben über den Weg gelaufen: blau, orangerot, lila (zweite Frage, welche Farben sind Euch schon begegnet?)
Schau mal hier rein...Zitat:
Zitat von GoldMark
http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=9513
LG
Henry
Wollte ich auch gerade schreiben, Henry war schneller ...
Klaus (kds315) hat genau dort in diesem Beitrag auch etwas zum technischen Hintergrund beigesteuert.
Ich bin definitiv kein Experte was Vergütungen betrifft, war aber bisher immer davon ausgegangen, dass Einfachvergütungen in der Regel nur eine Farbe zeigen, egal in welchem Winkel das Licht einfällt oder der Betrachter auf die Linse schaut. Bei Mehrfachvergütungen sind dagegen je nach Blickwinkel unterschiedliche Farben zu sehen, teilweise sogar gleichzeitig. Aber das ist bei mir nur im Netz aufgeschnapptes "Wissen", somit also nur eine Vermutung.
Dass man an einer einzelnen Farbe ableiten kann, um welche Art von Vergütung es sich handelt, kann ich aber ziemlich sicher ausschließen, da mir schon einfachvergütete Objektive mit gelb, grün, rot, orange oder blau schimmernden Vergütungen begegnet sind.
Das hier ist jedenfalls ziemlich sicher eine Einfachvergütung:
Anhang 29704
Das hier sollte laut üblicher Terminologie des Herstellers auch eine Einfachvergütung sein:
Anhang 29705
...und das hier ganz sicher eine Mehrfachvergütung:
Anhang 29703
Man kann durch konstruktive Interferenz einen Reflex verstärken, durch destruktive Interferenz einen Reflex unterdrücken. Vollständige Reflexunterdrückung erhält man durch eine Lambda/4-Schicht, und da sieht man das Problem: es geht nur bei einer Wellenlänge Lambda, und auch nur bei einem Winkel. Die Reflektivität steigt mit abweichender Wellenlänge bzw. Winkel näherungsweise parabelförmig wieder an. Daher sollte man bei Einfachschichten keine ausgeprägten Spektralfarben in Reflexion sehen, da ja alle Farben (bis auf eine) mehr oder weniger reflektiert werden.Bei Mehrfachschichten wird es komplizierter. Für die Fourier-Mathematiker: das Spektrum der Schichtabfolge bestimmt die Reflektivität. Was man wünscht, ist eine vollständige Unterdrückung der Reflexe über den genutzten Spektralbereich und Winkelbereich. Das geht theoretisch nur mit nahezu unendlich vielen Schichten (7 = unendlich) oder mit neuen Wunderschichten (da gibt es ein paar, die aber technisch schwer umzusetzen sind). Ansonsten bezahlt man den Preis für eine bessere Breitbandunterdrückung immer mit ausgeprägteren Reflexen an anderer Stelle, z.B. knapp neben dem spezifizierten Entspiegelungsbereich. Mehrfachschichten sollte man also immer an diesen ausgeprägten Reflexen erkennen können, die es bei Einfachschichten nicht geben kann. So sollte es zumindest theoretisch sein, mal hoffen, dass die Realität sich auch immer daran hält:-)Zitat:
Zitat von GoldMark