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Thema: Altglas an digital: Farbwiedergabe/"authentischer Bildlook"/Kameraeinstellungen

  1. #1
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    Standard Altglas an digital: Farbwiedergabe/"authentischer Bildlook"/Kameraeinstellungen

    Liebes Forum,

    ich vermute, dass ein Grund, jahrzehntealte Objektive zu benutzen, darin liegt, den besonderen Charme, die (vermeintliche) Authentizität und den besonderen Bildlook dieser Gläser auszukosten. Mir jedenfalls geht es so. Obwohl meine Fotoleidenschaft noch zu analogen Zeiten begann, bin ich (Baujahr 73) letztlich doch digital sozialisiert und nutze die alten Schätze an diversen digitalen Systemkameras. Im Netz finden sich zahllose Reviews alter Optiken an neuen Kameras und die Beispielbilder machen mitunter Appetit, wodurch die Sammlung weiter wächst...

    Worüber ich mir immer wieder Gedanken mache: Was ist denn nun der "echte", der repräsentative Bildlook eines Objektivs? An Digitalkameras habe ich weitreichende Verstellmöglichkeiten, angefangen beim Weißabgleich, bis hin zu zahllosen Bildparametern - was ja vor allem das Fuji-X-System sehr weit treibt. Zudem stimmen die verschiedenen Hersteller ihre Kameras alle sehr unterschiedlich ab: Sony-Farben sind nicht Fuji-Farben, sind nicht Nikon-Farben, sind nicht Panasonic-Farben... All diese sehr unterschiedlichen kameraseitigen Voraussetzungen und Möglichkeiten beeinflussen die Farben und Kontraste im Bild ja mehr oder weniger intensiv. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, es zumindest in unkomplizierten Lichtsituationen beim automatischen Weißabgleich zu belassen und das Standardfarbprofil der Kamera nicht weiter anzutasten. So habe ich (bilde ich mir zumindest ein) eine annähernde Vergleichsgrundlage für verschiedene Objektive an ein und derselben Kamera. Mir sind möglichst schon gute JPGS wichtig, über die Jahre bin ich eigentlich dahin gekommen, eher weniger als mehr an den Bildern zu machen. Mir ist schon klar, dass die Kamera hier beim Bildergebnis deutlicher "mitspricht" als bei RAWs. Die allerdings benötigen eine Entwicklung, die dann zwar nicht die "Interpretation" der Kamera ist, sondern die des RAW-Konverter-Nutzers. Worauf ich hinaus will: Wenn man sich schon kein Allerweltsobjektiv vor die Kamera schraubt, dann möchte man ja vermutlich möglichst viele Eigenschaften der "besonderen Linse" im Bild bewahren.

    Klar, früher hat der ausgewählte Film maßgeblich über den Bildlook entschieden, auch damals gab es nicht den einen "reinen", unverfälschten Bildeindruck.

    Mich würde Folgendes interessieren:

    - Beschäftigt euch die Frage nach der "authentischen" (oder meinetwegen: überzeugenden) Bildwiedergabe in Bezug auf Farbe und Kontraste bei der Kombi Altglas an Digital ebenso sehr?
    - Wie geht ihr mit diesem "Problem" um? Wie kommt ihr zu einer geuch überzeugenden Wiedergabe der Objektiv-Eigenschaften? Was überlasst ihr der Kamera? Inwieweit "pimpt" ihr die Einstellungen? Inwieweit nutzt ihr womöglich nur geringfügig bearbeitete RAWs? Legt ihr euch in LR womöglich Profile für einzelne Kamera-/Altglas-Kombis an? Oder: Ist euch das alles schnuppe und ihr verfahrt nach dem Motto: Hauptsache es gefällt.

    Ich bin gesapnnt auf eure Antworten. Danke und herzliche Grüße von Daniel

  2. 5 Benutzer sagen "Danke", weißabgleich :


  3. #2
    Ist oft mit dabei
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    Standard

    Ein paar schnelle Anmerkungen:

    Der automatische Weissabgleich der Kamera ist keineswegs konstant. Er ändert sich mit dem Bildinhalt und er ändert sich mit dem Objektiv, z.B. durch den Einfluss der Vergütung. Für eine einheitlich Farbwiedergabe musst Du schon einen festen Weissabgleich wählen. Im Prinzip ist mir die genaue Farbwiedergabe ziemlich egal, solange sie natürlich bleibt (besonders bei Hauttönen) oder solange ich keine Serie fotografiere, für die die Farbwiedergabe gleichbleibend sein soll.

    Ähnliches gilt für den Kontrast. Ich fotografiere praktisch ausschliesslich RAW und passe den Kontrast später dem jeweiligen Bildinhalt entsprechend an. Ausnahme auch hier wieder Serien mit einem einheitlichen Look. Das Kontrastverhalten lässt sich nicht immer nachträglich anpassen/korrigieren, so dass ich sehr kontrastarmes Altglas nur einsetze, wenn die Bildaussage dazu passt.

    Interessant an Altglas für die Bildwirkung sind für mich vor allem bestimmte Aberrationen wie z.B. Glow bei offenen Blenden, Randunschärfen aber vor allem auch das Bokeh. Diese sind (weitgehend) unabhängig von Kamera und/oder späterer Bearbeitung.

  4. 4 Benutzer sagen "Danke", XxxxxX :


  5. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von Rob70
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    Zitat Zitat von weißabgleich Beitrag anzeigen
    Liebes Forum,

    ich vermute, dass ein Grund, jahrzehntealte Objektive zu benutzen, darin liegt, den besonderen Charme, die (vermeintliche) Authentizität und den besonderen Bildlook dieser Gläser auszukosten. Mir jedenfalls geht es so. Obwohl meine Fotoleidenschaft noch zu analogen Zeiten begann, bin ich (Baujahr 73) letztlich doch digital sozialisiert und nutze die alten Schätze an diversen digitalen Systemkameras. Im Netz finden sich zahllose Reviews alter Optiken an neuen Kameras und die Beispielbilder machen mitunter Appetit, wodurch die Sammlung weiter wächst...
    Geht mir genauso ;-).

    Worüber ich mir immer wieder Gedanken mache: Was ist denn nun der "echte", der repräsentative Bildlook eines Objektivs? An Digitalkameras habe ich weitreichende Verstellmöglichkeiten, angefangen beim Weißabgleich, bis hin zu zahllosen Bildparametern - was ja vor allem das Fuji-X-System sehr weit treibt. Zudem stimmen die verschiedenen Hersteller ihre Kameras alle sehr unterschiedlich ab: Sony-Farben sind nicht Fuji-Farben, sind nicht Nikon-Farben, sind nicht Panasonic-Farben... All diese sehr unterschiedlichen kameraseitigen Voraussetzungen und Möglichkeiten beeinflussen die Farben und Kontraste im Bild ja mehr oder weniger intensiv. Ich bin inzwischen dazu übergegangen, es zumindest in unkomplizierten Lichtsituationen beim automatischen Weißabgleich zu belassen und das Standardfarbprofil der Kamera nicht weiter anzutasten. So habe ich (bilde ich mir zumindest ein) eine annähernde Vergleichsgrundlage für verschiedene Objektive an ein und derselben Kamera. Mir sind möglichst schon gute JPGS wichtig, über die Jahre bin ich eigentlich dahin gekommen, eher weniger als mehr an den Bildern zu machen. Mir ist schon klar, dass die Kamera hier beim Bildergebnis deutlicher "mitspricht" als bei RAWs. Die allerdings benötigen eine Entwicklung, die dann zwar nicht die "Interpretation" der Kamera ist, sondern die des RAW-Konverter-Nutzers. Worauf ich hinaus will: Wenn man sich schon kein Allerweltsobjektiv vor die Kamera schraubt, dann möchte man ja vermutlich möglichst viele Eigenschaften der "besonderen Linse" im Bild bewahren.

    Klar, früher hat der ausgewählte Film maßgeblich über den Bildlook entschieden, auch damals gab es nicht den einen "reinen", unverfälschten Bildeindruck.

    Mich würde Folgendes interessieren:

    - Beschäftigt euch die Frage nach der "authentischen" (oder meinetwegen: überzeugenden) Bildwiedergabe in Bezug auf Farbe und Kontraste bei der Kombi Altglas an Digital ebenso sehr?
    - Wie geht ihr mit diesem "Problem" um? Wie kommt ihr zu einer geuch überzeugenden Wiedergabe der Objektiv-Eigenschaften? Was überlasst ihr der Kamera? Inwieweit "pimpt" ihr die Einstellungen? Inwieweit nutzt ihr womöglich nur geringfügig bearbeitete RAWs? Legt ihr euch in LR womöglich Profile für einzelne Kamera-/Altglas-Kombis an? Oder: Ist euch das alles schnuppe und ihr verfahrt nach dem Motto: Hauptsache es gefällt.

    Ich bin gesapnnt auf eure Antworten. Danke und herzliche Grüße von Daniel

    Wie XxxxxX geht es mir auch um andere Eigenschaften eines alten Objektivs als die Farbe. Dann geht es um Glow, Vignette, 3D-look (der m.E. unter anderem auch mit der Vignette und der Verzeichnung zu tun hat). Wie er fotografiere ich nur in RAW und es zählt, was ich daraus machen kann.

    Die Farben spielen aber auch eine wichtige Rolle, jedoch strebe ich nicht danach, genau die Farbabbildung eines Objektivs zu erhalten. Ich drehe immer an den Reglern, bis es mir gefällt. Ich denke aber, man kann feststellen, dass die Farben mit einem modernen Objektiv anders auf dem Sensor landen (oder interpretiert werden) als die mit Altglas. Oft gefallen mir die etwas gedämpfteren Farben von Altglas als Vorrausetzung für die Entwicklung gut, aber nicht immer, wie ich gerade beim Umgang mit für mich relativ neuen Leica Objektiven merke. Trotz der Tatsache, dass diese besonders satt sind, kann ich den Farblook doch nicht z.B. mit meinem (auch sehr geschätzten) Sony FE 4/16-35 vergleichen. Dort wirken die Farben manchmal zu bunt, zu clean. Sagen wir, der Farblook alter Objektive ist oft etwas gedämpfter, "erdiger". Das ist für die digitale Entwicklung eine andere Basis und das Ergebnis, egal wie bearbeitet, sieht eben auch anders aus. Oft gefällt es gleich zu Beginn gut, aber manchmal muss ich auch ordentlich nachhelfen, damit es etwas bunter wird.

    Letztlich ist also die Arbeitsgrundlage bei Altglas anders als die bei Neuglas, folglich auch die Ergebnisse, die damit erzielt werden (können). Dann geht es nur noch darum, ob der Look gefällt oder etwas Besonderes ist. Das ist es vielleicht ganz speziell: dass die Bilder mit den Altgläsern fast immer "charmante" Fehler mitbringen, die ein Herausstellungsmerkmal sind im Vergleich zu den vielen Bildern, bei denen die moderne Kamera (bzw. Handy) mit modernem Objektiv alles allein entschieden hat.

  6. 3 Benutzer sagen "Danke", Rob70 :


  7. #4
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    Vielen Dank für eure Antworten,

    ich bin für mich letztlich auch zu dem Schluss gekommen, dass die Farbwiedergabe von Altglas an Digitalkameras von zu vielen kameraseitigen Faktoren (und der Lichtsituation sowieso) beeinflusst wird, um „die eine authentische“ Farbwiedergabe der Linse zu erreichen. Ich habe zwischendurch für manche Linsen sogar den Colorcheckr fotografiert, um dann festzustellen, dass die Unterschiede mit und ohne Profil vollkommen zu vernachlässigen sind. Farbe ist, zumindest für mich, der vom Malen zum Fotografieren gekommen ist, doch extrem Gefühlssache. In sehr vielen fällen empfinde ich eine naturalistische Farbwiedergabe als weniger stimmig als eine subtil verfälschte. Vor dem Hintergrund, dass ich am Ende sowieso oftmals nicht die „echten“ Farben favorisiere und die Bilder diesbezüglich in der Bearbeitung noch anpasse, habe ich mich dann gefragt, warum ich überhaupt alte Linsen vor die kameraschraube und es nicht einfach bei den neuen Autofokusteilen belasse. Und dann sind natürlich eure Argumente entscheidend: Altglas hat noch so viel mehr zu bieten, als eine in manchen Fälle spezielle Farbwiedergabe - etwa die vielen charmanten Abbildungsfehler, der Variantenreichtum des Bokehs, höhere Gegenlichtempfindlichkeit, Offenblend-Glow, „Dreamy Look“, Vignettierung… und und und.

    Vielleicht ist es auch mein Versuch, zu fassen zu bekommen, warum mich die alten Gläser so faszinieren, und das Sammeln fast zu Sucht werden kann. Zu Autofokus-Neuglas habe ich ein total nüchternes Verhältnis und nahezu keine Kaufanfälligkeit. Ich glaube, es sind eben diese vielen feinen, mitunter unberechenbaren Nuancen und Unzulängluchkeiten in der Bildwiedergabe , die letztlich aber doch sehr markant in den Bildeindruck hineinspielen und auch Allerweltsschnappschüsse veredeln. Zudem gibt es unter den Altgläsern wirklich besondere Persönlichkeiten (sei es haptisch oder aufgrund besonderer Abbildungseigenschaften) zu denen man fast ein freundschaftliches Verhältnis aufbaut😂

    viele Grüße von Daniel

  8. 4 Benutzer sagen "Danke", weißabgleich :


  9. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von aibf
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    Hallo Daniel,

    es wurde hier schon fast alles wegen Weißabgleich klargestellt. Fotografiere ausschließlich in RAW, dann hast Du nicht nur die optimalen Bearbeitungsmöglichkeiten, sondern auch alle Freiheiten für das Ergebnis.
    Ich bin schon etwas älter, gelernter Kunstmaler, dann in den 80igern die Phase von Dunkelkammer und ab 2000 die digitale Welt. Zudem habe ich Schränke voll mit Altglas und schätze deren kreative Möglichkeiten an modernen digitalen Kameras.
    Bei den Kameras (Canon, Sony) stelle ich den WB immer auf Automatik. Das ist schon mal eine gute Basis für das richtige Ergebnis. Für die RAW-Entwicklung bin ich seit Jahrzehnten bei Capture One. Das prof. Programm bietet sehr viel für eine gute Basisentwicklung der Fotos. Mit wenigen Klicks lassen sich auch Serien mit den gleichen Parametern/Einstellungen auf zig Bilder übertragen, so dass hier gleiche Bedingungen erzielt werden können.

    Wünsche weiter viel Spaß mit dem Hobby.
    VG Ekkehard


  10. 4 Benutzer sagen "Danke", aibf :


  11. #6
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    Zitat Zitat von aibf Beitrag anzeigen
    Hallo Daniel,
    Zitat Zitat von aibf Beitrag anzeigen

    es wurde hier schon fast alles wegen Weißabgleich klargestellt. Fotografiere ausschließlich in RAW, dann hast Du nicht nur die optimalen Bearbeitungsmöglichkeiten, sondern auch alle Freiheiten für das Ergebnis.
    Ich bin schon etwas älter, gelernter Kunstmaler, dann in den 80igern die Phase von Dunkelkammer und ab 2000 die digitale Welt. Zudem habe ich Schränke voll mit Altglas und schätze deren kreative Möglichkeiten an modernen digitalen Kameras.
    Bei den Kameras (Canon, Sony) stelle ich den WB immer auf Automatik. Das ist schon mal eine gute Basis für das richtige Ergebnis. Für die RAW-Entwicklung bin ich seit Jahrzehnten bei Capture One. Das prof. Programm bietet sehr viel für eine gute Basisentwicklung der Fotos. Mit wenigen Klicks lassen sich auch Serien mit den gleichen Parametern/Einstellungen auf zig Bilder übertragen, so dass hier gleiche Bedingungen erzielt werden können.

    Wünsche weiter viel Spaß mit dem Hobby.



    Lieben Dank, Ekkehard,

    ich habe tatsächlich früher auch noch ein paar Dunkelkammererfahrungen gesammelt (im Studium mal zwei Scheine zu den Grundlagen gemacht, mehr aber auch nicht), und bin (nicht ganz so früh wie du), mit der Olympus E-420 in die Digitalfotografie eingeschert. Ich schieße natürlich RAW (+JEPG), habe aber, seitdem ich auch eine Fuji habe - auch, weil die Farbwiedergabe so gerühmt wird - schon den Wunsch, dass die JPEGs möglich nah an dem sind, was mich als Endergebnis überzeugt. Ich habe früher eher exzessiv als zurückhaltend bearbeitet und versuche da einfach inzwischen, möglichst wenig zu machen - oder eben die JPEGs (mit ggfs. minimalen Belichtungs- und Kontrastanpassungen) zu nutzen. Tatsächlich erscheint mir ein "SOOC"-Bild, das einfach "stimmt", wie ein Geschenk. Die Nachbearbeitung ist natürlich auch ein kreativer, "interpretierender" Prozess, macht allein deshalb schon Spaß - aber es hat auch einen Reiz, einfach zu "akzeptieren" und unangetatstet zu lassen, was die Kamera ausspuckt (und das tut man ja nur, wenn man das Ergebnis stimmig findet). Bei einigen Fuji-Freaks ist das mit den JPEGs "straight out of Cam" ja fast schon ein Sport. Dann gibt es angesichts der sehr weitgehenden Einstellmöglichkeiten der Bildparameter und der Filmsiumlationen der X-Kameras ja diese vielen "Recepies", die analogen Film simulieren (sollen) - mit bewusst geshifteten WB und so. Ich probiere ein bisschen damit herum, aber auch da habe ich noch keinen für mich überzeugenden Zugang gefunden. Ich habe meinen letzten Provence-Urlaub mit den "Rezepten" geschossen - aber parallel immer auch RAW. Manches der Rezeptbilder war wirklich gefällig und für meinen Geschmack sofort verwendbar, bei vielen Bildern war ich aber dankbar, dass ich im Nachhinein die weitreichenden Bearbeitungsmöglichkeiten hatte. Ich nutze dafür vorwiegend LR und DXO PhotoLab.


    Viele Grüße von Daniel

  12. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von weißabgleich Beitrag anzeigen
    ich bin für mich letztlich auch zu dem Schluss gekommen, dass die Farbwiedergabe von Altglas an Digitalkameras von zu vielen kameraseitigen Faktoren (und der Lichtsituation sowieso) beeinflusst wird, um „die eine authentische“ Farbwiedergabe der Linse zu erreichen.
    Das Gefühl habe ich auch.

    Ich habe einige Objektive, bei denen kippt beim Abblenden der Farbton von merklich kühl zu recht warm. Wenn ich hingegen den Weißabgleich (beim Fotografieren oder nachträglich) auf den gleichen Kelvinwert setze, sind die Bilder identisch.

    Man erhält also nicht die Farben des Objektivs, sondern das Ergebnis dessen, wie weit das Objektiv den Weißabgleich der Kamera verwirrt (bzw. beeinflusst). Um die Objektivfarben zu erhalten, müsste man z. B. immer mit fix 5500 K fotografieren, würde dann aber je nach Lichtsituation suboptimale Ergebnisse erhalten.

    Das ändert nichts daran, dass ich mit manchen Objektiven in JPG in der Regel gefälligere Farben erhalte als mit anderen.

  13. Folgender Benutzer sagt "Danke", Anthracite :


  14. #8
    Fleissiger Poster
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    Standard farbe und abweichen von realität

    Enstshuldigen Sie das ich English schreibe Weil main Deutsch nicht taugt.

    Sirs,

    Your countryman Goethe wrote about colours and the English bishop Berkeley explored the reality of sense impressions, So it is impossible to KNOW that others have the same internal necessarily private experience of colours. Hence most are satisfied by labelling such as "gesmachssache".

    Although the same observer may like or dislike various camera technical transformations of the sum of photons that is represented on the final output medium, as said above, there are ways to control this. And the key issue is what result will please you, probably an automatic result of early experience.

    In my case, I learnt to like the collapsible Summicron 50 with Panatomic X and Ilford B&W and was only interested in whatever I focussed on, not som much in backgrounds (except for avoiding tlegraph poles growing out of the heads of subjects) I never thought about colour until transparencies became possible. Hence Kodachrome trained a preference for hicgh contrast and saturation. Until i discovered that Agfa CT18 would render some landscapes and portraits in a more pleasant way.

    Later I discovered 6x9 linhof negatives and wanted comparable detail in smaller formats (which required Technical Pan with its impossible contrasts).

    When digitals arrived wIth a Kodaks digital SLR, I could get Kodachrome -like colours but 14Mpx did not allow much enlargement so now, 15 years after I got rid of the Kodak, I still insensitively prefer sharp and sufficiently contrasty records of daily life, even with vintage non-Leitz optics without worrying much about potential spectral anomalies. I always need a proper sunshade and quite often rinse the flat bits out of each end of the histogram even if it alters colur balance.

    p.

  15. 3 Benutzer sagen "Danke", hofsethpaul :


  16. #9
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    Zitat Zitat von hofsethpaul Beitrag anzeigen
    Enstshuldigen Sie das ich English schreibe Weil main Deutsch nicht taugt.

    Sirs,

    Your countryman Goethe wrote about colours and the English bishop Berkeley explored the reality of sense impressions, So it is impossible to KNOW that others have the same internal necessarily private experience of colours. Hence most are satisfied by labelling such as "gesmachssache".

    Although the same observer may like or dislike various camera technical transformations of the sum of photons that is represented on the final output medium, as said above, there are ways to control this. And the key issue is what result will please you, probably an automatic result of early experience.

    In my case, I learnt to like the collapsible Summicron 50 with Panatomic X and Ilford B&W and was only interested in whatever I focussed on, not som much in backgrounds (except for avoiding tlegraph poles growing out of the heads of subjects) I never thought about colour until transparencies became possible. Hence Kodachrome trained a preference for hicgh contrast and saturation. Until i discovered that Agfa CT18 would render some landscapes and portraits in a more pleasant way.

    Later I discovered 6x9 linhof negatives and wanted comparable detail in smaller formats (which required Technical Pan with its impossible contrasts).

    When digitals arrived wIth a Kodaks digital SLR, I could get Kodachrome -like colours but 14Mpx did not allow much enlargement so now, 15 years after I got rid of the Kodak, I still insensitively prefer sharp and sufficiently contrasty records of daily life, even with vintage non-Leitz optics without worrying much about potential spectral anomalies. I always need a proper sunshade and quite often rinse the flat bits out of each end of the histogram even if it alters colur balance.

    p.
    Thanks, those are interesting thoughts! Color perception is a matter of taste - and taste depends on imprinting and experience. In the end, it's perhaps not the "right" color rendering that matters, but the one that FEELS right.

    BG, Daniel

  17. #10
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von weißabgleich Beitrag anzeigen
    Liebes Forum,

    ich vermute, dass ein Grund, jahrzehntealte Objektive zu benutzen, darin liegt, den besonderen Charme, die (vermeintliche) Authentizität und den besonderen Bildlook dieser Gläser auszukosten. ..........

    Mich würde Folgendes interessieren:

    - Beschäftigt euch die Frage nach der "authentischen" (oder meinetwegen: überzeugenden) Bildwiedergabe in Bezug auf Farbe und Kontraste bei der Kombi Altglas an Digital ebenso sehr?
    - Wie geht ihr mit diesem "Problem" um? Wie kommt ihr zu einer geuch überzeugenden Wiedergabe der Objektiv-Eigenschaften? Was überlasst ihr der Kamera? Inwieweit "pimpt" ihr die Einstellungen? Inwieweit nutzt ihr womöglich nur geringfügig bearbeitete RAWs? Legt ihr euch in LR womöglich Profile für einzelne Kamera-/Altglas-Kombis an? Oder: Ist euch das alles schnuppe und ihr verfahrt nach dem Motto: Hauptsache es gefällt.

    Ich bin gesapnnt auf eure Antworten. Danke und herzliche Grüße von Daniel
    Die Frage der "authentischen Bildwiedergabe" ist eh reine Wahrnehmungssache und liegt wie immr im Auge des Betrachters.

    Auch im Computerbereich zu Hause, musste ich relativ schnell feststellen, dass sowohl die Bildsensoren unterschiedliche Kompensationskurven, wobei die kamerainternen Algorhytmen dafür sorgen, das bestimmte Farbräume mehr oder minder gut erreicht werden. Dies ist schon zu bemerken, wenn man Vergleichsbilder aus verschiedenen Kameras in angeblicher Normal-oder Neutralstellung als RAW auf seinen Bildschirm holt. Hier zeigen sich schon die ersten Unterschiede. Die Bilder einer Canon sehen - z.B. wenn sie mit der Farbpipette in Photoshop aufgenommen werden - anders aus als das, was mir eine Sony ebenfalls in RAW zurückliefert.

    Das aber ist noch nicht ganz so auffällig, wie z.B. - deshalb sprach ich auch von der Computergeschichte - was in den Unterschieden der verwendeten LCD Panels unserer Bildschirme abläuft.

    Das ist nämlich noch viel gravierender in den Unterschieden und der Grund dafür, weshalb es Colorimeter gibt um definierte Zustände in der Farbwiedergabe zumindest angenähert zu erreichen.

    Wer kennt es nicht selbst, wenn z.B. neue Notebooks ins Haus kommen, oder ein Bild auf dem Notebook des Nachbar oder Verwandten zeigen will, plötzlich eine ganz andere "blau- rot oder Grünstichigkeit" zeigen, die es am heimischen Bildschirm überhaupt nicht gab.

    Dies geht dann hin bis zum selbst erstellten Farbausdruck, der auch nicht befriedigend ausfällt, weil erst entsprechende Farbprofile geladen werden müssen.

    Es ist also letztlich eine rein subjektive Geschichte, was man als "authentische" Geschichte ansieht und das verwendete Objektiv spielt da in den seltensten Fällen so eine große Rolle, wie die gesamte "Übertragungskette" für die elektronische Umsetzung von Sensor, Kompensationseinstellungen für die Bildmodi, Bildwiedergabegerät und Drucker.

    Erst wenn eine durchgehende Kette korrekt zueinander abgeglichen ist, kann man letztlich feststellen, welchen konkreten Einfluss das Objektiv tatsächlich hat.

    Die Feststellung, dass ein Objektiv mal gesätigtere Farben liefert als ein anderes, ist zudem in starkem Maße auch abhängig davon zu welcher Tageszeit die Bilder entstanden sind. Es ist nämlich auch wichtig wenn man vergleichsbilder herstellen will, da die Farbtemperatur des Lichtes unbedingt zu fixen, denn die Farbtemperatur des Lichtes ist abhängig von der Tageszeit. Nicht umsonst wird in der Fotografie von der "goldenen Stunde" oder der "blauen Stunde" geredet, weil sie das Sinnbild für diese geänderte Farbtemperatur des Lichtes verdeutlichen sollen.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  18. 4 Benutzer sagen "Danke", hinnerker :


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