Mein Dilemma...

Hallo.

Ich habe ja immer darauf bestanden, dass ich meine Objektivtests auch an meiner 350D oder meiner 40D durchführen kann. Das denke ich auch weiterhin.
Ich glaube auch, dass es wichtig ist, Objektive an einer APS-DSLR zu testen, denn die Mehrheit der DSLR-Nutzer hat nunmal eine Crop-Kamera. Daher lassen sich wichtige Aussagen treffen, welches Objektiv empfehlenswert ist und welches nicht.

Doch nachdem ich nun die 5D habe und mit eigenen Augen erlebt habe, welche massiven Unterschiede das machen kann, stecke ich in einem Dilemma.

Einerseits finde ich Aussagen über die Leistung an APS-Sensoren wichtig, denn man darf es auch nicht verallgemeinern, im Sinne von "was an KB gut ist, ist auch an APS gut". Andererseits stinken einige Linsen am KB wirklich ab.

Ich werde daher in Zukunft immer einen Eindruck an APS und einen am KB schildern - und keine dieser beiden Aussagen ist mir wichtiger. So kann man beide Gruppen bedienen.

Spaß macht es auf jeden Fall.

Die ersten Linsen, die den KB-Test bestanden haben, sind

- Leica Summicron-R 2/50 (das Teil kommt mir am KB sogar noch beeindruckender vor!)
- Leica Summicron-R 2/35 (die Einschänkungen an IQ halten sich in engen Grenzen)
- Olympus Zuiko OM 1.4/50 (überraschend gut am KB)
- Nikkor-S.C 1.2/55 (Gott sei Dank! Ich hätte es gehasst, wenn diese Linse am KB enttäuscht hätte.)
- Nikkor-H 1.8/85 (unglaublich, wie solide das Teil "performed")
- Zenitar 2.8/16 Fisheye (ein echtes Fisheye wieder!)
- Mamiya Auto Sekor 1.8/55 (gefällt mir auch am KB sehr)
- Jupiter-9 2.0/85 (das ist 'ne Überraschung, macht sich am KB beinahe besser als an APS)
- Asahi Super-Takumar 2.8/105 (eigentlich keine Einschränkung bemerkbar)

- Sigma EX 1.8/24 (exzellent an APS, immer noch sehr gut am KB)
- Tokina AT-X Pro 4/12-24 (ab 19mm voll am KB nutzbar!)

Die erste Linsen, die den KB-Test nicht bestanden hat:

- Soligor C/D Zoom+Macro 3.8-5.3/35-200 MC (beeindruckend toll an APS, sehr mittelmäßig am KB)
- Peleng 3.5/8 (nicht viel schlechter als an APS, doch als 180° Zirkular-Fisheye weiß ich kaum eine Situation, in der ich es sinnvoll nutzen könnte)
- MC Volna-9 2.8/50 Macro ("durchgefallen" ist vielleicht zu hart, doch es hat mich am KB bei den ersten Proben nicht so überzeugen können)

weitere echte Durchfaller werden sicher folgen. ;)

Und das (Angeniuex) Tokina AT-X Pro 2.6-2.8/28-70 kämpft.
Am KB nimmt die Offenblendleistung merklich ab (an APS ist es offen voll nutzbar), doch schon bei f/3.2 ist es auch am KB klasse. Lediglich die Vignettierung bei 28mm verschwindet erst bei f/4.
Also, ich würde ja sagen "KB-Test bestanden", allerdings mit einer etwas schlechteren Note als an APS, 2- statt 1-.

Mann muss hier wirklich mit zweierlei Maß messen.

Carsten, das ist es was alle Besitzer von 5D und KB Sensoren an Erfahrungen gemacht haben, was Du jetzt beschreibst.

Es ist insgesamt die Frage, welche Strategie bei den Linsen sich nachher durchsetzt.

Man hat es letztlich, egal ob manuell oder automatisch immer mit dieser Grundfrage zu tun. Jeder der leidenschaftlich Spaß an der Fotografie hat, dieses Hobby mit Hingabe betreibt, landet irgendwann einmal beim Kleinbild, wenn er einmal die Vorzüge in Bezug auf die Brennweite, Freistellung und weitere Dinge, die damalige SLR boten, inhaliert hat.

Mir war es von Anfang an ein Graus und eine unglaubliche Umgewöhnung, ständig in alle mit einem Cropfaktor zu hantieren, mir stets klar zu machen, was das nun gerade am Zoom für mich in Bezug auf die eingestellte Brennweite bedeutet..

Eine Kleinbild nehme ich und es ist wie "Fahrad fahren"... ich habe gelernt durch einen hellen, großen Sucher mit einer Schnittbildscheibe und Mikroprismen umzugehen, als wenn es wie ein einfaches "Luftholen" ist.

Gerade die älteren unter uns, so wage ich zu behaupten, die das kennen, wünschen sich solche Dinge zurück. So ist dann der Weg "zurück" zum Kleinbild der logische Schritt.

Das dabei Linsen "hinten runterfallen", ist nicht verwunderlich, weil gerade durch die schnelle Beurteilungsmöglichkeit ebenso schnell klar wird, was an den Sensoren aus alten Tagen taugt (das gilt ebenso für neue Rechnungen) und was nicht. Vorher war es immer der ideale Auschnitt aus der Mitte der Objektive, also dem Punkt wo die Objektiv zumeist ohnehin glänzen können.

Wer mit der Crop Kamera das Fotografieren begonnen hat, oder wie ich, wieder begonnen hat und dann auf KB umsteigt, kennt dieses Spiel.

Es muss aber kein Dilemma sein, denn letztlich ist ein Cropsensor eine Teilmenge eines KB Formates und somit auch darstellbar.

Gerade die Strategie, Linsen auf volle KB Tauglichkeit zu testen, hilft auch jedem Crop Besitzer, die wir ja letztlich auch alle noch sind, von Anbeginn bei den alten Linsen auf das richtige Pferd zu setzen.

Es ist eben die alte Regel. Was an KB überzeugt, kann am APS nicht schlechter sein. Was am APS überzeugt, muss nicht zwangsläufig fürs KB Format taugen.

Insofern sind alle mit einer Kleinbild in den Tests immer bemüht, die Objektive auf genau diese Eigenschaften zu testen. Den Nutzen haben die Cropkamera Besitzer davon. Es spart unter Umständen eine Menge Holz beim Wiederverkauf oder der dann notwendigen Weitergabe.

LG
Henry

Zitat:

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Zitat von hinnerker

Was am APS überzeugt, muss nicht zwangsläufig fürs KB Format taugen.

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Da stimme ich ja zu.

Zitat:

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Zitat von hinnerker

Es ist eben die alte Regel. Was an KB überzeugt, kann am APS nicht schlechter sein.

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Da hätte ich ein paar Einschränkungen. Natürlich stimmt das grundsätzlich, doch es gibt Objektive, die wirken am Crop gut doch am KB noch besser!

Ich mag mein Summicron 50 am KB noch mehr als an APS.
Auch das Jupiter-9 hat mich am KB mehr überzeugt als an APS, wo ich es "nur" gut fand. Gerade das J9 hat moch völlig überrascht.

Das soll nicht heißen, das die Objektive am KB (objektiv betrachtet) "besser" sind, nur, dass sie einfach "runder" wirken.

Zitat:

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Zitat von LucisPictor

Da stimme ich ja zu.


Da hätte ich ein paar Einschränkungen. Natürlich stimmt das grundsätzlich, doch es gibt Objektive, die wirken am Crop gut doch am KB noch besser!

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Ist doch keine Einschränkung, sondern Bestätigung des Gesagten. Und es geht ja um die "Abwärtskompatibilität".. es bestätigt, das KB Tauglichkeit immer bedeutet, das sie am Crop auch gut sind. Mir ist keine Linse bekannt, die am KB besser zur Geltung kommt, aber nicht am Crop überzeugen kann, insofern ist es keine Einschränkung.

Zitat:

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Ich mag mein Summicron 50 am KB noch mehr als an APS.
Auch das Jupiter-9 hat mich am KB mehr überzeugt als an APS, wo ich es "nur" gut fand. Gerade das J9 hat moch völlig überrascht.

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Klar blühen die edlen Linsen da nochmal auf, weil sie dort ihre gesamten sichtbaren Vorteile ausspielen können und sich als das erweisen, was in ihnen steckt, aber am Crop nie gefordert war... also auch keine Einschränkung.

Zitat:

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Das soll nicht heißen, das die Objektive am KB (objektiv betrachtet) "besser" sind, nur, dass sie einfach "runder" wirken.

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Ja, weil sie hier ihre gesamte "Steuerbarkeit" ausspielen können, wohingegen sie am Crop zumeist auf den scharfen Kern reduziert waren und Freistellungen, Bokeh und Unschärfeverlauf halt hinten an gestanden haben, weil neben den auf Schärfe getrimmten Teilausschnitten am Crop letztlich hier andere Faktoren nun eine Rolle spielen, die das Ganze "harmonischer" wirken lassen.

Insofern ist es doch eine schöne Sache, den interessierten diese Erfahrungen zu schildern, selbst wenn diese am Crop erstmal nicht so sichtbar sind, aber im Hinblick auf die Anschaffung von Objektiven dann irgendwann genau dieses "AHA - Erlebnis" bringen, wie Du es gerade hast.

Ist nicht irgendwie wertendes, sondern eine logische Folge, wenn man die gesamte Objektiv-Charakteristik nun zu Gesicht bekommt, statt nur den gecroppten Teil.. so meine Meinung.

Deshalb ist es gut und kein Wiedersprucn und auch kein Verlust, sondern nach meiner Ansicht eine Bereicherung, wenn man die volle Leistungsfähigkeit eines Objektives beschreiben kann.

Es gibt diese "Klassengesellschaft" Croppler oder KB'ler eigentlich nicht, sondern nur den Systemunterschied.

LG
Henry

Stimmt und das gleiche gilt nochmal für die 4/3-Shooter.
Die neuen Olympus-Linsen sind eine Wucht!
Und alte Linsen am 4/3-System vermutlich nochmals ein Stück "besser" als an APS.

Man muss immer die Kombination sehen.
Ein bestimmtes Soligor 2,8/28 auf der EOS5D ist leider zum Vergessen, aber auf der Pentax oder auf der 1D passt es wieder.
Auch der Crop von 1,3 verzeiht vieles.

Ich muss aber zugeben, dass ich die Objektive, die auf FF nicht überzeugen, kaum mehr nutze.

Es ist aber auch so, dass ev. Zentrumscharfe Objektive wieder auf Crop besser kommen, da sie bei FF nicht ausgereizt werden.
Das zentrumscharfe Domiplan könnte auf 4/3 sicher Punkten, auf FF wird es zu Effektlinse.

lg Peter