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Meopta Meostigmat 1/70mm Umbau - Lösungsansatz
Von unserem User Helge bekam ich das nachfolgend gezeigte Objektiv Meopta Meostigmat 70mm mit der enormen Lichtstärke von f1, um auszuloten, ob man es irgendwie an die Sony NEX Modelle bringen kann.
Anhang 26037
Der erste Lösungsansatz.. !
Kein leichtes Unterfangen mit dem Umbau des Objektivs, hat es doch einen stattlichen Tubus-Durchmesser von 52,5mm, der mit seiner Rücklinse letztlich durch ein nur knapp 41,5 mm breites "Loch" im Adapter in die Kamera eindringen muss... um einem Unendlich nahe zu kommen, denn die Rücklinse muss zur Erreichung des U-Punktes im Kamera-Inneren sitzen, so dass ich einen Abstand (ausgehend von der Rücklinse gemessen) bei 14-16mm Entfernung vom Sensor vermute.
Für die gesamte Fokussiermimik steht extrem wenig Platz zur Verfügung... und das nachträgliche Einbringen eines Fokussier-Wendels am Objektivtubus läßt sich maschinell mit den zur Verfügung stehenden Maschinen nicht machen. Also zwei Dinge, die einem Umbau generell im Wege stehen.. Eindringtiefe und Platz für eine Fokussiereinheit... eine eigentlich unlösbare Aufgabe:
Aber irgendwie muss es gehen, denn die Lichtstärke besticht...
Deshalb dieser nachfolgende Lösungsansatz.
Von den 41,5mm Durchmesser des kameraseitigen - Adapterloches gehen rund 3,3mm (1,65 x doppelte Wandung) für einen Gewinde-Einsatz ab, mit dem später das Objektiv fokussiert werden soll und muss.
Es verbleiben also 41,5mm - 3,3mm = 38,2 mm...
Das "Abdrehen" auf der Drehbank ist mit der internen Tubuskonstruktion des Meopta also nicht gefahrlos machbar !
Bei einem Rücklinsendurchmesser von 36,8mm würde der Tubus des Meopta an den Wandungen sich zwar soweit abdrehen lassen, hätte aber immer noch kein Gegengewinde und viel zu wenig Stabilität für den Halt der Rücklinsenfassung am Objektiv bei späterer Befestigung... womöglich würde sie dann abreißen oder schon auf der Drehbank beim Ausdrehen im Spannfutter zerquetscht werden.
Daher werde ich lieber erstmal die nachfolgende Konstruktion versuchen.
Anhang 26044
Glücklicherweise verfüge ich für den von mir erdachten Lösungsweg über die ersten Prototypen des neuen Gewindeeinsatzes, der nach Abschluss der Planungen einmal zum VNEX Kurzhelicoid werden wird.
Anhang 26038
Dieser Prototyp hat einen 12gängigen Gewindeeinsatz mit einem Durchmesser von 41,5mm, also exakt dem geforderten Innen-Maß für einen NEX Adapter, in den sich dieser Gewindeeinsatz dann im kameraeinwärts gewandten Teil des Adapters einbauen läßt.
Anhang 26044
Der Gegentubus für den objektivseitigen Anschluss - hier der Teil mit dem Gewinde - besitzt einen nutzbaren Durchmesser von 38,8mm abzüglich der Gewindetiefe..
Dies bedeutet, das die 36,8mm breite Rücklinse unter Umständen in den 12gängigen Gewindetubus eingelassen werden könnte !!!
So möchte ich zunächst im ersten Schritt die Linse im 12gängigen Gewinde-Tubus neu fassen/einlassen/versenken um ihn im zweiten Schritt dann wieder mit dem 52,5mm dicken Objektivtubus zu vereinen. !
Anhang 26039
Wie man erkennen kann, geht es auch bei meinem Vorhaben extrem dünnwandig an der Rücklinsenfassung zu, so nah, dass fast nur noch das Gewinde um die Linse herum stehen bleiben kann. Wird also schwer, diesen Tubus vom Innendurchmesser auf der Drehbank soweit aufzudrehen, ohne dass das Gewinde "abreißt" oder "zermatscht" wird.
Sollte es gelingen, diese Linse neu zu fassen, so wäre die erste Hürde genommen und später würde dann diese neue Fassung mit dem zuvor auf das passende Maß gekürzten 52mm Meopta Tubus "vereint" werden..
Anhang 26042
Die Tragfähigkeit einer solchen dünnwandigen Verbindung bei einem über 550 g wiegenden Objektivkopf wäre - nur an der schwachen, dünnwandigen Linsenfassung mit dem Gewinde hängend - so stark herabgesetzt, dass im Betrieb nur an diesem neuen Endstück vermutlich binnen kürzester Zeit Abreissen der Verbindung zwischen Rücklinse und dem Objektiv die Folge wäre.
Dafür ist das Gewicht des Objektivkopfes zu hoch und der Schwerpunkt zu weit vorn gelagert.
Also müssen bei meiner Konstruktion auf jeden Fall die "Scherkräfte" von dieser fragilen Verbindung genommen werden..
Dies geschieht dadurch, das ein Pentax K auf Sony NEX Adapter zum Einsatz kommt und mit einem Teflon Gleitband ausgestattet wurde. Dabei wurde der Innendurchmesser soweit "aufgedreht", das er - unter Berücksichtigung der Gleitbandstärke exakt die 52,5mm des Meopta Tubus hat... somit gleitet das Meopta an den Adapterwandungen und wird "zwangsgeführt" beim Fokussieren nur vor oder zurückgleiten und sich an den Wandungen reiben. Damit sind die Scherkräfte/Gravitationskräfte von der fragilen Rücklinsenfassung genommen !
Hier ein Blick ins Innere.. unten das eingebrachte 12 gängige Gewindeinlet und oben das Teflon-Band um die Lagerreibung zu minimieren.
Anhang 26040
Zusammengebaut könnte es dann später so aussehen..
Anhang 26043
Durch den PK Adapter wird der Tubus gehalten und zwangs-geführt. Damit entlastet er das fragile Vorschub-Gewinde der Rücklinsenfassung gegen einen Abriss.
Der Tubus kann nur noch zwangsgeführt vor und zurückgleiten beim Fokussieren und die nach unten wirkenden Kräfte unterbunden...
Morgen wird dann die im Bild gezeigte und für die Fokussierung unbedingt notwendige Rücklinsenfassung ausgedreht, in der Hoffnung, dass das Gewinde auf der Drehbank nicht reißt ...
Drückt mal die Daumen, das es klappt.
LG
Henry
Fortsetzung folgt...
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Doch noch die Zeit gefunden, an dem Objektiv weiter zu arbeiten... :clapping
Meine Rechnung ging auf.. die Rücklinse hat nun eine neue Fassung bekommen...
Anhang 26045
Auf 37mm Innendurchmesser gedreht, passt die Rücklinse also einwandfrei in den 12 gängigen Gewindetubus des Prototypen.
Damit ist der bisher wichtigste Teil gelungen.
Die Rücklinse sitzt im Originalobjektivtubus (ohne den abschraubbaren Objektiv Vorderkopf) bei 59,52mm. Dies hab ich mit meinem Digitalen Höhenmesser ermittelt. Dort muss sie nach Beendigung des Umbaus auch wieder sitzen, um den Stand zur nächstvorderen Linse korrekt einzuhalten.
Anhang 26046
Nun gilt es im nächsten Schritt den Originaltubus soweit herunter zu drehen, dass die neue Rücklinsenfassung am Originaltubus durchgeschraubt und befestigt, später wieder bei den ermittelten 59,52mm sitzen wird.
Anhang 26047
LG
Henry
Fortsetzung folgt...
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Ok, erste Meßergebnisse:
Nach Kürzung des im PK auf NEX Adapter verwendeten Inlets (15mm) auf das Maß des Tubus (12mm)...
(Links die gekürzte, rechts die Originalhöhe)...
Anhang 26048
ergibt sich nun ein maximaler Fokushub von 8,5mm... damit ist es möglich, das Objektiv von Unendlich bis in den Bereich von ca. 70-80cm zu fokussieren.. also ein durchaus normaler Bereich..
Nun wird es entscheidend darauf ankommen, wie ich eine Zwischenplatte für die Verbindung von neuer Rücklinsenfassung mit dem alten 52,5mm Objektivtubus hinbekommen kann.
Dieser weitere Zwischenschritt ist erforderlich, da der Objektivtubus aufgrund des größeren, inneren Durchmessers keine vertikale Durchschraubmöglichkeit bietet und damit nur eine Fixierung durch die Seitenwandung des 52,5mm Tubus gestatten würde.
Dabei würden dann aber nochmals 3mm vom Fokushub wegfallen, so dass die Lösung mit einer "Reduzierplatte" für den Innendurchmesser gestaltet werden muss.
Diese Reduzierplatte verjüngt dann den Innendurchmesser im Tubus des Objektivs von 52,5mm auf 33mm, so dass dann der neue Rücklinsentubus an dieser Reduzierplatte befestigt ( vertikal durchgeschraubt) werden kann. Diese Platte wird dann gegen den 52,5mm Tubus mit entsprechend starken Schrauben im Aussenradius bei ca 49mm verschraubt und die neue Rücklinsenfassung im Innenbereich auf dem Radius von ca. 34 mm der Reduzierplatte.
Werde das dann in Bildern noch zeigen, denn es ist eine weitere, ziemlich "abgedrehte" Konstruktion..
Wichtig ist nun die Rechnerei um die 1/10mm, um Originaltubus und neue Rücklinsenfassung wieder so zueinander stehen zu lassen, wie sie laut ihrer Rechnung gehörten und dabei gleichzeitig möglichst genau den U-Punkt zu treffen oder zumindest einen akzeptablen Arbeitsbereich.
Rechnerisch müsste der Originaltubus um 12mm gekürzt werden.. aber das wird mein "Gehirn-Jogging" für morgen..
LG
Henry
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Zitat:
Zitat von
Helge
:tier:
Das ist ja der reinste Krimi. Ich fiebere mit und drücke die Daumen!
Grüße,
Helge
Grins..
Und der Krimi geht weiter..
Hier sind die Reduzierplatte für die künftige Durchschraubverbindung zwischen altem Meostigmat Tubus und der neuen Rücklinsenfassung.
Anhang 26063
Diese beiden Komponenten werden nun zusammengebracht... und die neue "Gewinde-Linsenfassung" vertikal an die Platte geschraubt. Hierzu werden die Teile zunächst mit einer vorübergehenden Klebeverbindung ausgerichtet und entsprechende Löcher und Gewinde durch beide Teile gebohrt.
Anhang 26067
Alsdann werden die Teile nach dem Setzen des Gewindes mit insgesamt 4 Madenschrauben, von 4mm Länge miteinander verbunden, dass die neue "Gewindelinsenfassung fest an der Reduzierplatte sitzen wird.
Die Reduzierplatte wiederum wird dann ebenfalls mit 4 Schrauben gegen den an der Stelle fast 7,5mm breiten Wandungsbereich des nun abgedrehten Meopta - Objektivtubus verschraubt...
Anhang 26064
Der alte Meostigmat - Tubus musste um insgesamt 17mm abgedreht werden.. bisher lande ich mit der Rücklinse bei 59,78mm... also kurz über dem notwendigen Sitz von 59,52mm.
Anhang 26065
Durch leichtes nachschleifen werde ich diesen Wert sehr genau erreichen. Dann wird die Rücklinse in der neuen Fassung wieder im korrekten Abstand zur nächst-vorderen Linse sitzen und das gesamte Konstrukt sieht dann so aus, bevor es in den PK Adapter eingelassen und das Fokussiergewinde eingeschraubt wird...
Anhang 26066
Der Spalt dürfte die fehlenden Zehntel ausmachen, die ich noch abzuschleifen habe...
Sieht schon ganz "chic" aus, oder?
LG
Henry
Fortsetzung folgt...