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Thema: Minolta MD Tele Rokkor 200/4 (II): Linsen gereinigt, Schwergängigkeit behoben

  1. #1
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    Standard Minolta MD Tele Rokkor 200/4 (II): Linsen gereinigt, Schwergängigkeit behoben

    Aus einem Konvolut defekter Objektive, das ich unlängst erworben hatte, widmete ich mich heute diesem schönen 200er.

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    In der hinteren optischen Baueinheit gab es üblen Belag und der Fokusring ließ sich nur mit sanfter Gewalt das letzte Stück bis Unendlich drehen.


    Ich begann mit dem Linsenproblem

    Denn so sich der Belag nicht entfernen lässt, ist weniger Arbeit investiert, als in die Helicoide, die immer anspruchsvoll sind, wenn es um Problembehebung geht.


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    Demontage, Verölung ist zu sehen.


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    Abnahme des Blendenrings, die Rastkugel ist gesichert, unter dem Ring wieder Öl.


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    Ausbau der hinteren optischen Baueinheit.

    Der Belag ist auch ohne LED-Durchleuchtung gut zu sehen.


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    Die Baueinheit zerlegt als Strecke.


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    Röntgenkontrolle der befallenen Linse ;-)


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    Reinigung der Linse

    Die Eskalationsreihe Alkohol - Benzin - Aceton bewirkte nichts.

    Auch vorsichtiges Kratzen mit der Sonde zeigte keine Wirkung, der Belag blieb unbeeindruckt.


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    Erst mit Aqua Purificata gelang es, das hartnäckige Zeug zu entfernen.

    Wie das in der optischen Baueinheit zustandegekommen war, ich weiß es nicht.

    Vereinzelt sind feine Putzspuren sind zu erkennen. Aber im Vergleich zum vorangegangenen Zustand spielen diese keine Rolle.

    Eigentlich sollte das beim Reinigen mit feuchtem Mikrofasertuch nicht passieren.

    Aber vielleicht war es ja auch nicht ich, denn zuvor war da auch schon etwas zu erkennen.


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    Die Montage der hinteren optischen Baueinheit verlief problemlos.



    Weiter zu Problem Nr. 2



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    Der Fokusring wurde ab dieser Position schwergängig.

    Ich tippte auf verharztes Fett im Schneckengang und entschloss mich, die Helicoide im eingebauten Zustand zu reinigen und neu zu fetten.


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    Ausbau der vorderen Linsen, um eine Verunreinigung bei den anschließenden Arbeiten zu vermeiden.

    Zwei Linsen ließen sich nicht ausbauen.


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    Die Spritze, bereit zum Einbringen von Zippo-Feuerzeugbenzin in die Helicoide.


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    Mehrere Durchgänge mit Sprit und Ein-/Ausdrehen der Helicoide waren notwendig, um die alte Fettung soweit zu entfernen, dass der Fokusring nahezu frei drehte. Allerdings war damit die Schwergängigkeit gegen Unendlich noch nicht behoben.

    Glücklicherweise lief dabei nichts von der Öl-Benzin-Emulsion in das Blendenregister und auf die verbauten Linsen.

    Ich ließ die Suppe hinten aus dem Tubus laufen und wischte nach.


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    Nach dem Trocknen mit dem Heißluftgebläse stopfte ich reichlich Castrol LMX Li-Komplexfett mit Reinigungsstäbchen zwischen die beiden Helicoide. Da die Helicoide bündig abschließen, konnte ich nicht direkt Fett auf die Schneckengänge aufbringen.

    Die Verteilung des Fetts auf den Schneckengängen klappte mit fleißigem Drehen des Fokusringes und mehrmaligem Nachführen von Fett.

    Und tatsächlich, die Schwergängigkeit löste sich fast vollständig auf

    Zum Schluss entfernte ich das überschüssige Fett und reinigte den Tubus innen mit Isopropylalkohol.


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    Reinigung und Montage der hinteren Bauteile.

    Wie immer bekam die Rastkugel etwas vom guten frischen Fett.
    Geändert von Ando (05.07.2023 um 08:30 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  2. 6 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  3. #2
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    Standard

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    Die Frontlinse trägt zur Schonung einen Kunststoffring, auf den der Gravurenring aufsetzt nach dem Eindrehen.


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    Putzservice für die Frontlinse


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    Zum Schluss bemerkte ich, dass der rote Markierungspunkt für das Einsetzen des Objektivs in die Kamera fehlt.

    Ersatz lieferte ein irreparables 135er, das seinen Punkt nach Aufbringen von Isopropylalkohol und Abheben mit der Sonde abgab.


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    Das 200er, nun einwandfrei
    Geändert von Ando (04.07.2023 um 16:26 Uhr)
    Gruß,

    Andreas

  4. 9 Benutzer sagen "Danke", Ando :


  5. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von Hias
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    Danke für den - wie immer - super dokumentierten Reparaturbericht. Das lohnt sich bei dem Objektiv wenigstens, das ist recht kompakt und wirklich scharf. Es schlägt sich auch an meiner Sony A7II sehr tapfer, nur die 2,5m Nahgrenze und die Farbsäume sind nicht so schön.
    Um Deine schwarze XD-7 beneide ich Dich ein wenig. Ich hab eine silberne XD-7 in sehr schönem Zustand, die ist auch schön, aber die schwarzen finde ich fast cooler. Die schwarzen SRT finde ich auch sehr schick.

    Gruß Matthias

  6. 2 Benutzer sagen "Danke", Hias :


  7. #4
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    Zitat Zitat von Hias Beitrag anzeigen
    Danke für den - wie immer - super dokumentierten Reparaturbericht. Das lohnt sich bei dem Objektiv wenigstens, das ist recht kompakt und wirklich scharf. Es schlägt sich auch an meiner Sony A7II sehr tapfer, nur die 2,5m Nahgrenze und die Farbsäume sind nicht so schön.
    Um Deine schwarze XD-7 beneide ich Dich ein wenig. Ich hab eine silberne XD-7 in sehr schönem Zustand, die ist auch schön, aber die schwarzen finde ich fast cooler. Die schwarzen SRT finde ich auch sehr schick.

    Gruß Matthias
    Danke, Matthias!

    Lohnen - ideell - tut sich das Schrauben immer, man lernt ja dabei mehr oder wenig freiwillig stets dazu ;-)

    In dem von mir beschafften Konvolut sind weitere Objektive mit derselben Linsenverschmutzung.

    Ich kann mir das nur so erklären, dass hier bereits Reinigungsversuche - mit was auch immer - unternommen wurden, die diese Beläge verursachten.

    Es sind auch Putzmarken - vor mir entstanden - zu sehen. Allerdings habe ich keine Werkzeugspuren an der optischen Baueinheit feststellen können. Der mattschwarze Antireflex-Lack auch an den Halteringen ist sehr empfindlich und der Stellschlüssel nimmt gerne an den Nuten davon etwas ab.

    Jedenfalls geheimnisvoll und daher interessant

    Die XD7 ist eine feine Kamera.

    Ihre Erkundung unter der Haube habe ich auf meiner Liste
    Gruß,

    Andreas

  8. #5
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Hallo Andreas!
    Zitat Zitat von Ando Beitrag anzeigen
    Der mattschwarze Antireflex-Lack auch an den Halteringen ist sehr empfindlich und der Stellschlüssel nimmt gerne an den Nuten davon etwas ab.
    Normalerweise ist das kein Lack, sondern die mattschwarz eloxierte Oberfläche des Aluminiums.
    Für die blank gewordenen Stellen habe ich verschiedene mattschwarze Lacke hier.
    Gruß, Michael

  9. 2 Benutzer sagen "Danke", waldbeutler :


  10. #6
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    Zitat Zitat von waldbeutler Beitrag anzeigen
    Hallo Andreas!
    Normalerweise ist das kein Lack, sondern die mattschwarz eloxierte Oberfläche des Aluminiums.
    Für die blank gewordenen Stellen habe ich verschiedene mattschwarze Lacke hier.
    Danke, interessant, ich dachte, das sei fein aufgesprüht.

    Ganz etwas anderes:

    Wer hat eigentlich die Methode, Helicoide in zusammengebautem Zustand zu reinigen und zu fetten, entwickelt?

    Bist du der Begründer?

    Gezeigt und beschrieben wird ja im Web immer das Zerlegen.

    Der Vorteil dabei ist, dass man die Sachen wirklich sauber bekommt und die Fettung nach Maß vornehmen kann.

    Aber sonst sehe ich nur Nachteile, da ja - insbesondere bei komplexen Objektiven - alle idealen Werkseinstellungen aufgehoben werden. Und wie rasch eine Entfernungsskala nach Zusammenbau nicht mehr stimmt, habe ich selbst erlebt.
    Gruß,

    Andreas

  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", Ando :


  12. #7
    Hardcore-Poster Avatar von waldbeutler
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    Da ich wie die meisten Menschen faul bin und ungern mehr machen möchte als unbedingt nötig, und auch bei Auftragsarbeiten an die Geldbeutel meiner Kunden denke, die meistens alles andere als "gut gefüllt" sind, zerlege ich Fokussiergewinde und Zoom-Helicoide nur, wenn es gar nicht anders geht.
    Gruß, Michael

  13. Folgender Benutzer sagt "Danke", waldbeutler :


  14. #8
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Nun das ist alles nicht so dramatisch.

    Im Werk wurden bei der Montage zumeist vorgefertigte Arbeitsanweisungen mitgeliefert. Da spielte es letztlich keine Rolle - anders als beim Auseinanderbau und dem erneuten Zusammenbau - ob nun der Helicoid so oder so in die richtigen Gewindegänge griff, denn das wurde letztlich nachher über die Begrenzungseinstellungen geregelt.

    Da wir aber als "Amateur-Reparateure" der alten Schinken natürlich keine Arbeitsanweisungen aus der damaligen Manufaktur haben, sondern wild drauf los basteln und auch die Montage- und Einstellvorgaben nicht vorliegen haben, sind wir auf "Try und Error" angewiesen.... und auf klare Bezugspunkte, die wir uns selbst setzen müssen, um z.B. durch Markierungen beim Auseinanderbauen zu setzen. Auf diese Weise ergibt sich dann durch die Markierungen schon vorab beim erneuten Zusammenbau, wo die getrennten Gewinde wieder eingefädelt werden müssen, damit die übrigen Dinge wie Blendenmitnehmer, Skalen, Schrauben etc. wieder an Ort und Stelle sitzen.

    Etwaige leichte Differenzen lassen sich zumeist über die Feinjustage des U-Punktes regeln, wenn man mal z.B. einen um einen Gewindeeingang verkehrt liegt.

    Für die Leute, die damals die Objektive zusammenbauten, dürfte das auch heute kein Problem sein, da sie an der Produktionsstrasse ja nach diesen Vorgaben gearbeitet haben.
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  15. 2 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


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