Schlechtes Objektiv Soligor C/D Zoom + Macro 95-310mm 1:5.6?
Hallo an alle Altglasfanatiker,
ich hätte es nicht gedacht, doch der Virus hat bei mir doch enorm zugeschlagen. Ich schraube zu gerne, um die Leistungen der Ingenieure zu bewundern. Als Maschinenbauingenieur (Werkzeugmaschinen) bin ich beruflich (im G'schäft, wie die Schwaben sagen) nur ein Grobschmied.
Ich habe vor einiger Zeit ein Soligor geflohmarktet. Da ich noch nie eine solche Brennweite ausprobiert hatte (am Crop fast 500mm) hat mich das Objektiv gereizt. Die Nase des PK Bajonetts war schnell abgefeilt. Die Blende ging superleicht heraus. Das Objektib hat eine einfach zu entnehmende Baugruppe mit hinteren Linsen, Blendenbetätigung und Blende. Einige Teile ausgebaut, eine Zugfeder umgehängt und schon war das Objektiv fertig, um mit einem Adapter an der EOS 50D Bilder zu machen. Meine Enttäuschung war nach der ersten Blendenserie riesengroß. Nur bei Blende 16 und 22 kann man die Bilder akzeptieren. Die Überstahlungen sind wahnsinnig stark. Kurze Entfernungen sind besser als lange. Ich kann mir nicht vorstellen, daß das Objektiv auch im Zeitaltere der 10x15 Abzüge verkaufbar war. Ich habe mich an den Linsenanordnungen nicht vergriffen, nur die Blende gereinigt. Kann es sein, dass ein Vorgänger etwas falsch zusammen gebaut hat? Unendlich und minimaler Abstand stimmen. Ohne Linsen-Schnittbild kann ich nichts kontrollieren.
Eigentlich habe ich das Objektiv schon zum Ausschlachten freigegeben. Doch bevor es unfreiwillig als Organspender genutzt wird, will ich aus ethischen Gründen noch nach einer Idee fragen? Hat das Objektiv noch eine Daseinsberechtigung? Ich das Objektiv wirklich so schlecht?
Gruß Hans
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Hallo und vielen Dank für die Antworten.
Das Objektiv hat die #284004xxx. Die Linsen in Inneren sind zwar nicht besonders sauber, haben aber weder einen Film noch Fungus. Eine gründliche Linsenreinigung hätte ich nach (positivem) Test erledigt. Ihr hat mir aber Hoffnung gemacht, dass doch noch etwas an dem Objektiv dran ist.
In der Schiebehülse für den Zoom ist ein axiales Spiel von reichlich einem Millimeter. Das führe ich auf verschlissene Rollengleitlager oder wenig Fett in dieser Region zurück. Störend ist es aber nicht sehr, da das Fokussieren nicht beeinträchtigt wird.
Die Testbilder mit den schlechten Ergebnissen habe natürlich gelöscht. Da wir heute draußen dicken Nebel haben, kann ich nur Innenaufnahmen bei der Nahdistanz machen. Jetzt war ich wieder erstaunt, denn sooo schlecht sind die Bilder auch nicht. Sie sind bei BW 95 und 310 gemacht mit einem 100% Ausschnitt. Sie sind mit PS Standardeinstellung entwickelt und nur in der Helligkeit nach unten geregelt. Die Qualität der Schrift im 100% Ausschnitt ist das was mich aber auch an diesen Bildern stört. (Ich hoffe, dass ich die Bilder sichtbar hochgeladen habe.).
Anhang 21472
Anhang 21473
Anhang 21474
Anhang 21475
Anhang 21476
Morgen werde ich hoffentlich auch Aufnahmen mit größerer Entfernung erstellen können.
Ein zweites Objektiv von diesem Kaliber werde ich mir mit Sicherheit nicht zulegen. Ich werde es bei nächster Gelegenheit gründlich reinigen.
Gruß Hans