Wieder kam ein Zoom um ganze EUR 10,- zu mir.
Ich fand es auf willhaben.at, der größten Online-Plattform für Gebrauchtes in Österreich.
Angeboten wurde es mit ein paar schummrigen Bildern:
Objektiv ist ungeprüft und deshalb als defekt deklariert. Keine Garantie oder Rücknahme
„Wieder ein Reparaturprojekt“ dachte ich mir und stellte mich auf ein Wrack ein.
„Wenn schon der Bajonettring so derart verschmutzt ist, wie sieht es dann sonst aus“, ging es mir durchs Gemüt.
Heute packte ich das Objektiv aus und staunte.
Ein nahezu neuwertiges Stück stand vor mir. Abgesehen vom Bajonettring sauber, ohne Schrammen und fast kein Staub auf den Linsen.
Mit bereits gereinigtem Bajonettring
Dazu ein aktueller Hoya-UV-Filter, ebenfalls im Neuzustand, sowie der zugehörige Köcher.
„Pardauz!“ Was für ein Zoom!
Ganzmetall, schwer, kein Ausfahren des Tubus beim Durchfahren des stattlichen Brennweitenbereiches.
Fokussierung und Zoomweg geschmeidig, helles Klicken der Blendenraste.
Keine Fehler feststellbar.
Mit Freude …
… machte ich mich an die Reinigung des Bajonettringes und des Bereiches darunter.
Wie diese fettige Verschmutzung zustandekam - ich weiß es nicht.
Abnahme des Bajonettringes
Nach Lösen der drei Bajonettschrauben verbindet diese Feder Ring und Tubus.
Sie muss ausgehakt werden.
Unter dem Bajonettring
Abgenommen - der Pfeil zeigt auf die Halteschraube für die Feder.
Um den Ring besser reinigen zu können, baue ich die Blende zur hinteren Linse aus.
Zippo Feuerzeugbenzin macht sauber.
Kleinere Korrosionsstellen …
… um die sich der Dremel Stylo mit aufgesetzter Edelstahl-Rundbürste kümmert.
Wo der Dremel nicht hinkommt, übernehmen die Feilen.
Tiefer im Tubus sind noch korrodierte Stellen zu sehen.
Nur deswegen möchte ich das Objektiv nicht weiter demontieren.
Ich trage etwas Ballistol Universalöl auf, um die Korrosion aufzulösen und die Stellen zu schützen.
Das war’s schon wieder - Montage
Nachdem ich länger erfolglos mit Sonde und Pinzette versucht habe, die Feder am Bajonettring einzuhängen, komme ich auf die einfache Lösung:
Einfach den Ring über den Tubus halten und die Feder mit der kleinen Halteschraube aufnehmen.
Die Blende drückt die Feder zur Seite.
Jetzt stimmt der Zug und die Blendenlamellen schließen vollständig.
Nach dem Montieren der Blende hakt es, wenn ich bei kleinster Stellung die Abblendtaste am Objektiv drücke.
Mit der Sonde hebe ich die Feder etwas an und jetzt passt es.
Reinigung von vorderer und hinterer Linse