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Thema: Zeiss Jena Sonnar 8,5cm fake oder nicht?

  1. #1
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    Standard Zeiss Jena Sonnar 8,5cm fake oder nicht?

    Hallo,

    ich habe kürzlich ein Carl Zeiss Jena Sonnar 8,5cm f2 erworben und frage mich, ob es wirklich ein Vorkriegsexemplar ist. Im Vorwege hatte ich bereits recherchiert (man stößt schnell auf die "Taunusreiter-Seite") und schenkt man den im Netz zu findenden Angaben glauben, so könnte es sich bei meinem Exemplar um ein Original handeln. Es ist schwer (Messing), die Gravuren "stimmen" (kleines "m") in der Meterangabe, keine Vergütung. An der Hinterlinse sind die letzten 5 Ziffern der Seriennummer eingraviert. Hinzu kommt, dass es ein Contax Bajonett aufweist. Fälschungen lohnen sich wohl doch eher bei LTM, oder? Nur: skeptisch macht mich neben dem ziemlich guten Zustand (kann das Objektiv über 80 Jahre alt sein?) die Abbildungsleistungen. Sie entsprechen ziemlich denen meines Jupiter-9, vor allem was LoCas angeht. Ich hätte beim Zeiss keine LoCas erwartet - sie sind aber vorhanden (wenn auch nicht wahnsinnig ausgeprägt). Gestern in der Sonne (und nur in der Sonne) habe ich etwas merkwürdiges auf der Frontlinse entdeckt. Einen Fleck. Womöglich die letzten Reste einer abgetragenen Vergütung? Leider ist das für mich hier (im Urlaub) nicht fotografierbar - ich will mal sehen ob ich es nachliefern kann.

    Ich habe mich dann im Netz auf die Suche gemacht, ein Jupiter-9 (von Zorki, Kiev und Co.) zu finden welches als Basis gedient haben könnte, aber erstmal nichts gefunden. Die allermeisten haben eine Tiefenschärfeskala bis f22, das Zeiss nur bis f16. Trotzdem kann die Blende bis f22 gestellt werden - komisch? Des Weiteren findet man durchaus weitere sehr gut erhaltene Vorkriegsxemplare in Netz (z.B. im Leica-Shop); ein Hinweis auf Nachbauten?


    Lange Rede, kurzer Sinn: Fälscher sind ja nicht blöd - sie wissen worauf der Kunde achtet (eben auf die o.g. Dinge) und haben ihre Hausaufgaben gemacht. Beim 85er Sonnar lässt sich das komplette Innenleben (inkl. aller Linsen) als Block herausschrauben. Kann es sein, dass das Außengehäuse nebst Schnecke ein Nachbau ist und das Innenleben z.B. aus dem Jupiter-9 (mit entfernter Vergütung) stammt?

    Ich bin jedenfalls irgendwie skeptisch!

    Viele Grüße
    Andreas

    RSE05643_LR.jpg
    RSE05644_LR.jpg
    RSE05645_LR.jpg
    RSE05648_LR.jpg

  2. #2
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    Ich kann Dir leider außer diesem Link

    http://www.klassik-cameras.de/Zeiss_Fakes.html

    nichts weiter anbieten, was helfen könnte.

  3. #3
    Hardcore-Poster Avatar von FD-ler
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    Auch ich habe leider meine Zweifel und halte es für Fake. Der Frontring mag original sein - die lassen sich aber auch gut tauschen. Dafür sehen die Gravuren außen am Gehäuse zu neu aus und sind auch viel zu grob - im Verhältnis zum "Germany" unten am vllt auch originalen Sockel.
    Gruß Marcus

  4. #4
    Ist oft mit dabei Avatar von Tw463
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    Nach den Hinweisen von der classic-camera Seite, müsste es ein Fake sein. Einerseits stehen Kommata anstatt Punkte auf der Meterskala und andererseits fehlt das rote Dreieck bei der roten Mittellinie an der Tiefenschärfenskala.

    Was mich aber am meisten irritiert, ist die Drehrichtung bei der Schärfeeinstellung. Müsste bei einem Original die Unendlicheinstellung nicht beim rechten Anschlag sein?
    Geändert von Tw463 (28.10.2016 um 23:38 Uhr)
    Sonnige Grüße aus der Schweiz
    Michael

  5. #5
    Hardcore-Poster Avatar von FD-ler
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    Zitat Zitat von Tw463 Beitrag anzeigen
    Was mich aber am meisten irritiert, ist die Drehrichtung bei der Schärfeeinstellung. Müsste bei einem Original die Unendlicheinstellung nicht beim rechten Anschlag sein?
    Contax RF ist linksunendlich - schon korrekt so.
    Gruß Marcus

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", FD-ler :


  7. #6
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    Hallo,

    vielen Dank für Eure Einschätzungen.

    Es scheint nicht leicht zu sein, genauere Informationen einzuholen. Dass mit der Punkt- und Kommatrennung ist ebenfalls ein schwieriges Thema. Die Bilder aus "classic-Kameras" (= Taunusreiter) beziehen sich auf das 50mm Objektiv (auch das rote
    Dreieck). Ist nur ein Punkt und kein Komma zur Dezimaltrennung "zulässig", dürfte es demnach so gut wie kein originales 85er im Netz zu sehen geben (was ich noch nicht einmal für total abwegig halte ). Erstaunlich finde ich auch die Tatsache, dass die nur zwei oder drei Jahre älteren Versionen in schwarz/Nickel fast allesamt auch ihrem Alter entsprechend aussehen, während man von meinen, etwas jüngeren Jahrgängen wie gesagt viele meist erstaunlich gut erhaltene Exemplare findet. Müsste nicht wenigstens die Schrift im Frontring vergilben?

    Es gibt noch eine recht interessante Seite, wo Versionen der diversen Jupiter-9 Kopien aufgeführt wurden:

    http://www.sovietcams.com/index.php?-1674256906

    Keines davon würde ich direkt als Basis für mein Exemplar ansehen (ich habe kein Objektiv mit geriffelten Frontring entdeckt) - alles sehr merkwürdig. Es kann natürlich auch sein, dass eine komplette, bestimmte Serie russischer Jupiter-9 Objektive als Basis für Zeiss-Fakes herhalten musste

    Ich hatte auch ein wenig gehofft, dass jemand hier sagt, er hätte ein Vorkriegsexemplar und LoCas weist so ein Objektiv nicht auf (oder eben doch)

    Nochmals vielen Dank und Viele Grüße
    Andreas

  8. #7
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    Hallo,

    ich habe zwar das Objektiv nicht, aber in meinem Buch ist bei der Vorkriegsausführung des 50er die Angabe mit Komma und bei der Nachkriegsausführung mit Punkt. Es ist anzunehmen, daß es dann bei den anderen Brennweiten genauso ist. Bei dem Bild bei dem die Einstellmarke, Dreieck, zu sehen ist, sind auch Kommata verwendet und die Tiefenschärfenmarkierung ist in Fächerform. Allerdings weiß ich nicht ob das 85er oder das 135er dargestellt ist. Der Text zu dem Bild erwähnt beide.

    LG
    A.F.
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