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Thema: The Return of "Meyer-Optik"

  1. #441
    Ist oft mit dabei Avatar von Gustav
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    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen
    Ich finde es wirklich überraschend warum ausgerechnet der Name Meyer-Görlitz solche Emotionen hochkochen lässt. Um das noch mal in aller Deutlichkeit klarzustellen: Ich habe mich mit meinem Beitrag in keiner Weise auf die Objektive bezogen, die unter diesem Namen heute verkauft werden - das steht mir auch gar nicht zu, da ich sie bis auf einen einzigen kurzen Test mit einem einzigen Exemplar nie vor der Kamera hatte - sondern ausschließlich auf das Marketing und das Grundprinzip, mit dem viele Luxusartikel heutzutage an die Kunden gebracht werden.

    Es ist nun mal so, dass es bei fast allen Konsumgütern eine ganz ähnliche Verteilung der Marktteilnehmer gibt. Man kann diese Segmente bezeichnen als: Billigware, Standardware, hochwertige Ware, Hightech und Luxuswaren. Der Unterschied zwischen den letzten drei Segmenten wird immer wieder übersehen, aber er ist ist nichtsdestotrotz da:


    • Hochwertige Ware zeichnet sich dadurch aus, dass sie technisch und qualitativ deutlich über dem Durchschnitt liegt, aber immer noch einem erheblichen Wettbewerb unterliegt und dadurch preislich hart kalkuliert und in den Produktionsprozessen auf Effizienz getrimmt sein muss, um auf dem Markt zu bestehen. Bei Objektiven wären typische Beispiele die "L"-Linie bei Canon oder andere hochwertige Serien mit ED-Gläsern von diversen Massenherstellern.
    • Hightech zeichnet sich dadurch aus, dass über technische Alleinstellungsmerkmale der Wettbewerbsaspekt praktisch ausgeschaltet wird. Der Preis kann dann utopisch sein, denn für jemanden, der genau diese Leistung benötigt, gibt es keine Alternative. Beispiel für Objektive wären da vielleicht gewisse Voigtländer-Optiken für Spezialkameras, Großformat, etc. oder so etwas wie die UV-Objektive von Coastal Optics.
    • Luxuswaren sind dagegen Produkte, die extrem hohe Preise dadurch erzielen, dass sie ein Image, ein Lebensgefühl oder einen Stil ansprechen. Darin besteht dann das Alleinstellungsmerkmal, das den preislichen Wettbewerb außer Kraft setzt. Wer das Image eines Ferrari will, wird keinen halb so teuren und technisch gleichwertigen Toyota-Sportwagen kaufen. Als technische Basis genügt für Luxusartikel in der Regel das gleiche Niveau wie bei der hochwertigen Ware, vielleicht mit dem ein oder anderen Gimmick gewürzt, der in der Praxis aber meist keine Rolle spielt. Entscheidend ist die Marketing-Story. Beispiele dafür sind meiner Meinung nach viele der modernen Leica-Kameras (welcher Profi-Fotograf würde so etwas benutzen?) und eben auch so etwas wie MOG. Oder behauptet jemand ernsthaft, dass ein "MOG Lydith 3.5/30mm" für 1599€ in Sachen optischer Leistung, Haptik und Fertigungsqualität, sagen wir mal, einem modernen Zeiss Biogon T* 2.8/28 für etwa den halben Preis deutlich überlegen ist?


    Es hat ja jeder das Recht, sich aus einem der genannten Segmente das auszusuchen, was ihm persönlich zusagt. Aber ich habe auch das Recht, zu benennen was meiner Meinung nach in welche Kategorie gehört. Und ich darf auch diejenigen belächeln (nicht beleidigen), die im "Luxussegment" einkaufen.
    Persönlich glaube ich dass eine wichtige Zielgruppe für solche Produkte die Sammler sind, die darauf spekulieren dass die Produktionsserien sehr klein bleiben werden und vielleicht sogar hoffen dass die Produktion bald eingestellt wird. Dann kann durch die Knappheit der einzelnen Teile große Gewinne erzielt werden wenn man einen langen Atem hat. Wer z.B. Briefmarken oder alte Münzen sammelt, weiss wie sehr die Knappheit die Preise ins astronomische treiben kann.
    MOG vermag jedoch mich überhaupt nicht aufzuregen, ist er doch sowas von unbedeutend. Mich regen vielmehr Firmen auf wie Apple, die schamlos ihre Jünger ausnutzen um exorbitante Margen zu erzielen und dann diese mit krimineller Absicht nicht anständig versteuern. Wenn ich lese dass abertausende Applefans bis zu 48 Stunden auf der Strasse beharren um das neueste Appleprodukt bis zu 6 Stunden früher als Andere in ihren Händen halten können, dann fällt es mir schwehr diejenigen lediglich zu belächeln.

    LG
    Gustav

    Hoffe dass ich keine Applediskussion hiermit auslöse!! Es war lediglich als Beispiel und meine private Meinung gedacht und ist als Thema hier "offtopic".

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  3. #442
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von LucisPictor Beitrag anzeigen
    Anm.: Bitte diesen Post bis zum Ende lesen und nicht empört nach der Hälfte aufhören...




    Genau DA liegt der Hase im Pfeffer. Denn das ist einfach nicht wahr, Henry!

    Nochmal für alle, ich habe es hier im DCC schon mehrfach geschrieben:

    Es gibt ein paar Modelle von MOG, die es so oder ganz ähnlich auch von Mitakon u.a. gibt. Meyer begründet den unübersehbaren Aufpreis durch ein "Handverlesen". Da werden wohl massig Objektive zurück geschickt, die den Anprüchen von Meyer nicht genügen. Wie viel Wahrheit darin steckt, kann ich nicht beurteilen. Das kann aber niemand hier!!
    Eben... auch Du nicht und was viel wichtiger ist, nicht das Meyer irgendwas "zurückschickt", sondern das die Meyer Kunden die Dinger sogar noch nach diesem "handverlesen" zurückschicken... so what.
    Was bedeutet es denn, wenn MOG die Objektive oder Teile davon (wohin denn überhaupt) zurückschickt, wenn sie in einem Werk selbst produzieren? Irgendwie schon ein Widerspruch in sich, oder etwa nicht?
    .....

    Es gibt aber auch Modelle, die nirgendwo, von keinem anderen Hersteller und unter keinem anderen Namen zu finden und zu kaufen sind.
    Das sind originale MOG (neu)-Modelle, die auf den alten Rechnungen basieren, aber zusätzlich von Objektiv-Designern nachberechnet wurden.
    Das sind beispielsweise die neue Trioplan-Reihe (bin ich kein Fan von) und die neue Primoplan-Reihe (finde ich super!)

    Es daher einfach nicht fair, verallgemeinernd über die Objektiv von MOG herzuziehen und sie allesamt entweder als Ramsch oder als Betrugsversuch hinzustellen. Das sollten wir auch hier lassen.
    Den Begriff "Fair" hast Du aber nicht gepachtet... und es geht auch an keiner Stelle um die Objektive sondern das Gebahren und die Marketing - Sprech Dinge, die mit der Realität - zumindest beim zitierten User aus dem SKF (es gibt noch deutich mehr, die sich über die Qualität und Auslieferungszustände beschwerten) nicht übereinstimmen.

    Letzlich also Anspruch und Wirklichkeit in Bezug auf "Qualitätsmanagement" nicht hinterherkommen.

    Ebenso ist es völlig daneben, jemanden, der sich ein neues MOG kauft, grundsätzlich als Deppen darzustellen, nur weil er eine Menge Geld dafür ausgibt.
    Das hat hier niemand getan und es steht auch jedem frei, mit seinem Geld zu machen, was ihm beliebt, oder? Reine Rethorik deinerseits.
    (Es wurde von mir ein Spruch gewählt, der als Leitmotto für einige Unternehmen gilt, jedoch nicht den veräppelten Käufer meint! Kleiner Unterschied... der auch nicht wegargumentiert werden kann.)


    Ja, ich finde die Objektive von MOG auch sehr teuer und ja, ich hatte das Glück, völlig ohne Kosten für mich, mit mehreren Typen fotografieren zu dürfen. (Auf meinem Blog findet man übrigens Berichte ebenso wie Beispielfotos. Ich habe das hier nicht veröffentlicht, weil ehrlich gesagt, bzgl. MOG leider nicht mit einer sachlichen Auseinandersetzung zu rechnen ist - ganz anders als bei vielen anderen Themen.)
    Ich gebe zu, dass ich mir ein MOG zum Neupreis auch nicht kaufen würde, was aber nicht am Namen "Meyer" oder an dessen Verwendung liegt, sondern daran, dass ich mir grundsätzlich kein Objektiv auf diesem Preis-Niveau kaufe - weder von Nikon, noch früher von Canon (hatte nie ein "L"), noch heute von Sony und auch nicht von Leica (meine Leicas waren alle gebraucht und deutlich günstiger).

    Was den User Aaron aus dem SKF angeht, er hat einen großen Teil seiner Meinug zu MOG übrigens revidiert, nachdem es das Werk besichtigen konnte. (Ich habe ihn persönlich getroffen und mit ihm darüber geredet.) Aber das wird hier auch nicht geschrieben. Seht ihr, was ich meine?
    Es werden, wenn es MOG geht, immer nur auszugsweise Halbwahrheiten verbreitet. Viele hegen einen regelrechten Hass auf Meyer (neu), vermutlich, weil sie sich den Namen geschnappt haben und versuchen, mit hohen Preisen Geld zu verdienen. OK, kann ich irgenwo auch verstehen.

    Ich kann auch, wie gesagt, nicht nachweisen, ob dieser Preis tatsächlich gerechtfertigt ist. Aber niemand kann das Gegenteil beweisen, denn selbst bei "umgelabelten" Objektiven weiß niemand wirklich, außer MOG selbst, auch niemand hier im DCC, ob nicht doch diese Exemplare handverlesen sind, auseinander gebaut und dann wieder mit besseren, in Kleinserie gefertigten mechanischen Einzelteilen zusammen gebaut werden - bei deutschen Lohnkosten!
    Das ohne Beweise völlig abzustreiten, ist m.E. nicht legitim.
    Auch Du kannst darüber eben absolut nichts sagen, außer das Du den User Aaron des SKF getroffen hast und er "irgendwas" nach einer Werksbesichtigung revidierte... was war das denn überhaupt?
    Seine Meinung zu den Objektiven oder die faktischen Auslieferungszustände der Objektive? Die nähere Ausführung bleibst Du schuldig und behauptest irgendwas allgemein nebulöses wie den Begriff "Meinung"...

    Also bitte auch sachlich bleiben, wenn es um solche Dinge geht.
    IN Bezug auf die Kosten kann ich - da ich ja selbst schon einiges in Deutschland bauen ließ, schon etwas sagen... ist ziemlich teuer und würde die Preise dann durchaus rechtfertigen... allein
    mir fehlt die Kenntnis über das Werk.

    Da Du ja gute Kontakte hast, kannst Du bitte beizeiten mal mitteilen wo das Werk steht, damit ich mal wieder auf dem Laufenden bin?


    Bei den Eigenentwicklungen schon gar nicht. Ich kann mir nämlich sehr gut vorstellen, dass ein in Deutschland gerechnetes, entworfenes und in relativ kleiner Anzahl gebautes Primoplan 75 (und das kommt aus Deutschland! Das hat u.a. oben genannter Aaron selbst gesehen) nicht für €500,- zu machen sein wird.

    Ich finde es wird einfach dem DCC nicht gerecht, wenn statt sachlich zu diskutieren, Gegenargumente sofort in den Bereich der Fantasie geschoben werden. Da pflegen wir doch eigentlich ein weitaus höheres Niveau.
    Selbstverständlich kann man im Hochlohnland Deutschland für 500 Euro pro Objektiv kaum produzieren... aber wo bitte steht denn dieses Werk, von dem ich noch nie etwas gehört habe und was wird da produziert?

    Das wäre doch schonmal die erste Maßnahme seitens MOG, hierüber mal Klarheit zu schaffen, gerade wenn man mit diesem Ruf zu kämpfen hat... also von so einem Werk hab ich bislang noch nichts gehört. Nochmals wo steht es?

    Und um mal Klartext zu sprechen, ist es für mich ebenso wenig relevant, die Meinung eines "priviligierten" Bloggers hier im DCC zu lesen, der Teil einer unternehmerischen Werbestrategie ist... auch wenn in diesem Falle es nun Du bist, lieber Carsten, der aufgrund seiner Omnipräsenz in -zig Foren entsprechend als Multiplikator dienen kann (was Dir ja durchaus bewußt sein muss).

    Denn für mich ist das ist ebenso wenig "neutral" und gehört wohl letztlich zum Teil mit zu der eingegangenen (Selbst-) Verpflichtung, das Marketing wohlwollend zu begleiten oder anders gewendet durch die Priviligierung und deren Erhaltung wohlwollend zu schreiben... zumindest sei dieser, mein Gedanke einmal als zulässig für einen Forenbetreiber anzusehen und zu verstehen.

    Es ist etwas völlig anderes, wenn sich jemand für 1.000 oder mehr Euro etwas gekauft hat und seinen Unmut äußert... sogar schon per Vorkasse in einem "Kickstarter" und dann "Anspruch und Wirklichkeit" real erfahren muss durch Mangelbeseitigungsversuche (glaub das waren bei dem Aaron wohl um die 3 oder 4 Versuche), Auslieferungspannen, Zeitverzögerungen etc..

    Das ist eben etwas komplett anderes, als wenn man nur ein Paket zugeschickt bekommt... "schreib mal was drüber".. und es nach 2-3 Wochen wieder kostenneutral zurückschickt... oder?

    Deshalb und nur deshalb sind mir die Berichte "echter Käufer" viel näher als die eines Bloggers, der dieses Geld eben nicht ausgegeben hat und es nicht gegen seine Erwartungen abwägen muss, ist ja kein Geld mit verbunden..

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (22.03.2018 um 07:26 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

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  5. #443
    Spitzenkommentierer Avatar von Tedat
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    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen
    Ich finde es wirklich überraschend warum ausgerechnet der Name Meyer-Görlitz solche Emotionen hochkochen lässt.
    na weil es hier im Thread um "The Return of "Meyer-Optik" geht und die sich mit ihren ersten Objektiven keinen großen Gefallen getan haben. Ansonsten sind die Emotionen eigentlich nicht "höher gekocht" als z.B. bei einer Hasselblad Lunar (Rebranded Sony NEX-7).. also nicht ausschließlich ein MOG Problem.
    Gruß
    Jan

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  7. #444
    Spitzenkommentierer Avatar von Anthracite
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Den Begriff "Fair" hast Du aber nicht gepachtet... und es geht auch an keiner Stelle um die Objektive sondern das Gebahren und die Marketing - Sprech Dinge, die mit der Realität - [...] nicht übereinstimmen.
    Gilt das nicht in gewissem Maße für jede Firma, ist das nicht bei jedem Marketing der Fall?

    Die Diskussion um MOG ist mir viel zu emotional, und das meistens von denjenigen, die noch nie ein MOG-neu-Objektiv in der Hand hatten. Wenn hingegen andere Firmen Plagiate herstellen (z. B. Yongnuo), regt sich kaum einer drüber auf.

    Viel mehr würde ich mich freuen über Bilder, die mit einem neuen MOG-Objektiv aufgenommen wurden. Oder um einen Verlgeich MOG-neu gegen MOG-alt, bzw. das alte Original, war ja nicht immer vom alten Meyer-Görlitz. Der Vergleich kann völlig emotionslos geschrieben und dennoch viel stärker in in der Aussage sein.

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  9. #445
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Gilt das nicht in gewissem Maße für jede Firma, ist das nicht bei jedem Marketing der Fall?

    Die Diskussion um MOG ist mir viel zu emotional, und das meistens von denjenigen, die noch nie ein MOG-neu-Objektiv in der Hand hatten. Wenn hingegen andere Firmen Plagiate herstellen (z. B. Yongnuo), regt sich kaum einer drüber auf.

    Viel mehr würde ich mich freuen über Bilder, die mit einem neuen MOG-Objektiv aufgenommen wurden. Oder um einen Verlgeich MOG-neu gegen MOG-alt, bzw. das alte Original, war ja nicht immer vom alten Meyer-Görlitz. Der Vergleich kann völlig emotionslos geschrieben und dennoch viel stärker in in der Aussage sein.
    Richtig, aber das sind eben zwei völlig verschiedene Dinge. Die Qualität der Objektivabbildungen kann ich durchaus in Bildgegenüberstellungen zeigen um deren Qualitäten zu zeigen.
    Nimmt man aber diesen Teil (den Marketing Sprech und die katastrophalen Fehler beim Wiederbeleben der Marke) der reinen Qualität, so stellt sich doch zunächst - und rein darauf bezogen ohnehin die Frage, was man da "verbessern" will, wenn es eigentlich nur darauf ankommt möglichst nah am Original zu bleiben. Denn nur dadurch ist ja letztlich überhaupt der Hype um Objektive wie das Biotar, Trioplan, Primoplan etc. entstanden... was also soll denn eine Verbesserung sein? Mehr Schärfe, mehr Bubbles, mehr oder besser von was eigentlich?

    Das bei einem Objektiv, das per Offenblende "Seifenblasen" erzeugt wie beim Trioplan die Bubbles oder beim Biotar der Swirl, nun 15 Blendenlamellen arbeiten? Dabei ist jedem der sich mit der Materie auskennt und hier lange genug mitgelesen hat, schon lange klar ist, dass das Objektiv seinen Reiz ausschließlich aus dieser Fähigkeit des "Dreilinsers" bei Offenblende bezieht. Letztlich muss also um die Käufer nicht zu enttäuschen auch das drinstecken, was draufsteht und das wären im besten Fall genau die alten Linsen. Die Blende wäre da völlig unsinnig und kann bei den wohl meisten Bildern entfallen, schlicht weil die Bubbles gar nicht mehr auftreten oder beim Biotar der Swirl ohnehin verschwindet!

    Wenn man ein Trioplan oder sonstiges "Altobjektiv" nun in seiner Bildanmutung "verbessern" will, was soll das denn sein oder werden, wenn die Unzulänglichkeiten der Altobjektive gerade den Charme in den Bildern ausmachten?

    Ob ein Trioplan oder Primoplan oder welches auch immer nun neu aufgelegt wird... man sollte sich auch schon im Marketing - Sprech hüten, von Verbesserungen zu reden, wenn es doch gerade die "unzureichenden Berechnungen alter Tage" = in der Summe also die liebgewonnenen Unzulänglichkeiten den eigentlichen Reiz ausmachten.

    Wer braucht denn ein Primoplan, das plötzlich keine Abbberationen mehr hat... da kann man sich gleich andere Objektive zulegen.

    Im Grunde müsste so unendlich genau am Original gearbeitet werden (und dazu gehören halt mal die damals gemachten Fehler oder noch nicht hinreichenden Produktionsmöglichkeiten) um von einem entsprechenden "Wiederbeleben" der alten Rechnungen zu sprechen.

    Alles andere wären völlig neue Objektive... die nur durch ihre Namensgebung eine Ähnlichkeit haben, aber suggerieren, hier bekommst Du "mehr fürs Geld"... was auch immer das "mehr oder besser" ist!

    Schon von daher kann man das Ganze hinterfragen.

    Darüber hinaus, warum sollte sich ein Interessent für 1.500 Euro ein Biotar oder Trioplan oder sonst ein gehyptes Objektiv kaufen, wenn er das für ein paar hunderter auf Ebay immer noch hin hinreichenden Stückzahlen findet und damit genau den Charme in die Bilder bekommt, derenthalber er - geschult durch tausende guter Bilder die damit gemacht und ins Internet gestellt wurden - er überhaupt danach sucht!

    Du magst daraus meine Meinung sicherlich erkennen, dass ich es zwar löblich finde, einige der alten "Schinken" neu aufzulegen... aber ich halt mit dem "Tam-Tam" dem Werbetrommeln dieser Herren doch arg auf dem Kriegsfuß stehe.

    Es hat immer solche Zusammenarbeiten gegeben. Ich erinnere einmal an die Kooperation von Leica und Minolta, wo Leica gute Rechnungen von Minolta übernommen hat und mit dem Leica Label diese Objektive "geadelt" hat... (z.B. das 8/500er Spiegel Telyt und einge andere Rechnungen).
    Dort wurden die Linsensätze an Leica geschickt und Leica hat seine eigene "Präzisionsmechanik" drum herum gebaut... nach deren eigenen Standards, die in der Tat dafür sorgten, dass diese Objektive nochmals deutlich aufgewertet wurden.

    Nur entstanden solche Dinge aus der strategischen Zusammenarbeit zweier Konzerne mit entsprechenden Fertigungskapazitäten.

    Und das ist letztlich die Frage, die ich mir hier stelle - abseits der bisherigen Ausfürhungen.

    Was ist denn die Fertigungskapazität solcher Leute die hinter MOG stehen?
    Was ist denn die "Verbesserung" und ist die überhaupt sinnvoll (die von mir genannten Gründe möglichst am Original zu bleiben)?
    Was rechtfertig derartige Preise, wenn es ohnehin nur "zugekaufte Produkte" mit anschließener Umlabelung sind?
    Wo bleibt ein "Qualitätsversprechen", wenn es schon bei den ersten Kleinserien zu solchen "Ungereimtheiten" kommt.

    Für mich passt das alles überhaupt nicht zusammen... und auch der Vertriebsweg sowie die Kapitalisierung über solche Kickstarter Kampagnen deutet auf die ohnehin geringe Kapitaldecke eines Unternehmens oder Unternehmenszweigs hin, das einerseit Geld verdienen will, aber das Risiko scheut Geld zu verlieren, wenn Anspruch und Wirklichkeit an Ende des Tages nicht zu erfüllen sind.

    Gibt es ein "Geld zurück" bei Nichtgefallen in den Kickstarter Kampagnen? Vermutlich nicht, sondern nur ewige Nachbesserungen...

    Sorry, aber wenn man schon Inhaber eine alten Marke ist und antritt mit vielen Sprüchen, sollte man zumindest schon auf dem Gebiet dafür sorgen, dass eine echte Kundenbindung entstehen kann. Dies aber gelingt aus meiner Meinung nur, wenn hinreichend Kapital und Know How zusammenkommen um sich an solch "kritischen Vorhaben" zu versuchen.

    LG
    Henry
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  10. Folgender Benutzer sagt "Danke", hinnerker :


  11. #446
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    Zitat Zitat von Anthracite Beitrag anzeigen
    Die Diskussion um MOG ist mir viel zu emotional, und das meistens von denjenigen, die noch nie ein MOG-neu-Objektiv in der Hand hatten. ....

    Viel mehr würde ich mich freuen über Bilder, die mit einem neuen MOG-Objektiv aufgenommen wurden. Oder um einen Verlgeich MOG-neu gegen MOG-alt, bzw. das alte Original, war ja nicht immer vom alten Meyer-Görlitz. Der Vergleich kann völlig emotionslos geschrieben und dennoch viel stärker in in der Aussage sein.
    Ich finde die Anregung von Anthracite gut. Hier diskutieren hauptsächlich Blinde über die Farbe der Blumen. Man sollte diesen thread schließen und gegebenenfalls einen öffnen, in dem Bilder mit den neuen Objektiven gezeigt und evtl. mit Bildern der alten Objektive verglichen werden.

  12. #447
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Zitat Zitat von PeterWa Beitrag anzeigen
    Ich finde die Anregung von Anthracite gut. Hier diskutieren hauptsächlich Blinde über die Farbe der Blumen. Man sollte diesen thread schließen und gegebenenfalls einen öffnen, in dem Bilder mit den neuen Objektiven gezeigt und evtl. mit Bildern der alten Objektive verglichen werden.
    Würde mich wundern, wenn hier im DCC jemand sich deshalb so ein Objektiv kauft, weshalb wir uns derzeit einen weiteren Thread sicher schenken können.
    Darüber hinaus bedeutet dies, jemand müsste schon "Alt und Neu" bei inzwischen hochpreisigen Objektiven besitzen.

    Sollte es einmal dazu kommen und der User persönlich bekannt und zuverlässig sein, so stelle ich für so ein Vorhaben gern ein Original Primoplan 75mm (Post War) und/oder ein Biotar 1.5/75mm (ebenfalls Post War) leihweise zur Verfügung.

    Dann können wir einen passenden Thread aufmachen... aber ich bin mir fast sicher, dass so eine Gegenüberstellung sich irgendwo im Internet finden läßt... weiß bloß nicht mehr, wo ich das schon gesehen habe.

    LG
    Henry
    Geändert von hinnerker (22.03.2018 um 11:08 Uhr)
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  13. #448
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    Zitat Zitat von Gustav Beitrag anzeigen
    Mich regen vielmehr Firmen auf wie Apple, die schamlos ihre Jünger ausnutzen um exorbitante Margen zu erzielen und dann diese mit krimineller Absicht nicht anständig versteuern. Wenn ich lese dass abertausende Applefans bis zu 48 Stunden auf der Strasse beharren um das neueste Appleprodukt bis zu 6 Stunden früher als Andere in ihren Händen halten können, dann fällt es mir schwehr diejenigen lediglich zu belächeln.

    LG
    Gustav

    Hoffe dass ich keine Applediskussion hiermit auslöse!! Es war lediglich als Beispiel und meine private Meinung gedacht und ist als Thema hier "offtopic".
    Apple hat es weit mehr als die meisten anderen Firmen im gehobenen Verbraucherbereich geschafft, ihre Produkte in Demonstrationsobjekte der (gefühlt) eigenen Identität zu verwandeln. Primär dadurch, dass sie die eigene Firmenkultur/Identität scheinbar maximal darauf ausgerichtet haben eben dies zu vermitteln. Sie haben also die Wirkung der Marke in dieser Hinsicht maximiert, sodass, statistisch gesehen, es mehr die-hard Apple Fans gibt als das bei anderen Marken/Ökosystemen der Unterhaltungselektronik. Einige Menschen betrachten die Marke Apple schon fast mit religiösen Zügen und reagieren dementsprechend drastisch auf die kognitive Dissonanz wenn man Gegenteiliges äußert. Sieht man ja ja auch im Bereich der Fotographie, wo, wie vorher schon beschrieben, manche Menschen ähnlich reagieren wenn sie mit "Andersdenkenden" konfrontiert werden. Am lustigsten sind natürlich immer von realen Gesprächen entkoppelte asynchrone Diskussionen von zwei unterschiedlich ausgerichteten Vertretern im Internet :-D
    Scheint alles eine tendenziell postmoderne Entwicklung zu sein. Passend dazu ein Interview mit Andreas Reckwitz der sich schon seit einigen Jahren mit dem Thema befasst. Sein Buch "Die Gesellschaft der Singularitäten" ist in dieser Hinsicht sehr zu empfehlen, weil es eben diese Mechanismen beleuchtet. Als halber Naturwissenschaftler und der Schule der Materialisten nahestehend, tendiere ich natürlich dazu hier (neuro)biologische Ursachen zu sehen... ;-)

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  15. #449
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Dann können wir einen passenden Thread aufmachen... aber ich bin mir fast sicher, dass so eine Gegenüberstellung sich irgendwo im Internet finden läßt... weiß bloß nicht mehr, wo ich das schon gesehen habe.
    Hier gibt es eine ausführliche Gegenüberstellung des neuen Primoplan 75 mit zwei Versionen des Originals:
    http://www.verybiglobo.com/new-meyer...type-hands-on/

    Es ist wohl definitiv eine große Ähnlichkeit in den Abbildungsleistungen gegeben mit etwas Schärfevorteil für das neue Modell und dafür etwas unruhigerem Bokeh. Ob man das als Erfolg wertet oder so interpretiert, dass es keinen Grund gibt, den Nachbau dem Original vorzuziehen, ist Geschmackssache.

    Allerdings möchte ich anmerken, dass Replikas in den meisten anderen Bereichen (Automobile...) deutlich preisgünstiger sind als gut erhaltene Originale. Es ist für mich schwer nachzuvollziehen warum das bei Objektiven auf einmal anders sein soll.

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  17. #450
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Nimmt man aber diesen Teil (den Marketing Sprech und die katastrophalen Fehler beim Wiederbeleben der Marke) der reinen Qualität, so stellt sich doch zunächst - und rein darauf bezogen ohnehin die Frage, was man da "verbessern" will, wenn es eigentlich nur darauf ankommt möglichst nah am Original zu bleiben. Denn nur dadurch ist ja letztlich überhaupt der Hype um Objektive wie das Biotar, Trioplan, Primoplan etc. entstanden... was also soll denn eine Verbesserung sein?

    [...]

    Schon von daher kann man das Ganze hinterfragen.
    Klar kann man das hinterfragen. Und wenn das so schön sachlich ist wie in deinem letzten Beitrag, dann spricht nichts dagegen. Ein Forum ist schließlich auch zu Klönen da.

    Aber wenn ein Foto von MOG-Objektiven gepostet wird und dann kommen gefühlt zehn diffamierende Kommentare, dann passt es nicht mehr.

    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Würde mich wundern, wenn hier im DCC jemand sich deshalb so ein Objektiv kauft
    Also bei zwei Objektiven habe ich ernsthaft überlegt, ob ich nicht bei der Kickstarter-Kampagne mitmachen solle.

    Beim Biotar-Nachbau, weil das originale Biotar jetzt auch nicht viel billiger ist als der Nachbau (und der geht auch für Nikon, zweites Argument). Wenn das Neue das originale dickbäuchige Design behalten hätte, dann hätte ich es wohl genommen.
    Und beim Rathenow Glaukar, welches zum einen vom Design (nicht Optik, sondern das Aussehen) her sehr gelungen scheint, und zum anderen ergeben die alten Originale, da sie für ein wesentlich größeres Format gebaut worden waren, keineswegs den originalen Bildeindruck. Allerdings ergibt 97/3,1 nun auch nicht das, was ein 200/3,1 ergab; da hätte es ein 97/1,6 sein müssen. (Aus dem Grunde will ich irgendwann mal das Lomo Petzval - ok, andere Firma - haben, weil es den ursprünglichen Bildeindruck an Kleinbild besser hinbekommt als die Originale.)

    Zitat Zitat von Helge Beitrag anzeigen
    Hier gibt es eine ausführliche Gegenüberstellung des neuen Primoplan 75 mit zwei Versionen des Originals:
    http://www.verybiglobo.com/new-meyer...type-hands-on/
    Super! Solche Berichte finde ich gut.

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