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Thema: Carl Zeiss Jena Flektogon 2.8/35 (Rautenfokusring, M42) - Reparatur, Zerlegung

  1. #1
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    Standard Carl Zeiss Jena Flektogon 2.8/35 (Rautenfokusring, M42) - Reparatur, Zerlegung

    Überraschend für mich bei diesem Flektogon ist, dass der Fokus bis 18cm Nahgrenze geht (Bild 2). Auch hier, wie bei vielen der alten CZJ: Fokusschmierung eingetrocknet, teils sehr schwergängig, teils klapprig. Dazu etwas Beschlag auf den innenliegenden Linsen.

    Bild 1, 2, 3:
    Name:  P1170168 (Andere).JPG
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Größe:  61,2 KB Name:  P1170169 (Andere).JPG
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Größe:  63,9 KB Name:  P1170170 (Andere).JPG
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Größe:  67,5 KB

    Zerlegeung Fokus:

    Die äußere hintere Abdeckung kann mit durchaus viel Kraft einfach abgeschraubt werden.

    Darunter liegt die Mechanik der Auto-blende und des Tiefenschärfe-Kontroll-Drückers (Bild 4). Den beweglichen Ring kann man einfach abnehmen und dabei vorsichtig die Rückstellfeder aushängen.

    Bild 4:
    Name:  P1170171 (Andere).JPG
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    Nun kommen vier Schlitzschrauben die gelöst werden. Die Abdeckung kann einfach abgenommen werden. Dabei allerdings die vier Messing-Unterlegschreiben nicht verlieren.

    Auch der Blendenring kann jetzt weg. Hier den kleinen Raststift nicht verlieren.

    Dann außen am Ring der Fokusbeschriftung zw. 22cm und 25cm die Fokusanschlagschraube lösen.

    Die zwei Geradeführungen weg (Bild 5, rot). Blenden-Schließ-Feder aushängen (Bild 5, grün), silberne Blendenhebelmechanik mit zwei Schrauben lösen (Bild 5, gelb). Die kann vorsichtig ausgeführt werden wenn auf unendlich, bzw. darüber hinwaus gedreht wird (was wegen der fehlenden Blendenanschlagschraube möglich ist).

    Bild 5:
    Name:  P1170172 (Andere)-ed.jpg
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    Jetzt kann das Feingewinde abgeschraubt werden. Zwecks späterer Passung: Bei mir kann man es über unendlich noch bis ca. 0,22m festdrehen bis zum endgültigen Anschlag. Ausschrauben sind 8 1/4 Umdrehungen.

    Das Fokusgewinde dreht nach hinten aus. Ausrastposition markieren. Achtung: Das innere Außengewinde ist nur 7mm hoch wie Bild 6 zeigt, fädelt also schnell aus.

    Bild 6:
    Name:  P1170173 (Andere).JPG
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    Zusammenbau Fokus:

    Generell Zusammenbau in umgekehrter Reihenfolge, allerdings:

    Beim Einbau der Blendenhebelmechanik drauf achten, dass der schwarze Ring in die Fassung einfädelt (Bild 7, rot) und natürlich, dass der Hebel in die Aufnahme der Lamellenführung greift (Bild 7, grün). Schließlich noch darauf achten, dass das ganze Teil so festgeschraubt wird, dass die Blende auch passend schließt.

    Auch darauf achten, dass man die Feder der Blendenschließung richtig an dem kleinen Loch (Bild 7, gelb) und nicht an dem Hebel einhängt.

    Bild 7:
    Name:  P1170175 (Andere)-ed.jpg
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    Am Schluß darauf achten, dass beim Auflegen des Blendenstellringes beide Mitnehmerhaken richtig liegen und die Feder natürlich wieder eingehakt werden muss.


    Linsen:
    Schon fast klassisch. Für die vorderen Linsen gravierten Ring ausschrauben dann kann die ganze vordere Linsengruppe entnommen werden. An die mittlere kommt man von vorne.
    Die hinteren Linsen mit Spannschlüssel von hinten. Der äußere Ring löst das ganze Element, der innere die letzte Linse. An die davor kommt man durch ausschrauben des ganzen Elements.

    Viel Muße beim reinigen,
    Marcus
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  2. #2
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    Standard

    Ich habe die Exa Version des Objektivs. Diese ist hinten anders zu öffnen. Das habe ich hinbekommen. Auch die hintere Linse konnte ich entfernen. Der Ring um die Linsensuppe zu lösen dreht jedoch einfach durch :( kannst du bitte eine Aufnahme machen wie du sie gelößt hast oder mir eventuell einen Geheimtipp geben? Für einen Tipp mit was sich der Gravurring lösen lässt bin ich auch zu haben da er verdammt fest sitzt. Hoffentlich kannst du mir helfen.

    Danke schon mal für das gezeigte

    Grüße Bastian

  3. #3
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    Klar, dass sich in der LinsenSuppe alles dreht :-)

    Habe das Objektiv leider nicht mehr. Mal schauen, was mein Gedächtnis mir weiterhilft.

    Wenn ich Dich richtig verstehe, dann dreht sich die ganze hintere Linsengruppe. Ja die ist selbst nicht geschraubt, die ist drehbar, wird allerdings von einem geschraubten Ring gehalten. Ist da noch ein Ring weiter aussen den Du lösen kannst?
    Um die hintere Linse zu lösen hast Du wohl den roten Ring in Bild 1 gelöst. Jetzt versuchst Du den grünen Ring zu lösen - und der geht durch. Du solltest den gelben Ring lösen müssen.

    Bild 1:
    Name:  Linsen-Hinten.ed.png
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    Um Gravurringe zu lösen, nehmen die meisten Gummipfropfen - gibt es auch in verschiedenen Durchmessern zu kaufen, oder Waschbecken-Abfluß-Stopfen.

    Ich nehme, gerade bei der Größe von Gravurring einen M42 Objektivrückdeckel auf den ich nach links umgeschlagenes Gaffer-Tape klebe. Der passt dann genau in den Ring und klebt dann daran. Birgt allerdings ein bischen die Gefahr, dass Du beim ablösen Teile der weissen Farbe aus den Gravierungen ziehst. Bild 2 zeigt die Variante, wobei ich hier jetzt aussenrum keinen Tesafilm geklebt habe, womit es aussen einfach nochmal runder wird.

    Bild 2:
    Name:  P1190044.JPG
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    Die Hardcore Variante findest Du dann hier, wenn gar nichts geht:
    http://www.digicamclub.de/showthread.php?t=19526

    Hoffe, die Infos helfen Dir!

    Viele Grüße,
    Marcus
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  4. 3 Benutzer sagen "Danke", kleinkamerabenutzer :


  5. #4
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    Zitat Zitat von kleinkamerabenutzer Beitrag anzeigen
    Um die hintere Linse zu lösen hast Du wohl den roten Ring in Bild 1 gelöst. Jetzt versuchst Du den grünen Ring zu lösen - und der geht durch. Du solltest den gelben Ring lösen müssen.

    Bild 1:
    Name:  Linsen-Hinten.ed.png
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    Ihr wisst aber schon das durch verstellen des Mitteren Ringes und des Innentubus zueinander, sich die Zentrierung des Objektives ändert !?


    Man sollte doch schon wissen ,was man da tut.
    Wenn man nicht die optische Leistung des Objektives vollkommen ruinieren will darf man AUF KEINEN FALL die hintere Konstruktion ändern!

  6. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bastl :


  7. #5
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    Guten Morgen!

    Zitat Zitat von Bastl Beitrag anzeigen
    Ihr wisst aber schon das durch verstellen des Mitteren Ringes und des Innentubus zueinander, sich die Zentrierung des Objektives ändert !?
    Ich bin nicht sicher ob ich Dich richtig verstehe.

    Meinst Du, dass die hintere Baugruppe, also das Teil mit den hinteren Linsen welches von dem gelben Ring festgehalten wird, nicht gedreht werden darf?
    Mögliche Gründe dafür wären, dass die Linse(n) nicht rotationssymmetrisch sind, oder dass die Auflage nicht exakt senkrecht zur Objektivachse liegt, damit durch verdrehen die hintere Gruppe justiert werden kann.

    Oder meinst Du, dass die hintere Gruppe seitlich verschoben werden kann, da sie etwas Spiel innerhalb des Innentubus und des gelben Rings hat, also innerhalb des gelben Rings ein bischen hin und her geschoben werden kann?

    Ich würde eher letzteres annehmen...

    Oder bin ich immer noch daneben?

    Viele Grüße,
    Marcus
    Geändert von kleinkamerabenutzer (27.11.2014 um 09:24 Uhr) Grund: Typos
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  8. #6
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    Standard Dezentrierung verhindern

    Hi!

    Nachdem Bastl leider nicht geantwortet hat, habe ich mir die Sache selbst nochmal angeschaut (allerdings nicht an dem o.g. Flektogon, sondern an einem Zebra Flektogon 2.8/35).

    Es ist so, dass sich tatsächlich die Zentrierung der hinteren Linsengruppe ändern kann, auch wenn man kein Spiel feststellen kann.
    Wenn man den äußeren gelb markierten Ring auf dem oberen Bild in Posting 3 löst kann man die ganze hintere Linsengruppe drehen - klar soweit - kein Spiel, also auch keine Änderung der Zentrierung. Moment!

    Der hier eingebaute Trick ist, dass die Fassung der hinteren Linsengruppe nicht zentrisch aufgebaut ist. Die Fassung in dem Fall ist ein silberner Ring (Bild 1, grün) der auf die hintere Linsengruppe aufgesteckt ist.

    Bild 1:
    Name:  P1210893 (Andere).JPG
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Größe:  69,2 KB

    Dieser Ring im Detail in Bild 2:
    Name:  P1210894 (Andere).JPG
Hits: 2133
Größe:  89,1 KB

    Je nachdem, wie die hintere Linsengruppe im Objektiv liegt, ist sie also versetzt.

    Also vor dem Zerlegen:
    1. Die Einbaulage der hinteren Linsengruppe gegen die Fassung anzeichnen!
    2. Die Einbaulage des silbernen Rings gegen die hintere Linsengruppe anzeichnen!

    Gut, dass ich das von Haus aus immer mache. So habe ich wohl die Zentrierung des o.g. Flektogons erhalten...

    Viele Grüße,
    Marcus
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  9. 6 Benutzer sagen "Danke", kleinkamerabenutzer :


  10. #7
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    Standard

    genauso ist es, dann hab ich den post wohl übersehen.
    nach dem gleichen prinzip werden auch ferngläser von zeiss zentriert, hier ist es aber noch ein ganzes stück komplexer, da die zentrierung nicht nur untereinander sondern auch mit dem prismenausgleich im inneren (ein dünnes kupferblechstück) übereinstimmen muss. deswegen sollte man auch niemals bastel-ferngläser kaufen.

    die zentrierung über einen konusring erfolgt bei vielen alten fotoobjektiven. bei dem 20mm flektogons beispielsweise kommt aber noch eine zusätzliche zentrierung hinzu die den abstand von austritts zu eintrittslinse verändert.

  11. Folgender Benutzer sagt "Danke", Bastl :


  12. #8
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    Hi Bastl!

    Danke der Vertiefung!


    Oh - das Flektogon 4/20. Dem steht auch noch ein Fokus reinigen und schmieren bevor. Kannst Du mir da vllt. ein paar Tips geben, wie ich da an den Fokus rankomme? Bisher hab ich noch keinen Einstieg gefunden...

    Vllt. in einem eignen dedizierten Thema. Den Rest kann ich dann auch nachtragen.


    Viele Grüße,
    Marcus
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  13. #9
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    Standard

    es gibt unterschiedliche ausführungen. die "leder" Version und auch die Nobbenversion haben nur einen blechring/ blechtubus hinten drauf, den man abschrauben kann.
    nur die zebra version hatte schrauben, und die neuen 2,8er.
    ich meine mich zu erinnern, das man auch den kompletten hinteren teil entfernen konnte, ohne die zentrierung zu lösen, und so an die blende kam. aber nicht alle 20er waren gleich aufgebaut. hab leider keine fotos damals gemacht.
    Geändert von Bastl (02.02.2015 um 15:43 Uhr)

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