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Thema: Edixagon 1:2.0 50 mm

  1. #11
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    Standard Alter Thread - neu zu beleben? Edixagon Rodenstock, Zeiss oder Schneider Kreuznach?

    Vorab: Die Ähnlichkeit des Edixagon mit dem Mamiya ist verblüffend. Eigentlich könnte man hier Schluss machen (habt Ihr ja auch).

    Habe die letzten Tage fleißig recherchiert, nachdem ich in Kleinanzeigen ein Angebot gesehen hatte. Gestern hatte ich auch die Gelegenheit, das Edixagon in einem Konvolut zu kaufen. Ich hatte es in einem Wust wilder Fotos des Angebots identifiziert und war nun neugierig, was es mit dem Hype auf sich hat.

    Kaufgegenstand: Eine Edixa C 3000, nahezu unbenutzt. Ein Edixagon mit beiden Verschlusskappen (dazu gleich mehr). Ein Soligor 35 mm 2.8 (nach separater Recherche von Tokina gebaut) mit beiden (Original-) Verschlusskappen sowie ein Chinon-Zoom 85 - 210 mm 4.5 mit beiden (Original-) Verschlusskappen.

    Erste Verunsicherung: Das ganze Ensemble ist verdächtig neuwertig. Man sieht keinerlei Gebrauchsspuren. (Mindestens) zwei der Objektive sind mit Original-Kappen versehen. Unübersehbar. Das Exagon hat zwei zusammenpassende Verschlusskappen von...Schneider Kreuznach... Kann natürlich Zufall sein, da es sich um das Kit-Objektiv handelte, könnte der Mann im Fotoladen dem ambitionierten Hobbyfotografen einfach mal einen Satz mitgegeben haben. Auch die sind übrigens nagelneu.

    Zweite Verunsicherung. Habe hier ein Porst Color-Reflex Auto 1:1,7 F= 50mm mit chromfarbenem Fokusauszug. Habs vor etwa einem Jahr geschenkt bekommen. Auf meiner A7RII hatte es sich aber als derart bildwuchtig gezeigt (3D, Bokeh, Schärfe), dass ich seinerzeit recherchiert hatte und im Internet ein baugleiches Objektiv Yashinon 1.7 50 mm gefunden habe. Bis auf den chromfarbenen Fokusauszug eine 1:1 Kopie.

    Nun bin ich wieder über das Porst gestolpert und habe es neben das Edixagon gelegt und festgestellt, dass es in einigen Belangen eine ähnlich hohe und frappierende Ähnlichkeit zum Edixagon aufweist, wie das Mamiya. Mamiya (das ich leider nur aus dem Internet kenne) und das Porst/Yashinon nebeneinander dürften ebenfalls einige weitere Übereinstimmungen haben.

    Porst und Edixagon: Ansicht Hinterlinse, Ansicht Frontring, Beschriftung sehr ähnlich. Riffelung des Fokusrings. Farbe auf den schwarzen Flächen. Selbst die Vergütung scheint identisch und schillert in derselben braungelben Farbe. Dummerweise ist auch der A/M-Schalter der Blende identisch positioniert, so dass man ihn im Eifer des Gefechts schon mal umschaltet, wenn man die Blende verstellt. Gewöhnungssache.

    Der Nierentest:

    Mir war gestern Abend bereits bei der ersten Begutachtung des Funds aufgefallen, dass das Edixagon sehr charakteristische Flares hat. Einen schillernden Ring sowie Linsenreflexe, die in einer speziellen Farbe auftauchen und nicht unbedingt bunt schillern, wie bei den meisten anderen Objektiven. Ich hatte gestern abend bereits mit Bildern im Internet verglichen, die dieselben Reflexe beim Mamiya Sekor 50/2 zeigen.
    Das Porst (Yashica) weist dieselben Reflexe mit denselben Farben auf. Etwas andere Geometrie der Linsenreflexe (da 1.7er), aber so ähnlich, dass es kein Zufall sein kann.

    Nun liest man durchaus im Internet, dass Mamiya Objektive u.a. auch für Yashica gebaut hat. Aber da steht durchaus noch mehr. Es gab zahlreiche Verbindungen von deutschen Linsenherstellern mit japanischen Unternehmen. Weiterlesen iin Google (ich darf hier leider noch keinen Link einfügen Keywords: tomioka zeiss mamiya (Hoffe, ich gehe dafür straffrei aus ;-))

    These, so könnte natürlich ein Strumpf draus werden: Ein deutscher Hersteller (Zeiss, Schneider ?) hat nach seiner Rechnung Objektive in Japan produzieren lassen und dann an Wirgin zugeliefert. Daher auch weder "Made in Germany" noch "Made in Japan"? Nicht ganz abwegig, meine ich.

    Das Objektiv ist übrigens eine Wucht. Offenblende ist es durchaus scharf (Mikrokontrast). Auch in den Ecken hat es bereits mehr Zeichnung als Dutzende andere Festbrennweiten in dem Bereich (auch die mit lauten Namen), die ich getestet habe. Und bereits kaum Koma. Die gewisse Weichheit ist eher positiv zu bewerten und kommt m.E. aus Überstrahlungen. Wäre es ein Leica-Objektiv würden jetzt alle "L-Glow" seufzen. Ich würde eher sagen, es erweitert damit seinen Einsatzbereich. Nur scharf ist ja auch langweilig.

    Bereits leicht abgeblendet auf 2.8, erst recht bei 4.0 ist es rattenscharf, auch bei 42 MP.

    Haptisch ist es gut, bis auf den Blendenschalter. Fokus ist TOP. Die Schärfe springt.

    Optisch finde ich, ist es ein echter Hingucker mit seinem fast schon minimalistischen, modernen Design und dem hellen Aluminiumfinish gegenüber den anderen (insbesondere deutschen) Objektiven derselben Zeit (etwa 1966/67). An der A7RII macht es jedenfalls einen schlanken Fuß.

    Und vielleicht steckt ja doch etwas von deutschen Herstellern darin. Die Japaner und Chinesen werden schon wissen, warum ihr Begehren so groß ist...;-)

    Falls jemand Bilder möchte, kann ich welche liefern. Heute schaffe ich das leider nicht mehr.
    VG
    Manni

  2. 4 Benutzer sagen "Danke", Manfred08/15 :


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