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Thema: Meopta Openar 2.8/80mm

  1. #1
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Standard Meopta Openar 2.8/80mm

    Das Meopta Openar 1.8/40mm hat Tungee HIER vorgestellt. Das Pendant mit der doppelten Brennweite möchte ich jetzt hier zeigen, das Meopta Openar 2.8/80mm. Es ist einer der Versuche, die ich in letzter Zeit gestartet habe, ein wirklich kleines und leichtes Objektiv für die NEX zu finden, das den Bereich Portrait/Kurztele abdeckt, also zwischen 70mm und 80mm. Das Openar erfüllt dieses Kriterium hervorragend:

    Name:  openar_k-11sksoc.jpg
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Größe:  146,3 KB

    Name:  openar_k-12cas0g.jpg
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Größe:  129,4 KB

    Name:  openar_k-101hstz.jpg
Hits: 1740
Größe:  109,2 KB


    Die technischen Daten:

    Kameraseitiger Anschluss: C-Mount
    Gewicht: 160g
    Baulänge min. ab Auflagefläche: 52 mm
    Filtergewinde: 38 mm
    Blende 2.8 -22 in ganzen Stufen
    6 Blendenlamelllen
    Naheinstellgrenze 1.3 m
    Fokusweg ca. 340°
    Optischer Aufbau unbekannt

    Das Objektiv gehört ursprünglich vermutlich zu einer tschechischen 16mm-Filmkamera aus den 60er Jahren (Meopta Admira o.ä.), genaueres über Einsatzbereich und optischen Aufbau konnte ich nicht herausfinden.

    An der NEX belichtet das Openar schon bei Offenblende und Einstellung auf unendlich den kompletten APS-C-Sensor, allerdings mit erheblicher Vignettierung und ziemlich schwacher Randschärfe. Insofern ist es möglicherweise sogar besser geeignet für das µFT-Format.

    f/2.8
    Name:  openar_k-155isak.jpg
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Größe:  178,1 KB


    100%-Ausschnitt Mitte f/2.8
    Name:  openar_mitte-15pksuz.jpg
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    100%-Ausschnitt Mitte f/5.6
    Name:  openar_mitte-16mqs9n.jpg
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    100%-Ausschnitt Mitte f/11
    Name:  openar_mitte-1766s44.jpg
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    100%-Ausschnitt Rand f/2.8
    Name:  openar_rand-15mnsff.jpg
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    100%-Ausschnitt Rand f/5.6
    Name:  openar_rand-16ylsdv.jpg
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    100%-Ausschnitt Rand f/11
    Name:  openar_rand-17upsr0.jpg
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Größe:  168,6 KB

    Interessant finde ich, dass die Mittenschärfe kaum zunimmt beim Abblenden bzw. bei f/11 sogar wieder abnimmt. Die Randschärfe wird erst ab f/8 einigermaßen akzeptabel - als Kurztele für Landschaft o.ä. ist das Openar an der NEX insofern nur sehr eingeschränkt zu gebrauchen.

    Diese Randunschärfe liegt übrigens nicht an einer Bildfeldkrümmung, wie man an dem folgenden Foto sehen kann, auf dem ich jeweils die Stellen mit der höchsten Schärfe in den Fugen markiert habe:

    Name:  openar_k-234asb0.jpg
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    Die zweite Schwäche ergibt sich daraus, dass im Inneren des Objektivs einzelne relativ stark glänzende Bauteile zu erkennen sind, die dazu führen, dass bei bestimmten Gegenlichtsituationen eine extreme Kontrastminderung bei den Bildern auftritt. Das ist nach meinem bisherigen Eindruck interessanterweise weniger bei einzelnen intensiven Lichtquellen (Sonne etc.) der Fall sondern eher wenn man in Richtung eines großflächig diffusen, "weißen" Himmels fotografiert. Im Extremfall sieht das Ergebnis dann trotz unbeschädigter und sauberer Linsen so aus:

    Name:  openar_k-13w8sr9.jpg
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Größe:  134,0 KB


    Und um dann gleich noch das dritte Problemthema des Openar abzuhandeln: Die Verzeichnung ist zwar nicht extrem ausgeprägt aber doch deutlich erkennbar kissenförmig - die meisten Objektive dieser Brennweite sind diesbezüglich wesentlich besser:

    Name:  openar_k-5p6szy.jpg
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Größe:  215,6 KB


    Im technischen Sinne ist das Openar 2.8/80 also leider keine vollwertige Option an der NEX - schade, denn von den Abmessungen und der Haptik würde es wunderbar passen.

    --- Fortsetzung folgt ---
    Geändert von Helge (13.03.2014 um 13:33 Uhr)

  2. 2 Benutzer sagen "Danke", Helge :


  3. #2
    Förderndes Mitglied Avatar von Helge
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    Standard

    Nachdem ich im ersten Teil mit reinen Testbildern hauptsächlich die Schwächen des Objektivs gezeigt habe, möchte ich noch ein paar Bilder zeigen, die besser zu der Charakteristik des Openar 2.8/80 passen und dessen positive Seiten eher hervorheben. Sobald man keine flächigen Motive hat sondern etwas vor einem Hintergrund freistellen will, sieht die Sache schon deutlich besser aus. Was allerdings in jedem Fall bleibt, ist eine recht deutliche Vignettierung bei Offenblende und ein leichtes bläuliches Überstrahlen an Kontrastkanten:

    f/2.8
    Name:  openar_k-1nash0.jpg
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Größe:  266,4 KB
    Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-1kgoe3.jpg

    Solange nicht das oben beschriebene Streulichtproblem auftritt, ist die Abbildung der Farben sehr ansprechend.

    f/2.8
    Name:  openar_k-4j7syb.jpg
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Größe:  316,8 KB
    Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-48iphe.jpg


    Die Hintergrundgestaltung bei Offenblende ist relativ ungewöhnlich - trotz des knapp bemessenen Bildkreises ohne jeden Swirl aber dennoch eher unruhig als cremig.
    f/2.8
    Name:  openar_g-1827onq.jpg
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Größe:  220,9 KB
    Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-1827onq.jpg

    f/2.8
    Name:  openar_k-209isek.jpg
Hits: 1706
Größe:  216,1 KB
    Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-204sq4y.jpg


    Unter die Nahgrenze von 1.3m kommt man nur mit Zwischenringen. Praktischerweise gibt es ca. 4.5mm dicke Adapterringe von C-Mount auf D-Mount, die man dafür optimal verwenden kann. Ein einzelner davon genügt gerade so, um bei Unendlichstellung des Objektivs auf ca. 1.3m zu fokussieren und so den direkten Anschluss herzustellen.

    f/2.8
    Name:  openar_k-19k3sv2.jpg
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Größe:  171,7 KB
    Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-19d5r7h.jpg

    f/2.8
    Name:  openar_k-212gsvj.jpg
Hits: 1681
Größe:  187,4 KB
    Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-21expwj.jpg

    f/2.8
    Name:  openar_k-80ysa0.jpg
Hits: 1711
Größe:  181,6 KB
    Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-8iip6t.jpg

    Beim Abblenden werden dann entsprechend der oben gezeigten Blendenform extrem scharf begrenzte Sechsecke sichtbar - ein Effekt den man mögen muss, denn übersehen kann man ihn schwerlich. Um glitzernde Schnee- und Eiskristalle abzubilden wäre das sicher klasse, aber diese Art von Motiv ist bei uns in diesem "Winter" ausgefallen...

    f/4
    Name:  openar_k-9aksig.jpg
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Größe:  201,4 KB
    Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-99boqm.jpg

    f/5.6
    Name:  openar_k-226osus.jpg
Hits: 1694
Größe:  165,7 KB
    Link zur höheren Auflösung: http://abload.de/img/openar_g-22e5qtp.jpg


    Als Objektiv für den Spieltrieb ist das Openar 2.8/80 durchaus nett. Unwesentlich größer als eine Filmdose für KB-Film passt es in jede Foto- oder auch Hosentasche und kommt so immer mal wieder mit obwohl ich in dem Brennweitenbereich sicher bessere Objektive habe. Man sollte sich allerdings darüber im Klaren sein was alles nicht damit geht, damit man nicht enttäuscht ist wenn man dann ggf. nur mit diesem Objektiv dasteht und bestimmte Fotos einfach nicht in ansprechender Qualität machen kann.


  4. #3
    Hardcore-Poster Avatar von Tungee
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    Danke Helge für diese schöne Objektiv-Vorstellung.
    Mir gefällt das Bokeh vom Openar sehr gut; bin ein Fan von eckigen Bokehs.....
    Ist halt Geschmackssache.....
    Das Objektiv ist halt für das 16mm-Format berechnet worden, deswegen macht dieses Objektiv, wie du es schon erwähnt hast, mehr Sinn an einer MFT-Kamera.
    Mfg Tungee
    Wer den Tessar nicht ehrt, ist den Planar nicht wert!

  5. #4
    Förderndes Mitglied Avatar von Kielerjung
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    Ich hatte Helges Openar übernommen, heute am späten Abend habe ich es kurz mal im Garten ausgeführt. Ich war ja schon durch Helges Testreihe gewarnt, keine Höchstleistungen bezüglich des Abbildungsverhaltens zu erwarten, also habe ich es nur mit Offenblende 2.8 und der Naheinstellgrenze von 1,3m in der Abendsonne verwendet.

    Ich mag den "Charakter", auch wenn man genau überlegen muss, wie welche Motive entsprechend vorteilhaft abgebildet werden.

    Sony A7, APS-C-Modus, ISO 100, Nachbearbeitung in LR (Kontraste, etwas Klarheit)

    Name:  20150612-_DSC7017.jpg
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    Name:  20150612-_DSC7021.jpg
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    Grüße
    Nils

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  7. #5
    Spitzenkommentierer Avatar von Waldschrat
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    Schärfewunder sichtlich nicht, aber potenziell ein Aquarell-Lichtmalpinsel?

  8. #6
    Förderndes Mitglied Avatar von Kielerjung
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    Zitat Zitat von Waldschrat Beitrag anzeigen
    Schärfewunder sichtlich nicht, aber potenziell ein Aquarell-Lichtmalpinsel?
    Ja, ich habe noch nicht den optimalen Einsatz gefunden, aber ich finde auch, es hat einen malerischen Reiz. Heute habe ich es mal mit einem 16mm-Zwischenring an die A7 gebracht, anbei ein Beispiel. Als nächstes werde ich es mal ans VNEX bringen

    Name:  20150613-_DSC7070.jpg
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    Grüße
    Nils

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  10. #7
    Spitzenkommentierer Avatar von ulganapi
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    Heute habe ich das Meopta Openar 2,8/80 seit langer Zeit wieder mal eingesetzt und zwar an der Olympus PEN F, hier ist es meiner Meinung am besten aufgehoben.

    Name:  K1024_P6083649A_sh.JPG
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    Name:  K1024_P6083677A_sh.JPG
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Größe:  137,4 KB

    Name:  K1024_P6083680.JPG
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    VG Dieter
    Fotografiere meistens digital - hauptsächlich mit Objektiven der 50er bis 70er Jahre https://www.zonerama.com/Gastfresser/300955
    falls doch analog, dann Kleinbild mit Minolta AF, Mittelformat mit Bronica 6x7 und 4,5x6

  11. 5 Benutzer sagen "Danke", ulganapi :


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