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Ist oft mit dabei
Leica Elmar 4/90mm zerlegbar – wozu?
Hallo zusammen!
Eine Frage an die Altglas-Experten: Ich habe heute ein hervorragend erhaltenes Leitz Elmar f=9cm 1:4 von 1953 bekommen (Vorstellung folgt noch). Mich hat allerdings zuerst gewundert, dass man den vorderen Teil abschrauben kann, sodass man das Objektiv in zwei Teilen vor sich liegen hat. Ich habe dann bei einer oberflächlichen Internet-Recherche – hatte wenig Zeit – gesehen, dass das anscheinend normal ist bei den alten Elmaren.
Die Frage, die ich mir gerade nicht beantworten kann (mangels Erfahrung damit): Wozu ist das gut?
Gruß Jens
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Spitzenkommentierer
Bei ganz alten Objektiven ist das normal.
Ich habe ein Rodenstock von 1900 hier, welches mit völlig versifften Linsen ankam. Das lässt sich ohne irgendein Werkzeug mit Ausnahme der eigenen Hände fast komplett zerlegen (nur die Fokussierschraube ist mit ein paar Schrauben befestigt), so dass ich die Linsen mit Spüli reinigen konnte. Der Grund dafür dürfte sein, dass es so kostengünstiger herzustellen war, denn für weitere Schrauben hätte man Löcher reinbohren und Schrauben reindrehen müssen.
Vor dem Krieg gab es einige Objektive, die konnte man in zwei Teile zerlegen und dann die eine Hälfte als Objektiv mit etwa doppelter Brennweite verwenden. Da war es natürlich auch wichtig, so ein Objektiv leicht in zwei Hälften zerlegen zu können.
Bei Nachkriegsobjektiven ist das eher selten. Ich habe ein Voigtländer 200/4, das man ohne Werkzeug in zwei Teile zerlegen kann. Da gilt das mit der Kostenersparnis aber nicht mehr, weil das Objektiv extra einen belederten Ring besitzt, den man vorher losschrauben muss. Und es ist auch nicht möglich, eine Hälfte alleine zu nutzen. Ich kann mir aber vorstellen, dass viele Kunden, welche die Vorkriegsobjektive noch kannten, eine solche einfache Methode zum Zerlegen als "psychologischen" Vorteil empfanden.
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Die Frage müßte man wohl bei den Zahnwälten stellen. Evtl. war es
- um den Spieltrieb zu fördern
- um Gleichteile mit dem versenkbaren 90er zu haben
- um irgendwas mit "Visoflex" machen zu können ("Spieltrieb" und Verkauf von irgendwelchen Adapterringen und Fokussierteilen).
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Beim ELMARIT 90 mm f2,8 z.B. ist der Objektivkopf ebenfalls abschraubbar und läßt sich am Leica Spiegelreflexansatz VISOFLEX II oder auch am III sowie am Balgeneinstellgerät für den Nahbereich bis 1x1 verwenden.
Auch beim SUMMICRON 90 mm f2,0, dem TELE-ELMAR 235 mm f4,0 und ELMARIT 135 mm f2,8 war das für diesen Zweck möglich.
VG Ulrich
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Ist oft mit dabei
Auf die Schwarmintelligenz des Clubs ist wie immer Verlass – herzlichen Dank für die Rückmeldungen! 
Ich nehme für mich mit, dass die Zerlegbarkeit für mich keine Relevanz hat, da mein eigener Spieltrieb bei der Adaption des Objektivs endet. Balgengeräte und Ähnliches sind nciht meine Spielwiese …
Gestern habe ich schon zwei schöne Porträts damit gemacht, über deren technische Qualität ich verblüfft war, wenn man bedenkt, wie alt das Objektiv ist. (Das muss nichts heißen, ich weiß; trotzdem staune ich immer wieder.) Aber da ich die hier nicht zeigen kann, muss ich noch einen passenden Tag für ein paar zeigbare Testbilder abwarten.
Gruß Jens
S7I04701.jpg
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