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Telekonverter: seltsame Verunreinigungen
Beim Entfernen der Blendenübertragungs-Funktion an meinem neuen Auto Tele Plus 2x Konverter (Made in Japan) sind mir folgende Verunreinigungen / Materialfehler aufgefallen:
Anhang 10888
Ich weiß nicht genau, was da passiert ist - der Rest des Konverters ist sauber, und dieses Zeug hat auch keine negativen Auswirkungen - aber würdet ihr das eher als Herstellungsfehler oder als Zerfall einstufen?
Wenn ich mich nicht irre, besteht zumindest der Großteils des Konverters aus Aluminium (eloxiert/Farbe?), somit wäre Rost oder ähnliches auszuschließen.
Frage an die anderen Objektivbastler: ist euch so etwas schonmal untergekommen?
AW: Telekonverter: seltsame Verunreinigungen
hallo
auch Alu kann korrodieren - vergleiche "Alufrass" bei der Außenhaut vieler Hymer Wohnmobile der 80iger Jahre
Wolfgang
AW: Telekonverter: seltsame Verunreinigungen
@Wolfgang: das ist natürlich eine Möglichkeit - aber wieso dann genau nur an einem Teil im Konverter, neben unversehrten Linsen und anderen Metallteilen?
Wenn das wirklich Aluminium ist, müssten ja Säuren / Laugen im Spiel gewesen sein, oder irre ich mich?
Ich tippe auf irgendeine Schlamperei während der Fertigung, nach dem Motto "sieht ja eh keiner".
AW: Telekonverter: seltsame Verunreinigungen
Hallo Chris,
das sieht mir aber nicht nach Aluminium aus, dieser Alufrass sieht normalerweise weiß bis grau aus. Von der Farbe her würde ich auf Rost tippen. Da reicht schon eine längere Einwirkung von Feuchtigkeit aus. Mit einem Magneten läßt es sich leicht überprüfen ob das Eisen ist oder nicht.
Gruss Fraenzel
AW: Telekonverter: seltsame Verunreinigungen
Könnten es auch Verunreinigungen mit nem anderen Metall sein - dann noch etwas Feuchtigkeit dazu und dann Korrosion aufgrund der Spannungsreihe - oder was sagt Fraenzel dazu als Chemie Experte?
Rost habe ich auch schon mehrmals in Objektiven gesehen, zumindest in einem (oder zwei) Sigma Zoom, und meinem fast verottet gekauften Novoflex 60er.
AW: Telekonverter: seltsame Verunreinigungen
Hallo Markus,
knapp 50 Jahre habe ich beruflich mit der Chemie zu tun gehabt - jetzt verfolgt sie mich weiterhin ...
Du hast recht mit der Spannungsreihe. Metalle können "edel" oder eben "unedel" sein (z.B. Kupfer ist edler als Eisen). Wenn also zwei unterschiedlich edle Metalle direkten Kontakt miteinander haben und auch noch Feuchtigkeit hinzukommt entsteht eine gewisse elektrische Spannung zwischen den beiden Metallen. Diese Spannung beschleunigt in nicht unerhebliche Maße die Korrosion.
Ob das hier allerdings der Fall ist müßte eine chemische Untersuchung klären. Mit einer röntgenspektroskopischen Untersuchung ließe sich das relativ leicht verifizieren - aber das ist meiner Meinung "etwas" übertrieben.
Gruss Fraenzel
AW: Telekonverter: seltsame Verunreinigungen
Fraenzel Du kannst nur froh sein, das wir alle hauptsächlich der Digitalfotografie frönen, und Dich nicht täglich mit 37 Fragen zur Fotochemie bearbeiten :-)
Durch die Fotochemie hab ich mich im Studium durchgequält, da waren mir auch die Grundlagen schon zu hoch.
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AW: Telekonverter: seltsame Verunreinigungen
Röntgenspektroskopische Untersuchungen!? Da will wohl jemand mit Kanonen auf Spatzen schießen ;)
Ich hab den Telekonverter eben noch einmal zerlegt - alle Teile, auch der Blendenstößel, scheinen aus Aluminium (oder einer ähnlich glänzenden Legierung) zu sein.
(Einige Teile habe ich sogar "angekratzt", um das herauszufinden, aber beim Innenleben eines 1€-Alu-Konverters ist das ja auch nicht weiter tragisch)
Keine fühlbare Reaktion auf meinen kleinen Magneten übrigens.
Anhang 10890Anhang 10891Anhang 10892Anhang 10893
Die 3 großen Aluminiumringe sitzen im vorderen Teil des Konverters, die Linsen selbst sind herausdrehbar - NACHDEM man eine weitere Madenschraube am unteren Teil des Konverters herausgedreht hat!
Die hatte ich heute Mittag noch übersehen :donk, weshalb der Linsenzylinder sich natürlich keinen Millimeter bewegt hatte..
Bild3 zeigt die Unterseite des breiten schwarzen Rings in Bild1, die farblich zur Oberfläche mit den Verunreinigungen passt.
So gesehen ist wahrscheinlich nur sich auflösender Billigbeschichtung der Japaner.
AW: Telekonverter: seltsame Verunreinigungen
Nee Chris,
ich habe ja geschrieben, dass das mit röntgenspektroskopischen Untersuchungen "etwas" übertrieben wäre. Allerdings stand mir noch vor 1 Jahr ein Röntgenspektrometer zur Verfügung mit dem man sehr einfach ein chemisches Element (Metall) identifizieren konnte. Ein bißchen korridiertes Metall mit einem Q-Tipp abreiben und auf einen Quarzträger präparieren und schon kann man durch eine einfache Messung feststellen, um welches Metall es sich handelt. Eine sehr elegante Methode. Diese Technik nennt sich im Deutschen TRFA im englischsprachigen Raum TXRF. Falls Du Lust hast, kannst Du diese Abkürzungen mal ergoogeln - da findest Du sogar mich wieder.
Gruss Fraenzel
AW: Telekonverter: seltsame Verunreinigungen
@Fraenzel: Ein Hoch auf die Wissenschaft ;)
Wenn ich weiß, dass solche Schäden nicht spontan oder durch schlechten Umgang entstehen, hat das Thema sich für mich erledigt.