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Thema: Canon EF100-400 Schlammschaden - Versuch einer Reparatur

  1. #1
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    Standard Canon EF100-400 Schlammschaden - Versuch einer Reparatur

    Hallo zusammen,
    ich muss wohl wahnsinnig sein, aber ich habe in der Bucht ein EF 100-400 4.5-5.6 L IS USM gekauft, das während eines Hochwassers mit Schlammwasser geflutet wurde. Warum? Nun, meine Tochter ist begabte Hobbyfotografin mit einem Faible für Pferdefotografie (Canon 6D und EF 24-105) und meine Passion ist die Reparatur komplexer Geräte (Apple Laptops, iPhones, professionelle Audiogeräte - Yamaha Digitalpulte, Sennheiser Funkmikrofone usw.). Da passt der Ruf nach einem besseren Zoom und die Lust am Reparieren doch gut zusammen.
    Gut - da das Projekt sicher kein am "Wochenende mal kurz reparieren" - Projekt ist und ich gerne auf die Erfahrung der Experten in diesem Forum zurückgreifen würde wollte ich euch einfach am Verlauf teilhaben lassen.
    Die erste Herausforderung war das Objektiv zu Öffnen, die drei Schrauben waren wohl im Gewinde korridiert und hatten gefressen. Lösungsmittel, mit Lötkolben erwärmen und der passende Schraubendreher mit viel Kraft haben leider nicht geholfen. Vorsichtiges ausbohren dann aber schon. Nicht die feine Art, aber so habe ich die Schrauben rausbekommen und das Gewinde nicht zu sehr beschädigt.
    Dann die (böse) Überraschung - der Schlamm hat es in jede Ritze des Objektivs geschafft inklusive (!) zwischen die Linsen der Linsengruppen. Aber aufgeben gilt nicht. Ich fange jetzt an Stück für Stück das Objektiv zu zerlegen und zu reinigen. Mal sehen wie weit ich komme.
    Alles gut fotografiert, und jede Schraube beschriftet und mit Hilfe der im Internet zu findenden Teileliste ist jetzt mal der erste bereits erfolgte Schritt. Saubermachen und wieder zusammenbauen wird mich die nächsten Wochen beschäftigen. Ich halte euch auf dem Laufenden.

    Bisher habe ich erfolgreich die Blende komplett bis auf die einzelne Lamelle zerlegt, geputzt, den Motor wieder gängig gemacht indem ich ihn von etwas Rost befreit habe und mal ohne Schmierung wieder zusammengesetzt da es so aussah als ob alles nicht geschmiert war. Richtig? Zumindest ist alles wieder leichtgängig und man spürt beim manuellen Betätigen die Rastung des Schrittmotors.

    Aktuell reinige ich den Ultraschallmotor. Die Kunststoffringe gleiten aufeinander und sind geschmiert. Weiß jemand welches Fett ich da nehmen sollte. Das jetzige hat eine weißliche Färbung - mit braunen Schlieren vom Schlamm....
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Größe:  52,0 KBName:  IMG_0379.JPG
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    Geändert von mslr (28.11.2016 um 22:29 Uhr) Grund: Bilder dazu

  2. 4 Benutzer sagen "Danke", mslr :


  3. #2
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    Zitat Zitat von mslr Beitrag anzeigen
    ...den Motor wieder gängig gemacht indem ich ihn von etwas Rost befreit habe und mal ohne Schmierung wieder zusammengesetzt da es so aussah als ob alles nicht geschmiert war. Richtig?...
    Ich kann mir nicht vorstellen, dass der Motor total ungeschmiert gelaufen ist. Genehmige ihm doch mindestens einen Hauch hochwertiges Uhrenöl (für Grossuhren).
    Sonnige Grüße aus der Schweiz
    Michael

  4. #3
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    Ja, das werde ich noch auf jeden Fall tun. Ich überlege auch, ob ich einen Hauch Uhrenfett das nicht verharzt, in die Gleitlager/Führungen der Lamellen einbringe. Da aber drüber die Lamellen gleiten befürchte ich, dass sich alles auf die Lamellen verteilt und sie dann aneinander haften. Dann wird alles eher schwergängiger als leichtgängiger. Gibt es da Erfahrungen dazu?

  5. #4
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    Zitat Zitat von mslr Beitrag anzeigen
    der Schlamm hat es in jede Ritze des Objektivs geschafft inklusive (!) zwischen die Linsen der Linsengruppen.
    ]Name:  IMG_0379.JPG
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    Das Bild zeigt Schmutzwasser zwischen den Linsen einer Linsengruppe (3 Linsen). Hat jemand eine Idee, wie ich die Linsengruppen reinigen könnte? Anscheinend sind sie in der Kunststoffhülle heißverpresst. Also ein feiner überstehender Rand wurde mit einem heißen Stempel darübergedrückt oder ein feiner Kunsttoffring wurde eingeklebt oder eingepresst. Eine Idee war auch seitlich in die Röhre eine Öffnung zu fräsen um den Zwischenraum spülen zu können.

    Gibt es dazu Erfahrungen oder Ideen?

  6. #5
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    Zitat Zitat von mslr Beitrag anzeigen
    Das Bild zeigt Schmutzwasser zwischen den Linsen einer Linsengruppe (3 Linsen). Hat jemand eine Idee, wie ich die Linsengruppen reinigen könnte? Anscheinend sind sie in der Kunststoffhülle heißverpresst. Also ein feiner überstehender Rand wurde mit einem heißen Stempel darübergedrückt oder ein feiner Kunsttoffring wurde eingeklebt oder eingepresst. Eine Idee war auch seitlich in die Röhre eine Öffnung zu fräsen um den Zwischenraum spülen zu können.

    Gibt es dazu Erfahrungen oder Ideen?
    Kurzes update:
    Ich habe die Linsen einfach mal in Wasser mit etwas Spülmittel zur Reduktion der Oberflächenspannung 'eingelegt' bis sich die Zwischenräume gefüllt haben. Dann wieder herausgenommen und ablaufen und trocknen lassen (dauert 1-2 Tage). Deutlich besser und sauberer - ich werde das jetzt ein paar mal wiederholen und irgendwann auf destilliertes Wasser umschwenken. Ich will erst versuchen ganz konventionell, ohne Fräsen und öffnen, auszukommen um die Gefahr der Dezentrierung einer Linsengruppe zu vermeiden.

    Hat jemand Erfahrung eine komplette Linsengruppe im Ultraschallbad zu reinigen? Alles besteht lediglich aus Kunststoff und Glas. Auf was müsste man achten? Ich hätte destilliertes Wasser ohne Zusätze verwendet um Kalkränder beim Trocknen zu vermeiden.

  7. Folgender Benutzer sagt "Danke", mslr :


  8. #6
    Hardcore-Poster Avatar von witt
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    Die Lamellen laufen komplett trocken und werden nicht "geschmiert" Ich würde zum spülen der Linsen nur destiliertes Wasser nehmen da sonst ganz feine Kalkränder zurück bleiben können.

  9. #7
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    Zitat Zitat von witt Beitrag anzeigen
    Die Lamellen laufen komplett trocken und werden nicht "geschmiert" Ich würde zum spülen der Linsen nur destiliertes Wasser nehmen da sonst ganz feine Kalkränder zurück bleiben können.
    Das mit den Lamellen habe ich mir auch so gedacht. Ich will nur noch versuchen die Rostflecken auf dem schwarzen Oberflächen noch besser wegzubekommen.

    Kalkränder sind von dem Schlammwasser rechlich auf den Linsen vorhanden. (siehe Bild oben) Da kann man nicht von feinen Kalkrändern sprechen.... Ich hoffe, dass sie sich mit destilliertem Wasser langsam wieder zurückbilden. Ich will es jetzt erst einmal nicht mit sehr verdünntem Entkalker versuchen um die Vergütungen nicht anzugreifen.

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