Ich schaue gerade meine Projektekiste durch, in der sich Kameras, Motoren und Blitze mit Fragezeichen befinden, die ich ein Jahr lang zusammengetragen habe.

Was davon funktioniert und was nicht, weiß ich nicht. Aber ich habe einmal alle Stücke auf eingelegte Batterien und Korrosionsschäden in den Batteriefächen geprüft und Patienten zur vorrangigen Behandlung zur Seite gestellt. Denn Batteriesäure bleibt aktiv und beschädigt die Elektronik.

***


Beim Durchsehen stach mir inmitten Japans der einzige Vertreter (West)Deutschlands ins Auge.

Ein Braun F 245 LSR, hinter dessen Blitzreflektorglas es verdächtig rieselte. So klingt Korrosion! ;-)

Ein Batteriefach fand ich nicht, aber einige Schrauben.

Also tat ich, was ich sonst nicht tue, nämlich an potentiell Hochspannung führenden Geräten zu werken.

Ich wollte mir ansehen, wie das Gerät aufgebaut ist und welche elektronischen Bauteile zu finden sind.

So wie das Gerät sich präsentierte, wird wohl der Blitzelko schon längst entladen sein, aber ich ging es dennoch vorsichtig an.

Name:  Braun8.jpg
Hits: 511
Größe:  251,9 KB

Das - leere - Gehäuse



Name:  Braun1.jpg
Hits: 518
Größe:  258,8 KB

Der Blitzelko, den ich gleich nach dem Öffnen des Gehäuses auf anliegende Spannung prüfte.



13 mV Spannung liegen zwischen Anode und Kathode.

Das ist weit weg von der Blitzelkospannung von 300 V oder höher und ungefährlich.

Dennoch fasste ich die Platine nur mit meiner auf 1000 Volt isolierten Kombizange an.

Denn ich wusste nicht, ob ich mich auf meine Spannungsmessung verlassen konnte. Da es Korrosion gab, könnte die Messung zu niedrige Spannung anzeigen aufgrund von Oxidschichten auf den Anschlüssen.

Auf jeden Fall gleich eine gute Übung im sicheren Umgang mit Geräten für Hochspannung

Mit der isolierten Zange durchtrennte ich die Kabel vom Elko zur Platine.

Den dicken Burschen möchte ich doch auf Abstand haben ;-)

Auf der Unterseite der Platine offenkundig zwei ausgelaufene Batterien.

Name:  Braun2.jpg
Hits: 516
Größe:  332,8 KB

Hier messe ich ebenso ungefährliche 44,5 mV.



Mir ist aber der Anschluss der beiden Batterien auf der Platine nicht klar.

Also besser Finger weg. Auch wenn ich hier keine gefährlichen Spannungen vermute.


Die Strecke

Name:  Braun3.jpg
Hits: 539
Größe:  404,7 KB



Details

Name:  Braun7.jpg
Hits: 540
Größe:  326,1 KB

Name:  Braun6.jpg
Hits: 558
Größe:  461,3 KB

Name:  Braun9.jpg
Hits: 523
Größe:  280,3 KB

Name:  Braun5.jpg
Hits: 516
Größe:  270,5 KB

Name:  Braun4.jpg
Hits: 548
Größe:  361,7 KB

Zu sehen ist ua. analoge Elektronik mit Kondensatoren, Wiederständen, Glimmlämpchen, Trimmpotentiometern, Spulen und eine schön - wie ich vermute - handgelötete Platine.



Alles in angerottetem Zustand.

Daher danke für die Einsichten und ab in den Sack zum Elektroschott.

Name:  Braun10.jpg
Hits: 541
Größe:  446,6 KB


Fazit

Korrosion durch ausgelaufene Batteriesäure und Elektrolyt ist der Feind Nummer 1 der Fotogeräteelektronik.

Auch wenn die Geräte von außen gut aussehen, kann das im Inneren anders sein.

Bei Geräten, die man über die weiteren Jahre bringen möchte, empfiehlt sich daher ein Check.

An Fotogeräten, die mit Hochspannung arbeiten (Blitze, Blitze in Kameras, Netzspannung) soll man nur arbeiten, wenn man weiß, wo die Gefahren liegen. Das ist gefährlich und nichts zum sorglosen Basteln!

Also bitte nicht nachmachen aufs Geratewohl