AW: Welches Makro Objektiv
Beim Thema Makro-Fotografie stellen sich einige Fragen, die wir dir nur begrenzt beantworten können.
Für den Einstieg (man kann bei Makrofotografie beliebig viel Aufwand betreiben, z.b. Mikroskopobjektive einsetzen, am PC mehrere Bilder kombinieren, Blitze und Stative einsetzen, Objektive kombinieren, etc.) stellt sich erst einmal die grundlegende Frage: manuelles Objektiv oder Automatik?
Bei beiden gibt es einige sehr bekannte und gute Objektive .. aber das sind alles Festbrennweiten. D.h. 50mm, 90mm, etc. - und du musst wissen, welches du davon haben willst.
Für den Anfang wäre es also nicht schlecht, mal zu beachten, bei welcher Brennweite du mit dem 18-200er im Nahbereich am liebsten Fotos machst. Ich kann auch ein günstiges (25€) Makrokring-Set empfehlen, der dein Objektiv zwar von der Kamera trennt (keine Automatik), aber die Nahgrenze jedes Objektives deutlich verkleinert.
Sobald es dich erst einmal gepackt hat, kannst du dann beispielsweise mit manuellen Objektiven wie das Zuiko OM 50mm 3.5 Macro + passendem Adapter für etwas unter 100€ anfangen. (Zum Vergleich: Canon EF 50mm f/2.5 für ~260€)
Bist du gerne etwas weiter weg von deinem Motiv (Fluchtdistanz bei Insekten), kann ich auch ein 90mm Objektiv empfehlen. Ich habe mit Glück das Tamron 2.5/90 bekommen, aber die Preise dafür online sind deutlich zu extrem.
Viele deutsche Online-Händler in den bekannten Auktionsplattformen haben jeden Sinn für eine reelle Preisgestaltung verloren :nanu:
Ab und zu wird auch ein gutes Makroobjektiv hier im Forum zum Verkauf angeboten - für den Bereich des Forums wird man aber erst nach einiger Zeit freigeschaltet. Soweit ich das gerade sehe, sind aber momentan keine Makroobjektive eingestellt.
AW: Welches Makro Objektiv
Hallo Sabine,
willkommen hier im Forum!
Unser CChris hat Dir ja schon eine ganze Reihe an Möglichkeiten zur Makrofotografie geliefert. Tatsächlich gibt es sehr viele Möglichkeiten, je nach Anspruch und Motiv.
Ich würde Dir als Einstieg eine Nahlinse empfehlen, die man in das Filtergewinde Deines Objektives einschrauben kann. Ein weiteres nützliches Hilfsmittel ist ein Stativ und ein Fernauslöser.
Gruss Fraenzel
AW: Welches Makro Objektiv
.. Nahlinse ist Option Nr.2, um ein bestehendes Objektiv zu einem 'Makro' (naja!) Objektiv zu machen.
Das hat 2 Vorteile:
1. das Objektiv bleibt direkt an der Kamera -> Automatik funktioniert
2. es geht nur wenig Licht verloren (-> ähnliche Lichtstärke).
Da man durchweg scharfe Makrofotos durch die geringe Tiefenschärfe aber sowieso nicht mit Offenblende machen kann (// ausreichend Licht muss immer vorhanden sein), ist letzteres aber kein vollwertiges Argument.
2 Nachteile:
1. eine Vorsatzlinse vor dem eigentlichen Objektiv war in der ursprünglichen Objektivrechnung nicht vorgesehen, und die Vergütung / Glasqualität / etc. ist bei günstigen 15€ Linsen nicht optimal. Man verliert also deutlich an Bildqualität, vor allem im Randbereich.
2. Außerdem passen diese Linsen praktisch nicht an alle Objektive, da du unterschiedliche Filterdurchmesser an deinen Objektiven hast.
EF-Makroringe passen an so ziemlich jedes Objektiv, das du an deine Canon bekommst. Und sie haben keine Glaselemente, die die Qualität beeinträchtigen. Und du kannst ihre Dicke (-> ihren Effekt) sie durch die mitgelieferten Zwischenringe variieren.
.. soviel zu dem Thema.
@Molchi: Ein Stativ solltest du ja bereits haben. Falls dein Motiv nicht flüchtet, ist das recht praktisch und erlaubt 'professioneller' Makrofotos, auch draußen.
Falls nicht, auch nicht schlimm, ich mache auch gerne Makrofotos ohne Stativ. Hier ist LiveView sehr praktisch.
Falls deine Motive Blitzlicht vertragen kannst du auch damit experimentieren. Unterschiedliche Lichtquellen (direkt, indirekt, verschiedene Richtungen) können das Ergebnis deutlich beeinflussen - der eingebaute Blitz der Kamera eignet sich nicht wirklich, da das Objektiv im Weg ist.. mit etwas Einfallsreichtum kann man das aber auch umgehen und sich z.B. einen Diffusor basteln.
AW: Welches Makro Objektiv
Zitat:
Zitat von
CChris
.......
Bist du gerne etwas weiter weg von deinem Motiv (Fluchtdistanz bei Insekten), kann ........
Angebliche Fluchtdistanz bei Insekten,
siehe auch http://www.klaus-henkel.de/flucht.html
AW: Welches Makro Objektiv
Es kommt vor allem darauf an, wieviel Kleingeld Du zur Verfügung hast. Ist es ausreichend, dann schaue Dich mal hier
http://www.sigma-foto.de/produkte/objektive/makro.html
oder hier
http://www.tamron.eu/de/objektive/ue...keproducts_pi6[cam]=&tx_keproducts_pi6[vc]=false&tx_keproducts_pi6[sp]=false
um.
Nach meiner Erfahrung sollte es für Insektenfotografie mindestens ein 90er, besser eines mit noch mehr Brennweite sein.
AW: Welches Makro Objektiv
Sag mal Frank, sind bei Dir Garnelen Insekten?
Und um die ging es Sabine hauptsächlich. Da ist das Thema Fluchtdistanz doch eher unbedeutend.
Deshalb mein Vorschlag zum Einstieg, eine Nahlinse an ihr Zoom-Objektiv zu schrauben.
Aber schaun wir mal was sie selber dazu schreibt.........
Gruss Fraenzel
AW: Welches Makro Objektiv
Vielen Dank für eure super antworten.
Jetzt habe ich erst einmal zu lesen und zu überlegen.
Naja Garnelen bewegen sich auch und flüchten wenn es zu blöd wird :))
Aber Insekten sind auch toll. Gerade so im Garten im Sommer.
Nur ganz ehrlich: 600 Euro für einen ersten Versuch finde ich dann doch ein wenig zu viel.
Ich glaube, dann werde ich doch erst mal intensiv über die günstigere Lösung nachdenken.
Ach ja, ich habe ein Tamron Objektiv ohne BS. Gibt es dafür auch Linsen?
Wird die Nahlinse einfach nur zwischen das Objektiv und die Kamera gesetzt?
Wie nah muß ich nehmen, das die Bilder schön werden?
Ich danke euch wirklich für eure Zeit die ihr für mich opfert:bananajoe
Sabine
AW: Welches Makro Objektiv
Wäre das so ein Set?
http://www.enjoyyourcamera.com/Canon...n-EOS::40.html
Oder ist das wieder billiger Schmarren.
Sabine
AW: Welches Makro Objektiv
Hallo Sabine,
eine der Stärken dieses Clubs ist die rasche und meist auch kompetente Reaktion auf Fragen über nahezu alle Bereiche der Fotografie.
Also die von CChris erwähnten Zwischenringe werden zwischen Kamera und Objektiv geschraubt und enthalten keine weiteren Linsen, die evtl. die Bildqualität negativ beeinflussen können. Allerdings gehen bei den einfachen Zwischenringen Dir die Autofokus-Möglichkeiten Deines vorhandenen Objektives verloren. Man muß also manuell scharf stellen.
Die von mir erwähnte Nahlinse wird vorne auf das Objektiv geschraubt. Dieses zusätzliche Glas, hat je nach Qualität, einen mehr oder minder großen Einfluß auf Dein gewünschtes Ergebnis. Allerdings bleiben Dir hier die Autofokusfunktionen Deiner Kamera erhalten.
Da Dein Zoomobjektiv über einen großen Brennweitenbereich verfügt bist Du einerseits sehr flexibel was den Abbildungsmaßstab und den Aufnahmeabstand angeht - andererseits geht das aber zu Lasten der Bildqualität. Aus diesem Grunde sind echte Makroobjektive auch Festbrennweiten.
Makrofotografie ist ein recht schwieriges Hobby - vor allem wegen der geringen Schärfentiefe. Eine Biene von vorne bis hinten scharf formatfüllend abzulichten ist nahezu unmöglich (das geht nur mit extremem Aufwand). Deshalb fokussieren die Makrofotografen meistens nur auf die Facettenaugen des Insekts.
Deshalb empfehle ich Dir noch einmal so eine Nahlinse. Aber auch hier gibt es diverse Unterschiede. Da sich diese Nahlinsen wie Brillengläser verhalten, werden neben dem Filterdurchmesser für das Objektiv auch die Dioptrienzahl angegeben. Ein guter Kompromiß ist hier eine Nahlinse mit +3 Dioptrien.
Aber wie schon bei Brillen, gilt auch hier man sollte zu qualitativ hochwertigen Nahlinsen greifen. Weit günstiger als Makroobjektive sind sie allemal.
Gruss Fraenzel
P.S.
ich sehe gerade, dass Du zwischenzeitlich nach Zwischenringen geschaut hast. Die sind kein Schmarrn, aber sehr umständlich in der Handhabung, weil man je nach Abbildungsmaßstab 1, 2, 3, oder alle 4 Zwischenringe verwenden muß. Dann kommt noch Deine variable Brennweite hinzu - das macht so keinen Spaß.