Zitat Zitat von fbjochen Beitrag anzeigen
Ich habe das gute Stück schon im Haus und muss die erste Euphorie leider etwas bremsen. Aber erst einmal meine ersten fotografischen Eindrücke.

Ich bin vom Handling und von der Bedienung der 6D begeistert. Das Gewicht und Größe sind ohne Frage deutlich größer als bei meiner 1000D, aber sehr angenehm. Die Bedienung und die Menüführung sind gut verständlich und intuitiv. Nach Aussage eines Kumpels, der die 5DII sein eigen nennt, kommt die 6D mit weniger Knöpfchen klar, was die Bedienung recht übersichtlich macht. Die 6D verfügt über einen Lock-Schalter, um versehentliche Fehlbedienung im "Wurstfingerprinzip" zu vermeiden.

Der Spiegel der 6D scheint eindeutig kleiner zu sein, als der der 5D. In dem Testbericht von Henry zum Canon nFD 1:1,2 50mm hat Henry festgestellt, dass das Objektiv wegen der Rücklinse bis maximal ca. 5 Meter genutzt werden kann. An der 6D kommt man mit derselben Optik (die damals zu mir gewandert ist) auf 8 bis knapp unter 10 Meter. Somit kann die eine oder andere Linse, die an der 5D bisher Probleme mit dem Spiegel gemacht hat, für die 6D und somit fürs Vollformat wieder durchaus interessant werden.

Jetzt kommt die Euphoriebremse:
Klasse finde ich, dass die Kamera über GPS verfügt und via WLAN mit dem Smartphone oder EOS Utility ferngesteuert werden kann. Auch kann man Bilder über einen WLAN-Drucker direkt von der Cam ausdrucken oder auch ins Internet stellen (Ich glaube in irgendeine Canon Cloud). Das Problem ist, sowohl GPS wie auch WLAN funktioniert nicht. Die Betriebsanleitung zeigt eine andere Vorgehensweise, als in der Cam möglich ist. Da muss ich noch mal zum Händler.

Ein weiteres Problem ist, dass Lightroom die 6D noch nicht kennt und ein Update noch nicht verfügbar ist. Die RAW-Bilder können so nur im DPP bearbeitet werden.

Das bedeutendste Manko ist das Verhalten mit manuellen Linsen und Confirm-Chip. Ich habe festgestellt, dass bei der Bedienung des Menüs die Kamera immer wieder selbst aus dem Menü springt, was etwas nervig war, bis ich festgestellt habe, das dies immer geschah, wenn die Kamera von MF auf AF umgestellt hat. Zu dem Zeitpunkt hatte ich einen Leica-Adapter mit Confirm-Chip an der 6D. Die Kamera bekommt durch den Chip auf der einen Seite ein AF-Objektiv vorgegaukelt, bemerkt aber andererseits, dass ein die Einstellung auf manuell steht. Die beiden Informationen verwirren die Kamera so, dass dieser Wechsel von MF auf AF zustande kommt und so das Menü bei jedem Wechsel wieder geschlossen wird. Bei Adaptern ohne Chip oder bei AF-Objektiven trat das Problem nicht auf.

Leider ist noch nicht viel aussagekräftiges Bildmaterial zustande gekommen, aber der bisherige Eindruck ist im großen und ganzen sehr positiv.

LG Jochen

hallo, zusammen!
mir zeigt dieser bericht, wie wohl zunehmend schwieriger es werden wird, heißgeliebtes altglas an modernem equipment zu verwenden: die digitalisierung schreitet halt fort, umfaßt immer komplexer werdende bereiche, nicht nur in der kameratechnik.
mag ja sein, daß jene form der lichtbildnerei,
die unter möglichst allen umständen gestochene schärfe und gleichförmige belichtung als oberstes gestaltungsprinzig formuliert, solch hochgedrehte technik braucht.
wer aber "gestalten" will, fühlt sehnsucht nach seinerzeit:
massives metall, ordentliche haptik, geschliffenes statt gepreßtes objektivglas!
das wars doch damals,oder?
allen hier, speziell jenen, die sich mit soviel herzblut und aufwand dem altglas widmen,
ein gutes neues jahr!
werner
www.yaddac.blogspot.com