
Zitat von
hinnerker
Um ein wenig Spielraum zu gewinnen, schau einmal unter das Gummi des Fokusrings. Dort wirst Du vermutlich einen schwarzen Klebestreifen finden. Dieser dient dazu, den Unendlichkeitsanschlag festzusetzen und dieser läßt sich verschieben, wie ich gleich zu erklären versuche.
Mit ihm sind zwei Dinge verbunden:
1. Der interne Begrenzer
2. Der Fokusring
Nimmt man dieses schwarze Isolierband/Klebeband ab, so läßt sich der Unendlichkeitspunkt ein wenig verschieben.
Bevor das Klebeband allerdings abgenommen wird, solltest Du Dir eine kleine Markierung auf beiden Teilen in den Lack kratzen, damit Du immer wieder in die Ausgangslage zurückkehren kannst.
Das Klebeband verbindet nämlich 2 eloxierte Alu - Gehäuseteile Begrenzer und Fokusring zueinander. Ganz am Ende des Umbau wirst Du die Wichtigkeit verstehen, wenn Du exaktes Unendlich erreichen willst.
Zunächst aber sollte das Vorgehen so sein:
Am abgenommenen Deckel (der wo die Blendenhebel etc. dran befestigt sind) findest Du eine ca. 0.5mm Erhöhung/Abgrenzung. Diese kannst Du getrost abschleifen. Damit hast Du schonmal 0.5mm gewonnen, ohne die Stabilität des Deckels maßgeblich zu beeinflussen.
Dies entspricht im Grund knapp der Dicke des PB Adapters.
Kleben ist - wenn Du die Skills, also die Möglichkeiten für exakte Bohrungen und Gewindeschneiden nicht hast - schon eine vernünftige Angelegenheit.
Ein 2komponentiger Metallkleber wäre hier das Mittel der Wahl.
Unterstützend würde ich aber doch empfehlen, zumindest an den 3 Schraubenlöchern ohne Funktion für die Blendenhebel, entsprechende Gewinde einzubringen (wenn ich es recht erinnere, waren die Löcher im Deckel nur "Durchgangslöcher").
Die Durchmesser dieser Durchgangslöcher habe ich nicht mehr in Erinnerung... da müsstest Du dann einen Meßschieber bemühen, um das zu ermitteln.
Sodann in die 3 Durchgangslöcher (ich vermute mal, man kann da 2 oder 2.5mm Gewinde einbringen) entsprechende Gewinde schneiden.
Beachte dabei, das ein Kernloch so als Faustregel 0,7-0,8 x dem späteren Gewinde entspricht.
Das bedeutet: ist das jetzige Durchgangsloch 2mm dick, so kommt da später ein Gewindeschneider von 2.5mm zum Einsatz. Entsprechende Schrauben und einen Gewindeschneider musst Du Dir besorgen.
Ist das geschafft, so geht es darum, in den PB Adapter an richtiger Stelle 3 Durchgangslöcher zu bohren.... damit Deine Schrauben nachher in die neu geschnittenen Gewinde greifen.
Leider hab ich den Umbau damals nicht dokumentiert, so dass ich hier erstmal nur allgemeine Tipps geben kann.
Die Schrauben werden dann so gekürzt, dass sie intern die Blendenhebel nicht behindern, also nicht überstehen im Inneren.
Die Klebeschicht muss recht dünn aber gleichmäßig ausfallen... sie dient keinesfalls dazu, Unebenheiten auszugleichen... es zählt jedes Zehntel bei schleifen des Deckels.
Dies geschieht auf einer möglichst "planen" Unterlage (Kacheln bieten sich hier ganz gut an.. Schleifpapier für Metall drauflegen und den Deckel so abschleifen, dass wirklich nur dieser überstehende Rand entfernt wird.
Eine plane, ebene Fläche ist das Ziel um später keine einseitigen Unschärfen zu erhalten, die gerade im WW Bereich doch ziemlich schnell auffallen.
Beim Übertragen der notwendigen Bohrpositionen sich die Lageverhältnisse - insbesondere die spätere 12 Uhr Stellung der Skalen - klarmachen und aus PB Adapter und Objektivrückteil ein "Sandwich" bilden.
Das Ziel ist, später die Markierungen für Blende und Entfernung oben ablesen zu können und zudem das Objektiv "zentrisch" am PB Adapter zu haben... also hier geht es um die exakte Ausrichtung PB Adapter zum Rückdeckel... das muss sitzen !
Dies meint, wenn die Lage der beiden Teile zueinander klar ist, mit Sekundenkleber eine Verbindung zwischen beiden Teilen herstellen, damit beim Anzeichnen der Löcher in den PB Adapter
das Sandwich nicht "verrutschen" kann. Sonst werden die Löcher im PB Adapter ungenau.
Das "Sandwich" kann anschließend mit einem kleinen Messer oder einem spitzen Gegenstand wieder "gesprengt" werden... der Sekundenkleber bricht wieder auf.
Soweit erstmal das, was ich allgemein dazu ausführen kann in Bezug auf die Bearbeitungsschritte, die ich noch erinnere.
Ich habe es mit dieser Methode damals geschafft, die gesamte Blendenmechanik unangetastet gelassen zu haben. Mit irgendwelchen Klammer oder ähnlichem hab ich nicht gearbeitet.
Sobald Du die Dinge wieder zusammen gesetzt hast und unendlich noch nicht erreichst, hast Du mit dem eingangs erwähnten Trick mit dem Isolierband eben noch die Möglichkeit, die Begrenzung für den U-Anschlag noch etwas zu verschieben... dann passt es vermutlich auch bei Dir und Deinem Umbau mit dem Unendlich.
LG
Henry