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Thema: Prakticar 4-5,6/28-200mm 'made in Germany', M42

  1. #1
    optikus64
    Gast

    Standard Prakticar 4-5,6/28-200mm 'made in Germany', M42

    Seit einiger Zeit bevölkert ein sogenanntes "Superzoom" 1:4-5,6/28-200mm meinen M42-Linsenschrank.

    Das Teil kam in meinen Bestand, nachdem es trotz neuwertiger Erscheinung anscheinend keinen Interessenten fand und daher für den obligatorischen Euro den Besitzer wechselte. Dieser Tage wollte ich dann wissen, was das angeblich in Deutschland bei Schneider, Dresden, gefertigte Teil kann. Es gibt die Linse auch mit PB-Anschluß sowie mit einer Makro-Funktion, die bei meinem nicht vorhanden ist. Eine "A"/"M"-Umschaltung fehlt, ein Adapter mit Kragen ist demnach zum abblenden vonnöten. Filterdurchmesser = 67mm.

    Besonderheit: Die Naheinstellgrenze verändert sich mit der Brennweite, die durch vorschieben des Tubus vergrößert wird, die Fokussierung erfolgt durch den Vordertubus, der sich dabei leider mitdreht, was die Wahl der Streulichtblende leider arg erschwert.

    Die Haptik der Linse ist recht wertig und angenehm, nichts wackelt, die Bedienung erfolgt sanft und stramm - letztlich alles im grünen Bereich. Getestet wurde an der EOS 30Da mit Tageslicht-Filter, also einem Kompensationsfilter für den erweiterten IR-Bereich, für den die Kamera durch einen neuen IR-Sperrfilter vorbereitet wurde. Der Filter sitzt in einem Cliphalter und zwischen Spiegel und Objektiv im EF-S-Spiegelkasten.

    Soweit ist ja alles noch fit - leider zeigt sich bei der praktischen Erprobung, dass der alte Spruch, dass der, der alles kann, das meistens nicht gut beherrscht, auch hier gilt. Schwach wird die Linse leider bei den kurzen Brennweiten, etwa ab 35mm abwärts läßt die Schärfe stark nach, so dass mit Abblenden gegengesteuert werden muss. Hin zu den längeren Brennweiten wird die Sache dann wieder besser. Arbeitet man mit diesem Wissen im Hinterkopf, hat man eine durchaus alltagstaugliche Linse, aber mit der Leistung heutiger "Reisezooms" kommt sie eben nicht mit.

    Als originellen Sonderling unter den für die Praktica hergestellten Objektive wird sie sich wohl in meinem Bestand halten, zumal das Label "Schneider Dresden" doch eher ungewöhnlich ist. Nichts desto trotz vermute ich, dass die Teile dieser Linse den Weg im Container aus Fernost nach Dresden genommen haben und dort montiert wurden, wenn man dem Hersteller mit dem "made in Germany" keinen Etikettenschwindel unterstellen möchte.

    Doch nun zu den Ergebnissen in Bildform (Bilder wie aus der EOS 30D, Raw's mit CaptureOne Pro 7 entwickelt und automatisch ausgeglichen, keine weitere Bearbeitung, durch Konvertierung auf die Zielgröße (ggf. nach Beschnitt) eingestellt, Objektivbilder mit der Maginon Kamera wie die meisten Objektiv- und Kamerabilder):

    -> morgen früh ->
    Jörg

  2. #2
    optikus64
    Gast

    Standard

    Teil II - Das Objektiv in Bildern:

    PICT2019.jpg

    In dieser Verpackung kam das Teil bei mir an.

    PICT2020.jpg

    Diese Beigabe ist schon fast als klassisch zu bezeichnen.

    PICT2021.jpg

    Während das schon wieder etwas heftiger anmutet.

    PICT2011.jpg

    Hier steht es nun - in Stellung 28mm -, neben dem Pentacon 4/200 auto als Größenvergleich. Vom Gewicht her tun sich die beiden auch nichts.

    PICT2013.jpg

    Und so sieht das ausgezogen auf 200mm aus.

    PICT2016.jpg

    Und ein Blick von hinten ins Objektiv offenbart eine erstaunlich runde Blendenöffnung.

    Weiter geht's im dritten Teil dann mit dem Praxisbericht.

    Jörg

  3. #3
    optikus64
    Gast

    Standard

    Teil III

    Aus dem heimischen Garten zeige ich Euch heute einige der Aufnahmen mit dem V-Prakticar 28-200, vorwiegend im mittleren Brennweitenbereich, das Nest am Schluß dann mit 200mm. Weitwinkelaufnahmen folgen dann als letztes im Teil IV.

    IMG_5843.jpg

    Dieser Falter fand sich an der Hauswand in der Abendsonne (starker Ausschnitt), so dass er aus der Hand abgelichtet werden konnte. Bei den, alle am gleichen Tag entstandenen Aufnahmen, herrschte guter Wind, so dass die Fauna hier einmal das unbewegte Motiv abgab, bzw. - sehr langsam bewegliche Motiv

    IMG_5763_kl.jpg

    &

    IMG_5765_kl.jpg

    Und nun zur Flora:

    IMG_5770_kl.jpg

    +

    IMG_5772_kl.jpg

    +

    IMG_5774_kl.jpg

    +

    IMG_5779_kl.jpg

    +

    IMG_5859_kl.jpg

    Bislang bleibt festzustellen. dass sich für manche Allerweltsaufgaben durchaus etwas mit der Linse machen läßt, vor allem, wenn man abblenden kann. Hier wurde selbstredend vorwiegend bei Offenblende gearbeitet, damit die Schwächen der Linse deutlicher hervortreten. Man muss leider die EBV bei Offenblende schon bemühen, um ein Mindestmaß an Grundschärfe zu bekommen, wenn dann, wie an diesem Tag, die äußeren Bedingungen nicht gut sind, sind die Ergebnisse schon eher mäßig. Was mir hingegen gut gefällt ist das Bokeh, so dass ich, auch wegen der möglichen angenehmen Arbeitsabstände, im Makrobereich durchaus noch ein wenig experimentieren werde.

    Jörg

  4. #4
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    Also ich suche in den Bildern nach x-maligem Hinsehen immer noch etwas, das man als scharf bezeichnen könnte.
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  5. #5
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    Wow – eine Wundertüte voller Aberrationen

  6. #6
    optikus64
    Gast

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    ... und das nach einem guten Anlauf voller Bearbeitung ...

    Zugegeben, bei Blende 8 sieht das anders aus - aber das war ja nicht Sinn der Sache. Und es gibt nicht nur strahlende Sonnentage.

    Schade eigentlich, dass sich Schneider das auf die Fahnen geschrieben hat.

    Jörg

  7. #7
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    Zitat Zitat von optikus64 Beitrag anzeigen
    ...
    Und ein Blick von hinten ins Objektiv offenbart eine erstaunlich runde Blendenöffnung.
    ...
    Irgendwie sieht das nach Offenblende aus - wo meist die Blendenlamellen komplett aus dem Strahlengang ausgeschwenkt sind.

    Nach den Bildern hier zu Urteilen wäre das Objektiv wirklich schlecht, wie Henry suche ich auch nach Schärfe. Oder wars einfach zu dunkel, um Verwacklungsfrei zu arbeiten?
    Ansonsten bestätigen sich alle Vorurteile gegen Suppenzooms aus der Zeit :-)
    ---------------------------------------------------------------------------
    Kameras und Zubehör selbst reparieren, umbauen oder gänzlich selbst erstellen:
    http://www.4photos.de

  8. #8
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    Zitat Zitat von hinnerker Beitrag anzeigen
    Also ich suche in den Bildern nach x-maligem Hinsehen immer noch etwas, das man als scharf bezeichnen könnte.

    Ich auch. Nach der Vorstellung dieses Objektives hatte ich eigentlich ein ordentliches Zoom erwartet, das bisherige Resultat finde ich eher enttäuschend. Bleibt zu hoffen das es auch bessere Ergebnisse im Tele- und Weitwinkelbereich gibt.
    Viele Grüße
    Carsten

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  9. #9
    de Vörstand Avatar von hinnerker
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    @Jörg

    Kurze Zwischenfrage:

    Fotografierst Du immer mit den UV-Fensterglasfiltern vor dem Objektiv? Mir scheint Du hast vor jedem Trum so einen Filter, wie man in dem Größenvergleichsbild am Anfang sieht.
    Als Transportschutz mangels geeigneter Metallstreulichtblende und Deckel bei einem 1 Euro Objektiv ja noch ganz ok.. aber beim Fotografieren würde ich die dann doch abmachen..
    Canon EOS 5D MKIII, 5D MKI, Canon 1D MK IV, Sony A7, NEX7, A7 II.. und viele, viele feine Objektive aus dem Altglas-Container..

  10. #10
    optikus64
    Gast

    Standard

    Hi,
    nicht immer, nur im Moment bei dem Teil. Normalerweise habe ich gescheite Filter vor den Linsen. Das aber fast immer, ist meinem Geschick zu verdanken, solchen Kram fallen zu lassen. Hat schon mehreren Objektiven buchstäblich die Haut gerettet - das ärgste war letztens ein 4/300 Pentacon um Hotel auf die Steintreppe - Filter und Geli Bruch, Objektiv (fast) unbeschädigt, da Fassung etwas eingedrückt. Den Sturz auf die Stufen hatte sie wohl überstanden, das eine Stockwerk Stufenrollen dann nicht mehr

    Und im Zusammenhang mit einer guten Streulichtblende habe ich auch noch keine desaströsen Auswirkungen festgestellt. Für die 67mm habe ich nur noch nix gescheites und die Kam + Linse lag den ganzen Tag neben unserer aktuellen Gartenbaustelle auf einem Torfsack ... - bei dem Suppenzoom ist Streulichtblende eh ein Reizthema - das Frontglied dreht sich mit, also kann man nur einen extrem kleinen Pfannkuchen davorschrauben, bei längeren Brennweiten nutzt das wenig.

    Abgeblendet - ich muss die Bilder noch durch CaptureOne jagen, diesmal spare ich mir den Umweg über Gimp zum schrumpfen, sieht die Sache schon besser aus, aber es ist schon so, dass mein altes Porst Makro oder das Soligor das ich vorher hatte, einfach besser sind. Auch die Schiebemechanik stört mich beim fokussieren. Die 30D hat die Originalscheibe und meine Augen tun sich mit der Mattscheibe schwer, mit der 10D oder der 1Ds wäre das sicher was anderes, das seht Ihr bei den folgenden Bildern, die damit entstanden sind. An dem Tag an den ich die gezeigten Bilder gemacht habe war an der 1Ds das 2,8/28 PB und an der 10D das 2,4/50 - daher musste die Astrokamera ran.

    Jörg

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