ora et labora

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Beschreibung von spirolino

spirolino
Die weltgrößte Klosterbibliothek befindet sich im Benediktiner-Kloster Stift Admont in der Steiermark.

Aufnahmetechnik: zweireihiges Panorama aus 8 Einzelaufnahmen bei 16mm vom Hochstativ (4,2m)

Kommentare zu ora et labora (12)

  1. #1 RetinaReflex
    Tolle Kulisse und menschenleer. Sehr schönes Bild!

    Da muss ich auch mal hin..
  2. #2 klein_Adlerauge
    Das ist das obere Ende der Nahrungskette; ein tolles Motiv, meisterhaft umgesetzt.

    Danke fürs Zeigen.

    LG,
    Heino

    p.s. Das "making of" würde mich noch etwas detaillierter interessieren. Brauchtest Du eine Erlaubnis? Wie hast Du den Raum menschenleer bekommen? Was für eine Technik verwendest Du da mit dem Hochstativ? Wie, bzw. mit welcher Software führst Du das zusammen?
  3. #3 spirolino
    Danke Euch für Eure Anmerkungen und ich freue mich, dass Euch die Aufnahme gefällt. Gerne ein paar Worte mehr zur Entstehung.

    Fotografiererlaubnis kostet fünf Euro zusätzlich zum Besucherticket. Als "akkreditierter Fotograf" muss man dann einen Aufkleber sichtbar tragen.

    Ich habe in Stift Admont schon mehrmals Innenpanoramen aufgenommen. Erst einreihig mit 15mm UWW, dann zur Erfassung größerer Bildwinkel mit Yashica Fisheye. Gerne hätte ich das in der Folge vom der Balkonbrüstung zur zweiten Bücherebene der Bibliothek aus getan. Dafür benötigt man aber eine Genehmigung von der Leitung des Stifts, die nicht spontan erteilt wird und im voraus hatte ich es jeweils versäumt. An diesem Motiv hatte sich mein Wunsch verfestigt unabhängig von passenden Podesten generell Panoramen aus exponierter Position aufnehmen zu können.

    Dieses Frühjahr hatte ich mich dann mit Ausrüstung dafür befasst und mir schließlich aus vorhandenem (Stativ, Drehteller, Nodalpunktadapter, Kleinteile) und einem neuen, 2,9m langen Polepod ein Panoramen-Hochstativ zusammengebaut. Vor der Reise hatte ich es zu Hause noch kurz eprobt. Zum ersten mal habe ich dann in Admont dann auch mehrreihige Panoramen vom Hochstativ probiert. Neu war dabei auch noch das Objektiv (Sony Zeiss 4/16-35). Das Experiment ist geglückt und ich bin mit den Ergebnissen zufrieden.

    Das Hochstativ ist ein Dreibeinstativ mit ser langer, drehbarer Mittelsäule und besteht aus folgenden Elementen:
    - Carbon 3-Bein-Stativ von Sirui
    - Nodal Ninja Travel Pole (2,9m Carbon-Einbein)
    - Halterungen für die Befestigung des Trave Poles an der Mittelsäule des Tripods.
    - Drehachse für das Travel Pole
    - Kleinteile (Arca Klemmen und Platten, Rohrwasserwaage für die vertikale Ausrichtung)

    - Obenauf kommt der Panoramakopf (Nodalpunktadapter für mehrreihiges Arbeiten).

    Die Sony A7 ist bei den Ausnahmen ausser Reichweite. Ich steuere und triggere sie mittels WIFI per Playmemories App "Remote Control" und erhalte dabei auf dem Smarthone auch den nötigen LiveView.

    Bei den Aufnahmen ist ein Hindernis natürlich immer der Besucherverkehr an der Location. Trifft eine Gruppe mit Führung ein, heißt das gut 30 Minunten warten und wenn mehrere eintreffen bedeutet das auch schnell eine Stunde Wartezeit. Das nehme ich geduldig in Kauf, weil ich mich sehr gerne in der Stiftsbibliothek aufhalte.

    Ein Panorama vom Hochstativ ist vom Handling her aufwändiger, als eines von Normalhöhe und braucht deutlich mehr Zeit. Vor allem mehrreihige. Ich setze mich nie selbst unter Druck und nehme mir Zeit. Eine Schusseligkeit kann den Absturz der Kamera aus über 4m Höhe bedeuten. Ein Einstellungsfehler oder Justagefehler und die Bilder sind unbrauchbar. Die Mühe war umsonst. Wenn nunmal jemand in die Session platzt, warte ich auf die nächste Besucherlücke.

    Da ich die netten Damen von der Aufsicht mittlerweile gut kenne, postieren die sich schon mal vor der Tür, um in einer Besucherpause Neuankömmlinge für ein paar Minuten aufzuhalten. Generell ist der Besucherandrang wegen der Abgeschiedenheit aber viel geringer, als an Großstadt-Sehenswürdigkeiten und mit Geduld ergeben sich Aufnahmemöglichkeiten. Besonders zeitig morgens, unter Mittag und am späteren Nachmittag.

    Noch zum Stitching: ich verwende hierfür PanoramaStudio von THSoft. Das ist deutsche Software und im Vergleich zu anderen Panoramen-Programmen preisgünstig.
    Sie liegt mir von allen gängigen Stitching-Programmen dabei am besten. Für mehrreihige Panoramen benötigt man die Pro-Version. In der Vorbereitung konvertiere ich die Raws zunächst mit gleichen passenden Einstellungen in TiFs. Die stitche ich dann in PanoramaStudio zum Gesamtbild. Abschließend nehme ich dieses in die Bilbearbeitung für Schärfung und Weißabgleich sowie optionale Anpassungen wie Einstellung der Tonwertkurve, Anpassung von Mikrokontrasten, Schnitt und mögliche Retuschen (u.a.).

    Das ausgestellte Panorame habe ich abends am alten Notebook quick-and-dirty aus jpegs gesticht und selbst noch nie an einem ordentlichen Monitor gesehen :-)



  4. #4 klein_Adlerauge
    Ein schöner Einblick in das "making of", vielen dank auch dafür!
    LG,
    Heino
  5. #5 RetinaReflex
    Vielen Dank für das Niederschreiben der Entstehungsgeschichte

    Sehr interessant zu lesen.
  6. #6 Kielerjung
    Ganz große Klasse!
  7. #7 NickB
    Sehr cool.Danke!
    Da hab' ich doch gleich noch eine location auf dem Zettel wenn ich nächste Woche meine Schwester in der Steiermark besuche...
    Nick
  8. #8 spirolino
    Danke nochmal allen. Nick, die Anreiseroute legst Du am besten so, dass Du auf dem Weg nach Admont den Dachstein-Skywalk bei Schladming / Ramsau noch mitnehmen kannst. Am Ortsrand von Admont fließt die Enns in den wilden Nationalpark Gesäuse.
  9. #9 BiNo
    Wow! Ein tolles Bild und danke für die Erklärungen zur Entstehung!
  10. #10 Tw463
    Auch ich schliesse mich den begeisterten Kommentaren an.
  11. #11 opaklaus
    Phantastisch;, Ich hätte nie geglaubt, dass es so etwas Schönes gibt.
    opaklaus
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