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Thema: Minolta MD Tele Rokkor 135/2.8 (I): aus Totalschaden wiederhergestellt

  1. #1
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    Standard Minolta MD Tele Rokkor 135/2.8 (II): aus Totalschaden wiederhergestellt

    Ein 135er aus dem Konvolut defekter Objektive, das ich vor einiger Zeit ins Haus geholt hatte:

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    Es hatte einiges mitgemacht bzw. wurde ihm einiges angetan.


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    Die Blendenlamellen sind nicht mehr am Platz.


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    Die hintere Linse ist schwer verschmutzt.


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    Eine Delle am Filtergewinde wurde offenkundig mit einer Zange mehr schlecht als recht zurechtgebogen.

    Insgesamt ist das Objektiv ein Totalschaden.

    Also einiges zu tun




    Reparatur des Blendenregisters



    Ich demontiere das Objektiv von hinten, um an die losen Blendenlamellen heranzukommen.


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    Bajonett- und Blendenring


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    Die hintere Linse


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    Nach dem Abschrauben der hinteren optischen Baueinheit wird das Chaos im Blendenregister sichtbar.


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    Die Blendenlamellen sind, bis auf eine kleine Delle, nicht verbogen und lassen sich entnehmen.


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    Aber montiert werden müssen sie von der Vorderseite her.

    Dazu lässt sich die vordere optische Einheit abschrauben.


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    Die Bestandteile des Blendenregisters ohne Blendenlamellen.


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    Reinigung der Innenseite des Tubus von Öl und Schmutz.


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    Der Hebel zur Übertragung der Blendeneinstellungen, die über den Blendenring eingestellt werden, sitzt nur lose im Abdeckring des Blendenregisters. Damit ist keine exakte Übertragung der Blendenwerte auf die Blendenlamellen möglich.


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    Ich entschließe mich zu einem Lötversuch und baue mir aus einem Gummizylinder, einem Stabmagneten und einer Reinigungsbürste eine provisorische Halterung.


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    Trotz Abkratzen der oberen Schicht an der Lötstelle und reichlich Flussmittel will das Lot nicht binden.

    Aber es reicht dann doch, um den Hebel zu fixieren


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    Die Reste des Flussmittels könnten den freien Lauf der Blendenlamelle darüber hemmen.

    Mit dem Dremel Stylo plus Messingrundbürste glätte ich die Lötstelle.
    Geändert von Ando (17.07.2023 um 05:18 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  2. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  3. #2
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    Standard

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    Montage der Blendenlamellen.

    Rechts ein baugleiches zweites MD 135/2.8, das mir als Referenz dient.


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    Der Abdeckring justiert die Blendenöffnung und wird über drei Stellschrauben fixiert (eine davon ist im Bild verdeckt).


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    Ansicht von der Hinterseite.

    Der Übertragungshebel sitzt jetzt fest und ist bereits an seine Feder gelegt.


    Beim Vergleich mit meinem zweiten Referenzobjektiv sehe ich, dass sich die Blendenöffnung bei der Auszugsverlängerung des Tubus leicht verstellt.

    Das ist nicht vorgesehen und liegt daran, dass der Übertragungshebel um einen Hauch von seiner Sollstellung abweicht.

    Ich lasse das so, weil sich in der Praxis keine Einschränkung dadurch ergibt.

    Bei der Unendlich-Stellung ist die Blendenöffnung etwas größer als bei minimaler Nahdistanz. Die einzelnen Blendenabstufungen werden aber in beiden Fällen gleichmäßig abgestuft gebildet. So sind keine Belichtungsfehler zu erwarten.

    Möglich ist, dass Aufnahmen einen Deut stärker belichtet werden in Unendlichstellung, da alle Blendenöffnungen etwas größer sind, aber das sollte nicht ins Gewicht fallen bei Negativfilm.

    Die Kamera bekommt ja die vorgewählten Blendenwerte über eine Nocke am Blendenring übertragen und geht davon aus, dass die Blendenöffnungen dazu korrekt im Objektiv gebildet werden.

    Wollte ich das korrigieren, müsste ich den Übertragungshebel biegen, aber mir ist eine stabile Verbindung über die Lötstelle lieber.


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    Eine der drei Stellschrauben für das Blendenregister.




    Reinigung und Montage der hinteren optischen Baueinheit



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    Beide Linsenflächen der Baueinheit sind fettig verschmiert.

    Mit Isopropylalkohol kann ich den größten Teil der Verschmutzung beseitigen.

    Da sich die Baueinheit nicht trennen lässt, kann ich Schmutz zwischen den Linsen nicht entfernen.

    Aber das Ergebnis ist insgesamt zufriedenstellend




    Endmontage und Korrektur des Filtergewindes



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    Blendenring und -raste gereinigt und leicht geschmiert.


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    Zum leichteren Eindrehen der vorderen optischen Baueinheit trage ich etwas Ballistol Universalöl auf das Gewinde auf.


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    Mit dem Filterring-Schraubstock korrigiere ich den verbeulten Filterring so gut es geht.

    Ein kleiner leichter Hammer kommt dabei ebenfalls zur Anwendung.


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    Die Gummierung des Fokusringes lässt sich mit einer starken und großen Pinzette am besten aufziehen.


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    Mit schwarzem glänzenden Lack bessere ich die blanken Stellen am Filtergewinde aus.


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    Neu machen konnte ich das Tele zwar nicht, aber dafür wieder in einen uneingeschränkt arbeitsfähigen Zustand bringen
    Geändert von Ando (16.07.2023 um 20:52 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  4. 7 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  5. #3
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Hallo Andreas!
    Der Hebel zur Übertragung der Blendeneinstellungen, die über den Blendenring eingestellt werden, sitzt nur lose im Abdeckring des Blendenregisters.
    Wie man sehen kann, war der (wie meistens!) eingepresst.
    Den kann man einfach wieder befestigen, indem man das Loch in dem er saß kleiner klopft, den Stift einsetzt und dann mit einer Stahlspitze die Stauchung verstärkt.

    Übrigens lässt die Befestigung der Hinterlinsengruppe mit drei Schrauben den Schluss zu, dass die Linsengruppe zentriert befestigt werden muss. Es wäre sinnvoll gewesen, vor dem Losschrauben die exakte Position der Linsengruppe auf dem Befestigungsplatte zu markieren.
    Gruß, Michael

  6. 2 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


  7. #4
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Andreas!
    Wie man sehen kann, war der (wie meistens!) eingepresst.
    Den kann man einfach wieder befestigen, indem man das Loch in dem er saß kleiner klopft, den Stift einsetzt und dann mit einer Stahlspitze die Stauchung verstärkt.

    Übrigens lässt die Befestigung der Hinterlinsengruppe mit drei Schrauben den Schluss zu, dass die Linsengruppe zentriert befestigt werden muss. Es wäre sinnvoll gewesen, vor dem Losschrauben die exakte Position der Linsengruppe auf dem Befestigungsplatte zu markieren.
    Dabei hilft auch eine https://de.wikipedia.org/wiki/Triebnietmaschine
    (muß man ja nicht neu kaufen)

  8. 3 Benutzer sagen "Danke", Jan Böttcher :


  9. #5
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Andreas!
    Übrigens lässt die Befestigung der Hinterlinsengruppe mit drei Schrauben den Schluss zu, dass die Linsengruppe zentriert befestigt werden muss. Es wäre sinnvoll gewesen, vor dem Losschrauben die exakte Position der Linsengruppe auf dem Befestigungsplatte zu markieren.
    Aus diesem Grund siehst du den Markierungsstift mit Wolframkarbid-Spitze mit auf dem Bild.

    Die Platte bietet übrigens keine Justierungsmöglichkeiten.

    Drei Bohrungen, drei Schrauben, keine Möglichkeit, die Halterung in einer anderen Position anzubringen.
    Gruß,

    Andreas

  10. #6
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    Zitat Zitat von Jan Böttcher Beitrag anzeigen
    Dabei hilft auch eine https://de.wikipedia.org/wiki/Triebnietmaschine
    (muß man ja nicht neu kaufen)
    Oder gar nicht - wir arbeiten ja weiterhin auf dem Küchentisch und nicht in einer Feinmechaniker-Werkstatt
    Gruß,

    Andreas

  11. #7
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Andreas!
    Wie man sehen kann, war der (wie meistens!) eingepresst.
    Den kann man einfach wieder befestigen, indem man das Loch in dem er saß kleiner klopft, den Stift einsetzt und dann mit einer Stahlspitze die Stauchung verstärkt.
    Dabei hast du vermutlich das Problem, dass du die Position des Hebels nicht exakt bestimmen kannst, der muss absolut lotrecht stehen.

    Mit der Lötung sollte es dazu dauerhafter sein.

    Vielleicht ließe sich das auch kleben, aber da hab ich weniger gute Erfahrungen gemacht.
    Geändert von Ando (17.07.2023 um 08:35 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  12. #8
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    Gentlemen, ich schätze eure Hinweise, aber ich muss wieder darauf hinweisen, dass ich in einem häuslichen Setup mit Limits arbeite.

    Der Küchentisch muss mit sparsamer Ausstattung auskommen, die anspruchsvollsten Werkzeuge sind die Lötstation und die beiden Dremel, Multimeter und Oszilloskop ausgenommen.

    Jede Session muss auf- und dann wieder abgebaut werden am selben Tag.

    Aus diesem Grund suche ich immer nach Lösungen, die einfach aber effektiv sind. Es ist ja ein Vorteil unserer Tätigkeit, dass viel Platz ist für neue und/oder kreative Wege und es selten nur eine Umsetzung alleine gibt, die zum Ziel führt.

    Auch für unsere (auch externen) Leser, die vielleicht Lust bekommen, selbst tätig zu werden in einem ähnlichen Rahmen.

    Daher bleiben besonders fortgeschrittene Arbeitstechniken und technische Hilfsmittel (insbesondere solche, die auch - vermeidbaren - Lärm erzeugen), ausgeschlossen.

    Aber dafür ist das, was ich zeige, praktisch auch auf dem kleinen Klappschreibtisch im Wohnzimmer machbar - wenn dieser zur Verfügung gestellt wird von anderen ebenfalls Anspruchsberechtigten
    Geändert von Ando (17.07.2023 um 05:14 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  13. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  14. #9
    Hardcore-Poster Avatar von Optikus64
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    Tja,

    irgendwann kommt der Tag, an dem Du Dich im Viertel nach einer kleinen Werkstatt umsehen mußt ...

    Gratulation zum Erfolg!

    LG Jörg

  15. 3 Benutzer sagen "Danke", Optikus64 :


  16. #10
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    Zitat Zitat von Optikus64 Beitrag anzeigen
    Tja,

    irgendwann kommt der Tag, an dem Du Dich im Viertel nach einer kleinen Werkstatt umsehen mußt ...

    Gratulation zum Erfolg!

    LG Jörg
    Danke!

    Ich hoffe, die Küche trägt mich noch lange ;-)
    Gruß,

    Andreas

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