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Thema: Der DKL-Vergleich: Voigtländer, Schneider-Kreuznach und Rodenstock

  1. #1
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Standard Der DKL-Vergleich: Voigtländer, Schneider-Kreuznach und Rodenstock

    Das DKL-Bajonett wurde in den 50er- und 60er-Jahrne von mehreren westdeutschen Kameraherstellern genutzt. Es gibt zwei Varianten vom DKL-Bajonett, einmal das ältere, wo der Blendenring am Objektiv sitzt (z. B. bei diesem Rodenstock), und welches z. B. für die Voigtländer Vitessa T oder die Braun Colorette genutzt wurde, und das neuere DKL-Bajonett, welches den Blendenring an der Kamera hatte (z. B. bei diesem Schneider-Kreuznach), was dann für die Voigtländer Bessa und die Kodak Retina Reflex IV genutzt wurde (mit einer kleinen Schikane, damit man die Objektive nicht einfach austauschen konnte). Der Name DKL (oder Deckel-Bajonett) ist übrigens nicht historisch, sondern erst seit wenigen Jahren in Gebrauch.

    Objektive dazu wurden hauptsächlich von Voigtländer, Schneider-Kreuznach und Rodenstock hergestellt. Ganz vereinzelt findet man auch Objektive von Steinheil, Enna oder Braun.

    Ich hatte mal vor, für die Brennweiten, die ich von allen drei Herstellern habe, ausführliche Vergleiche zu machen, habe aber festgestellt, dass das viel Arbeit ist, zumal man immer mal ein Bild dazwischen hat, wo der Fokus nicht sitzt oder sonstwas nicht stimmt. Und es ist nicht leicht, an Hand von Testbildern die Unterschiede zu zeigen, die einem in der Praxis auffallen.
    => Daher mache ich keine ausführlichen vollständigen Tests, sondern werde nur in unregelmäßigen Abständen mal was zeigen.


    Vergleich
    Rodenstock Ysarex 50/2,8
    Schneider-Kreuznach Xenar 50/2,8
    Voigtländer Color Skopar 50/2,8
    Alle an Vollformat (Nikon D600)

    Vergleich im Bokeh:
    Fokussiert wurde auf das Holzschiff im Vordergrund. Man betrachte die Bäume im Hintergrund.

    Name:  DSF_1069.jpg
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Größe:  258,5 KB
    Rodenstock Retina Ysarex 50/2,8 bei Blende 2,8.


    Name:  DSF_1072.jpg
Hits: 1206
Größe:  249,9 KB
    Schneider-Kreuznach Retina Xenar 50/2,8 bei Blende 2,8.


    Name:  DSF_1075.jpg
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Größe:  208,9 KB
    Voigtländer Color Skopar 50/2,8 bei Blende 2,8.
    Die etwas andere Farbgebung kommt dadurch, dass mit der einsetzenden Dämmerung der Anteil des Kunstlichts größer wurde.

    Meine Einschätzung:
    Das Rodenstock Ysarex hat das beste Bokeh. Die beiden anderen sind etwa gleich.
    Das Voigtländer Color Skopar hat einen geringfügig größeren Blickwinkel.

    Der Unterschied im Bokeh ist der einzige praxisrelevante Unterschied zwischen den drei Objektiven. Ansonsten kann man mit allen dreien gleich gut fotografieren.

    1:1-Ansichten:

    Name:  DSF_1069_Ausschnitt.jpg
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Größe:  168,5 KB
    Rodenstock Retina Ysarex 50/2,8 bei Blende 2,8.


    Name:  DSF_1072_Ausschnitt.jpg
Hits: 1169
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    Schneider-Kreuznach Retina Xenar 50/2,8 bei Blende 2,8.


    Name:  DSF_1075_Ausschnitt.jpg
Hits: 1187
Größe:  211,3 KB
    Voigtländer Color Skopar 50/2,8 bei Blende 2,8.
    Die andere Lichtfarbe bitte wieder ignorieren.

    Meine Bewertung:
    Rodenstock Ysarex und Voigtländer Color Skopar vor Schneider Kreuznach Xenar. Der Unterschied dürfte aber in erster Linie daher kommen, dass ich mit dem Schneider Kreuznach Xenar den Fokuspunkt nicht ganz so gut getroffen habe. In der Praxis habe ich keine Unterschiede in der Schärfe der 1:1-Ansicht bemerkt.

    Die Aufnahmen bei Blende 5,6 habe ich verhunzt und muss sie später mal nachholen.

    Fazit bis jetzt:
    Das Rodenstock Ysarex ist beim Bokeh besser. Ansonsten sind alle drei Objektive gleichwertig (und zwar gut).

  2. 8 Benutzer sagen "Danke", Anthracite :


  3. #2
    Kennt sich aus
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    Standard Weitere Objektive mit DKL Bajonett

    Hallo,
    ich finde die Idee schön und spannend. Auch wenn ich weder ein so professioneller Tester wie viele hier bin, noch annähernd ein guter Photograph. Ich habe folgende Objektive mit DKL Anschluss:
    EDIXA-Tele-Xenar 1:4/135 Schneider-Kreuznach
    Voigtländer Color-Skopar X 1:2,8/50
    Voigtländer Skoparex 1:3,4/35
    Voigtländer Super-Dynarex 1:4/135
    ENNA Braun-Reflex-Lithagon 1:3,5/35

    Eine einfache Gegenüberstellung der 35er (plus das Skoparex in M42) habe ich vor einiger Zeit hier im Forum gemacht.
    Wenn wir bestimmte Fragestellungen verabreden, könnte ich dazu passende Aufnahmen machen. (ausschliesslich mit A7, meine einzige Altglastaugliche Kamera)

    Ich bin gespannt, Grüsse,
    Martin
    Name:  _DSC7436.jpg
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  4. 2 Benutzer sagen "Danke", PhotoSubjektiv :


  5. #3
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Standard

    Nachdem mir jetzt noch ein Schneider-Kreuznach Tele-Arton 85/4 (im Bild links) zugelaufen ist, konnte ich es mit dem Rodenstock Rotelar 85/4 (rechts im Bild) vergleichen.




    Die Baugrößen sind unterschiedlich.


    Jetzt ein Motiv

    Name:  DSF_4581.jpg
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Größe:  275,0 KB

    mit dem Tele Arton und ...


    Name:  DSF_4583.jpg
Hits: 1022
Größe:  289,2 KB

    ... mit dem Rodenstock Rotelar.

    Die wärmere Farbgebung des Tele-Artons fällt schon einmal auf. Dies mag zwar dem automatischen Weißabgleich der Nikon D600 geschuldet sein, ist aber konsistent reproduzierbar. Weiterhin muss ich beim Rotelar um 1/3 Blende unterbelichten, damit das Ergebnis stimmt, beim Tele Arton passt die Belichtungsmessung direkt.


    Jetzt folgen zwei 1:2-Ausschnitte aus obigen Bildern.

    Name:  DSF_4581_Bokeh.jpg
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Größe:  117,2 KB

    Zuerst wieder das Tele-Arton ...


    Name:  DSF_4583_Bokeh.jpg
Hits: 1015
Größe:  120,6 KB

    ... und dann das Rotelar.

    Was deutlich auffällt, die Unschärfekreise (helle Lichter) beim Tele-Arton sondern nur Kreisabschnitte, während es beim Rotelar komplette Kreise sind.
    Ich nehme an, daher kommt das beim Tele-Arton manchmal sehr nervöse Bokeh, während dieses beim Rotelar ruhiger bleibt.

    Es ist aber schwer, den unterschied im Bild zu zeigen.

    Name:  DSF_4200.jpg
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Größe:  292,8 KB

    Zuerst wieder das Tele-Arton,


    Name:  DSF_4204.jpg
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Größe:  251,9 KB

    und danach das Rotelar.

    Beim Rotelar ist das Bokeh oberhalb des Baumstumpfes merklich ruhiger. An anderen Stellen des Bildes sind aber keine Unterschiede im Bokeh zu erkennen.


    Jetzt noch zwei 1:1-Ausschnitte auf Porträt-Entfernung:

    Name:  DSF_4581_Ausschnitt.jpg
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Größe:  294,5 KB

    Tele-Arton ...


    Name:  DSF_4583_Ausschnitt.png
Hits: 1018
Größe:  1,65 MB

    und Rodenstock Rotelar.

    Das Rotelar ist schärfer, und vor allem hat es in den Blüten weniger Überstrahlungen (Koma). Das Tele-Arton muss leicht (1/1 - 1 Blende) abgeblendet werden, damit die Überstrahlungen verschwinden.
    Das entspricht auch allgemein meiner Erfahrung: Das Rotelar zeigt ab Offenblende die maximale Leistung, während das Tele-Arton durch leichtes abblenden zulegt. Dann etwas abgeblendet zeigt auch das Tele-Arton eine durchweg einwandfreie Leistung, insbesondere auch in der Landschaftsfotografie (Entfernung = Unendlich).

    Optisch ist daher mMn. das Rodenstock etwas besser.
    Dafür bietet das Tele-Arton folgende Vorteile:
    - Es ist nochmals kleiner (beide sind ohnehin schon Winzlinge).
    - Bei der Nikon D600 bleibt der Spiegel nicht hängen. (Beim Rodenstock bleibt der Spiegel ab ca. 22m hängen. Ich behelfe mir mit Abblenden, dann ist auch Unendlich scharf, aber deswegen kann ich keinen fairen Schärfevergleich für Entfernung Unendlich bieten. Ich habe schon überlegt, das Problem durch Abfeilen der Hinterlinseneinfassung zu lösen, ober das Rodenstock hat noch einen gewissen Sammlerwert.)

  6. 10 Benutzer sagen "Danke", Anthracite :


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