Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 4)
Sensorvignettierung oder Vignettierung ohne Objektiv
Ausgelöst durch eine Diskussion zur Objektivvignettierung im grünen Forum und zum Beweis, dass Mittelformat- und Vergrößerungsobjektive selbst am Vollformat durchaus vignettierungsfrei abbilden, habe ich die Sensoren unserer Kameras selber zum Vergleich als Übeltäter ausmachen können.
Es ist ja bereits bekannt, dass sich eine Art Sensorvignettierung beim Fotografieren zu der Objektivvignettierung addiert. Diese entsteht vor allem, durch schräg auftreffende Randstrahlen vor allem im Weitwinkelbereich.
Nun habe ich alle Sensoren meiner verfügbaren Kameras einmal OHNE Optik getestet und musste Folgendes feststellen:
Die Sensoren unserer Kameras vignettieren auch bei diffusem Licht ohne Strahlenveränderung und –„verfälschung“ durch Objektive !!!
Die Bilder unten zeigen meine 3 verschiedenen VF-Modelle, mit ungefährer Angabe der Vignettierung von den Ecken zur Mitte gemessen. Der Helligkeitsverlust von einer knappen Blende allein im Sensor lässt doch jeden Wunsch nach unkorrigierten Panoramen und Stitches bereits im Keim ersticken. Selbst mein 10D-Veteran zeigt als APS-C noch eine Vignettierung von einer knappen halben Blende.
Mein Vorgehen: Aufnahme einer weißen Wand (Abstand ca. 50cm) im diffusen Tageslicht bei ISO 100, RAW ohne Regler in TIFF, TIFF in PS in Graustufen und dann per Pipette die Differenz von Ecke zum Zentrum gemessen
Diese Differenz betrug bei mir im VF 20-23, bei der 10D immer noch 10-12. Der Text in den Bildern ist zu Illustration mit dem Grau-Wert der Ecken geschrieben. Die Umrechnung dieser Pipettendifferenz habe ich durch Vergleich, in DPP verschieden belichteter Entwicklungen durchgeführt. Die Ecke des Ausgangsbildes entsprach demzufolge im Wert dem Zentrum einer mit -0,8 Blenden (in DPP -0,83) belichteten Entwicklung desselben Bildes.
Anhang 16833
Anhang 16834
Anhang 16835
Anhang 16836
Ich stelle dieses Thema hier bei den Objektivtests zur Diskussion, weil sich das Problem direkt auf Objektivtests auswirkt und hier diesbezüglich zum Umdenken anregen sollte.
Es wäre auch schön und wünschenswert, Beispiele anderer Sensoren und Hersteller vergleichend zu betrachten.
Liste der Anhänge anzeigen (Anzahl: 2)
Hallo Marcus,
hab Deine Beobachtung mal verifiziert. Nur mit einem anderen Aufbau. Da mir die Lichteinfallswinkel auch bei "offenem Loch" der Kamera zu unberechenbar erschienen, hab ich das mal mit meiner 5D MKII und einem direkten und runtergeregelten Metz Blitz CT 45-5 gemacht. Das Kameraprofil wurde direkt vorher auf monochrom geschaltet.
Zwischen Kamera und Blitz hab ich 6 Doppel - Lagen weißes Druckerpapier gelegt und dann ausgelöst..
Hier die Ergebnisse, die ich nicht mit der Pipette nachvollzogen habe, die aber letztlich ein ähnliches Ergebnis zeigen.
Anhang 16840
Hier aber noch ein zweites Bild, welches mit nur 5 Doppellagen Papier gemacht wurde.. und im Anschluss um ca. -1 am Helligkeitsregler des DPP korrigiert wurde.
Anhang 16841
Das sieht schon um einiges glatter aus.
Das legt für mich die Vermutung nahe, das die Randbereiche des Sensors entweder weniger "verstärken" oder unempfindlicher gehalten werden.
Um das aber genau zu analysieren, müsste vermutlich jedes Pixel direkt ausgelesen und mit seinen Verstärkungswerten untersucht werden, was wohl nur der Kamerahersteller kann.
Vielleicht ist es auch eine beabsichtigte "Schwäche" der Sensoren oder eine "bewußt" falsch gewählte Stellung der Mikrolinsen an den Randbereichen des Sensor, die zur Korrektur der heutigen Canon Objektivrechnungen benötigt wird.
Ein interessantes Thema auf jeden Fall, auch wenn wir da ausser Software-Gegensteuerung wohl kaum was machen können.
LG
Henry