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Thema: VNEX im Makrobereich - Vergleich Olympus Lupenobjektiv vs. Leitz Focotar 2.8/40mm

  1. #1
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Standard VNEX im Makrobereich - Vergleich Olympus Lupenobjektiv vs. Leitz Focotar 2.8/40mm

    Moin,

    als Neubesitzer eines Olympus Lupenobjektivs OM 3.5/38mm mit RMS Mikroskopanschlussgewinde hab ich mir - und weiteren Interessenten kürzlich als Bestandteil eines weiteren Wandlerplatten-Set - eine RMS Mikroskopie Anschlussgewindeplatte gebaut, mit der diese Lupenobjektive an das VNEX gebracht werden können. Man kann diesen aber auch bei anderen Anbietern aus dem Ausland über Ebay finden.

    Der Fokus bei der VNEX Entwicklung lag bisher nur auf der Nutzung von 50er und 80er Vergrößerungsobjektiven als "Normalos". Ein interessanter Aspekt am VNEX ist dabei immer die deutliche Erweiterung des Nahbereichs durch den überdurchschnittlichen Auszug gegenüber den gewohnten SLR Objektiven vergleichbarer Brennweiten. So kommt man schon teilweise in eine gute Makroposition mit einem der V-Objektive.

    In diesem Thread möchte ich die Beobachtungen und Untersuchungen, die ich aufgrund des neu angeschafften Lupenobjektivs, dem neu gebauten RMS Adapter und den mit den jeweiligen VNEX Versionen an verschiedenen Kameras erzielbaren Abbildungsmaßstäben sowie der im Makrobereich notwendigen Beleuchtungseinrichtungen widmen.

    Licht ist dabei immer ein "Riesenthema" bei der Makrofotografie, denn aufgrund der mit den zunehmenden Abbildungsmaßtäben immer kleiner werdenden Schärfentiefe, spielt hier die Blende zum "Gegensteuern durch starke Abblendung" eine wesentliche Rolle..
    Bei der Nutzung von Objektiven im Makrobereich ist also immer ein "Übermaß" an "Freistellung" vorhanden, aber in den seltensten Fällen der gegenständlichen Fotografie erwünscht, da eher die Tiefenausdehnung des Motivs erfasst werden muss in einer teilweise nur Millimeter- oder deren Bruchteile betragenden Schärfeebene. Prägungen in Geldstücken scharf zu erfassen, wird schon zu einer echten Schwierigkeit bei solchen Maßstäben von 1:2 bis 2:1...

    So nahm ich mir heut abend mal vor, eine kleine Gegenüberstellung von Dingen zu machen, die mich durch meine Neuerwerbung interessierten und hier zu teilen.

    Als Kamera diente die Sony NEX 7...

    An ihr wollte ich zwei Objektive vergleichen um herauszufinden, ob und wie sich das Olympus Lupenobjektiv OM 3.5/38mm im Vergleich zu meinem Leitz Focotar 2.8/40mm schlägt. Davon versprach ich mir Aufklärung über die FRage, ob ich mit wirklich exzellenten Vergrößerungsobjektiven wie dem Leitz Focotar (das ich an meinem VNEX Short Adapter ja auch als "Normalobjektiv" nutzen kann) auch im Makrobereich in die qualitative Nähe der Lupenobjektive kommen kann.

    Um in dem Bereich zu fotografieren, hatte ich mir vor einigen Tagen ein für die Mikroskopie gedachtes, billiges Ringlicht gekauft, dass heute geliefert wurde... nun konnte ich also am VNEX short einen kleinen Vergleich machen.

    Ich stelle erstmal die Konfiguration vor, mit der dieser Vergleich stattfand:

    SONY NEX 7 wurde mit einem Canon EF nach NEX Adapter ausgestattet und ein VNEX short mit einer Canon EF Anschlussplatte versehen... also auf Canon EF Betrieb umgerüstet, um gleich zu klären, wie sich das dann an SLR Kameras von Canon
    verhalten wird.

    Sehr erfreulich ist, dass die heute gelieferte Ringleuchte sich als geradezu ideal für die Benutzung am VNEX herausstellte... ich zeige mal ein Bild, weshalb.

    Name:  ringleuchte.jpg
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Größe:  248,3 KB

    Auf diesem Bild erkennt man auch gleich das an der Kamera montierte und in diesen anstehenden Vergleichen unveränderte Setup aus Licht, Adapter, VNEX short und Leitz Focotar.

    Dieses Ringlicht ist - wie ich mir erhoffte - eine ideale Ergänzung zum jetzigen VNEX KB.... da es sich aufgrund dreier Zentrierschrauben sehr einfach am VNEX Aluminiumkörper befestigen läßt...

    (Hier sieht man, wie der fasst gleiche Innendurchmesser der Ringleuchte über den Aussendurchmesser des VNEX Gehäusese passt)

    Name:  vnex-leuchte1.jpg
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Größe:  71,5 KBName:  vnex-leuchte2.jpg
Hits: 1079
Größe:  73,7 KB
    Kurz festsetzen und "fertig"...

    Diese Leuchte wird am Stromnetz betrieben und hat eine eigene, stufenlose Helligkeitsregelung für die insgesamt 144 ringförmig angeordneten LED's, hier in diesem Bild ist der mit einem Pfeil ausgestattet Regler dafür zu sehen.
    Bitte achtet auch auf den unscharfen Hintergrund, denn das wird gleich das Motiv für die Gegenüberstellung der Objektive in den Bildern sein.

    Name:  hellregler.jpg
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Größe:  35,8 KB

    Es ist eine kleine Holzkiste mit einem VNEX und einem 2 Cent Geldstück in Umrissen zu erkennen.

    Nun zu den Leistungen der beiden Objektive ...

    ----

    In diesem ersten zum Vergleich gezeigten Bild zwischen Focotar 2.8/40mm und Olympus 3.5/38mm beginne ich mal diese Kurzgegenüberstellung mit dem Maximal erreichbaren Abstand bei Vollauszug des VNEX short und dem Focotar um die Szene zu zeigen...

    Name:  Focotar-mass.jpg
Hits: 1101
Größe:  379,3 KB

    Vergleichend der Abbildungsmaßstab, der sich mit dem Olympus 3.5/38mm und dem RMS Wandler ebenfalls bei Vollauszug am VNEX short ergibt...

    Name:  olympus-mass.jpg
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    Das Olympus mit seinen 38mm ist ja nur 2mm in der Brennweite "weniger" als das Leitz Focotar 2.8/40mm Vergrößerungsobjektiv... aber der Abbildungsmaßstab, den das Lupenobjektiv erzeugt, ist deutlich größer... (keine Crops, alles Originalbilder vom vollen Sensorformat)...

    Das war für mich schon die erste interessante Feststellung, dass eigentlich ähnliche Brennweiten aber doch erheblich abweichende Maßstäbe im Makrobereich (in dem ich mich nicht so auskenne) erzeugen können..
    Hier die Maßstäbe nochmal nebeneinander gestellt zur besseren Übersicht
    Name:  oly-vs-focotar-am-VNEX-short.jpg
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Größe:  243,1 KB

    Interessant wird es dann ganz besonders im Bereich der Ausschnittsvergrößerungen...

    In der nachfolgenden Gegenüberstellung habe ich den mit dem Leitz Focotar (oben) erzeugten Bildausschnitt mal ungefähr in der Schrifthöhe so weit angeglichen, dass in etwa ein Schärfevergleich zu dem darunter angeordneten Crop-Bild des Olympus - Objektivs zu sehen ist

    Name:  vergleich-crop-oben-focotar.jpg
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Größe:  536,3 KB

    Der "Spezialist" für diese Dinge, das Olympus Lupenobjektiv, hat in der Ausschnittsgegenüberstellung die Nase logischerweise vorn, aber lange nicht in dem Maße, wie ich es eigentlich erwartet hätte..

    Ich bin sehr überrascht, wie exzellent dieses Leitz Focotar - trotz geringerem Abbildungsmaßstab - mit diesem Spezialisten im Lupenbereich mithalten kann. Es fällt zudem auf, dass das Focotar in Sachen Farben bei gleicher Beleuchtung (die veränderte sich bei dieser GEschichte ja nicht - eine optisch bewertet natürlichere Wiedergabe zeigte, während das Olympus das 2 Cent Stück in den Farben ziemlich kühl abbildete.

    Erstes schnelles Fazit... es muss am VNEX nicht unbedingt ein Lupenobjektiv sein... zumindest nicht im Bereich 1:1 bis 2:1... die Leistungen unserer am VNEX betriebenen 40er und 50er sollten hier vollauf genügen.
    Sobald meine geplante Antriebseinheit fürs Fokusstacking fertig ist, werde ich dann mal in den höheren Abbildungsbereichen mit dieser Kombination "wildern" gehen.

    Diese Ringleuchte hab ich mir besorgt..

    http://www.ebay.de/itm/161125567559

    Die Leuchtkraft reichte aus, um diese gezeigten Aufnahmen an meinem Leitz Tischstativ aus mit Blende 11 bei ISO 400 und 1/250 - an beiden Objektiven gleicherart eingestellt - zu machen.

    Die gleichen Abbildungsmaßstäbe lassen sich natürlich auch ohne den EOS EF Adapter und stattdessen unter Einsatz des 25mm Makrotubus aus dem VNEX an Sony NEX und Fuji X erreichen.

    -----> wird fortgesetzt, mit dem Betrieb der gleichen Randbedingungen aber am VNEX statt dem hier gezeigten Betrieb am VNEX short. also nochmals leicht erhöhten Abbildungsmaßstäben durch die größere Bauform/Höhe des VNEX gegenüber der Kurzversion und dem erhöhten Wendelauszug des VNEX gegenüber der Kurzversion, woraus sich zusammengerechnet nochmals 10mm mehr "Auszug" ergeben.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (31.03.2015 um 10:52 Uhr)
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  2. #2
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    Hallo, Henry,

    ""der Abbildungsmaßstab , den das Lupenobjektiv erzeugt, ist deutlich größer... (keine Crops, alles Originalbilder vom vollen Sensorformat)...

    Das war für mich schon die erste Interessante Feststellung, das eigentlich ähnliche Brennweiten aber doch erheblich abweichende Maßstäbe imm Makrobereich erzeugen können..""

    Wenn ich mich richtig erinnere, da will ich mich aber auch nicht festnageln lassen, dann sind Lupenobjektive Objektive einer gewissen Brennweite, aber noch mit einer ( oder mehreren?) zusätzlich Linse(n) ,oder einem zusätzlichen Okular, irgendwas war da - deswegen wäre dann ein Vergleich der Masstäbe aus meiner Sicht nicht so ganz sportlich :-)

    VG,
    Ritchie

  3. #3
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Genau genommen ist es beim Focotar in der gezeigten Konfiguration so, dass das 18,8mm im Durchmesser betragende 2 Cent Stück den 24x18mm Sensor ausfüllt (wäre es korrekt ausgerichtet worden), bei der Abbildung mit dem Olympus hingegen werden nur etwa 14mm des Münzendurchmessers auf der 18mm hohen Kante des Sensors abgebildet, was wohl gerundet einen ~ Abbildungsmaßstab 1,29 : 1 ergibt...

    Leider läßt mein Tischstativ keine Höhenverstellung zu... deshalb die etwas ungenauen Angaben.

    Von zusätzlichen Elementen bei Lupenobjektiven ist mir nichts bekannt... weiß da jemand mehr?

    LG
    Henry
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  4. #4
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    Hab noch mal in einer Diskussion über Lupenobjektive gestöbert, die ich mal angeregt hatte, und ich glaube, ich kann mich direkt selbst korrigieren.
    Ich hatte scheinbar etwas verwechselt mit einer Relaiskonstruktion, wo 2 Optiken hintereinandergeschaltet werden, zwecks Lupeneffekt bei verbesserter Schärfentiefe.

    Gut, man kann sich den Differenzen des Abbildungsmasstabes ja auch mal mathematisch nähern, schliesslich ist die ganze Optik ja "nur" Mathe und Physik.

    Die gegebene Differenz beträgt an meinem Monitor gemessen ca. 30 Prozent.
    9,5 cm Münze gegen 6,5cm Münze.


    Bei gleichbleibender Bildweite (VNEX) müsste man zur Ermittlung des Abbildungsmasstabes jeweils die Brennweite durch die Bildweite abzüglich der Brennweite , teilen.

    Der Einfachheit halber schrauben wir mal 80mm Bildweite am Adapter zurecht.
    Datt sind dann beim 40mm Objektiv : 40 durch 80-40 (also 40), ergibt genau 1:1.

    Bei 1:1 sind Bildweite und Gegenstandsweite identisch, und zwar jeweils die doppelte Brennweite...

    Beim 38er heisst das dann nach obiger Formel: 38 durch 80-38 (also 42), ergibt rechentechnisch lasche 1:0,9 .

    Das sind keine 30% Vergrösserung, sondern die folgerichtige Verkleinerung, weil ja die Brennweite 38mm kürzer ist als 40 mm.

    Aus der Ferne würde ich daher vermuten, Du hast beim Wechsel der beiden Optiken am Adapter geschraubt (länger) und den Motivabstand verkleinert.
    Bei kurzer Brennweite und im Nahbereich reichen da ja wenige Zentimeter für grosse Veränderungen.
    Oder das 38er hat keine 38mm, was man ja schnell mal überprüfen könnte.

    VG,
    Ritchie
    Geändert von hinnerker (31.03.2015 um 11:43 Uhr)

  5. #5
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Die Rechnerei mit den Abbildungsmaßstäben und den Begrifflichkeiten im Makrobereich war noch nie "mein Ding", tue ich mich - mangels Praxis - auch immer etwas schwer.

    Ich leite mir das immer so her:

    Wenn ich "überschlagsweise" einen 18mm großen Gegenstand auf einer Kantenlänge des Sensors von ebenfalls 18mm (Halbformat) "unterbringe", dann ist das für mich 1:1 (~18:18)

    Wenn ich von dem gleichen Gegenstand auf dem gleichen Sensor aber nur noch 14mm vom Gegenstand abgebildet sehen kann, so ist - in meinem Verständnis das Verhältnis zu errechnen aus 14:18= 0,7777.
    Bildet man den reziprokwert, aus 0,7777 ergibt das gerundet 1,29..

    Der mögliche Abbildungsmaßstabsunterschied beider Objektive zueinander ist also klar... und liegt bei einer 1.3fach vergrößerten Abbildung des Lupenobjektivs gegenüber dem Focotar (was Deinen 30% "mehr" beim Olympus entsprechen sollte)

    Olympus ~ 1,3:1 (Reziprokwert 1,29 gerundet zu 1,3)
    Focotar ~ 1:1

    Das Einzige, was sich hier - korrekter Einwand - durch das Umschrauben der Objektive aus meiner Sicht verändert hat, ist der Abstand zwischen Münze und Sensor... da der Auszug des VNEX ja maximal war... bei beiden Objektiven wurde er jeweils komplett ausgefahren und der Abstand zur Münze variiert, bis sich ein scharfes Bild ergab.

    Ich vermute, das ist dann die Gegenstandsweite... also wie weit ist ein Gegenstand vom Sensor entfernt, um auf ihm ein scharfes Bild zu ergeben ?

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (31.03.2015 um 14:02 Uhr) Grund: Typos korrigiert
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  6. #6
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen

    Der mögliche Abbildungsmaßstabsunterschied beider Objektive zueinander ist also klar.. und liegt bei einer 1.3fach vergrößerten Abbildung..
    Nein.
    Nur weil Dein ermitteltes reziprokes Verhältnis eine 30%ige Masstabsveränderung ergibt, lässt sich daraus nicht auf die masstäbige Abbildung der beiden Brennweiten schliessen, denn Du hast ja entscheidende Parameter verändert - mindestens die Gegenstandsweite.

    Diese definiert den Abstand zwischen Linse und Gegenstand, also Motiv.
    Und wenn dieser Abstand verändert wird, verändert sich zwingend der Masstab.

    Willst Du wissen, wie die Abbildungsmasstäbe zueinander aussehen, muss die Gegenstandsweite nach meinem Verständnis gleich bleiben; fokussieren musst Du dann "hinten", das heisst, der Sensor muss bewegt werden. Du veränderst also nur die Bildweite, sprich den Abstand Sensor/Linse.

    Im Gegenzug , hier auch zum besseren Verständnis, verändert ja man gerade die Gegenstandsweite, wenn man bei unterschiedlichen Brennweiten den gleichen Abbildungsmasstab erreichen will.


    An der Balgenkamera kannst Du wunderbar beobachten, dass sich mit dem Verschieben des Objektivs der Ausschnitt, der Masstab, stark verändert.

    Im Prinzip hast Du das ja an der DSLR auch beobachtet, nur dass Du den Sensor gleich mitverschoben hast.

    Wenn Du aber am Balgen über das Rückteil arbeitest, verändert sich der Ausschnitt nur gering.
    Deswegen wird am Balgen, wenn man beim Einstellen nicht irre werden will, nach grober Näherung mit der gesamten Kamera, also über die Gegenstandsweite, der grobe Masstab Masstab festgelegt, vorn mit dem Objektiv präzisiert, und hinten (Sensor/Film) wird die Schärfe nachgezogen.

    Tatsächlich ist es gerade bei Makro sinnvoll, sich das vorher kurz auszurechnen, wenn man einen definierten Masstab erreichen will.
    Hier geht es ja nur noch um Millimeterchen...
    Brauch ich i.d.R. nicht, mach ich daher auch nicht. Aber man kann...

    Alles Gesagte müsste sich mit dem VNEX nachvollziehen lassen, der ist ja auch nichts anderes als ein (Metall)-Balgen.

    Bei Nahaufnahmen ist man mit der Linse, und dazu noch mit einer kurzen Brennweite, dichte dran am Motiv. Kleine Veränderungen haben hier grosse Wirkung.

    Bei 1:1 ist der Abstand Sensor /Linse und der Abstand Linse/Motiv identisch und entspricht, formatunabhängig und bei normalen Objektiven, immer der doppelten Brennweite. Bei 40mm BW dann also jeweils 80mm Abstand.

    Bei 2:1 würde man schon 2 plus 1 Brennweite, also 3 Brennweiten Bildweite haben, aber nur noch 1 plus 1/2 Brennweiten, also 1,5 BW Gegenstandsweite. Also nur noch 60mm von der Linse zum Motiv.

    Bei Deinem 40 mm Objektiv ergibt somit bereits ein 20mm kürzerer Motivabstand eine Verdopplung des Masstabs in der Vergrösserung!

    Jetzt wird klar, warum das Fokussieren vornerum den Masstab zwangsläufig stärker verändern muss als, wie errechnet, 2 lusche mm Brennweitendifferenz.
    Diese 2 mm kommen natürlich noch "erschwerend" hinzu.

    Um das jetzt noch mal zu überprüfen, ermittle ich mal den Abbildungsmasstab beider Optiken über eine feststehende Gegenstandsweite.

    Hierzu teilt man die Gegenstandsweite durch die Brennweite,
    abzüglich 1.


    Wir wollen ja ca. 1:1 rausbekommen, also setzen wir 80mm Abstand zum Motiv als gegeben, denn bei 1:1 entspricht die Gegenstandsweite der doppelten Brennweite.

    80mm : 40mm sind 2; minus 1 sind 1. Masstab also 1:1...
    80mm : 38mm sind 2,1; minus 1 sind 1,1. Masstab also 1:1,1

    Du siehst, 30% kommen da nicht bei rum, wenn ich von 40mm auf 38mm Brennweite ausweiche, ich erlaube mir daher, unter der noch nicht geprüften Vorraussetzung, dass beide Optiken ihre Nennbrennweite haben, Deine obige Ausage zu entkräften :-).

    VG,
    Ritchie

  7. #7
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Richard Deschain Beitrag anzeigen
    Nein.
    Nur weil Dein ermitteltes reziprokes Verhältnis eine 30%ige Masstabsveränderung ergibt, lässt sich daraus nicht auf die masstäbige Abbildung der beiden Brennweiten schliessen, denn Du hast ja entscheidende Parameter verändert - mindestens die Gegenstandsweite.

    Diese definiert den Abstand zwischen Linse und Gegenstand, also Motiv.
    Und wenn dieser Abstand verändert wird, verändert sich zwingend der Masstab.

    Willst Du wissen, wie die Abbildungsmasstäbe zueinander aussehen, muss die Gegenstandsweite nach meinem Verständnis gleich bleiben; fokussieren musst Du dann "hinten", das heisst, der Sensor muss bewegt werden. Du veränderst also nur die Bildweite, sprich den Abstand Sensor/Linse.

    Im Gegenzug , hier auch zum besseren Verständnis, verändert ja man gerade die Gegenstandsweite, wenn man bei unterschiedlichen Brennweiten den gleichen Abbildungsmasstab erreichen will.
    Aber das war hier ja nicht die Frage, die es zu klären galt... geht ja nihct um die Erreichung eines gleichen Abbildungsmaßstabs, sondern darum zu sehen, wie sich die Objektive bei maximalem Auszug des VNEX verhalten und dies gegenüber zu stellen.

    Wenn ich sehen will, welcher Abbildungs - Maßstab sich bei beiden Objektiven einstellt, wenn ich bei maximalem Auszug der Fokussierungseinheit die Schärfeebene nur noch durch die Abstandsveränderung zum GEgenstand korrekt einstellen kann... mithin mit beiden Linsen bei Vollauszug ein scharfes Bild erreichen will, dann ergibt sich eben das genannte Verhältnis der Objektive zueinander, denn weiteres Fokussieren ist über den maximalen Auszug des VNEX nicht möglich, sondern erfordert dann weitere Maßnahmen... Du setzt aber hier den Versuch voraus, gleiche Maßstäbe zu erzeugen... und das war nicht der Sinn dieser GEgenüberstellung.

    Das Verhältnis der Abbildungsmaßstäbe der Objektive zueinander an der gleichen Fokussiereinheit und gleichem Sensor zu ermitteln wenn die Fokussierbarkeitsgrenze über den Balgen oder VNEX Auszug erreicht ist - geht eben nur über die Abstandsvariation um dann überhaupt noch scharfstellen zu können.
    Es ist also der Abbildungsmaßstab, wo bei maximalem Auszug des Balgens/VNEX short nur noch durch durch die Veränderung des Abstands überhaupt sich ein scharfes Bild des Gegenstands auf dem Sensor erzeugen läßt... mithin ein Ausloten an den erreichbaren Grenzen und den erzielbaren Maßstäben einer gegebenen Konstellation.


    An der Balgenkamera kannst Du wunderbar beobachten, dass sich mit dem Verschieben des Objektivs der Ausschnitt, der Masstab, stark verändert.

    Im Prinzip hast Du das ja an der DSLR auch beobachtet, nur dass Du den Sensor gleich mitverschoben hast.
    Was am maximalen Auszug der Fokussiereinheit auch nicht anders geht ! Nur dadurch ergibt sich auf dem Sensor eine scharfe Abbildung mit einer bestimmten Größe auf dem Sensor, eben auch wegen der unterschiedlichen Brennweite der beiden Objektive.. und das kann man sehr wohl so berechnen..

    Wenn Du aber am Balgen über das Rückteil arbeitest, verändert sich der Ausschnitt nur gering.
    Balgen, Rückteil... wovon sprichst Du? Was meinst Du hier mit Rückteil an einem Balgen oder dem VNEX?

    Deswegen wird am Balgen, wenn man beim Einstellen nicht irre werden will, nach grober Näherung mit der gesamten Kamera, also über die Gegenstandsweite, der grobe Masstab Masstab festgelegt, vorn mit dem Objektiv präzisiert, und hinten (Sensor/Film) wird die Schärfe nachgezogen.

    Tatsächlich ist es gerade bei Makro sinnvoll, sich das vorher kurz auszurechnen, wenn man einen definierten Masstab erreichen will.
    Hier geht es ja nur noch um Millimeterchen...
    Brauch ich i.d.R. nicht, mach ich daher auch nicht. Aber man kann...

    Alles Gesagte müsste sich mit dem VNEX nachvollziehen lassen, der ist ja auch nichts anderes als ein (Metall)-Balgen.

    Bei Nahaufnahmen ist man mit der Linse, und dazu noch mit einer kurzen Brennweite, dichte dran am Motiv. Kleine Veränderungen haben hier grosse Wirkung.

    Bei 1:1 ist der Abstand Sensor /Linse und der Abstand Linse/Motiv identisch und entspricht, formatunabhängig und bei normalen Objektiven, immer der doppelten Brennweite. Bei 40mm BW dann also jeweils 80mm Abstand.

    Bei 2:1 würde man schon 2 plus 1 Brennweite, also 3 Brennweiten Bildweite haben, aber nur noch 1 plus 1/2 Brennweiten, also 1,5 BW Gegenstandsweite. Also nur noch 60mm von der Linse zum Motiv.

    Bei Deinem 40 mm Objektiv ergibt somit bereits ein 20mm kürzerer Motivabstand eine Verdopplung des Masstabs in der Vergrösserung!

    Jetzt wird klar, warum das Fokussieren vornerum den Masstab zwangsläufig stärker verändern muss als, wie errechnet, 2 lusche mm Brennweitendifferenz.
    Diese 2 mm kommen natürlich noch "erschwerend" hinzu.

    Um das jetzt noch mal zu überprüfen, ermittle ich mal den Abbildungsmasstab beider Optiken über eine feststehende Gegenstandsweite.

    Hierzu teilt man die Gegenstandsweite durch die Brennweite,
    abzüglich 1.


    Wir wollen ja ca. 1:1 rausbekommen, also setzen wir 80mm Abstand zum Motiv als gegeben, denn bei 1:1 entspricht die Gegenstandsweite der doppelten Brennweite.

    80mm : 40mm sind 2; minus 1 sind 1. Masstab also 1:1...
    80mm : 38mm sind 2,1; minus 1 sind 1,1. Masstab also 1:1,1


    Du siehst, 30% kommen da nicht bei rum, wenn ich von 40mm auf 38mm Brennweite ausweiche, ich erlaube mir daher , Deine obige Ausage zu entkräften :-).

    VG,
    Ritchie
    Sorry, aber das ist mir ne Ecke zu hoch und zu theoretisch... verstehe ich so erstmal nicht und wenn Du einen Balgen auf maximalen Auszug bringst, wirst Du - wenn das Objektiv nicht noch eine eigene Fokussierung hat, nur mit Abstandsvariation weiter kommen um ein scharfes Bild auf dem Sensor zu erzeugen... !!

    Hier ging es vor allem doch gar nicht darum, einen bestimmten Maßstab im Vorfeld festzulegen und über alle möglichen Abstände eine "Gleichmachung" zu erreichen, sondern lediglich herauszufinden, wie groß die Abbildung auf einem gegebenen Sensor am Endanschlag der Fokussiereinheit (Metallbalgen-Vollauszug) mal mit dem einen, mal mit dem anderen Objektiv ausfällt.

    Du machst da im Moment grad einen Crashkurs Maßstabsberechnungen an Großbildkameras draus, wie es mir scheint.

    Um es deutlicher zu sagen... diese Objektive haben allesamt keine eigene Fokussierung... deshalb sind sie am "Metallbalgen"... meinem VNEX short. Dieses ist auf maximalem Auszug eingestellt... mehr geht nicht... niente, nada, nix mehr.
    Dann wird mal das eine Objektiv im Abstand zum zu fotografierenden Gegenstand ausgerichtet, ein scharfes Bild ergibt...
    Dann kommt der Objektivwechsel... mit den gleichen Bedingungen... max. Auszug, Abstandsveränderung, bis sich ein scharfes Bild ergibt.
    Dann kann ich rechnerisch ermitteln, wie groß die Münze mit dem einen und wie groß die Münze mit dem anderen Objektiv abgebildet wird. Genau das ist hier geschehen.

    Im Falle des Focotars ergibt sich auf einem 18mm Sensor eine scharfe Abbildung eines 18mm Gegenstands, damit von 1:1 auf dem Sensor... ich hätte es auch mit einem Lineal machen können und 18mm Teilungen auf dem 18mm Sensor /an der kurzen Kante) gehabt !
    Im Falle des Olympus habe ich auf einem 18mm Sensor einen 14mm betragenden Teil des 18mm Münzdurchmessers abgebildet ermittelt. Wieder auf die mm Teilung eines Lineals würde dies 14 mm-Teilungen bedeuteten, mithin oberhalb von 1:1 liegen, nämlich bei dem ermittelten Reziprokwert von 1,285... also 1,29 zur Sensorstrecke von 18mm, die ja gleich 1 gesetzt wird.

    Maßstab für mich deshalb nach wie vor 1,29:1....

    Das von Dir angegebene Verhältnis von 1:1,1 wäre auf dem Sensor ein Maßstab unterhalb der 1:1 Darstellung... zumindest nach meinem Verständnis.

    Denn 2:1 bedeutet für mich doppelte Abbildungsgröße des eigentlichen Objekts... (Objekt wir also bei gegebener Kantenlänge des Sensors nur zu einem Teil gezeigt... aufs Lineal bezogen wären dann 9 mm-Teilungen auf dem 18mm Sensor zu sehen)
    1:1 bedeutet, Gegenstand ist gleich groß auf dem Sensor abgebildet (also 18mm Objekt nimmt 18mm des Sensors ein)
    1:2 bedeutet für mich, das Objekt wird mit der Hälfte seiner Originalgröße auf dem 18mm Sensor abgebildet... mithin aufs Lineal bezogen, würden sich 36 Teilstriche auf 18mm "tummeln"...

    Wenn Du also von einem Verhältnis von 1:1,1 sprichst beim Olympus, wäre das ein Verhältnis von unter der Abbildung in Normalgröße der Münze... was hier aber defacto nicht der Fall ist, sondern die Aufnahme mit dem Olympus zeigt - wieder auf Linealteilungen bezogen, 14 Teilstriche auf einem 18mm Sensor (kurze Kante)...

    Deshalb kann ich Deine Ausführungen irgendwie nicht so recht verstehen... Es müsste wenn dann schon erstmal - vorbehaltlich der Richtigkeit Deiner von mir nicht verstandenen Rechnung und gemachten Ausführungen - das Olympus mit einem
    Abbildungsmaßstab von

    1,1:1 (statt deiner IMHO falschen Angabe von 1:1,1) angegeben werden, eben schon weil der Abbildungsmaßstab in den gezeigten Bildern höher als 1:1 ist und demzufolge der Wert 1,1 auf der linken Seite des Verhältnis (und nicht wie weiter oben von Dir auf der rechten Seite der Verhältniszahlen angegeben wurde) !

    Es bleibt für mich dabei, dass das Focotar am max. Auszug des VNEX short (über einen Canon EF auf NEX Adapter) am Halbformatsensor der NEX 7 einen Maßstab von 1:1 erzeugen kann. 18mm der Münze werden auf der kurzen Kante des Sensors voll abgebildet.

    Das Olympus erzeugt mit der gleichen Konfiguration wie oben geschildert einen Abbildunsmaßstab von 1,29:1 also ungefähr 1,3:1
    (1,1 : 1 nach Ritchis Rechnung).

    ABer vielleicht kann jemand das nochmal genauestens erklären...

    Just my 2 Cents...

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (01.04.2015 um 09:45 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  8. #8
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Mir dreht sich alles
    Liebe Grüße

    Bernhard
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  9. #9
    Hardcore-Poster Avatar von dorfaue
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    Hallo, Bernhard.
    Du nutzt ja jetzt ein tolles Portrait, konzentriert auf das wesentliche und nur echt mit der "Flüsterkamera"...
    Das ist selbst unter uns Verrückten ein Alleinstellungsmerkmal...

    Gruß

    Lutz

    (sorry für OT)

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", dorfaue :


  11. #10
    Spitzenkommentierer Avatar von GoldMark
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    Zitat Zitat von dorfaue Beitrag anzeigen
    Hallo, Bernhard.
    Du nutzt ja jetzt ein tolles Portrait, konzentriert auf das wesentliche und nur echt mit der "Flüsterkamera"...
    Das ist selbst unter uns Verrückten ein Alleinstellungsmerkmal...
    Hallo Lutz,

    die muss ich dann auf jeden Fall zu einem Forumstreffen als Erkennungszeichen mitbringen. Dann erkennt mich jeder sofort wieder
    Liebe Grüße

    Bernhard
    https://deramateurphotograph.de/

  12. Folgender Benutzer sagt "Danke", GoldMark :


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